Mh, ich weiß zwar nicht, warum ich deshalb jetzt ein neues Thema eröffne, aber vielleicht hilft es mir ja, mal über die Dinge zu schreiben, vor denen ich Angst habe. Bei so „natürlichen“ Sachen wie Spinnen fängt es ja schon an. Solang sie in sicherem Abstand sind und sich nicht bewegen, geht es ja. Aber sobald sie sich bewegen und womöglich in meine Richtung, kann ich mich nicht mehr halten. Weggucken kann ich in dem Fall auch nicht, sie könnte mich ja „anfallen“ während ich weggucke. Schwachsinn, ich weiß, eine Spinne fällt einen nicht an. Hmpf.
Angst vor Menschen hab ich auch. Ich hab extreme Hemmungen davor, mich mit Leuten zum ersten Mal zu treffen, die ich z. B. aus dem Internet oder Brieffreundschaften kenne. Bis jetzt habe ich so was immer versucht zu verhindern und es auch geschafft. Allerdings immer mit irgendwelchen Ausreden à la „ich hab keine Zeit“. „Ich hab Angst davor, mich mit dir zu treffen“ hab ich natürlich nie gesagt, das käme vermutlich auch nur blöd rüber. Selbst bei Freunden muss ich mich manchmal richtig überwinden, zu einem Treffen zu gehen, weil ich einfach Angst vor dem habe, was auf mich zukommt. Auch wenn das gar nichts Schlimmes ist. Allein das Haus verlassen ist sowieso der Horror für mich. Auf dem Weg in die Schule im Bus fühle ich mich ständig beobachtet. In die Stadt gehe ich nur selten, weil ich mich auch da beobachtet fühle. Entweder ich laufe wohin, da denke ich, ich könnte entweder jemanden treffen (und aus mir selbst nicht so klaren Gründen wäre mir das total unangenehm) oder die Leute auf der Straße könnten mich anstarren. Wenn ich mit dem Bus fahre, fängt es schon dabei an, dass ich an der Haltestelle stehen muss. Da hat es Leute. Entweder stehen sie mit mir an der Haltestelle oder sie sitzen daheim am Fenster, sind im Garten oder sehen mich sonst irgendwie. Ich weiß, dass es Schwachsinn ist. Aber ich fühle mich andauernd unwohl, wenn mich Leute sehen könnten. Wenn ich mit dem Bus fahre, finde ich die ganze Situation unangenehm. Vor allem das Aussteigen. Also drücken, aufstehen (womöglich noch am Fenster sitzen und jemanden bitten müssen, einen rauszulassen!). Es kommt mir komplett lächerlich vor, wenn ich das aufschreibe...
Vorm Sprechen hab ich generell ziemliche Angst. Nicht bei meiner Familie, aber bei anderen Leuten. Ich bin da ein absoluter Versager. Mit Fremden telefonieren, überhaupt ans Telefon gehen, wenn ich nicht weiß, wer es ist. Wenn ich mit Fremden (oder einfach Leuten, die ich nicht gut kenne) rede, stottere ich blöd herum, verhasple mich, weiß nicht was ich sagen soll etc. Leute ansprechen geht natürlich auch gar nicht. Ich bin ja schon aufgeregt, wenn ich Freunde anrufe! Dabei gibt es da keinen Grund, aufgeregt zu sein! Genauso wenig wie es bei Fremden einen Grund geben sollte. Ich kriege schlecht Luft, wenn ich mit Leuten reden muss, mein Herz fängt an zu rasen, mir wird heiß. Heiß wird’s mir sowieso immer öfter, wenn ich unter Leute gehe, selbst wenn es eiskalt ist. Mir ist dann zwar immer noch kalt, aber ich schwitze trotzdem.
Wobei ich, wenn ich mit Freunden unterwegs bin, keine Probleme hab, in die Stadt oder so zu gehen. Da bin ich auch bereit, mich vollkommen zu blamieren, zusammen blamiert sich’s irgendwie leichter, da macht es sogar Spaß. 
Durch diese Angst davor, Menschen zu begegnen, lerne ich halt auch kaum neue Leute kennen und somit auch nie neue Freunde. Die Freunde die ich habe, kenne ich nur aus der Schule. Da bin ich ja froh, dass sich das überhaupt entwickelt hat, irgendwie scheine ich da doch mal ein paar sinnvoll zusammengesetzte Wörter rausgebracht zu haben. Aber ansonsten fällt es mir total schwer, auf Leute zuzugehen. Was heißt da es fällt mir schwer, ich mache es einfach nicht.
Na ja, es hatte wenig Sinn, das aufzuschreiben, aber jetzt wo ich es schon mal geschrieben hab, schick ich’s halt auch ab.
Ist das vollkommen krank, diese Dinge, vor denen ich Angst habe?