Meine Therapeutin betont immer nur die Misserfolge

  • Hallo, war schwierig für mich einen passenden Thread-Titel zu finden.
    Es geht um folgendes: ich bin in Substitution und muss im Rahmen dieser an einer Psycho-Sozialen-Begleitung (kurz: PSB) teilnehmen. Ich hatte noch nie ein besonders gutes Verhältnis zu dieser Beraterin, aber ein Wechsel ist schwer möglich, da sie sich auf die Belange von substituierten Mütter spezialisiert hat (und ich bin nunmal eine substi. Mutti)
    Nebenbei absolviere ich eine Verhaltenstherapie, mit der Verhaltenstherapeutin komme ich gut zurecht, die Therapie hilft mir und macht mir Mut. Leider gibt es zwischen den "Therapiemassnahmen" der Verhaltenstherapeutin und der PSB Unterschiede und Konflikte, die beiden sehen viele Dinge sehr unterschiedlich. Meine PSB empfohl mir, die Verhaltenstherapie abzubrechen, wenn ich mit den verschied. Ansätzen nicht klarkomme. Und das, obwohl die PSB weiß, wie gut die Verhaltenstherapie mir tut. Irgendwie befinde ich mich in einem Kompetenzstreit, der allerdings nur von der PSB geführt wird, meine Verhaltenstherapeutin geht zum Glück nicht weiter auf die Angriffe der PSB ein.
    Das alles ist aber nicht mein Hauptproblem. Ich meine, ich bin in der Lage, meine Therapieziele zu folgen und nicht alles Gesagte ohne Nachzudenken anzunehmen bzw abzulehnen. Ich hinterfrage und reflektiere die Gespräche beider "Parteien".
    Nun muss ich aber zunehmend feststellen, dass mich die Besuche bei der PSB runterziehen. Aus diesem Grund gehe ich nicht mehr aller 14 Tage, sondern nur noch 1x im Monat zur PSB.
    Ich habe trotz Substi Beikonsum. Mein Substi-Arzt hat mir Diazepam verschrieben (sodass die illegale Beschaffung ein Ende hat) und ich habe es geschafft, die Tabletten auszuschleichen. Von 10mg/Tag bin ich in 3 Monaten auf 1mg/Tag. Seit gut einem Monat konsumiere ich keine Benzos mehr. Darauf bin ich stolz, ich freue mich darüber, dass ich das geschafft habe, auszuschleichen und einen Monat ohne "durchzuhalten". Jeder Tag ohne ist gut und wertvoll, ich weiß nciht, was die Zukunft bringt, aber ich versuche mein Bestes, die Benzos nicht mehr anzurühren.
    Dann ist da noch der H-Beikonsum. Ich bin froh und stolz auf jedem Tag, an dem ich kein H konsumiere. Ich bin stolz auf jede Woche, auf jeden Monat. Am Anfang meiner Substi hatte ich tgl Beikonsum.
    Rede ich nun mit meiner PSB, sage ihr, dass ich 2 Monate ohe H geschafft habe, dann betont sie immer nur, dass ich ja Pola bekomme und das das gar kein Erfolg sei. ICh will nicht gelobt werden, aber ich möchte, dass mene "Arbeit" nicht mies gemacht wird.
    Ich hatte nach 3 Monaten einen H-Rückfall. Ich habe mich sehr darüber geärgert, sagte mir aber, was solls, ich kann es jetzt nicht mehr rückgängig machen, also kämpfe ich am nächsten Tag weiter. Es war ein Zwischenfall, ich kämpfe weiter, muss aber nicht ganz von vorne anfangen. Meine PSB war von meiner Einstellung entsetzt. Wie ich einen "Rückfall" als Zwischenfall schönreden könne usw usf. Ich sagte ihr, dass ich auf die 3 Monate ohne H stolz bin, dass ich stolz darauf bin, keinen tgl Beikonsum mehr zu haben und dass ich diesen Weg weiter verfolgen werde. Die PSB wollte gar nicht hören, wie kostbar mir die Tage ohne H sind, sie hackte die ganze Zeit auf dem einen Kosum/Rückfall herum. Klar, man muss darüber sprechen, wieso, weslhalb, warum.
    Aber nach dem Gespräch habe ich mich so mies gefühlt. Ich weiß, ich will für mich und meine Family sauber werden, nicht für die PSB. Aber ihre Art hilft mir wenig...
    Naja, wollte mir das nur mal von der Seele schreiben, tat gut.
    Grüße
    Kullerbunt

  • hi Kullbunt,

    erst mal Hut ab, dass du das alles so durchziehst! Wirklich! Deine PSB ist wohl nicht gerade der Bringer, wäre es nicht möglich, dass du öfter zu deiner Therapeutin gehen kannst und dafür nicht mehr zur PSB gehen musst? oder habt ihr vielleicht noch so eine Betreuung bei einem Arzt oder in einem Krankenhaus? Ich finde das nicht in ordnung, sie sollte eigentlich deinen Weg begleiten und dich bestärken, aber das geht ja richtig nach hinten los. Das einzige was sie macht, ist dich negativ zu motivieren.

  • Servus kullbunt,

    wer bestimmt diese Begleitung?
    Ok, bei Substi wird ds eigentlich immer in irgendeiner Form verlangt, aber so geht das ja nicht.

    Die Frage ist nun, kann man mit denen nicht reden und eben als begleitende Maßnahme die Verhaltensthera ansetzen?

    Beikonsum ist blöd, aber kommt vor und gehört eben leider oft dazu. Aber Aussagen wie "du bekommst eh Pola" sind eher daneben und das solltest auch klar sagen, dass du das so nicht siehst.

    Was sagt die Verhaltensthera zu dem Ganzen?

    LG Franz

  • Da du anscheinend zur PSB musst, würde ich dir raten, ihr direkt zu sagen, was dich an ihr stört. Sag ihr, was es mit dir macht, wenn sie dich ständig runterputzt und dass du von ihr erwartest, dass sie das nun unterlässt.

    LG, alive

  • Hallo

    oh da kann ich dich soo verstehen. Ich bin im Substi Programm und hab ne gerichtliche Auflage wo zu so terminen mit ner beraterin von der DROB muss.
    Und ja sie sagt genau das gleiche zu mir.. Jaja sagt sie, du bist noch sowas von abhängig weil in substi. Das ich aber seit 9 (!!) Monaten keinen einzigen Beikonsum mehr habe, das ist egal..

    Mich macht das immer rasend..

    Aber weißt du manche sind nicht zu ändern in ihrer einstellung.

    Ich hab mir angewohnt bei diesem Thema die Ohren auf durchzug zu schalten.
    Und auch sonst kommen wir absolut nicht klar.

    lg nofuture

  • erstmal danke für die vielen Antworten.
    Es ist leider nicht möglich, die PSB zu wechseln, da diese auch mit dem Jugendamt zusammenarbeitet und vierteljährlich Rückmeldung an dieses gibt. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass sie sich in dieser Beziehung absolut korrekt verhält, meine Lebenssituation richtig einschätzt und ich bzw wir keinen robleme mit dem Jugendamt haben.

    Ich habe der PSB schön mehrmals gesagt, dass es mir nicht gefällt, dass sie nur auf den Misserfolgen herumreitet, meine "längeren" Beikonsumzeiten dabei nicht beachtet. Der Spruch: "ob nun tgl H oder einmal im viertel Jahr: Beikonsum ist Beikonsum" Sowas macht mich halt wütend, den für mich persönlich besteht zwischen erstem und zweitem ein großer Unterschied, der viel Arbeit, Tränen, schlechte Laune, aber auch stolz und Freude beinhaltet.

    Ich werde beim nächsten Termin das thema nochmal genauer ansprechen.

    War heute mittag bei meiner Verhaltenstherapie. Das Gespräch mit dieser Therapeutin tat sehr gut. Sie bemerkt, wie sehr ich an mir arbeite und gibt mir ein positives Feedback. Sie sagt mir auch Dinge, die sie anders sieht als ich, putzt mich dabei aber nicht so runter bzw stellt mich als zu unreif um die Welt zu verstehen dar (wie des die PSB macht)

    Konnte heute erstmal wieder Kraft tanken

    Liebe Grüße Kullerbunt

  • Ich kann sehr gut verstehen, warum dich das, was die PSB sagt, mächtig ankotzt. Toll wäre es natürlich, wenn du es dir nicht zu Herzen nehmen würdest, weil du es selbst besser weisst, aber das ist natürlich sehr schwer. Das beste, was du meiner Meinung nach machen kannst, ist immer wieder mit ihr darüber reden, dass dich das runterzieht, was sie sagt und ihr sagen, dass du annimmst, dass es doch wohl sicherlich nicht ihr Ziel ist, dich fertig zu machen.

    LG, alive

  • Hallo, dass Ziel meiner PSB ist sicher nicht mich fertig zu machen. Allerdings behaart sie sehr auf der "absoluten" Abstinenz, und wer in Substi ist, hat gleich gar abstinet zu leben (außer das Substitut).
    Als wir einmal auf das Thema Alkohol kamen und ich meine Meinung vertrat (ich trinke in geselliger Runde gerne mal ein Bier, wenn man als Mutter schon mal abends weg geht und nicht fahren muss, dann habe ich auch nicht gegen einen leckeren Cocktail) unterstellte sie mir, dass ich für die Substi nicht geeignet bin. Sowas zu hören tut halt weh, zumal ich mir über mein Trinkverhalten nie Gedanken gemacht habe, eben weil Alk in meinen Gedanken keine Rolle spielt.
    Ich weiß, dass meine PSB mit einem trockenem Alkoholiker verheiratet ist und habe manchmal das gefühl, dass sie sich zum Ziel gesetzt hat, jeden Klienten ihre persönlichen Vorstellungen vom Substanz-Gebrauch aufzudrücken. Ich weiß, dass ein geregelt Opiat-Konsum unmöglich ist, aber mir zu unterstellen, ich würde meine Sucht verlagern, weil ich am Gillabend ein Radler getrunken habe, das regt mich auf. Eigentlich könnte ich drüber stehn.
    Meine PSB ist in einem Verband/Verein, die isch akzeptierende Drogenarbeit auf die Fahen geschrieben hat, sie selbst verlangt aber die Total-Abstinenz. Ich hatte schon so viele Grundsatz Diskussionen mit ihr.
    Danke meiner Verhaltenstherapeutin konnte ich mich aus der Rechtfertigungs/Verteitigungsrolle befreien.
    Es sind so viele Sachen, die mich an der PSB stören. Sie fragt nicht, ob ich in letzter Zeit Beikonsum hatte, sie sagt: würde ich jetzt eine Urinkontrolle machen, wie wäre das Ergebniss. Sowas nervt und ich finde es respektlos. ICh habe sie darauf hingewiesen, dass mein Substi-Arzt UKs nimmt, und sie nach der rechtlichen Grundlage für die "Androhung" einer UK gefragt. Eine Antwort hatte sie nicht parat, sie meinte nur, ich würde übertrieben auf vieles reagieren.
    Mittlerweile hat sie selbst die Gesprächsfrequenz verlängert, weil sie merkt, dass sie mir nicht weiterhelfen kann bzw meine psy. Probleme ihre Kompetenzen überschreiten. Deshalb befinde ich mich auch in der Verhaltenstherapie. Für mich verhält sich meine PSB oft unprfosionell, sie scheint wenig Abstand zu mir zu haben. Als mein Kind nach der GEburt mehrere Wochen wegen Entzugserscheinungen aufgrund des Polas im KH bleiben musste, wollte sie unbedingt, mit ins KH kommen ("Mich interessiert halt mal, wie es da so abgeht") Hallo? Nein, dass ist mein Privatbereich, sie überschreitet da Grenzen.
    Das Fass zum Überlaufen brachte allerdings ihr Vorschlag, bei meinen Sitzungen mit meiner Verhaltenstherapeutin anwesend zu sein. Meine Verhaltenstherapeutin und ich lehten das strikt ab, meine PSB geht es einfach nix an, was ich meiner VT erzähle.

    Ich werte sehen, was das nächste Treffen mit der PSB bringt und ich werde sie nochmal auf die Punkte ansprechen, die mich stören.

    Tut gut, alles mal aufzuchreiben, Lg Kullerbunt

  • Echt merkwürdige PSB habt ihr da im Osten..pardon;)

    Bei uns in Hamburg ist arbeitet man bei PSB von Substis schon lange akzeptierend, d. h. man weiss ja, dass die Leute nicht abstinenent leben (sonst wären sie ja auch nicht substituiert) und versucht, sie von riskantem Beikonsum (Crack, Benzos, intensiv Alk/Mischkonsum) fern zu halten.
    Solche Pillepalle-Sachen wie gelegentliche Kiff- oder ein Gläschen Wein sind da keine Rede wert, solange es nur bei gelegentlichem Konsum bleibt.

  • Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehn. Schon klar das Sie Dir nicht ständig Honig ums Maul schmieren soll. Aber Sie muss doch realistisch bleiben. Du hast tolle Dinge geleistet!!! Also bitte, schon in der Kindererziehung ist es bekannt das Kinder viel leichter zu lenken sind mit positiver Erziehung. Man hebt die TOLLEN Sachen hervor. Wie sonst soll man denn bitteschön an sich selbst glauben? Die hat doch Ihren Job völlig verfehlt. Ich weis, die Ohren auf Durchzug zu stellen ist wahnsinnig schwer, schließlich ist es ein verdammt wichtiger Teil Deines Lebens. Trotzdem, schau, wir alle hier sind der Meinung das die Tante daneben liegt, glaub an Dich und an uns. Zieh das alle vier Wochen durch und quäl Dich nicht. Das ist die gar nicht wert. Du machst das genau richtig. Du hast wahnsinnig viel schon erreicht. Lass Dir das nicht von so ner *sorry* blöden Kuh, kaputtmachen!!!! Alles liebe, Carry

  • Danke für das Mutmachen.

    Felis: das Ding ist halt: (m)eine PSB muss sich normalerweise bei ihren Klienten um ganz andere Dinge kümmern, sodass die Suchtproblematik erstmal hinten ansteht. Sie kümmerst sich bei den meisten darum, dass sie ihre Wohnung nicht verlieren bzw wieder eine finden, kümmert sich um Schulden und Gläubiger, verhandelt mit der Justizkasse, arbeitet mit der Familiehilfe zusammen, füllt Anträge aus, telefoniert mit Ämtern usw usf.
    "Einen Fall wie mich" (O-Ton) hat sie selten. Die grundlegenden Dinge im Leben bekomme ich (bzw mein PArtner und ich) alleine geregelt. So wusste sie eine Zeitlang gar nix mit mir anzufangen. Bis sie auf den "dich-krieg-ich-abstinenz" Zug aufsprang und mich seitdem damit bearbeitet.
    Ab und an schaffe ich es, auf stur oder durchzug zu stellen. Kommt die frage: "Warum haben sie zum Grillabend ein Radler getrunken?" antworte ich: "Weil es eben so ist. Punkt."
    Aber leider lasse ich mich halt immer noch zu soclhen Grundsatz Diskussionen hinreissen. Und dann bin ich danach wieder wütend auf mich selbst, dass ich auf das Gestichel eingegangen bin.
    Nunja, den nächsten Termin habe ich in 2 Wochen, da werde ich die Punkte nochmaol direkt ansprechen.
    Werde dann berichten, wie das Gespräch verlaufen ist.

  • @Kullbunt

    naja, ich war auch ein seltener Fall und kriegte meine Sachen alleine gebacken, aber meine PSB könnte damit umgehen, sie hat z. B. verstanden, dass für mich Esstörungproblematik akuter war als Thc oder Alk und eben sich mehr mit meine Psyche und nicht mit meinem gelegentlichem Kiff beschäftigt

  • Hallo Kullbunt,

    also zuerst mal finde auch ich, dass Du der PSB gaaaanz klar sagen solltest, was Du empfindest und was Dich stört, bzw. dass solche Sprüche Dich vllt. sogar eher zurückwerfen könnten als Dir helfen usw.

    Ich habe gesehen, Du kommst aus Leipzig - ich kenne mich ein bisschen mit den Drobsen in Leipzig aus (bin selbst eine Substituierte und lebe in Sachsen).

    Darf ich Dich fragen, zu welcher Drobse Du gehst, um Deine PSB zu machen?

    Das Ding ist nämlich, dass es ja immer ganz verschiedene Ansätze gibt und verschiedene Einstellungen zum Thema Sucht und Abstinenz. In Leipzig gibt es leider eine ganze Reihe echt "spießiger" Einrichtungen, die total das 100% Abstinenzparadigma fahren und Dir schon beim ersten Infotermin (also unverbindlich) zu verstehen geben, dass sie Dich hier nicht haben wollen, so lange Du nicht clean bist

    --> einige Drobsen gehen sogar so weit, zu meinen, wer nicht clean ist -und dazu zählt auch, wer sich in Substitution befindet- kann gar nicht erst eine Therapie bei denen beginnen und darf noch nicht einmal die Einrichtung betreten (um andere dort nicht zu gefährden).

    Ja, und dann gibt es natürlich noch den anderen Schlag, diejenigen Drobsen, die "niedrigschwellig" orientiert sind, was soviel heisst wie dass man da auch hingehen kann und Hilfe bekommt, wenn man nicht clean ist und selbst dann, wenn man noch nichtmal so weit ist, clean werden zu wollen. Leider kenne ich in Leipzig da nur eine einzige Drobse, die so tickt, bzw. naja, was heisst leider...

    Ich meine, beide Systeme machen erstmal Sinn, denn natürlich sollten jetzt z.B. ehemalige Süchtige, die inzwischen völlig clean leben (ohne Substi) nicht unbedingt im selben Haus sein müssen wie Leute, die zurzeit noch total dicht rumlaufen, es sei denn, sie haben selbst kein Problem mehr damit und wollen es so (gibt's ja auch). Und andersrum fühlen sich Nicht-Cleane-Leute sicher auch besser in einem Haus, wo die anderen im selben Zustand sind wie sie selbst, denke mal, so fassen sie auch eher Vertrauen als wenn sie ständig das Gefühl haben, andere könnten von oben herab schauen oder sowas (iss ja Quatsch, aber andererseits gibt's ja auch wieder tatsäclich Ex-Süchtige, die sich nun für was Bess'res halten, weil sie's geschafft haben...)!

    Naja auf alle Fälle ist es halt so, dass man halt normalerweise vor Beginn der PSB schauen sollte, in welcher Drobse man die machen will, welches Angebot am besten zu einem selbst passt, wobei natürlich auch ein PSB Therapeut aus der Drobse mit den niedrigschwelligen Angeboten in der PSB auf die Abstinenz halten sollte (das ist gesetzlich leider so festgesetzt, da man ja nicht möchte, dass die Substi Leute sich einerseits ihre Droge vom Staat finanzieren lassen und andererseits trotzdem noch weiter auf Droge sind), aber dennoch hat ja so ein Mensch generell eine etwas tolerantere Einstellung, er kann ja nun auch nicht ständig seine Meinung wechseln :smiling_face:

    Ich wusste sowas früher auch alles nicht und habe mich dann sehr gewundert, wie mega beschissen man dann in den "Abstinenz-Drobsen" behandelt wurde, allein bei der Anfrage nach PSB, und in Leipzig ist das ja dann sowieso alles noch so eine dumme Sache, da es viel mehr Süchtige als Plätze gibt und man (kaum zu glauben, iss aber so) ja auch oftmals sogar noch Wartezeiten auf nen'Platz für ne'PSB hat, deswegen kann man sich das leider in Leipzig oftmals gar nicht groß raussuchen, wo man hingeht, sondern man muss dankend nehmen, was man kriegt oder eben warten, aber auch das ist kacke wenn man z.B. gerade vom Arzt das Ok für die Substi kriegt, Bedingung aber eben die Vorlage der PSB ist und dann steht man da --> ohne PSB Platz keine Substi, und ewig warten auf Substi kann man ja eigentlich nie, meist ist es ja 5 nach 12 wenn man endlich in die Substi kommt (zumindest in Leipzig)!

    Ich würde auf alle Fälle auch mal mit meinem Substi Arzt sprechen, ob es denn Möglichkeiten gäbe, die PSB während der Substi zu wechseln, vor allem unter Deinen erschwerten Bedingungen als Mutti und dass Du das auch noch für's Jugendamt brauchst --> wobei ja die meisten anderen Drobsen auch fähig sind, sich mit Ämtern, Behörden usw. zusammen zu rufen und da Auskünfte zu erteilen, da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, denn das sind (müssen) ja alles anerkannte Stellen (sein), die die PSB überhaupt anbieten und durchfüren dürfen (das dürfen auch nur gesondert geschulte Therapeuten machen).

    Auf gar keinen Fall jedenfalls würde ich mir das bieten lassen, was die Tante da mit Dir macht, wehr'Dich, das ist Dein gutes Recht.

    Alles Gute und würd'mich echt freuen, wenn Du mal schreibst, welche Drobse das bei Dir ist (hab'nämlich ne'Vermutung lol)

    Viele Grüsse

    Icequeen

  • Hallo Eisprinzessin,

    ja, ich gehe in Leipzig zur PSB. Ich wurde am Anfang in der Alternative II substituiert, und es damals schnell gehen musste (ich war schwanger) wendete ich mich gleich an die PSBs dort im Haus (Heinrichstr.). Konnte zwischen den 3 PSBs dort nicht wählen, sondern wurde direkt zu der Dame geschickt, die Mütter/Familien betreut.

    Und du hast recht, in Leipzig gibt es KEINE (ambulante) Therapiemöglichkeit für Substis. In der Alternative II läuft ein Antrag auf Einrichtung einer ambulanten Therapie für Substis.
    Finde ich sinnlos, mann braucht doch erst die "Werkzeuge" um ein cleanes Leben zu leben. Und diese Werkzeuge erhält man in einer Therapie. Aber die verlangen, dass man bereits clean ist....das Pferd wird von hinten aufgezäumt.
    Daher habe ich mich für eine Verhaltenstherapie entschieden, die ich neben der Substi machen kann. Ist aber auch nicht selbstverständlich, in einigen Städten finden Substis auch keine Verhaltenstherapeuten. Trauig...

    Mittlerweile bin ich nicht mehr in der Alternative II substituiert, sondern in einer anderen Arztpraxis. Dort geht es lockerer zu, das heißt, der Arzt sieht vieles realistischer. Natürlich ist dort Beikonsum nicht erlaubt, aber wnn es passiert, wird einem nicht der Kopf abgerissen (und mit harten Konsequenzen gedroht, wie in der Alternative II)

    Ich weiß nicht, vielleicht ändert sich das noch, aber der Wille komplett abstinent zu leben, der widerstrebt mir. Ich weiß, dass ich mit H und Benzos nicht umgehen kann, also lass ich es bleiben bzw versuche es, bleiben zu lassen. Aber gegen ein Bierchen beim Grillen oder einem Joint beim Studententreff...das kann ich mit mir selbst als ok vereinbaren....

    Wenn du magst, können wir uns gerne über PN austauschen, woher kennst du die ganzen Einrichtungen in LE?

    Liebe Grüße Kullerbunt

  • Hi Kullbunt,

    habe gerade nur ganz kurz Zeit, Dir zu schreiben und wollte Dir daher nur schnell sagen, dass ich mir das fast denken konnte, dass das die Heinrichstrasse ist --> die Leute da sind sowas von komisch, ganz ehrlich!

    Wir können sehr gern PN schreiben, würde mich freuen. Dann erzähle ich Dir genaueres von meinen Erfahrungen in Leipzig.

    Also bis bald und viele Grüsse

    Icequeen

    PS: ach ja, finde auch, dass mal gegen ein Bierchen oder so nix einzuwenden ist. Ich selbst trinke zwar gar keinen Alk, weil er mir nicht schmeckt, würde das aber ansonsten auch nicht so eng sehen. Mir ist zwar klar, wieso das alles in der Substi mitverboten ist, nämlich weil die Gefahr der Suchtverlagerung besteht, aber ich finde, es kann auch keine Lösung sein, nun allen eventuellen Problemen aus dem Weg zu gehen indem man sie einfach meidet, nur damit sie nicht etwa passieren. Besser wäre doch, einen bewussteren Umgang mit Konsummitteln (legalen) zu erlernen, denn das stabilisiert dann auch weiterhin alles andere, weil es heisst, wieder mehr Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

  • hallo, ich hatte gestern mein vierteljährliches Gespräch mit der Sozialarbeiterin vom Jugendamt. Die Frau würde gerne meine/unsere Akte schließen und hat sich deshalb mit meiner PSB in Verbindung gesetzt, um Rücksprache zu halten. Gestern erfuhr ich, dass meine PSB der Dame vom Jugendamt geraten hat, ihre vierteljährlichen "Kontrollbesuche" aufrecht zu erhalten.
    Nun der Hammer: vor zwei Wochen sagte mir meine PSB, dass die Frau vom Jugendamt angerufen habe und ihr mitgeteilt habe, dass sie von sich aus die Kontrollbesuche fortsetzt...
    Also, irgendjemand lügt hier. Und ich vermute, dass es meine PSB ist. :58:

    Ich werde bei meinem nächsten SubstiArzttermin mit dem Doc reden, ob nicht ein Wechsel der PSB möglich ist.

    Icequeen: kannst du mir per PN sagen, welchen Stellen in LEipzig noch anerkannte PSB durchführen? Kann ich da zu jeder Suchtberatungsstelle?

    LG Kullerbunt

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