Unendliche Tiefen

  • Salü zusammen,

    früher waren Ängste für mich eher ein Fremdwort, konnte sie mir in meinem damaligen und heißgeliebten Job auch nicht so wirklich erlauben, aber in den letzten Jahren kamen sie mit voller Macht und ich musste nach und nach lernen richtig mit ihnen umzugehen! Doch gelingt mir dies nicht immer so, wie ich es mir wünsche!
    Vor ein paar Monaten hatte ich ziemlich heftige Angst- und Panikschübe, aber ich kannte die Gründe dafür und habe alles mögliche versucht nicht die Kontrolle zu verlieren, was allerdings oft schief ging und wenn liebe Freunde uns nicht bei sich aufgenommen hätten, bis wir eine neue Wohnung gefunden hatten, wäre ich wahrscheinlich hohl gedreht?!
    Mobbing auf Arbeit ist ja schon heftig, aber in einem Mehrparteienhaus von den Nachbarn gemobbt zu werden ist grausam und genau dies ist uns damals so ergangen, denn wir wurden aufs schärfste von unseren Nachbarn und auch von unserem damaligen Vermieter gemobbt! Jetzt wohnen wir in einem netten, freundlichen und positiven Umfeld, so bin ich ruhiger geworden, allerdings kann ich nicht wirklich lange alleine bleiben und wenn es mal an der Tür klingelt oder das Telefon klingelt zucke ich vor Angst zusammen, deswegen bin ich auch viel bei meinen Schwiegereltern oder bei Freunden.

    Woher diese Ängste kommen, weiß ich nicht, denn ich bin eher eine Kämpferin und sag auch meine Meinung! Schon als Kind wusste ich mich immer durchzusetzen! Vor Gewitter etc. pp. habe ich keine Angst! Na ja, Spinnen sind zwar nicht mein Fall, aber ich kann dies nicht Angst nennen, sondern eher Ekel, vor allem wo ich spüre, wenn die kleinen, hochinteressanten Achtbeiner einen beobachten oder ich höre sie über die Tapete laufen.
    Meine Panik vor Menschenmassen ist auf meinen Beruf zurückzuführen, da ich da viel mit ihnen bei Veranstaltungen zu tun gehabt habe und eine Tür im Rücken ist für mich der totale Horror!

    Ich suche in den unendlichen Tiefen der menschlichen Psyche nach den Gründen und Auslösern für meine Ängste und Paniken, aber bis jetzt hatte ich da keinen sonderlich positiven Erfolg, doch ich suche weiter!
    Meine Vermutung tendiert Richtung Trauma in meiner Kindheit, was ich wohl verdrängt habe und nun mit den Jahren, vor allem aber nach meinem beruflichen Aus mit voller Macht nach oben schießt...
    Viele neuere Ängste sind eher auf meine körperliche Diskrepanz zurückzuführen, d. h. alle Zukunftsängste sind darin zu suchen. Ich weiß, dass ich niemals wieder arbeiten kann und da mich darin das Amt ziemlich unter Druck setzt, denn die behaupten trotz denen vorliegender Gutachten immer wieder aufs Neue, dass ich nur mukiere und gar nicht krank sei, solche Aussagen machen auch Angst!

    Habe aber, was das Amt angeht gute Hilfe in meinem Hausarzt, denn er hilft mir so gut er kann!

    Momentan hält das Amt die Füße verhältnismäßig still, doch ich sehe so was eher wie die Ruhe vor dem Sturm und mich in naher Zukunft wieder mal zum Amtsarzt begeben müssen! :eyes:

    Freundlichen Gruß

    Blood She Moon

  • Hallo, grüß Dich. Ich kenne Angstzustände auch sehr gut und ich bin auch ständig auf der Suche nach dem eigentlichen Warum. Es gibt immer Vermutungen und ich habe vieles in Therapien rausbekommen, aber das Wissen darum läßt dies nicht aufhören. Meine Therapeutin sagte mir gestern, ich soll das alles auch endlich ruhen lassen und anfangen zu leben. Wenn die Angst groß wird und das alte so hinterlistig hochschießt, soll ich mir sagen, es war eben so und nun laß ich mich davon nicht mehr quälen und mache dann einfach weiter. Es hört sich so an, daß Du jetzt glücklich bist, in einer anderen ruhigen Gegend zu wohnen. Genieße es und laß das Mobbing einfach zurück. Es nützt nichts, sich immer wieder aufzuregen. Warum wurdet ihr denn so gemobbt und dann noch von der Vermieterin selber. Grauenvoll stell ich mir das vor. Und warum kannst Du nicht mehr arbeiten? Schön, daß Dein Hausarzt hinter Dir steht. Ist auch nicht immer so bei anderen. Das ist doch schon mal die halbe Miete. Ich habe um meine Erwerbsunfähigkeitsrente 3 Jahre gekämpft. 2 mal abgelehnt, immer in Widerspruch gegangen. Dann hat es endlich geklappt. Dann kriegt man die Rente befristet, mußte sie gerade neu beantragen und zittere nun, ob sie wieder durch geht. Liebe Grüße Tine

  • Hallo BloodSheMoon!

    Ist sicher verständlich, dass es dich (brennend?) interessiert, woher diese Ängst kommen und deren Auslöser. Und ich kann gut verstehen, dass du da
    'in die Forschung' gehst.

    Was aber, wenn du eines Tages den/die auslösenden Momente herausfindest - ohne Therap an der Seite, der dich in diesem Moment der *Erleuchtung* auffängt? Es ist schon schlimm, während einer therapeutischen Sitzung mit den Abgründen seiner Vergangenheit konfrontiert zu werden, nur um danach dann 1,2,3 ... Wochen bis zur nächsten Sitzung alleine mit diesen Tatsachen zu sein. Aber "ganz ohne" ...puh!
    Der Schuß kann gewaltig nach hinten losgehen, und dann auf die Schnelle einen passenden Therap zu finden - der dann hoffentlich auch noch Termine für dich frei hat!?

    Tines Thera gebe ich recht: ruhen lassen, denn was da vergraben ist, ist ganz bestimmt nix Gutes und sowieso nicht mehr zu ändern. Und wenn schon 'graben', dann besser unter Betreuung.
    Wo liegt das Problem für dich, dich auf die Suche nach einem passenden Psychologen zu begeben? Ja, vll. schickt der dich dann zur Traumatherapie,
    doch dann hat er dafür sicher sehr gute Gründe.

    ..denkt
    Gipfel.
    Und schickt liebe Grüße.

  • Hi, also klar, ich wollt auch immer die Ursachen für bestimmte Dinge verstehen können.
    Hab aber die Erfahrung gemacht, dass die Seele sich da ganz gut schützen kann und nicht zu viele Erinnerungen zulässt wenn mans nicht verkraften kann.
    Und so ist es auch gut. Denn ich denk, um in der Tiefe zu forschen, auch Traumathera und so...dazu muss man echt stabil sein. Und ich würd dir auch abraten etwas ohne Thera zu versuchen.
    Kannst ja mal schauen wegen Verhaltenstherapie. Da lernst du erstmal, wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst. Wie du dich im Hier und Jetzt stabil bekommst.
    Klar auch Traumatherapie ist möglich...wobei die sowieso zum größten Teil aus Stabilisierung besteht und erst dann ne Aufarbeitung geschieht, wenn du wirklich stabil bist (jedenfalls wenns ein guter und verantwortungsvoller Therapeut ist...)
    Also such dir Hilfe dabei und dann kannst auch lernen, wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst. Das ist erstmal wichtig, das Verstehen der Ursachen kann auch noch später kommen...

  • Salü zusammen,

    zunächst einmal vielen lieben Dank für Eure Antworten und die dahinter stehende Resonaz! :3:

    Nun ja, da ich bis jetzt eher negative Erfahrungen mit Psychologen und Psychotherapeuten gemacht habe, stehe ich dem Thema THERAPIE eher skeptisch gegenüber, aber trotz allem bemühe ich mich schon um eine, denn völlig ohne geht es auch nicht...:hmpf:

    Nun, ich habe auch noch zu all diesem Übel Osteochondrose + Spondylathoreose (auflösen der Gelenkmasse in den Wirbeln + Gelenken, tja und SVV), welches ein ziemlich schmerzhaftes Problem ist! Ich kämpfe auch schon länger um meine Rente und es gibt echt Tage, wo ich mich am liebsten :krank1: möchte!!!

    Das ich mit den Psychologen und Psychotherapeuten nicht so ganz klar komme, liegt an mir, denn da ich selbst mal Psychologie studiert habe und mich ein bisserl auskenne in diesem Bereich, ecke ich natürlich so ziemlich an und schalt oftmals auf stur! Ist nicht richtig klar, aber ich hasse die Freud Theorien, denn ich finde, sie passen nicht so wirklich in die heutige Zeit! Tja und ich kann nicht so wirklich mit Männern, sprich vertrauenstechnisch, aber hier im Oldenburger Raum ist die Suche nach einer Therapeutin oder Psychologin nicht einfach! :21:

    Hm..., Ängste und ihre Ursachen auf sich beruhen lassen?! Sorry, aber ich möchte die Gründe dafür gerne wissen, denn wenn ich weiß Warum, dann kann ich von meiner Seite her auch lernen viel besser mit ihnen umzugehen! Oder sehe ich dies falsch?

    Da ich Esoterikerin bin, arbeite ich viel selber an den Ursachen und zwar mit Meditationen, dies kann ich aber nicht, wenn ich nicht die Gründe weiß!

    So, morgen gehe ich mehr auf Eure Antworten ein, denn ich muss jetzt los!

    Freundlichen Gruß

    Blood She Moon

  • Dass du selbst Psychologie studiert hast, vereinfacht die 'Sache' natürlich nicht. Schon deswegen, weil du dem/der behandelnden Therapeuten/In
    natürlich deine *eigenen*Antworten gibst und ich habe diese Art Resonanz von Theraps selber schon erleben *dürfen*.


    Meditationen sind sehr gut, Blood She Moon.
    Sie verhelfen dir mit Sicherheit zu mehr Ruhe und Gelassenheit, Stärke im weitesten Sinne. Und das ist doch erstmal Grundvoraussetzung.
    "NON cogito ergo sum".

    " dies kann ich aber nicht, wenn ich nicht die Gründe weiß!"
    Vielleicht brauchst du nur mehr Zeit? ....bissel mehr Abstand?
    Seit wann 'arbeitet' das in dir?

    Liebe Grüße
    Gipfel

  • Das ist die eine Möglichkeit: Die Ursachen herausfinden und dann das bessere Umgehen mit den Ängsten und anderen Problemen lernen.
    Die andere Möglichkeit: Erst lernen damit umzugehen und dann die Ursachen verstehen.

    Ich glaube, mir persönlich liegt das erste auch mehr. :winking_face:
    Aber ich denke bei vielen Dingen ist es unwahrscheinlich, dass wir das allein schaffen. Oftmals "sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht" und sieht die einfachsten Dinge nicht, kann nicht hilfreich schlussfolgern und erforschen. Klar, bei einigen Dingen geht das - Aber gerade wenn du schon ein Trauma vermutest, dann ist es wahrscheinlich, dass es nicht ohne Unterstützung gehen wird - andernfalls hättest du nicht schon so lange diese 'Ängste und den Willen herauszufinden, woher sie kommen. Ginge es allein, dann wärst du bestimmt schon auf die Ursachen gestoßen. :1:

  • Salü zusammen,

    hm, seid wann arbeitet das in mir??? Gute Frage Gipfel, doch ich kann sie beantworten, und zwar seid ihrem Ausbruch bzw. seid der Diagnose in den Westfälischen Kliniken für Psychiatrie in Dortmund vor genau 6 Jahren, denn dort hatte ich damals das erste Mal davon erfahren, dass ich Angst- und Panikpatientin bin. Kurze Zeit später habe ich dann auch einiges über mich selbst von meiner "Familie" erfahren und von meiner Kindheit, was mich ziemlich geschockt hatte und dann schlugen die Angst- und Panikattacken so richtig derbe zu! In mir brach Wort wörtlich alles zusammen, denn meine heile Kindheitserinnerungen brachen zusammen wie ein Kartenhaus! Ich hatte damals versucht Licht ins Dunkle zu bringen und mit meiner Mutter über alles, was sie mir verschwiegen hatte zu sprechen, aber sie schob alle Verantwortung auf meinen toten Vater, welcher sich ja nicht mehr dazu äußern konnte und dann hat sie einfach nur noch geblockt! Sprich ich habe nie wirklich Antworten zu meinen Fragen erhalten! :mad:
    Meine große "Schwester", welche die heile Welt zum Einsturz gebracht hatte, meinte bloß noch zu mir, dass unsere Mutter nun mal ein "Produkt ihrer Zeit" sei und hatte mich dann eiskalt im Stich gelassen! Toll, da stand ich dann und wusste nicht weiter! Jetzt habe ich niemanden mehr zum Fragen, denn meine Mutter ist vor zwei Jahren verstorben und zu meiner "Familie" habe ich rigorose den Kontakt abgebrochen! Also suche ich mit dem was ich weiß nach Antworten und nach einem Weg aus der Angst hinaus!

    Tja, zu dem Punkt mit dem es "alleine" nicht schaffen, bin ich auch schon angekommen Fibra, deswegen suche ich ja auch mit Hilfe meines Hausarztes nach einem Therapieplatz! Trotzdem arbeite ich momentan viel alleine mit den Problematiken! Heute habe ich z. B. meinen Ekel und meine Angst vor Spinnen überwunden und zwei Spinnen lebend rausgeschmissen! :smiling_face: War zwar ne ziemliche Überwindung, aber ich habe es geschafft und dies tut mir und meinem Selbstwertgefühl sehr gut! :wink:

    Es sind halt die kleinen Wege zum Erfolg, welche einen in solchen Momenten zum strahlen bringen und einen langsam aufbauen!

    In den nächsten Tagen, werden wir auch endlich wieder Tiere haben, wir holen uns zwei Ratten und durch Beobachtungen ihrer Verhaltensweisen, habe ich auch mehr Möglichkeiten weiter zu mir zurück zu finden! :smiling_face:

    Vor ein paar Wochen war ich mal bei einer Kinesiologin (war ein teuerer Versuch :frowning_face: ) und das obwohl ich an solche Handauflegungsbehandlungen etc. pp. nicht so wirklich glaube, aber sie hat schon irgendwie etwas Licht ins Dunkle gebracht! Ich weiß zumindestens schon mal wo ich ansetzen muss um mehr zu erfahren! Sie hat "erspürt", dass meine ganzen Probleme und Problematiken im Alter von 3 Jahren begonnen haben :50::61: ! Da muss ich aber auch gleich noch sagen, dass ich zwar geschlechtlich gesehen eine Frau bin, aber erzogen wurde ich wie ein Junge/Mann, denn mein Vater wollte immer einen Sohn, meine Mutter wollte dies im übrigen auch! So habe ich schließlich auch immer zu hören bekommen, dass Jungs keine Angst haben dürfen und alle aufkommenden bzw. aufkeimenden Ängste wurde im Keim erstickt!
    Unterdrückte Ängste, bauen sich mit den Jahren in einem auf und irgendwann brechen sie dann mit Macht aus, wenn man dann nicht in sich selbst oder in seiner Umwelt so gefestigt ist, dass einen dieser Ausbruch nicht umhaut, hat man verloren und die Ängste beginnen ihr Eigenleben zu führen! Tja, ich war damlas bei ihrem Ausbruch nicht gefestigt, denn ich hatte meinen Beruf aufgeben müssen und hatte Stress Privat! Ich war ziemlich geschockt, als ich merkte, dass nichts mehr so lief wie ich es gewohnt war und jeder Gang irgendwohin, z. B. Ämter, etc. pp. wurde zum Horrortripp! Sorry, ich hätte mich damals nicht so gehen lassen sollen, klar, aber ich habe es, denn ich wusste echt nicht mehr wo mir der Kopf stand und wie es weitergehen soll?! Kurz gesagt, ich hatte AUFGEGEBEN :krank1: und vergraben! Dies war falsch, ich weiß, aber diese Tatsache hilft mir jetzt auch nicht mehr, also muss ich meine Krafreserven Tag täglich aufs neue mobilisieren und weiter kämpfen! Was momentan nicht leicht ist, denn ich habe ja auch noch andere gesundheitliche Diskrepanzen und ziemliche körperliche Schmerzen :frowning_face: !

    Viele würden jetzt vielleicht sagen, dann musst Du Dich medikamentieren lassen! Klasse und mich somit umbringen?!? Sorry Leutz, aber ich habe eine hochgradige Medikamenten Unverträglichkeit und Resitenz, welche ich schon von klein an habe und in meiner "Familie" weitverbreitet ist! Zusammen mit meinem Hausarzt suche ich daher schon seid längerem nach einem Mittel gegen meine körperlichen Schmerzen! Da leider Osteochondrose und Spondylathorose nicht heilbar ist, genausowenig heilbar wie Angst- und Paniksyndrome & manche Borderline Symtome, ist das finden von passenden Medis nicht leicht!
    Außerdem lehne ich strikt Antidepressiva + Betablocker ab! Sie können nämlich nicht nur süchtig machen, sondern vernebeln einem auch objektives sehen und das kann ich nicht gebrauchen!

    Nun ja, ich werde schon irgendwie einen Weg finden! Ich danke Euch allen noch mals von Herzen fürs zuhören und wünsche Euch ein schönes Wochenende!

    Freundlichen Gruß

    Blossd She Moon

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