Wie kann ich jmd beim Speed-Entzug helfen?

  • Hi, ich bin total unerfahren was Drogen und sowas angeht und habe bisher noch nichts gefunden wie ich jmd beim Entzug helfen kann, vielleicht könnt ihr mir da weiter helfen?

    Ich habe herausgefunden dass mein Freund täglich Speed nimmt, vorallem um morgens wach zu werden, sonst nimmt er es nicht (scheint also wohl nciht so xtrem zu sein)... ich habe ihn drauf angesprochen und wir haben offen darüber geredet und er hat sofort für mich aufgehört!
    Er hatte mir gesagt dass er müde werden wird und sich dann halt erstmal erholen muss, ist ja auch ok - ich mach alles mit und will ihm beistehen =)
    Jetzt wird er Depressiv, hat Angst, weint viel (sind die normalen reaktionen beim entzug hab ich gelesen) - ich war das jetzt die ganze Zeit bei ihm und versuche ihn immer wieder zu motivieren (zu zeigen wie schön das leben ist, was an ihm so toll ist etc). Wir wohnen allerdings weiter auseinander und sehen und deswg nur am Wochenende und ich bin jetzt wieder weg für 5 Tage - habe ihm überall kleine Zettel in der Wohnung hinterlassen (versteckte und sichbare) zur Motivation und zum lachen und es hilft ihm auch aber ich würde gerne mehr machen denn vorhin hat er wieder plötzlich angefangen zu weinen und ich kann ihn so schwer in solchen momenten beruhigen...
    Kann man denn irgendein Plan aufstellen wie er sich ablenken kann oder die woche meistern kann? Ich weiss auch nicht so wirklich was ich noch sagen soll wenn er depri ist (mir gehen die einfälle oder motivationssprüche aus)...


    LG Eule

  • Wenn ich Ehrlich sein darf: Wenn er es schon morgens nimmt um wach zu werden ist es schlimm genug.(Sage ich als einer der Erfahrung mit Speed und dem genauen Verhalten wie dein Freund, also Konsum vor der Arbeit zum wach werden hat)

    Irgendwann brauchst du das um auf Touren zu kommen.

    Versuche doch mal ihn zu fragen was er von einer Suchtgruppe hält, die stärkt ihn auch wenn du mal nicht da bist.

    Ansonsten: Respekt, ich finde es gut wie du ihm den Rücken Stärkst. Mir fällt da mehr nicht ein.:top:

  • Hi Eule, ich finde es super, wie Du hinter Deinem Freund stehst. Er sollte zu einer Suchtberatung gehen oder wie schon gesagt, sich einer Suchtgruppe anschließen.
    Gib ihm doch den Link zu diesem Forum. Hier wäre er auch gut aufgehoben. Sprich doch mal mit ihm. Lg. tine

  • Danke, ist für mich selbstverständlich weil er ja auch einsichtig ist und sofort gesagt hat er würde für mich aufhören...

    Hmm ich glaub er ist nicht so der Typ der darüber "öffentlich" reden/chatten würde aber ich probiers mal!

    LG

  • Aber es wäre ein Anfang, probiers, versuche mit ihm darüber zu reden. Ich weiß, daß es hier einige Betroffene gibt, die ihm sicherlich auch Tipps geben können. Lg. Tine

  • Ich kann da nur Mr.Nice bestätigen.
    Bei mir war das Zeug am Anfang auch nur Mittel zum Zweck und später brauchte ich es um überhaupt "funktionieren zu können.
    Da wurde schnell aus "meiner" (wie ich dachte) Kontrolle über den "Kleinen Helfer" die Kontrolle des Stöffchens über mich mit dem darauf folgenden Rattenschwanz.
    Ich würd auch mal anfragen wie er zur Suchtberatung steht und find es toll das du dich um ihn sorgst.
    Pass aber bitte auf das dich deine Fürsorge nicht zur Coabhängigen macht!
    Lg
    Zausel

  • Zitat von zausel;125867

    Da wurde schnell aus "meiner" (wie ich dachte) Kontrolle über den "Kleinen Helfer" die Kontrolle des Stöffchens über mich mit dem darauf folgenden Rattenschwanz.

    Was für ein Rattenschwanz war das?

    Und wie kommt man am besten von Weckamine wieder weg,
    wenn man arbeiten muss und nicht kann wegen >>> Antriebsstörung
    und dies das Einzige ist, was bisher geholfen hat?

    Kann oder darf ein Arzt Ritalin verschreiben, wenn dies als einziges helfen würde?

  • Zitat von Eule

    Danke, ist für mich selbstverständlich weil er ja auch einsichtig ist und sofort gesagt hat er würde für mich aufhören...

    Das halte ich schonmal für ....naja, gefährlich!
    Ist ja schön, wenn du der Anstoß bist, aber aufhören sollte er schon für sich!!!
    Sonst ist der Weg zur CoAbhängigkeit sehr nahe!
    Läuft was schief bei euch, nimmt er wieder Speed, weil er ja nicht aus Einsicht oder so aufgehört hat, sondern eben für dich!
    Gefährliche Kiste, da hat Zausel ganz Recht.

    Da das Speed ja fest in seinen Tagesablauf eingeplant ist, ist das ev, ein längerer Weg.Ich hatte das Zeug ja auch Ewigkeiten auf der Konsumliste stehen & wenn man es absetzt, dann ist der Fall erstmal ziemlich tief!

    Kommt halt auch darauf an, wieviel er nimmt und vor allem, über welchen Zeitraum das bereits konsumiert wird.

    Wünsch euch was. LG.Ganesha

  • Ritalin als Speed Substitution oder wie darf ich dich verstehen???
    Meiner Meinung nach, wenn es gar nicht mehr anderst geht würde ich eher mal 4-8 Wochen in eine Kur gehen, als mit dem Nächsten stoff zu substituieren... Oder was meint ihr?

  • Da kann ich Mista nur bestätigen!
    Der Rattenschwanz ist übrigens ne Metapher dafür daas beim Dealer meist noch andere Drogen verfügbar sind, also oftmals einem Einstieg durch Kiffen der Umstieg auf andere Sachen folgt(z.Bsp:Erst Kiffen dann Umstieg auf Speed-Koks-Heroin)

  • @ Zausel (kurzes Offtopic): Wer hat nicht am Anfang gesagt "Ich bleib beim Pflanzlichen" und früher oder Später wächst einem der "schwanz" an.^^

    @ Eule: Darüber redet man am Anfang nie gerne, aber man muss sich überwinden um sich zu öffnen und um Schwäche einzugestehen.
    Ich wünsche euch beiden viel Erfolg dabei.

    Liebe Grüße, Mista Nice

  • Also so schlimm der Speed Comedown ja auch ist, substitionieren halte ich da auch für falsch!
    Wer seinem System permanent 200% abverlangt hat, der muß halt dann auch mal ne Zeitlang mit 50% klarkommen.

    LG.Ganesha

  • Richtig Gane! Viele vergessen oft (ich inbegriffen) das Drogen eine Illusion sind, die früher oder Später seine Kosten einfordert.
    Beispiel Speed:
    Man nimmt Speed um fitter, Ausdauernder und Euphorischer zu sein obwohl der Körper nicht die Natürlichen vorrausetzungen gerade hat. Und wenn ein Großer Speedturn nachlässt merkt man das der Körper sich mit einer Energie verausgabt hat, die eigentlich gar nicht exstiert hat.

    Back 2 Topic:

    Schonmal deinem Freund angeboten zusammen zu einem Berater zu gehen? Es muss ja nicht gleich eine Gruppensitzung sein. Kannst ja mal 1-2 Mal mit ihm zusammen gehen und dann hat er wohl gesehen das darüber mit einer Fachperson helfen kann.

  • Hey, vielen dank für eure Antworten!
    Also mein Freund will es wohl erstmal alleine schaffen, bzw mit der Hilfe von mir und seiner Familie...
    Er ist bis heute clean und sehr stolz drauf, er ist besser drauf als je zuvor und gerade das motiviert ihn auch, weil er jetzt realisiert hat wie abhänig er davon war und wie lustlos ohne das Zeug!
    Er hat sich von seiner Depri-Phase erholt und will viel mehr unternehmen etc als zuvor... Er hat auch keine Angst mehr wenn ich unter der Woche nicht da bin und zählt stolz jeden Tag bzw jede Woche!
    Er trinkt mittlerweile lieber mal ein Kaffee oder hält sich in der Nachtschicht mit Minzöl wach (was er vorher nicht mal ausprobiert hatte)...

    LG Eule

  • Off Topic. sorry...

    aber ich merkte gerade, wie kurz doch fast 10 Jahre Abstinenz immer wieder mal sind:
    "Kann man denn Minzöl sniefen?" war der erste Gedanke, der durch mein drogengeschädigtes Hirn raste...
    Ist doch hart, oder?!!

    Wenn dein Freund so davonkommt und sich die Sache wirklich merkt, dann hat er ein Riesenglück, würde ich sagen...
    Ich wünsche es ihm (und dir) von Herzen...LG.Ganesha

  • .... Speed hat der Teufel gemacht, ebenso wie Alk und co .... ich drück die Daumen das es so bleibt :smiling_face:

    LG Julchen

  • hallo Eule,

    was macht dich sicher, dass dein Freund derzeit clean ist? Du sagst ja selbst, dass du kaum Ahnung von der Materie hast. Ich sage dir aus Erfahrung, dass kaum ein Süchtiger grad einfach mal so aufhören kann. Zumindest nicht dauerhaft. Wenn dein Freund wirklich dir zuliebe aufgehört haben sollte, macht es eh keinen Sinn, denn er muss es für sich selbst wollen. Ansonsten wird er ratzfatz wieder rückfällig. Er wird das ohne weitere Hilfe kaum dauerhaft durchziehen können. Drogenkonsum hat nichts mit einem schlechten Charakter zu tun, sondern mit einer schlimmen Erkrankung: Er ist süchtig. Und deshalb braucht er Hilfe. Ich halte Therapie für unheimlich wichtig, die aber nur dann Sinn macht, wenn er sie freiwillig macht.

    LG, alive

  • Hallo

    weißt du worin das problem liegt wenn dein Freund sagt er hört für dich auf (was ich 100 mal od warens sogar mehr ? gehört habe). Es reicht der kleine Streit, die kleinste Auseinandersetzung und er ist wütend und hat keinen Grund mehr clean zu bleiben. Warum sollte man jemandem noch was zu liebe tun wenn man gestritten hat oder wütend ist ?
    Solange er nicht für sich selber aufhören will, wirst du immer wieder dasselbe in grün, blau und gelb haben.
    Solange er sein Glück nicht für sich selber finden kann, wird er es auch nicht mit dir finden. Um das mal ganz überspitzt zu sagen.

    LG future

  • Eigentlich denke ich ja auch eher positiv. Aber bist Du wirklich sicher das er clean ist? Und nicht einfach besser versteckt? Ich kann mir einfach nicht vorstellen das nach relativ langer Konsumzeit depris innerhalb von vier Wochen plötzlich wieder weg sind, sorry, glaub ich einfach nicht.

  • Ach kommt liebe Leute, bisserl positives denken wäre auch ned schlecht :smiling_face:

    Eule, aber die haben wirklich recht!!

    Klar sind es nicht die besten Voraussetzungen, wenn man den Grund in jemand anderen hat, aber das kann sich ja auch wandeln.
    Das es aber wahnsinnig schwer ist, keine Frage, da geb ich allen recht.

    Aber Eule, dann sag deinem Freund doch bitte - das absetzen der Droge ist der kleinste Teil, um für immer suchtfrei leben zu wollen.
    Das er nicht klinisch entziehen will, ok, muss jeder selbst entscheiden, wenns zum Teil auch wirklich gefährlich werden kann.

    Jetzt aber gehört eine engmaschige therapeutische Begleitung her, weil es gab ja auch nen Grund, warum er süchtig ist, oder?
    Der sollte natürlich auch angegangen werden, es muss dran gearbeitet werden, wie künftig Rückfälle ausbleiben können.

    Nur aufhören ist also wirklich der kleinere Teil, zwar unangenehm, aber der große müsste wirklich zeitnah nun folgen.
    Mancher schafft es mit ner SHG, andere gehen zur Beratungsstelle und reden da bisserl, sichern sich so nen Platz, wo man hin kann, wenn es brennt.
    Therapie ist zwar immer noch das beste was man vermutlich machen kann, aber jeder findet nen anderen Weg - nur irgendeinen sollte man echt noch beschreiten ...

    LG Franz

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