Wahllos zuknallen

  • Ich weiss nicht, wie ich es schreiben soll:

    ich bin zwar nicht körperlich abhändig, ich knalle mich aber ständig mit allem Möglichen zu. Zwar nicht jeden Tag, aber garantiert jede WE bin ich voll: Hasch, Pilze, seit kurzerem wieder Koks und dann auch Alk.
    Dann bimme ich mich mit Tavor runter.

    Nein, ich bin keine besoffene Russin und passe nicht in diese Vorurteil-Chlishee, aber mittlereiweile geht ohne Betäubung nicht. Ich verspreche mir jede WE brav zu bleiben und bin schon am Mittag dicht wie Natter.

    Es ist so wiederspruchlich: einerseits mag ich meine Lodder-Leben, es passieren so viele lustige Sachen in dichtem Zustand und es ist immer was los; andereseits weiss ich, dass ich es falsch mache, dass ich auf eine Katastrophe hineinsteuere, es ist nur die Frage der Zeits.

    Ich muss mir gestehen: ich bin süchtig. Egal, was ich mache, macht mich süchtig: wenn ich esse, dann fresse ich, bis ich Fettklos bin. Wenn ich Daät mache, endet es bei Magersucht. Wenn ich keine Drogen nehme, schneide ich...

    Nach Außen - jung, dunamisch und gut drauf
    In mir drin - ein sellischer Wrack

  • Von einem Extrem ins andere, ich kenn das und das ich oft das normale Verhaltensmuster von Süchtigen! Ich bin genauso. Einen Mittelweg gibt es kaum, nur ein oben und ganz unten!

    Ich schreibe dir das ja nicht zum ersten mal, aber diese Wechselwirkungen wirst du nicht lange verpacken können, 'Tavor und Koks, dazu Alk! Keiner kann das!

    Ich fage mich wie das Klischee Russlanddeutsche denn aussieht?

    Schon mal an Therapie gedacht?

  • @Franzis

    es besteht durch Medien eine Klishee, dass die Aussiedler aus Russland sich nicht integrieren, keine Job haben und deswegen Drogen nehmen und kriminell sind. Da viele wirklich mit solchen Menschen schon Schwerigkeiten hatten, fand ich es wichtig, daran hinzuweisen, dass meine Drogenproblem anderen Ursprung ist.

    Therapie mache ich, mehr oder weniger. Ich gehe zum Psycho-Doc und mache Bla-Bla. Ich weiss doch selbst schon so viel über mich, ich kann alles prima analysieren - wozu noch Thera?

    Zu heilen bin ich sowieso nicht - ich brauch Lobotomie

  • Hallo Aliena!

    Da sind wir ja ungefähr in derselben Situation: Einsicht ist vorhanden "Ich bin süchtig", Vorhaben den Mist sein zu lassen gibts immer wieder, aber die halten nicht lang an ...
    Unterschied ist, dass es bei mir "nur" um Alkohol geht.

    Naja, eine wirkliche Hilfe bin ich dir nun wahrscheinlich nicht, denn wenn ich sagen würde "Kämpf dagegen an!", was ja ganz einfach das Beste ist, wäre es lächerlich, da ich das ja selbst offensichtlich (noch?) nicht tue. (Dass wir das tun sollten, ist dir ja aber auch klar.)
    Will dir einfach sagen, du bist nicht allein damit.
    Ich kenne diesen Zwiespalt: "Eigentlich ist es geil, ich will es gar nicht anders, aber es wird in einer Katastrophe enden" ...
    Mehr weiß ich gerade nicht zu schreiben ...

    Lieben Gruß
    Dirty

  • irgendwie macht mir mein umgang mit Alkohol langsam auch Sorgen:

    Ich besaufe mich zwar nicht alleine zu Hause, aber jede party wird zum Besäufnis, ich nehme mir immer vor, dieses mal nur Alstewasser zu trinken, kann aber nie "Nein" sagen und bin am Ende immer voll.

    Es ist wie früher, nur früher habe ich Teile geschmissen, jetzt bin ich auf die andere Szene unterwegs, dachte mein Verhalten wird sich auch ändern, nein ich bin genauso geblieben.

  • Sorry, hab es voll übersehen, aber antworten will ich auf jeden Fall noch!

    In Punkto "Aussiedler" habe ich mir schon gedacht, dass du es so gemeint hast, wie du es ja jetzt beschrieben hast!
    Wenn ich da einen Freund von mir anschaue, ja dann gibt es dieses Klischee, denn der denkt als Bulle auch so - ich finde es erschreckend, wenn sicher auch manchmal berechtigt!

    Für mich gibt es sowas nicht, um mich sind nur Mitmenschen, die einen mag ich, die anderen vielleicht nicht!


    Zum Alk kann ich nur eines sagen, von selbst wird sich das ganze nicht erledigen und ne Suchtverlagerung ist so schnell erreicht!
    Deine Meinung wegen der Therapie teile ich nicht, erst wenn man soweit vorgedrungen ist, so wie du eben, dann beginnt der wichtigste Teil - nämlich die Selbstfindung!
    Denk drüber nach, alleine schaffen wir solch große Vorhaben nicht, wir brauchen Unterstützung, also auch einen Therapeuten!

    Lobotomie ist der falsche weg und ich bin froh das ma sowas nicht mehr macht! Was würde das ändern? Du wärst vielleicht Willenlos, dass willst du doch nicht, oder?

    Mach weiter, auch wenn es oft als nicht möglich erscheint, jeder braucht eine bestimmte Zeit, dann wird auch Veränderung kommen und man wird es selbst anerkennen können - das Ziel einer Thera, selbst sehen, dass wir gut sind, was geschaffen haben!

  • Dies Antwort wollte ich natürlich nicht bekommen!

    Hey Aliena, sag sowas nicht, ich denke du wählst das schlimmere Übel!
    Zudem will ich doch nicht das du aufgibst, du sollst weiter machen, mal ohne Drogen oder Alk auskommen!

    Es geht auch ohne, auch wenn es nicht leicht ist!

  • @Franzis

    ich meinte auch nicht, jetzt zu versagen.
    Aber wenn alle Stricken reissen, es mit neuen Job oder Selbsständigkeit nicht klappt, bevor ich mit Pulle Bier an Kiosk stehe - nee, dann werde ich lieber Junkie.

    Aber zur Zeit steht es sowieso nicht zu Debatte

  • Ich habe den Wunsch mich mal wieder zuzuknallen. Igendwas..., scheiß drauf was es ist. Ob Alk, Tabs oder Drogen. Einfach nicht mehr denken müssen, den seelischen Schmerz unterdrücken... *träum*
    Hab sogar einen Freund gefragt ob er mir ein paar Drogen besorgen könnte. War doch etwas hart, deswegen, sorry :face_with_rolling_eyes: !!!

    Nen Fehler ist es trotzdem denn gerade wenn man seelisch sehr schwach ist kann sich der Wunsch nach einmal schnell zu mehr entwickeln. Schnell wird es nochmal, und nochmal... Und irgendwann hört es eventuell gar nicht mehr auf. Also am besten immer Finger weg von dem scheiß, aber warum gibt es denn soviele Süchtige? Zu schwach, zu fertig..., genau wie ich... :frowning_face:

  • Komisch ist nur, dass ich nur breit offen und ehrlich über meine Gefühle reden kann.

    Wenn ich nüchtern bin, sind meine Wörter gefühllos und fast roboterhaft.

  • Dann Aliena, ist der Punkt erreicht, wo dass aufhören angesagt ist! Du schreibst selbst, bestimmte Vorgänge klappen nur unter Einfluss von Drogen.
    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es so nicht geht. Bestimmte Gefühle werden durch Drogen beeinflusst, aber dass sind keine echten Gefühle. Ein Umlernen ist erforderlich, ein langer Prozess, der auch bei mir noch lange nicht abgeschlossen ist!
    Dennoch sehe ich, Drogen sind nicht geeignet, Probleme in unseren Leben zu bewältigen. Es macht nur den Anschein, es ist auch auf dem Weg möglich, doch wir können schlecht nur noch breit durchs Leben laufen.
    Wenn ich meine Depris anschaue, die haben sich immer durch Drogen verstärkt. Oft sogar wurden erst 'Depressionen durch Konsum von Drogen hervorgerufen, auch wenn es im ersten Moment nicht so erkennbar war.

    Da weiß ich nur eines zu schreiben: „Keine Macht den Drogen“!

  • Lieber unechte Gefühle als gar keine.
    Und dabei bin ich mir sogar sicher, dass es auch echte Gefühle sind, obwohl ich sie auch unter Droge erlebe

    "keine Macht den Drogen" - klingt für mich zu plakativ, sorry.

    Ich kann ohne Drogen funktionieren, ohne Problem, ich denke nicht beim Aufstehen an irgendwelche Stoff - aber wenn ich tacheles reden will, dann kann ich es nur, wenn die Droge mir meine innere Kontrolle (Uber-Ich?) aufhebt.

    Ich bin sehr kontrolliert, ich kann nüchtern keinen Gefühl zulassen.

    Ich bin breit sehr oft an meine Probleme gestossen, die ich nüchtern nie entdeckt hätte.

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