• Also ich bin ohne Drogentherapie clean geworden und bin es auch seit mahr als 1 Jahr.
    Ich wollte um keinen Fall eine Drogentherapie, da sie nur ein Symptom behandelt und da ich keine Lust auf eine zusätzliche Lücke in meinem Lebenslauf hatte. Auch die rigide Regel haben mich enorm abgeschreckt, ich brauche meine Freiheit und mein Rückzugraum wie Luft zum Leben

    Aber: ich bin zu meinen früheren nicht-stoffegebundenen Süchten zurückgekehrt.
    SVV, Esstörung, Promiskuität - also eine ganze Palette von selbstschädigenden Verhalten, die aber sozial akzeptierter ist als Heroinsucht.
    Da es mir aber klar ist, dass auf die Dauer so ein Art zu leben genaso gefährlich ist, wie drauf sein, werde ich um jeden Fall eine ambulante Psychotherapie machen.

    Also: drogen- oder heroinfrei (ich hasse das Wort clean) kann man ohne Therapie werden, seelisch gesund nicht

    Naja, wenn es richtig schief geht, fällt man nicht zurück, sondern noch ein paar Stufen nach unten.
    Viele tödliche Overdose (weiss nicht wie Mehrzahl "Überdosis" geschrieben wird) passieren gerade bei Therapie-Abbrecher.
    Oder eine labile und naive Mädel, die gerade vom kurzen drauf ist geht die Beziehung mit einem Altjunkie ein, bricht mit ihm Therapie ab und ist dann rück-zuck auf dem Strich.

  • Zitat von Felis

    Ich wollte um keinen Fall eine Drogentherapie, da sie nur ein Symptom behandelt


    Eine gute Suchttherapie behandelt nicht nur die Symptome sondern auch die Ursachen, beleuchtet und bearbeitet sehr genau den psychologischen Hintergrund.

  • Zitat von Kassandra;137777

    Eine gute Suchttherapie behandelt nicht nur die Symptome sondern auch die Ursachen, beleuchtet und bearbeitet sehr genau den psychologischen Hintergrund.



    ne gute muss man aber erst mal finden. daran mangelt es in österreich nämlich an ecken und enden.

  • Zitat von Future;137801

    ne gute muss man aber erst mal finden. daran mangelt es in österreich nämlich an ecken und enden.




    ...nicht nur in österreich, in deutschland auch...frage mich`woran das eigentlich liegt.
    viele sagen immer es wäre der eigene wille der eine rolle spielt, aber ist das auch in allen fällen wirklich so? mir sind in den letzten wochen eine menge sozialarbeiter und pädagogen über den weg gelaufen die ihren beruf weitgehendst verfehlt haben. nehme mal an das das bei therapeuten auch der fall sein kann. im nachbar ort haben sie einen psychologen aus der therapie verhaftet, weil er gar kein psychologe war, ein abgebrochener student der eigentlich goldschmied war, das team und auch die user haben über ihn gesagt das er wirklich was bewegt hat und sehr gut in seinem fach war...verkehrte welt. :21:
    lg,
    lakritze.

  • Zitat


    Viele tödliche Overdose (weiss nicht wie Mehrzahl "Überdosis" geschrieben wird) passieren gerade bei vbglossarlink.gif Therapie-Abbrecher.
    Oder eine labile und naive Mädel, die gerade vom kurzen drauf ist geht die Beziehung mit einem Altjunkie ein, bricht mit ihm vbglossarlink.gif Therapie ab und ist dann rück-zuck auf dem Strich.

    Felis, was ist das? Ich kann das nicht nachvollziehen, das ist ne Einzelfallgeschichte, welche du da auf die Masse projizieren willst.
    Natürlich ist es gefährlich, wenn man gewohnte Dosen konsumiert, aber das hört sich ja fast an, als wenn man besser keine Therapie macht, weil sonst der Rückfall zu gefährlich würde :winking_face:

    Bisher bin ich auf das Thema noch nicht eingegangen, hab auch jetzt keine Zeit - leider.

    Ich hab eine Suchttherapie gemacht, wurde danach rückfällig und dann hab ich es auch selbst geschafft. Nur nach über 11 Jahren dann rückfällig werden, das liegt nun mal an der nicht erfolgten und notwendigen Therapie.

    Mit meinen heutigen Erfahrungen, meinem Wissen und meiner Ausbildung, da kann ich nur sagen, mit Therapie hat man wesentlich höhere Chancen, ein suchtfreies Leben zu genießen.
    Klar schaffen es vereinzelte auch ohne Therapeuten, aber Felis, du hast ja ne Substi gemacht, sowas gab es zu meiner Zeit noch so gut wie gar nicht.

    Und mal ganz ehrlich, auch wenn die ein oder andere 'Sucht nicht so gefährlich wie H ist, Sinn kann es ja so auch nicht sein.

    LG Franz

  • also ich denke auch, als erstes zählt erstmal der feste wille und der biss aufzuhören und clean bleiben zu wollen, doch eine thera bietet verschiedene werkzeuge zur hilfestellung, alleine schon um mehr über sich selbst zu erfahren und sich auch selbst verstehen zu können. eigentlich kann eine thera nicht schaden, entweder man bleibt auf der selben ebene stehen wie zuvor oder man gewinnt dazu. aber schlimmer wie zuvor kann es durch eine thera auch nicht werden. ob natürlich jeder therapie platz erfolg verspricht ist fraglich, denke aber das liegt oftmals auch an beiden seiten, nämlich therapeut und patient, die miteinander "harmonieren" sollten.
    wobei man seinen therapieplatz individuell auf sich selbst abstimmen sollte. es gibt therpieeinrichtungen, die eine sehr lange kontaktsperre vereinbaren, für den ein oder anderen ist es natürlich von vorteil, doch manch`anderer brauch`unterstützung auch von aussen. genauso wie ich immer das pro und contra höre ob ein handy verbot sinnvoll ist. auch dieses finde ich für jeden individuell, wenn man dieses natürlich nutzt um den kontakt zur szene zu halten, macht dies auch keinen sinn...
    für den einen ist es dann wieder eher was eine Sporttherapie zu machen, für den anderen eine arbeitstherapie...

  • nene also mit den bekannten overdose fällen meint man folgendes aus medizinischer sicht. die gefahr bei einem Süchtigen der gerade entgiftet hat oder eine Therapie hinter sich hat sprich runtergefahren ist von seinem Level an Substanz und clean ist auch wenns nur 5 tage sind und rückfällig wird besteht mehr risiko an einer letalen Überdosis zu versterben weil er sich eher verschätzt als bei anderern.
    Aber das wieder aufgerechnet auf die Zahl der Drogentoten im Jahr ergibt auch wieder ein ganz anderes Ergebnis.

  • Zitat von Franz;137819

    Felis, was ist das? Ich kann das nicht nachvollziehen, das ist ne Einzelfallgeschichte, welche du da auf die Masse projizieren willst.

    Das ist ja fast wie mit den Blutkrebsfällen in Elbmarsch, lauter Einzelfälle.
    Eine Häufung von Einzelfälle nennt man aber Tendenz, und die Tendenz ist so, dass zwischen Drogentoten ziemlich viele Knastentlassene und Therapieabbrecher sind.

    Zitat von Franz;137819

    Natürlich ist es gefährlich, wenn man gewohnte Dosen konsumiert, aber das hört sich ja fast an, als wenn man besser keine Therapie macht, weil sonst der Rückfall zu gefährlich würde :winking_face:

    Ich werde sagen, bevor man einfach so in die erste x-beliebige Therapie geht, nur weil da gerade ein freie Platz da ist. In NRW war so eine System "Therapie sofort", man ging hin und bekam sofort einen Platz in einer Einrichtung, aber diese Platz war in 99 % schnell wirder frei, weil die meisten von angebotene Einrichtungen Schrott waren. Deswegen waren auch die Plätze so oft frei - keine Sau hilt dort lange aus. Man soll einen Therapieplatz genauso verantwortungsvoll wählen dürfen wie eine Ausbildungsplatz, weil davon sehr viel abhängt.
    Man solle nicht eine Therapie so angehen: "Ich gehe hin und qucke, wens nicht klappt, probiere ich erneut irgendwann", weil nach einigen Therapieabbrüchen die Wille auszusteigen sinkt und irgendwann auch die Krankenkasse nicht mitmacht.
    Aber die BfA - Versicherte (also Renteversicherung Bund) können nicht mal eine Drogentherapie selbst aussuchen, sie wird denen zugewiesen, damit verliert jemand, der eigentlich sich freiwillig in Therapie gbegeben wollte, jegliche "Freie Wille"

    Zitat von Franz;137819

    Ich hab eine Suchttherapie gemacht, wurde danach rückfällig und dann hab ich es auch selbst geschafft. Nur nach über 11 Jahren dann rückfällig werden, das liegt nun mal an der nicht erfolgten und notwendigen Therapie.

    Definitiv, aber ich bin mir sicher, du warst eher die Ausnahme, genauso wie Alive eine Ausnahme ist. Erfolgsquote der stationären Therapien sind extrem niedrig und gerade seidem die Substitution erschwinderlich wurde, begeben sich sehr wenige wirklich freiwillig in eine stationäre Drogentherapie.

    Zitat von Franz;137819

    Klar schaffen es vereinzelte auch ohne Therapeuten, aber Felis, du hast ja ne Substi gemacht, sowas gab es zu meiner Zeit noch so gut wie gar nicht.

    Ja, das stimmt, damals gab es keine andere Möglichkeit ausßer einer stationärer Drogentherapie. Aber wir reden über jetzt und es stehen reichlich Alternativen, die richtige daraus zu wählen ist der Kunst

    Zitat von Franz;137819

    Und mal ganz ehrlich, auch wenn die ein oder andere Sucht nicht so gefährlich wie H ist, Sinn kann es ja so auch nicht sein.

    Das stimmt, deswegen werde ich auch eine ambulante Psychotherapie machen. Aber die Warteliste ist relativ lang, und einfach auf doof in die Klapse gehen habe ich keinen Lust.
    Wenn ich merken werde, das mein Leben mir entgleitet, lasse ich mich auf die Kriesenstation einweisen.

  • Zitat


    Aber die BfA - Versicherte (also Renteversicherung Bund) können nicht mal eine Drogentherapie selbst aussuchen, sie wird denen zugewiesen, damit verliert jemand, der eigentlich sich freiwillig in Therapie gbegeben wollte, jegliche "Freie Wille"


    Das stimmt so nicht, ich habe mir meine Klinik selbst ausgesucht, dat war zwar wegen Alk, aber da wirds wohl kaum Unterschiede geben.
    Ich finde es extrem wichtig, sich genau zu informieren unter welchen Kriterien die Therapie in den verschiedenen Kliniken abläuft; kann man sich im Vorfeld viel Frust ersparen.
    Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass viele sich da sehr passiv verhalten und die Suchtberatung alles machen lassen und gar nicht auf die Idee kommen, sich mal selber zu informieren und zu kümmern.
    Das habe ich echt nicht verstanden, wenn ich vorhabe irgendwo mindestens 14 Wochen zu verbringen, dann muß ich schon selbst aktiv werden, um nicht den kompletten Reinfall zu erleben.
    Mir ist das einmal passiert, in einer Psychoklinik auf Empfehlung einer Psychaterin.
    Ohne Worte, ich weiß nicht welche Vermittlungsgebühren da geflossen sind, denn seltsamerweise, kam die Hälfte der Patienten mit einer Einweisung derselben Ärztin, anyway..............
    Jedenfalls war das ein ganz fragwürdiger Laden, inkl. sexueller Übergriffe seitens des Peronals:76:, wurde in den 70ern einfach vergessen zu schließen;)
    Jedenfalls habe ich mich da nach 5 Wochen selbst entlassen.
    Seitdem, prüfe ich akribisch, welche Kinken für mich in Frage kommen und wenns 'nur' 'ne med. Reha ist.:57:

    LG,
    Kassi

  • Zitat von Kassandra;137861

    Das stimmt so nicht, ich habe mir meine Klinik selbst ausgesucht, dat war zwar wegen Alk, aber da wirds wohl kaum Unterschiede geben.

    vielleicht gehörte die Klinik einfach zu denen, die von BfA belegt werden.
    Bei Drogentherapien ist es aber so, dass gerade viele kleinere Therapien, die nach Wohngemeinschaft-Prinzip arbeiten, nicht von BfA anerkannt sind. Die bevorzugen nämlich grosse Kliniken

  • also wir durften den therapie platz sowie die entgiftung selbst wählen.
    allerdings dann auch mit demensprechender wartezeit bis ein platz frei ist.
    unser drob sagte auf einen therapieplatz kommen drei patienten, da zwei meist eh sehr schnell abspringen :21:

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