Beiträge von bender

    klaro bleibt dabei ein hintertürchen offen.
    da mag schon die Sucht an sich hinter stecken. ich weiß es nicht genau.
    aber in ausnahmefällen ist für mich (nur für mich) besser zu Kiffen als vielleicht noch schädlicheres zu tun.
    allerdings ist es bei mir so, dass ich meist schon immer irgendwas negatives im körper oder im kopf von aller art drogen merke, was mich meist die nächsten tag umittelbar von weiterem konsum abgehalten hat.

    ich vermeide es inzwischen groß was mit leuten zu unternehmen, bei denen Kiffen einen bedeutenden raum einnimmt, weil ich dort zu oft dran denke und man nie vom thema loskommt. ich habe aber kumpels, die gelegentlich Kiffen und selbst mit sich hadern, es nicht ganz zu lassen. ich denke, das geht. da hält man sich manchmal auch gegenseitig ein wenig ab, weil nicht alle gleichzeitig den gleichen druck oder eben das selbstverständnis des täglichen konsumierers haben.

    es bleibt definitiv ein kampf, ohne jede frage. aber im taoismus, mit dem ich mich derzeit etwas beschäftige, heißt es, wenn du dich deinem feind oder deinen problemen vollständig ergibst, dann löst sich viel von allein oder wird zumindest leichter. daran glaube ich sogar schon so halbwegs. aber das heißt nicht, dass man nun ständig Kiffen soll. ich verstehe es eher so:
    du denkst, während du der Sucht wieder nachgegangen bist, traurig und demütig daran, dass du eben der Sucht gerade nachgehst und wieder machtlos bist. aber in dem moment hast du vielleicht die stärke nein zu sagen und falls du nun etwas in der tasche hast, es wegzuwerfen.
    verstehst du ungefähr, wie ich meine? es ist nicht leicht und ich verstehe es auch erst in ansätzen.
    aber der harte weg ist nicht immer gleich der erfolgreichste.

    lg
    bender

    hallo,
    ich komme für mich mit strikt auferlegten verboten von mir selber nicht so gut klar. das kann daran liegen, dass es mir eh schwer fällt mich an alle regeln und normen zu halten, ganz besonders wenn ich sie unlogisch finde.
    jedenfalls habe ich schon die feste regel, absolut keine drogen zu hause zu haben und als ich vor ein paar wochen in einer woche bei einem kumpel gleich zwei mal gekifft hatte - und das nach sehr langer zeit, fand ich das schon blöd von mir.

    ich halte mich nicht an einem datum fest. mir bekommt es besser, wenn ich mir eine gewisse freiheit lasse. ein schlechtes gewissen nach einem rückfall tut bei mir schon seine wirkung.

    als tipp würde ich ganz allgemein sagen: sieh es nicht ZU verbissen. versuche an die cleanzeit vor dem rückfall anzuknüpfen und sieh den durchschnitt der zeit: also in einem jahr meinetwegen warst du 362 tage clean und 3 tage nicht. das ist nicht perfekt, aber immer noch ein guter schnitt.

    lg
    bender

    "gefährlich" ist ansichtsache. fakt ist, dass es wie viele drogen rezeptoren direkt besetzt - und da viele transmittersysteme über feedback-schleifen mit einander verbunden sind, direkt und indirekte wirkungen hat. serotoninsenkung, noradrenalin- und dopaminsteigerung, blutdrucksteigerung und eben auch downregulation der nikotinrezeptoren, wodurch ein absinken der konzentrationsfähigkeit bei nachlassen der nikotinwirkung begründet ist.
    für jemanden mit niedrigem blutdruck und sonst auch passender konstitution mag Nikotin auf eine art nicht schlecht sein. aber es müsste eben dauerhaft zugeführt werden und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich nikotinpflaster oder auch nikotintabletten auf rezept mal durchsetzen werden.^^
    auch über kaffee könnte man diskutieren. na ja. für mich persönlich ist Nikotin jedenfalls etwas ziemlich schlechtes, weil ich dadurch einen ziemlichen blutdruckanstieg und herzklopfen bekomme. trotzdem rauche ich manchmal und ärgere mich danach drüber.

    Tramadol ist u.a. auch mit dem Antidepressivum Venlafaxin eng verwandt. Guck dir allein mal die Struktur an.
    Zum Teil wirken beide mittel auch ähnlich, wobei Venlafaxin geringere Bindungsaffinität zu Opioid-Rezeptoren (wird von der Pharmaindustrie übrigens möglichst gemein gehalten, weil es keine Werbung wäre) hat und Tramadol eine geringere Wiederaufnahmehemmung.

    Tramadol wird interessanterweise auch für einen Venlafaxin-Entzug genutzt. Ja, die Pharmaindustrie nennt es Absetzerscheinungen.

    Zuerst wirken auch Benzos antidepressiv, später oft gegenteilig.

    ... hat fast nen praktikumsplatz für übernächste woche
    ... fühlt sich so klar im kopf wie schon lange nicht und das durch einen fast umgekehrten weg wie sonst - back to zero sozusagen^^
    ... herrlich clean zu sein und sehr nette menschen bei der Reha zu haben :winking_face: sonniger tag

    hallo sasch,
    bei einer sache haben wir uns mistverstanden. Zyprexa kann keine psychose auslösen. es ist ja ein antipsychotikum. ich meinte das Kiffen, warum du das nicht hasst, wo es doch eine psychose bei dir ausgelöst hat.

    es gibt auch völlig alkoholfreies bier. um die restmenge ging es mir nicht.

    gruß
    bender

    also wenn du es wissen willst: ich bin auch mehrfach unter Alkohol und cannabiseinfluss auto gefahren und wäre es zu einem "personenschaden" gekommen, wäre ich meines leben wohl nie wieder froh geworden. was ich mit mir selbst mache, ist meine sache, klar. aber wenn ich andere gefährde, dann ist das ganz große sch .... und ich streue asche auf mein haupt.
    die strafen sind jedenfalls nicht zu niedrig.

    aus der bong rauchen kommt mir ungefähr so vor, wie wenn ein trockener alkoholiker alkoholfreies bier trinkt, oder?
    meinst du, das ist ne gute idee?
    für mich persönlich muss ich immer sehr radikal vorgehen. ich habe früher mehrmals meine reserven an Haschisch, Alkohol und tabletten entsorgt (meist ins klo, verbrannt oder in ein gewässer - wegen der symbolwirkung, die für mich wichtig ist).
    aber okay. jeder ist anders. aber denk mal drüber nach.

    den anderen punkt kann ich gut verstehen. in der klinik anfang des jahres hab ich mein blutdruckmedi eingeschlossen 5 medis bekommen, die zusammen im monat auch über 300 euro kosten. das und die mangelnde verträglichkeit waren gründe, warum ich derzeit "nur noch" 25mg seroquel nehme. der preis für das system liegt noch im rahmen und ich kann damit wenigstens schlafen und es eignet sich kaum zum missbrauch für mich. deshalb bleib ich dabei oder gehe wenn mögich noch auf 12,5mg runter (auch das wirkt bei mir noch).

    es ist wirklich hart psychopharmaka abzusetzen und ich würde es schon auch als entzug bezeichnen. wenn es außer am preis auch noch an nebenwirkungen liegt, dann besprich das noch mit deinem arzt. du kannst vielleicht noch weiter runter gehen (?) oder du bekommst was anderes. wenn du ohne wieder psychotisch wirst, ist dir auch nicht geholfen.

    noch ein punkt: wenn du mal überlegst, dass du Zyprexa nur deshalb nehmen musst, weil Kiffen bei dir eine psychose auslöste, dann musst du das zeug doch auch hassen, oder?

    Hallo,
    eine Sache, die ich bei einigen anderen Süchtigen erlebt habe (hab selber keine Sucht-Therapie gemacht), ist die, dass diejenigen, die eigentlich aufhören wollten, doch zu oft zu der Thematik von z.B. Cannabis kommen und ggf. sich einander leider wieder dahin führen. Hab ich wirklich nicht nur ausnahmsweise erlebt.
    Der Wille muss stark sein. Ich denke, Cannabis nimmt da vielleicht wirklich ne Sonderstellung ein. Ich persönlich würde wohl jedem anderen Süchtigen sagen: mach ne Therapie. Aber nem Cannabis-Süchtigen würde ich das nicht raten.

    Besoffen und zwei drei Bier trinken wäre auch noch ein großer Unterschied, Sascha. Besoffen heißt für mich wirklich 1,5 Promille und mehr. Das scheint wirklich nicht das Optimum zu sein. Aber sich nach einander von Süchten zu verabschieden ist insgesamt sicher bedeutend leichter als sich von allem gleichzeitig zu trennen. Pass nur auf, dass dein Alkohol-Konsum nicht höher wird als vorher.

    Gruß
    bender