Beiträge von doris day

    ...dankt les brigitte für ihr unerschütterlich begeistertes draufgängertum, das ... heute viel kraft gibt
    ...versucht die 1000 unbequemen gedanken beiseite zu schieben und an sich selbst zu denken
    ...hat sich in schale geworfen, setzt ein lächeln oben drauf (das immerhin einigermassen echt ist) und zieht jetzt raus in den kampf

    hat gestern geackert wie ein pferd
    war dann viel zu spät im bett
    hatte eine schmerzhafte einsicht
    hat heut schon ein paar sachen geschafft, und macht auch schon wieder los
    grüsst lieb in die runde

    ...erklärt gelberose: to do (engl) = zu tun = liste der dinge, die... ZU TUN sind! :winking_face:
    ...hat das übrig behalten von einem bürojob, aus einem anderen leben, wohl zu oft gehört : "ich hab da noch ein todo für dich" :du:
    ...gratuliert dissolution
    ...ist irgendwie schwindelig im kopf und bauch
    ...findet OFF bleiben enorm schwierig
    ...versuchts trotzdem

    ...kommt einigermassen voran, hat nur leider noch zwei TODOs gefunden, die sie wirklich gern in dieser woche schaffen würde
    ...ist erstaunt, wieviel es hilft, sich eine banale struktur zu basteln und da dran zu bleiben
    ...freut sich, wieder hier zu sein
    ...stellt gerade mal wieder fest, dass ihr haus wackelt, sehr sogar, immer, wenn ein laster vorbeifährt
    ...findet das sehr romantisch, aber auch leicht beunruhigend!
    ...düst wieder an den schreibtisch, OFF!!!

    ...hat mittelprächtig geschlafen
    ...ist nervös, weil ... schon wieder dabei ist, sich viel zu viel vorzunehmen
    ...hat aber zum glück eben ein paar liebe tips bekommen von zwei netten damen ;), die ... nun sofort beherzigen wird
    ...freut sich über das wetter, passt gut

    ...hat gut geschlafen, seltsam geträumt
    ...ist fast überrascht wie intensiv die ruhe auf einmal ist im haus
    ...hat eine knappe woche kinderfrei vor sich und somit alle zeit für sich und ihre sachen
    ...findet das super, auch wenn die kleinis ihr so fehlen (meine güte, ob ich mal gelassenheit lernen kann zu dem thema? naja, habe ja noch etliche jahre zeit zum üben...)
    ...findet streitereien über autofahrstile total dämlich und wird diese fortan einfach ignorieren
    ...geht OFF für heute, mit besten grüssen in die runde

    ...kommt zur zeit weder zum richtig lesen noch zum schreiben hier
    ...hat noch mindestens eine woche lang rammelvolles haus, mit viiiiiiiiiiiiielen kindern
    ...denkt aber viel an einige hier und schickt gute wünsche in alle richtungen
    ...ist schon wieder weg

    ...steht völlig neben sich weil
    ...zur zeit so doof schlecht schläft UND weil
    ...vorhin eine absolut unerwartete gute nachricht bekommen hat
    ...kann nur eins sagen: :gn:

    Zitat


    Dass meine Mutter auf ihrer emotionalen, sozialen Entwicklung "unter mir" steht, das weiß ich und das ist auch der Grund, warum ich ihr verziehen hab. Aber glaub mir, ich hab auch oft versucht, auf ihre Ebene herunter zu kommen, "mich herab zu lassen", aber jedes Mal hat sie mich weg gestoßen. Ich habe ihr so oft die Hand gereicht, um ihr zu helfen eine Stufe höher zu kommen, aber sie wollte sie nie, hat mich dabei dann immer wieder nur verletzt. Und so hab ich es dann irgendwann aufgegeben und hingenommen, dass wir eben nie "auf einer Augenhöhe" werden stehen können. Ja, sie "ist doch meine Mutter", aber ich bin "doch auch ihr Kind". Und um diese Hierarchie überwinden zu können, bedarf es eben BEIDER Personen. Und bei meiner Mutter und mir funktioniert das halt leider nicht.

    liebe gelberose,

    vielleicht verstehen wir uns nicht ganz. was ich mit meinem letzten absatz meinte, dass sie sich dieses versagen nicht eingestehen kann - in den zusammenhang stelle ich diesen satz, sie "ist doch deine mutter".
    und weil du "doch auch ihr kind bist" stösst sie dich zurück, wenn du sie auf deine stufe heben willst. ich glaube, das ist eine frage von stolz, selbstwertgefühl, dem fehlen davon...

    ich glaube, es gibt nur sehr sehr wenige menschen, die die reife besitzen, sich von ihren kindern das eigene versagen so deutlich vorhalten zu lassen. dein vater hat das geschafft und das ist ein grosser schatz, ein wunderbares geschenk.

    ich habe meine mutter verloren, und mein vater ist so zerrissen und verkeilt in seinem unglück, dass ich ihn lieber in ruhe lasse. ich glaube, er ahnt seine fehler in bezug auf seine vaterrolle - und tut alles, um nicht daran zu denken. er würde sofort daran zerbrechen. er zerbricht auch so, er fühlt sich auch so als versager... ich glaube, ich kenne niemanden, der so unglücklich ist. aber er käme nicht damit klar, dass es ihm helfen würde, mit mir ins reine zu kommen. es würde ihm nur unterstreichen, wie sehr er versagt hat.
    und so kann er mir kein vater sein. ich sehne mich zwar sehr danach, wenigstens väterlicherseits eine idee von aufgehobensein und dazugehören zu fühlen.

    auch von ihm würde ich mir wünschen, dass er an sich arbeitet, dass er einsieht, wie weh mir seine abwesenheit getan hat, seine vielen leeren versprechungen, all die male, wo er mir in letzter minute abgesagt hat, dass er mich nie gefragt hat, wie es mir ergeht mit meiner depressiven alkoholkranken mutter. er war ja nicht mal bei der beerdigung bei mir, auch da: keine kraft. und wollte dann noch ewig lang von mir hören, dass das nicht so schlimm sei. hat mich verfolgt mit seinem schlechten gewissen!

    er konnte eben nicht anders. er war zu schwach und ist es immer noch. er hält es ja kaum aus, mich zu sehen.

    ich war so lange unglücklich deswegen. habe alles versucht, um ihn gekämpft. war dann sehr wütend, wegen seinem vermeintlichen desinteresse. vor allem als ich den eindruck bekam, dass er sich für meine kinder mehr interessiert, als für mich.
    irgendwann habe ich losgelassen. ich musste das tun für meine befreiung!

    wir begegnen uns nun von mensch zu mensch, zwei menschen, die kaum etwas miteinander zu tun haben. er ist nicht da für mich, ich kann niemals auf ihn zählen. schade, sehr, aber ich habe mich damit abgefunden, so gut ich konnte.

    meine therapie hat mir bestimmt sehr geholfen dabei. mein psy war die erste person, die mir gesagt hat, ich muss meine eltern so akzeptieren wie sie sind. vor drei, vier jahren schien mir das vollkommen unvorstellbar! nach allem, was sie mir angetan hatten? wie sollte ich je verzeihen??? ich wollte gar nicht verzeihen!

    nur, ich wollte halt einfach irgendwann nicht mehr diese wut und trauer in mir haben. das waren nicht "meine" gefühle, das war die geschichte meiner eltern. ich hatte irgendwann so sehr den eindruck, dass diese gefühle mich vergiften...

    ...ich hoffe, das ist jetzt nicht total doof für dich, dass ich dir so unter die nase reibe, dass ich diesen absprung geschafft habe. aber ich wollte gerne mitteilen, dass das geht!

    lg
    doris

    hi

    ich finde, ihr habt alle ein bisschen recht, so sehr ihr euch auch widersprecht.

    ja, die eltern sollen leitbild sein, sollen vorleben, was gut und richtig ist, sollen den weg weisen... aber auch sie haben probleme und sind "nur menschen" wie du und ich.

    ich habe meiner mutter jahrzehntelang vorgeworfen, so zu sein, wie sie war. alkoholabhängig, tablettenabhängig, ess-brechsüchtig, paranoid.
    ich habe sie gehasst, verlassen, wieder aufgenommen in mein leben, habe gelitten wie ein hund, wenn sie gelitten hat, und wenn es ihr gut ging, ging es mir gut. ich war gefangen in ihrem system, war ein musterbeispiel von Co-Abhängigkeit und vollkommen verstrickt in ihre probleme, die mein ganzes leben zu beherrschen schienen.

    "ja, mir gehts halt nicht gut, ich weiss doch selber..."
    sie hatte keine kraft, sich um sich zu kümmern. hat von ihrer mutter sachen mit auf den weg bekommen, die jene von ihrer mutter ... etc.

    irgendwann habe begonnen, um meine freiheit zu kämpfen, mich abzunabeln. ich glaube, ich bin die erste in der familie die bewusst beschlossen hat, diesen kreis zu brechen, nicht diese uralte geschichte weiterzuleben, die nur leid und grausamkeit verbreitet hat. aufstehen und kämpfen gegen die dämonen der vergangenheit.

    es gab momente, wo ich dachte, das hat ihr den rest gegeben, daran ist sie gestorben! weil ich mich einfach geweigert habe, mich noch weiter um sie zu kümmern, sie zu bemuttern. aber ich hatte doch eine eigene familie, es war eine bewusste, dringende entscheidung, mein leben unabhängig von ihrem zu leben, für meine familie da zu sein, und sie da rauszuhalten. habe schwerste gewissenskonflikte gehabt, weil ich soweit ging, meine damals kleine tochter von ihr fernzuhalten - sie sollte einfach nicht sehen, wie kaputt ihre oma war, und auch nicht sehen, wie viel wut und hass in mir hochkamen, wenn wir uns begegneten. wut und hass, dass sie nicht endlich für sich einstand, weil sie sich tatsächlich sterben liess, einfach so... wie schon lange angekündigt.

    ganz frei von schuldgefühlen bin ich immer noch nicht, aber ich habe inzwischen verstanden, dass sie ihr leben gelebt hat so wie sie konnte. dass ihre schwäche und krankheit nicht mangel an liebe für mich bedeuteten, auch wenn diese liebe so weh tat. sie hat es tatsächlich gut gemeint, wirklich gegeben, was sie konnte. und ich glaube nun, dass ich auch mein bestes getan habe (auch wenn ich heute soviel anders machen würde). ich glaube vor allem, dass ich noch nicht fertig bin, dass ich wohl bis an mein lebensende aufpassen muss, dass nicht doch noch "die geschichte" gewinnt. das bin ich ihr schuldig, mir schuldig, meinen kindern schuldig und allen generationen davor und danach... und all das sage ich, ohne mir druck zu machen. vielleicht schaffe ich es, vielleicht nicht. ich tue mein bestes, so wie sie ihr bestes getan hat... und mir ist der widerspruch klar und auch wie dünn dieses drahtseil ist.

    ich habe meiner mutter verziehen. und inzwischen kann ich auch viel gutes sehen an ihr. ich habe viel von ihr gelernt, und das versuche ich an meine kinder weiterzugeben. eines tages werde ich ihnen erklären müssen, was wirklich genau mit ihrer oma passiert ist. und ich glaube, ich werde das tun können ohne bitterkeit. ich hoffe es.

    Rose: den einen anspruch, den du hast, der eigentlich drei ansprüche sind: ich glaube tatsächlich, das ist zuviel verlangt. könnte sie dich denn davon überzeugen, wenn sie sich diesen aufgaben stellen würde? wäre die vergangenheit dadurch auf einmal nichtig? hättest du nicht noch immer deine prägungen, ängste, zweifel? ich hatte von meiner mutter genau diese dinge auch verlangt, immer wieder, in der hoffnung, dass es davon ihr besser geht (weil sie sich ja dann endlich mit ihren problemen auseinandergesetzt hätte), und mir auch (schon allein die vorstellung, dass sie mein leiden anerkennt - jahrelang war ich da fixiert darauf, so als wäre dann alles ungeschehen gemacht oder einfach als würde das leiden davon aufhören). so gut sie konnte, hat sie das ja tatsächlich versucht! aber es hat eben nicht funktioniert, sie konnte sich nicht total umkrempeln und auch nicht die vergangenheit ungeschehen machen. sie ging soweit, mir einen brief zu schreiben, in dem sie sich entschuldigt hat. aber eigentlich hat das nichts verändert, all die probleme blieben da.

    mensch-mensch-verhältnis bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass harmonie herrscht.

    vielleicht verstehe ich es ja falsch... wenn du von augenhöhe sprichst, als meintest du damit, dass deine mutter sich "nur herablassen" müsste, um auf deine augenhöhe zu kommen. siehst du es so? als wäre sie bloss zu arrogant, dir auf dieser ebene zu begegnen?
    was aber, wenn sie diejenige ist, die weiter unten steht in ihrer emotionalen, sozialen, spirituellen etc entwicklung? wie soll dann mal eben so auf deine augenhöhe kommen? wem könnte sie dieses menschliche versagen einfach so eingestehen? sich selbst vielleicht gerade noch so, aber dir gegenüber? "sie ist doch deine mutter!"

    meiner meinung nach wird genau diese hierarchie, die sie uns kindern gegenüber zu gottähnlichen wesen erhebt, unseren eltern so oft zur falle. es ist schwach, aber auch menschlich, vor allem diese niederlage nicht erkennen zu wollen.

    so long
    doris

    ...ist auch nachdenklich, freut sich auch sehr für hexy
    ...isst gleich leckerste selbst gemachte (machen lassen habende :winking_face: ) hamburger *sabber*
    ...macht noch nen petersiliensalat dazu und geht für den rest des wochenendes mal OFF
    ...wünscht allseits viel gutes!

    ...hätte sich gerade beinahe das genick gebrochen bei einer aufdentischkletteraktion
    ...lernt daraus: beim nächsten mal anschnallen!! :r:
    ...ist allerbestens gelaunt
    ...hat zudem eben ganz zauberhafte schäfchenwolken am himmel entdeckt, davon gleich ein paar fest in ihr herz geschlossen und trägt die jetzt für den rest des tages mit sich herum
    ...wünscht allen viel frohsinn -hurra!