Zitat von Thymia;223381
Es ist eher das ganz krasse Gegenteil einer Hilfe!
Ist dir bewusst, dass wenn du aufhörst zu ziehen, du noch monatelang negative Auswirkungen von der ganzen Drufferei hast? Der Zustand dann ist sehr viel schlechter als der Zustand, in dem man ist, wenn man schon längere Zeit vom Speed weg ist.
Das Gehirn braucht seine Zeit um sich zu regenerieren.
Das unterschreibe ich voll und ganz! Selbst wenn du wolltest könntest du letztlich nicht einmal bestimmen, welcher Teil und wieviel deiner Probleme tatsächlich von deinem Drogenkonsum herrühren.
Zitat von Politoxe;223377
aber warum muss mann denn eigentlich Suchtfrei sein.. hat doch Jeder so seine Sachen nur das Eine legal das andere nich
Erstens sehe ich das nicht so. Nicht jeder konsumiert permanent irgendwelche nichtstofflichen oder stofflichen Suchtmittel. Dann ist es auch noch eine Frage des Konsumverhaltens und der Motive des Konsums. Du jedoch betreibst das Ganze eindeutig als Versuch der Selbstmedikation, was einerseits nicht funktionieren kann und andererseits der absolute Klassiker in Sachen Sucht ist.
Zweitens ist es auch eine Frage des jeweiligen Suchtmittels. Klar kann alles Mögliche zu einer Sucht mit schlimmen Auswirkungen avancieren. Ob das nun Sport ist, gesunde Ernährung *g*, Einkaufen, usw. Es gibt halt "Suchtmittel", die bis zu einer gewissen Dosis auch positiv sein können: Sport in Maßen, oder sich im Konsumtempel auch mal irgendetwas Teures zu gönnen. Jedwede Drogen, ob nun legal oder illegal, gehören mit absoluter Sicherheit nicht dazu!!!
Im Übrigen glaube ich ohnehin nicht daran, eine Sucht wieder loswerden zu können. Aber ich glaube sehr wohl daran, das jeweilige Suchtmittel durch positive Süchte ersetzen zu können.
Zitat von Politoxe;223377
und vielleicht würde mich Ritalin weister bringen...
Ja, in Richtung Verderben wahrscheinlich. Ritalin gehört zwar zur Stoffgruppe der Stimulanzien, taugt aber als Aufputschmittel, jedenfalls so wie du dir das vorstellst, herzlich wenig. Und das ist auch gut so! Soweit mir bekannt, gibt es für den zu Grunde liegenden Wirkstoff nur zwei Indikationen für die eine Zulassung besteht: AD(H)S und Narkolepsie. Schluss Ende, und auch das ist gut so!
In einem anderen Thema schriebst du etwas darüber, Psychosen (gehabt?) zu haben. Nun, Methylphenidat ist - genau wie alle anderen Stimulanzien - bei Psychosen kontraindiziert, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, einen akuten Schub zu triggern. Im Übrigen gilt das noch mehr für Speed!
Will sagen: Du spielst mit dem Feuer! Und warum man dir kein Ritalin verordnet, liegt nicht daran, dass du amphetaminabhängig bist (mir verordnen das Psychiater anstandslos), sondern daran, dass du damit Missbrauch betreiben möchtest.
Und gleich noch dazu: Ich persönlich bin ADHS-Betroffener. Ich habe zeitweilig Ritalin einnehmen müssen, und werde das bestimmt auch wieder irgendwann nehmen müssen. Ich finde es ehrlich gesagt - um es höflich auszudrücken - absolut unschön, dass dieses Medikament in einen derart schlechten Ruf geraten ist, weil Hinz und Kunz damit Missbrauch betreiben, so dass ich mich bei Abgabe meines Btm-Rezepts wie ein hoffnungsloser Junkie anschauen lassen muss. Das geht mittlerweile sogar so weit, dass man am besten in seinem Umfeld die Einnahme verschweigt, weil man sich am Ende noch Doping vorwerfen lassen muss.
Zitat von Politoxe;223377
ich kann ohne Spead schon seit jahren keinen Sex mehr... ohne Drogen gehts gar net
Komisch, denn genau auch das berichten viele Speed-Junkies, weil sie schlichtweg ihre natürliche Fähigkeit zur Sexualität weggeruppt haben.
Zitat von Politoxe;223377
jetzt steh ich vor der Türe eines Raumes..... wo mein Mann auf mich wartet und ich kann nich rein
Was sagt denn eigentlich dein Mann dazu, dass du dir tagtäglich das Pulver ins Gehirn bläst? Konsumiert der selbst auch? Mich würde ja mal interessieren, was ihm lieber ist: das du dich mit dem Stoff auf Dauer kaputt spielst, er aber zum Stich kommt, oder mal eine Weile darauf zu verzichten, wenn die Chance besteht, dass es dir vielleicht über die Zeit mal besser geht, und alles wieder von ganz allein funktioniert. Denn Letzteres ist durchaus im Bereich des Möglichen, egal für wie "kaputt" man sich hält.
Mein ganz ehrlicher Eindruck, den ich nicht nur aus diesem Thema, sondern auch aus deinen restlichen Beiträgen ableite:
Du suchst nach der schnellen Lösung: Jetzt, sofort, kein Aufschub und scheust dich nur vor der harten Arbeit, die du in eine echte Linderung, bzw. Genesung stecken müsstest. Ja sorry, aber so funktioniert das Leben leider nicht, und wird es auch nicht funktionieren. Medikamente sind kein Allheilmittel, keine dauerhafte Lösung für irgendetwas, und können keinesfalls harte Arbeit an der eigenen Person ersetzen.
Darüber hinaus, habe ich das Gefühl, dass bei dir alles miteinander absolut verwoben ist, und es eigentlich sinnlos ist, das Eine anzugehen, ohne sich mit dem Anderen zu beschäftigen.
Ich kann dir aber auch gern erzählen, was ich an deiner Stelle machen würde:
Mein Vorgehen wäre gänzlich radikal: Stationärer Entzug, dann sofort nahtlos stationäre Weiterbehandlung, dann Trauma-Therapie, und solange auf Station bleiben, bis ich den Eindruck hätte, langsam stabil zu werden, dann ab in die ambulante Weiterbetreuung. Klar gibt es für so etwas Wartezeiten, aber, wenn man nur genügend Kraft rein legt, kann man das auch umgehen, bzw. sinnvoll überbrücken. Klar: eindeutig ein langwieriger und schmerzhafter Prozess, mit einer Menge Leid, Frustration, Angst und was nicht alles. Für mich persönlich aber allemal den Gang lohnend. Außerdem solltest du dir das auch wert sein, oder wenigstens deine Kinder. Und wenn du mal in einer ruhigen Minute in dich hineinhorchst, wirst du feststellen, dass es so wie jetzt definitiv nicht weiter gehen kann und sollte.
Denk mal an deine Kinder. Wenn du so weiter machst, dürfen die sich in ein paar Jahren um ein körperliches und seelisches Wrack kümmern. Darauf gebe ich dir Brief und Siegel. Jedenfalls wenn sie das dann noch wollen. Du schreibst ja selbst davon, deiner Mutterrolle nur unzureichend nachzukommen.
Und zum Schluss noch Eines: Komm mal langsam aus deiner Opferrolle raus. Dein Schicksal ist eines unter Milliarden, und da draußen rennen aller Wahrscheinlichkeit sogar Millionen rum, die haargenau dein Päckchen zu schleppen haben. Du kannst dich jetzt für dafür entscheiden, alles so weiter zu betreiben wie bisher, oder dich mal ernsthaft um dich selbst zu kümmern.
Zu direkt, zu vehement, zu radikal?