Hi cape und wilkommen,
ja, was soll ich sagen... kenne ich nur allzu gut. Ich habe auch ADHS, und den ganzen Selbstmedikationsunfung auch durch.
Ich habe mich auch permanent runterreguliert und auch ausgenutzt, dass Tätigkeiten bei weiten nicht mehr so ein hohes Reizniveau haben mussten, damit ich ihnen nachgehen konnte.
Daher war ich auch gut ein Jahrzehnt auf Crystal und noch länger auf Gras... das C für's tägliche Arbeiten und das Gras um mich abends runterzurauchen.
Zitat
ADHS
ist ja eigentlich nur immer "Activated" sein" !!!!
Das kann man so pauschal nicht stehen lassen. Erstens gibt es auch den hypoaktiven Typ, der eher unter Tagträumer und Bummelant durchgeht, der typische "Hans-guck-in-die-Luft" und zweitens kommt die scheinbare Überaktivierung entsprechend einer der gängigsten Hypothesen, eben gerade durch eine Unteraktivierung gewisser Hirnareale zum Tragen.
Wie man es dreht und wendet, geht es im Kern immer irgendwo um eine Aufmerksamkeitsinkosistenz und Unruhe, und tatsächlich kann Thc da eine gewisse Linderung verschaffen, wenn auch nur vermeintlich und indem man diese mit ein paar teuren Side-Effects erkauft. Beleuchtet man die Sache genauer, stellt man meist jedoch fest, dass es die Problematik sogar noch verstärkt, was nur überdeckt wird. Ein spezialisierter Psychiater sagte mal zu einer Freundin: "Na, da haben sie sich aber die falsche Droge ausgesucht. Da gibt es Besseres!", womit er Recht hat. 
Ich muss aber erst einmal fragen, wie denn deine Mutter eigentlich auf ADHS kommt? Wurde das mal von einem Fachmann diagnostiziert? Ich weise auch gleich mal darauf hin, dass die Anamnese von AD(H)S ziemlich schwierig ist, und man nicht jedem "Wald-und-Wiesen-Therapeuten" Glauben schenken sollte.
Ich kann dir nur empfehlen, dich an eine ADS-Ambulanz für Erwachsene zu wenden. Einerseits können die dir bei deinem Kernproblem behilflich sein, und andererseits kennen die auch den Zusammenhang zwischen ADS und Sucht nur allzu gut und können dich da mit Sicherheit beraten.
Ich kann nur für mich sprechen, bzw. von den Erfahrungen anderer ADHSler in meinem Umfeld:
Die Kernproblematik lässt sich vermittels medikamentöser + Verhaltenstherapie eigentlich ziemlich gut angehen. Effektiver als mit Thc allemal.
Nachdem ich gut auf mein Medikament eingestellt war, habe ich meinen Crystalkonsum von einem Tag auf den anderen über Bord geworfen, ohne großartig Probleme damit zu haben.
Ein paar Jahre später (vor über einem Jahr) ist mir das auch mit dem Thc gelungen, obwohl das ein bei weitem härterer Kampf war. Ich lebe seit geraumer Zeit auch ohne ADHS-Medikation und komme so halbwegs zurecht. Klar gibt es an allen Ecken und Enden die typischen Probleme, aber im Allgemeinen kann ich das so hinnehmen, bzw. auch daran arbeiten. Auch, weil ich weiß, dass ich mir im Notfall auch die passenden Medikamente besorgen kann.
Ich hielt mich immer für einen hoffnungslosen Fall, den typischen Versager... nunja, ich bin in diesem Jahr mit meinem Abi fertig geworden, und treibe mich die nächste Zeit an einer Uni herum... ohne Drogen oder Medis.
Und wenn du jetzt denkst, warum sich der Typ jetzt hier die ganze Zeit selbst beweihräuchert: Ganz einfach weil ich glaube, dass das jedem möglich ist, wenn ich das auf die Reihe bekomme.
Ansonsten, ja, kann ich da nur Roland beipflichten: Du solltest dir wirklich überlegen, ob das der Job ist, den du machen willst... ich für mich habe festgestellt, dass ich tatsächlich nicht alles machen kann, was ich will. In Büros fühle ich mich ganz schnell eingeengt, bzw. in Gefangenschaft und hochstressige, die Konzentration überstrapazierende Arbeiten kann ich auch nicht verrichten... ich habe mal als Koch gearbeitet... oh, große Katastrophe war das. 
Dann noch: Sport, Sport, Sport und Entspannungsübungen, ausreichend schlafen. Klingt zwar vielleicht banal, aber hochkonzentriertes Lachsöl macht in einigen Studien ganz gut was her. 
LG
WbD