So sollte/könnte ein Konzept aussehen, Dauer ist ja Heute sehr zurück geschraubt worden. Optimaler Klinikaufenthalt für Alkoholabhängige 3-6 Monate, Abhängige anderer Drogen 4-9 Monate, wobei ich das so zu pauschal sehe - aber Richtlinien sind, welche für die Bewilligung von Therapien hergenommen werden.
[LEFT]Dauer:[/LEFT]
- Orientierungsphase ca. 3-4 Wochen
- Behandlungsphase ca. 7-14 Wochen
-
Re-Integrationsphase ca. 8-12 Wochendurchschnitt
- Gesamtdauer ca, 18-30 Wochen
[LEFT]10 Stufen des Heilungsprozesse (de Leon): [/LEFT]
- Verleugnung
- Ambivalenz
- Motivation
- Bereitschaft für Veränderung
- Bereitschaft für Behandlung
- Distanz zu Suchtmitteln
- Abstinenz
-
Durchhalten
- Integration und verändertes Selbstbild
Das waren nun mal trockene Angaben
Ich will mal versuchen, gezielt auf deine Fragen einzugehen.
° welche Themen beinhaltet die Therapie bei einem Suchtkranken?
Pauschal kann man das so wohl nicht sagen, es sollte sich durch eine umfangreiche 'Anamnese entwickeln. Es kann sich also bis ins frühkindliche Geschehen bewegen, es soll der Grund der Suchterkrankung angesehen werden. Ich persönlich mochte das überhaupt nicht, wenn es um Eltern ging, welche mit schuld sein sollen - aber es hat nun mal mit Vorleben der Eltern und erlebten zu tun
° wie wird im innerlichen die Seele berührt?
Ganz intensiv, zum Teil ging es bei mir soweit, dass ich keinen Bock mehr hatte. Die Seele eines Süchtigen ist eh schon extrem angegriffen, die Belatung der Therapie treibt das auf die Spitze - aber das wird wohl auch Kernpunkt sein, es zu erlernen, mit Extremsituationen umgehen zu können.
° wie habt ihr Euch nach Selbsteinschätzung entwickelt?
Anfangs gar nicht, ich war ein "trotziges Kind", was die Augen vor der Wirklichkeit geschlossen hatte. Deswegen war ein Rückfall vorprogrammiert.
Heute, also 20 Jahre später sehr ich vieles anders, hab gelernt, gespürt und gelitten. Ich war über 11 Jahre clean, hab mich mit einer sehr ausgeprägten Arbeitssucht über Wasser gehalten. Nach Trennung, Scheidung und Insolvenz meiner Firma hatte ich paar kleinere Rückfälle, der letzte hat meine Schwerbehinderung verursacht.
Erst da hat es wohl dann auch was bewirkt, weil ich gar so durchgekommen bin und sterben will ich nun mal nicht
° welche Rolle spielten Partner/Familie/Freunde in der Therapiezeit und danach?
Für mich eine sehr wichtige Rolle, weil man Rückhalt gut vertragen kann. Zum Teil kann es aber auch sehr belastend sein, Erwartungen glaubt man nicht erfüllen zu können, Beziehungen trennen sind. Was ein wesentlicher Punkt dabei ist, oft kennt man sich nur "betäubt" und nach einer Therapie schaut vieles ganz anders aus.
° welche 'Ängste und Bedenken hattet ihr?
Nicht zu überleben, schon damals hatte ich extreme Schwierigkeiten, die Droge noch richtig zu dosieren - dauernd sich wiederholende Klinikaufenthalte wegen Überdosen waren extrem belastend.
° was und welche welche Therapiepunkte waren für Euch die Schönsten?
Arbeitstherapie, ich war in einer Schreinerei, später hab ich das zu meinem Beruf gemacht. Im Großen und Ganzen mochte iach aber alles, ich hab gemerkt, dass sich was ändert.
° welche die Schwierigsten?
Gruppentherapien! Früher gab es Stellen, welche glaubten, man muss einen Süchtigen erstmal richtig fertig machen und dann neu aufbauen
Nach meinem Wissen hat sich aber da viel verändert, zu meiner Zeit begann gard mal die Substi, aber in den Genuss kamen nur Leute, die schon 20 Jahre drauf waren oder gute Beziehungen hatten.
° was habt Ihr aus der Therapie mitgenommen?
Das Wissen, dass es auch ein Leben ohne Drogen geben kann, wenn auch der Weg dann noch sehr weit war, bis es dann wirklich geklappt hat.
Aber zum Teil lag es auch an meiner Therapie, es war ein versuch, von LZT auf Kurzzeit umzustellen - dieser versuch ging über 3 Monate und das war für mich (aus heutiger Sicht gesehen) viel zu kurz.
Puh, ich hoffe du kannst damit wa anfangen
Hier noch ne andere Therapiebeschreibung ==> http://www.ciao.de/Suchttherapie__Test_2791982
LG Franz