Ich denk da wird was grundsätzlich verwechselt - es heißt doch nicht, dass man nen Rückfall haben muss!
Es ist ein Erfahrungswert, dass viele (Und nicht alle) auf dem Weg clean zu werden, eben Rückfälle hinlegen.
Warum?
Wenn man jahrelang drauf ist, dann ist es doch ein erlernter Prozess - läuft was nicht optimal, dann schieß ich mich ab.
Jeder der es ohne Rückfall hin bekommt, super!
Zu behaupten, ohne Rückfall geht es nicht, also so ist mir das nicht bekannt. Vielmehr soll es eigentlich bedeuten - wenn der sogenannte Umfaller passiert, dann soll es trotzdem gleich wieder weiter gehen und eben wieder von vorne beginnen.
Als Hintertürchen kann man das doch ned bezeichnen, es passiert doch ned aus versehen - es ist gewollt herbei geführt.
Zitat
Will man sich nochmal überzeugen das kontrollierter Konsum nicht funktioniert? Ist man ambivalent ob man wirklich clean sein will oder nicht? Hören wir mehr auf ein Gefühl als auf unseren Verstand? Haben wir keinen Bock manchmal auf den Kick zu verzichten? Wollen wir keine Verantwortung tragen oder keine negativen Gefühle aushalten? Sind wir egoistische Menschen?
Alles trifft zu, jeder Grund kann zum Rückfall führen.
Wenn ich mich nun selbst als Beispiel nehme, dann ist es klar selbst herbei geführt. Mich hat da nichts überrollt, ich hab mir da nichts vor gemacht.
Ich war über 11 Jahre clean und dann ist mein Leben völlig aus den Fugen geraten.
Ehe war kaputt, mein Lebenswerk Firma wurde zum Problem, weil ich nach einer mehr oder weniger ausgeprägten Arbeitssucht ausgebrannt war, 'Depressiv wurde - so schwer, dass ich mir nen Goldenen versetzen wollte.
Also geh ich her, hol mir soviel, dass es zu 100% klappen wird, nur vorher muss man das ja testen - ein letztes mal 
Dieser eine Druck hat gereicht und ich war für eine Woche nicht mehr auffindbar, hab zig Grämmer weggeblasen.
Danach passierten noch 4 oder 5 solcher Kurzrückfallaktionen, aber immer noch unter dem Stern der Insolvenz der Firma und Scheidung/Trennung. Mal abgesehen davon, ob es irgendwie hätte noch klappen können, ich bin ausgezogen, weil ich auf keinen Fall wollte, dass meine Kids irgendwas von einem süchtigen Vater mitbekommen.
Nun, die Geschichte kennen viele, eine der letzte Aktion lief schief - 4 Monate Krankenhaus, Schwerbehindert und jetzt hab ich keinen Bock mehr drauf.
Jetzt kann man sich aussuchen, ob ein Rückfall dazu gehört oder nicht. Ich sag mal, nicht alles war schlecht dran, ich hab nach 11 Jahren die Gefahr nicht mehr erkannt, was es bedeutet, süchtig zu sein. Es hat mich überrollt, ich hab es unterschätzt und doch hat es mir den Weg gezeigt - wenn ich eben weiter leben will.
Also, man muss nicht rückfällig werden, aber die große Masse wird es leider und der einzige Vorteil was das mit sich bringt - man sieht schnell, so gehts nicht!
Ich kann natürlich nur von mir reden, aber wenn ich sage - Rückfälle gehören dazu - dann hat es nichts mit einer Hintertüre zu tun, es soll nur deutlich machen, dass es vielen passiert und die Welt nicht unter geht - wenn man es schadfrei übersteht 
Manche lernen eben aus Therapie, andere einfach so und ein gewisser Teil aus Fehlern und dazu hab ich einfach auch immer mal gehört.
Grund ist als, der (kleine) Teufel probiert es immer wieder und wenn ne passende Situation da ist, dann siegt der vielleicht. Ich behaupte sogar, jeder hat so eine Hemmschwelle, die nie eintreten darf - sonst kann es passieren, muss aber nicht.
Wenn ich mir auch ziemlich sicher bin, dass es mir nicht mehr passiert, ich würde es nie mehr schwören, dass ich nie wieder Drogen missbrauche - nur werde ich versuchen, dass so ne Situation nicht mehr so mächtig werden kann. Versprechen nein, ich kanns nur beweisen und an meinem Sterbebett darf man mich dann für diese Aussage messen 
Ich frag mich Minun, hilft dir das jetzt, beantwortet es nen kleinen Teil?
Und alive, warum gibt es dann so viele mit Zuckerschock? Weil jeder mal einen Schritt zu weit geht, nicht gut nachdenkt, einfach falsch reagiert. Ich wünsch es doch jedem, dass er das auslassen kann 
LG Franz