Beiträge von Chinua

    Hallo dieKleine!

    Ich bin Angehörige und muss dir sagen, dass diese Art der Sucht für mich auch schwer zu verstehen ist. Selbst nach Jahren.
    Da das eigene Empfinden der Situationen und die haufenweise Texte über Sucht sich nicht so wirklich vereinbaren lassen. Ich bin da noch immer sehr zwiegespalten.
    Vorallem hat es mich total zerissen. Durch die Heimlichkeiten und Lügen war das Vertrauen irgendwann komplett weg. Und zu sagen, dass er mich liebt, obwohl sein Verhalten alles andere als das zeigte. Er hatte mich total hängen gelassen. Er war wie in seiner eigenen Welt.
    Er hat mich vernachlässigt. Und durch sein Verhalten, nicht nur Pornos und Bilder zu schauen/sammeln, sondern auch Kontakte per Net, haben mich dann letztendlich zu dem Ergebnis gebracht, dass er offensichtlich fremdgehen will. Dreizehn schlug es dann, als er meinte, er bräuchte real nicht viel Sex, obwohl wir eh nicht viel hatten von ihm aus. Ja eh klar, er war ja ständig befriedigt in der Hinsicht.

    Gespürt habe ich das alles ziemlich schnell. Nach 2-3 Wochen als wir zusammenzogen, bemerkte ich die ersten Seten, direkt einen Meter neben mir. Das empfand ich total respektlos. Und dann wurde es halt immer mehr und ich fühlte mich davon regelrecht erschlagen. Plus das Verhalten dazu signalisierte, dass etwas nicht stimmen kann.

    Seit vorigen Jahr versucht er clean zu sein. Allerdings gab es auch schon Rückfälle.
    Das Vertrauen steigt nur langsam. Manchmal habe ich das Gefühl, der Stachel sitzt einfach zu tief. Mal geht es besser, mal schlechter. Und man hat ja auch so seine eigene Vorgeschichte, die bei mir zu einem Teil mit fremdgehen des ehemaligen Partners zu tun hat.
    Und als er immer wieder sagte, er würde es nicht mehr tun wollen und es dann doch passierte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Dieses Gefühl, dass was nicht stimmte, man aber nicht genau wusste was, verflüchtigte sich langsam. Mir wurde dann klar, dass es ein Zwangsverhalten bzw. Sucht sein muss. Da es vorrangig um die Befriedigung ging, war es die Sucht. Dazu brauchten wir aber auch viele Gespräche, Paartherapie.

    Das mit der Co-Abhängigkeit kenne ich auch. Ich brauchte ein bissl um mich davon zu lösen.
    Jedenfalls zeigt dein Partner keine Initiative. Insofern kann man da kaum was machen. Als es mir zu viel wurde, sollte er sich zwischen mir oder der Sucht entscheiden. Weil auf Dauer geht man daneben zu Grunde.

    Ich wünsche dir alles Liebe und pass gut auf dich auf!

    Edith sagt: Er brachte die Sucht mit in die Partnerschaft. Ein paar Jahre begleitet sie ihn schon.

    lg Chinua