Beiträge von Siegfried

    Hallo Zimtsternchen,

    Angst habe ich trotzdem. Was ist, wenn diese Stimme im Kopf wieder kommt? Die mir einreden will, dass ich doch hin und wieder trinken kann.


    damit haben wir Alkoholiker unser ganzes Leben lang zu tun. Sich selbst einzugestehen das man nicht mehr trinken kann ist ja auch nicht die einfachste Sache. Da werden wir einfach zu oft mit konfrontiert. Alkohol ist nun mal eine recht praesente Alltagsdroge die dazu auch noch legal erworben werden kann. Alkohol ist aber auch ein sehr starkes Nervengift und das ist der Punkt der mich oft zurueck haelt doch mal wieder etwas zu trinken.

    Wichtig wird fuer Dich sein das Du die Erkenntnis gefunden hast das es eine Krankheit ist. Dummerweise ist diese nicht heilbar, Du wirst diese nur zum Stillstand bekommen. Stur bleiben bei einem NEIN hilft da ganz gut. Offen und ehrlich mit dieser Krankheit umzugehen ist auch nicht immer einfach. Da tauchen ja doch immer wieder ein paar Schamgefuehle auf. Das wird sich mit der Zeit legen.

    Wie sieht es mit einer Entgiftung vor der ambulanten Suchttherapie aus ?

    LG Siegfried

    Ich weiß das ich süchtig bin und alleine ist das einfach zu schwer..


    Wenn Du das weisst und Dir dessen bewusst bist dann hast Du den schwersten Schritt geschafft. Dann kannst Du nur noch etwas tun um es Dir besser gehen zu lassen. Du bist bei Deinem "Unten" angekommen.

    Bin ehrlich hab da Null Lust zu weil ich jetzt schon weiß die wollen direkt Entzug und dann Therapie usw


    Alleine ist es Dir zu schwer. Wo bleibt Dein Selbsterhaltungstrieb, was man alleine nicht schafft das schafft man mit Unterstuetzung. Nimm sie an sonst kommst da unten nicht wieder raus.

    LG Siegfried

    Soweit mir bekannt ist wird Naltrexon zur Rückfallprophylaxe genutzt um das Craving zu minimieren. Allerdings immer in Verbindung mit ganzheitlicher Therapie. Erst die Entgiftung und dann in der Anfangszeit der Entwöhnung. Anders kenne ich die Nutzung nicht. Immer schön unter ärztlcher Kontrolle.

    LG Siegfried

    Hallo LiedvomLeben,

    also ich finde das Du das vollkommen richtig machst wenn Du da Grenzen ziehst. Du selbst fühlst Dich dabei vielleicht gar nicht gut aber eine bessere Entscheidung kannst Du gar nicht treffen.

    Vielleicht ist so eine SHG wirklich gut für mich, andererseits gibts das was ich such oder wünsche wohl gar nicht: mach es so oder so dann ist der Spuk vorbei!

    Eine SHG für Angehörige gibt es, aber es gibt einfach kein Patentrezept es richtig zu machen. Durch die SHG kannst Du Unterstützung finden die Dir sonst oft gar nicht bekannt ist. Dieses Thema wird ja immer noch von der breiten Masse ignoriert oder bewusst verdrängt weil man sich selbst in Scham und vielleicht sogar Schuld verliert.Es ist immer noch ein Thema über das man nicht offen redet.Ein Patentrezept zu finden ist aber auch nicht möglich. Jeder Süchtige hat seinen eigenen Weg in die Sucht gefunden und jeder Süchtige wird seinen eigenen Weg aus der Sucht herausfinden (wenn er es will). Den Schalter kann nur er umlegen und dafür wird es irgendwann einen Grund geben der ihm wichtig genug ist.

    Wie gane schon sagte sind diese gesamten Schuldzuweisungen seitens Deines Sohnes nicht mehr wie dummes Geschwätz. Er versucht damit seine Legitimation für sein Verhalten zu bekommen. Alle sind dran Schuld nur er selbst nicht. Es sind nicht mehr wie Ausreden um das eigene Versagen nicht ertragen zu müssen. Ich war da auch nicht viel besser und selbst imaginäre Ausserirdische oder das Aussterben der Dinosaurier waren Schuld an meiner Sucht. Die Menschheit sowieso und Gott natürlich auch...und was auch immer...es gab immer die unmöglichsten Ausreden. Ich hab dann gebraucht bis das ich eine Woche vor meinem 50. Geburtstag stand. Ich hoffe für Dich das er da nicht solange braucht. Aber das liegt da ganz alleine in seinen Händen. Die Entscheidung wird er finden müssen, die kann ihm keiner abnehmen.

    In erster Linie solltest Du da auf Dich achten und Dein Leben so gestalten das es für Dich lebenswert bleibt.

    Viele Grüße:

    Siegfried