Hallo freundin_von:
Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn Drogen als Genussmittel eingesetzt werden.
...damit habe ich allerdings ein Problem. Das kenne ich ja zur Genuege aus eigenen Erfahrungen wie duenn der Grat zwischen Genuss und Sucht ist. Weiterhin definiert ja jeder Genuss anders und daraus resultiert dann sicher bei dem einen oder anderen doch eine Konsummenge die bedenklich ist. Es passiert ja doch oft genug das das Genussmittel irgendwann zum Suchtmittel wird. Selbst bekommt man es dann meist als Letzter mit das da aus Genuss, gelegentlichem Missbrauch am Ende eine Sucht raus resultiert. Ist mal so meine Meinung, die muss ja keiner teilen aber Du sagst ja selbst ab wann Du Drogen und Alkohol als Suchtmittel bezeichnest. Bei Alkohol sehe ich keinen erkennbaren Unterschied zu anderen Drogen, hoechstens in der Konsistenz und der Legalisierung aber es bleibt eine Droge die einen toedlichen Suchtverlauf mit sich bringen kann.
Missbrauch beginnt bei mir schon da wo andere sich noch tief im vermeintlichen Genusszustand befinden. Wenn etwas getrunken wird um sich einfach nur etwas besser zu fuehlen oder um den Geist freier werden zu lassen, um Inspiration zu finden fuer neue Werke, da wird jede Droge bereits benutzt um etwas zu erzielen. Das ist fuer mich Missbrauch und wenn es dauernd so gehandhabt wird dann ist das meiner Meinung nach ein klares Suchtverhalten. Alkoholmissbrauch ist fuer mich jeglicher Alkoholgenuss, und das ganz unabhaengig von der konsumierten Menge, der dazu fuehrt das psychische oder physische Schaeden entstehen. Weiterhin meine ich das es ebenso Alkoholmissbrauch ist wenn soziale Stoerungen durch den "Genuss von Alkohol" entstehen. Das Problem ist ja das, auf Grund des schleichenden Prozesses einer Schaedigung, der Alkoholmissbrauch gar nicht rechtzeitig wahrgenommen wird. Es gibt ja nun auch genug Vertreter der Kategorie "Ich habe das Recht auf einen Rausch" - aber da faengt die physische Schaedigung doch an, das Stammhirn wird unnatuerlich beeinflusst, Hirnzellen werden im wahrsten Sinne des Wortes "zu Tode gesoffen". Das faellt nach dem Rausch meist nicht weiter auf, vielleicht noch etwas Katerstimmung und dann hat man es hinter sich, denkt man, aber das was im Hirn kaputt gesoffen wurde, das ist kaputt. Das waechst nicht nach wie ein abgerissener Fingernagel. Wuerden wir eine Hirnschaedigung durch einen Schlag auf den Kopf erhalten dann wuerden wir den Verursacher verklagen. Beim Alkohol werden vergleichbare Schaeden verursacht, zwar langsamer aber jeder Rausch ist eigentlich eine selbst herbeigefuehrte Koerperverletzung mittels eines "Genussmittels".
Viele Gruesse:
Siegfried