Beiträge von Siegfried

    ich habe ein bisschen das Gefühl, dass mir die Worte im Mund verdreht werden.


    Das ist mit Sicherheit nicht in meinem Interesse. Aber wir haben da logischerweise auch andere Sichtweisen. Du betrachtest es aus der Sichtweise eines Angehoerigen der selbst kein Suchtproblem hat und ich betrachte es als Suechtiger der 30 Jahre Sucht hinter sich hat, der 30 Jahre lang versucht hat der Welt zu zeigen welch toller Typ man ist und das man alles - nur nicht suechtig - ist. Ich denke mal ich kenne aus eigener Erfahrung

    - weil ich es ja auch Jahrzehnte praktiziert habe -

    (fast) jede Ausrede und ebenso (fast) jede Moeglichkeit

    die ein Suechtiger so braucht und benutzt um sich selbst vorzuluegen das die eigene Sucht gar nicht so schlimm ist.

    Und das kriegen wir bei den Angehoerigen noch viel besser hin.

    Aber wenn das zu Diskussionen anregt kann es ja auch nicht ganz verkehrt sein, denke ich mal, oder ?

    Und Dein Freund kann sich alle Zeit der Welt nehmen. Niemand wird ihn hier draengeln.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Hallo PanikHasi,

    kurz gesagt, wenn Du nicht den Absprung aus der Abhaengigkeit schaffst dann wuerde ich Dir empfehlen Dir eine Schwangerschaft sehr sorgfaeltig zu ueberlegen. Es muss nicht sein das der Foetus geschaedigt wird wenn Du weiterhin Dein Suchtmittel konsumierst. Aber es besteht logischerweise die Gefahr einer Schaedigung, schliesslich wird der Foetus mit Deinem Blut genaehrt und dieses Blut transportiert die Substanzen Deines Suchtmittels. Das kann durchaus dazu fuehren das Dein Kind Dir die Ohren vollschreit bis zum geht nicht mehr und Du nichts dagegen machen kannst. Es schreit dann nur den Schmerz seines Entzuges raus den Du mit Deiner Sucht waehrend der Schwangerschaft provoziert hast. Ich kann mir nicht vorstellen das irgendein Kind freiwillig so geboren werden moechte.

    Gut, letztendlich kommt es ja auf das Medikament ein welches Du einwirfst. Es gibt ja nun auch Benzos die "angeblich" keine Stoerungen bei einer Schwangerschaft verursachen wenn sie so eingenommen werden wie sie eingenommen werden duerfen. Sprich bei bestimmten Krankheitsbildern und das auch nur sehr kurzzeitig. Also bei dauerndem Gebrauch (auch bei ein bischen Dauerkonsum) sind Schaedigugen eher ein ganz normales Resultat. Der Entzug den das Kind dann bereits am ersten Tage seines Lebens bestreiten musst den hast Du dann verursacht.

    Aber warum versuchst Du ueberhaupt darueber nachzudenken ob da nicht ein bischen Sucht geht ??? Vergiss es, es gibt kein bischen Sucht. Es gibt ja uch kein bischen schwanger. Entweder bleibst Du suechtig, dann solltest Du Dir das sehr genau ueberlegen mit der Schwangerschaft. Es bleibt immer Deine Entscheidung. Oder Du sagst Dir ganz klar : "ICH WILL EIN KIND und DAS KIND ist WICHTIGER als die Benzos.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Ich selber bin der Auffassung, dass das Leben nüchtern schon interessant und krass genug ist - da brauche ich eigentlich keine Drogen um das ganze spannender zu machen...


    Da stimme ich dir 100%ig zu aber ergaenze das noch mit einem Satz. Es gibt nichts spannenderes als sich selbst nuechtern zu ertragen !!!

    Jedenfalls wünsche ich mir dass Che einen "guten" Umgang mit dem Thema Alkohol für sich findet. Das ist das Ziel, würde ich sagen. Wenn das dann heißt, dass er Alkhol ganz meiden muss, dann ist das vielleicht so. Aber ich möchte, dass das eine Entscheidung ist, die er für sich selbst trifft.


    Machen wir uns doch da einfach mal nichts vor. Che hat ja nun doch eine gewisse Drogenkarriere hinter sich und haelt sich jetzt noch am Alkohol fest. Du selbst siehst da auch eine gewisse Suchtverlagerung und solange wie er damit in Verbindung bleibt solange wird er nicht suchtfrei werden. Es wird fuer ihn voraussichtlich genauso wenig wie fuer mich moeglich sein Alkohol in "normalen" Mengen zu konsumieren. Dafuer haben wir beide sicher durch unser Suchtverhalten viel zu viel Schaden an unseren Rezeptoren erarbeitet. Ich denke das es fuer ihn keinen Mittelweg mit so einem kleinen bischen Konsum geben kann, zumindest nicht auf Dauer. Aber gut, ich kann da natuerlich voll daneben liegen und letztendlich muss er das entscheiden was er da so will.

    Er hat bei dem Thema Sucht schon so beeindruckende Ziele erreicht, dass ich ihm es durchaus zutraue, auch dieses Ziel zu erreichen.


    Sorry...beeindruckende Ziele....wie soll ich mir die vorstellen koennen wenn er von anderen Drogen auf Alkohol umsattelt ? Sucht bleibt Sucht, das Suchtmittel aber kann nahezu jederzeit gewechselt werden. Es aendert nichts an der Sucht. So beeindruckend finde ich das also nicht. Gut, ich sehe es auch mit der Erfahrung von meiner eigenen fast 30-jaehrigen Sucht. Da kenne ich halt auch alles was bei anderen gut ankommt, was aber bei dem Betroffenen nicht mehr wie Schoenfaerberei ist wenn er sich selbst gegenueber ehrlich ist. Es ist dann eine Suchtverlagerung auf ein anderes Suchtmittel das den anderen dann als "harmloser und allgemein sozial vertraeglicher" Konsum vorkommt. Dem ist aber nicht so, das Hirn wird schoen weiter mittels eines Suchtmittels dazu gebracht die notwendigen Dopamine und Endorphine auszuschuetten.Natuerlich kann ich auch her falsch liegen.

    Viele Gruesse:
    Siegfried

    Die schlimmsten Entzugserscheinungen wirst Du wahrscheinlich wie die meisten haben waehrend das Medikament ausgeschlichen wird also waehrend der Entgiftung. Dann bekommt der Koerper ja auf Grund der Dosisreduktion immer weniger Suchtstoff. Irgendwann bist Du dann bei 0 weil es nichts mehr gibt und dann musst Du eine gewisse Zeit ohne Medikation auskommen und die erste Zeit ist dann sicher nicht die leichteste. Was bei 0 schlimm sein wird ist Dein Kopfkino weil Du weisst das Du nichts mehr bekommst. Dann schiebst Du schon ein gewisses Mass an Panik aber das gehoert dazu, da musst Du durch.

    Nach der Entgiftung wirst Du Wege finden muessen Deine Probleme ohne Suchtstoff zu loesen bzw. ertraeglich zu machen. Und wenn Du da keine Wege findest mit denen Du leben kannst, dann wird Dir jedesmal der Suchtteufel mit voller Breitseite ins Gesicht springen und Dir zufluestern....komm, nimm mich,mit mir ist das alles einfacher....und dem musst Du widerstehen koennen. Das wird nicht einfach aber auch da musst Du durch und das ist bei den ersten Verlockungen fuer mich sehr schwer gewesen. Aber es geht, Du musst dann konsequent beim Nein bleiben und wenn Du meinst das schafft Du nicht, dann schliess Dich ein und schmeiss den Schluessel aus dem Fenster (macht nur Sinn ab der 3. Etage).

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Hi kleinesDing,

    wegen irgendwelcher Medikamente in der Klinik brauchst Du Dir keine Sorgen machen falls Du nicht gerade im Vollrausch oder mit wahnsinnigen Blutdruckwerten und Entzugserscheinungen auftauchst. Die geben Dir wirklich nur dann Medikamente wenn diese notwendig sind weil Entzugsmedikamente ja auch abhaengig machen koennen. Genau das wollen die da aber nicht, also da brauchst Du echt keine Angst vor haben.

    Jetzt sind es nur noch zwei volle Tage und dann geht's los mit dem Weg in das eigene Leben. Bleib stur und halte den Kopf oben, Du schaffst das. :top:

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    "ja, leider". warum denn leider?


    Leider ist so gemeint....Leider wirst Du diese Zeit brauchen....auf die Schnelle geht es nicht.

    Ich weiß es ist nicht leicht und ich nehme auch gerne 2 Jahre in kauf. Aber mehr, nein danke wenn ich nach 2 Jahren noch große Probleme habe, werde ich es nicht durchhalten das weiß ich


    Hier wirfst Du Dir doch schon einen Knueppel zwischen die Beine bevor Du anfaengst. So bloede Gedanken merkt sich unser Suchthirn und wird uns ganz freundlich nerven wenn dieser Zeitraum um ist. Dann wirst Du rueckfaellig weil man dann ja meint alles gemacht zu haben und genau das stimmt nicht. Dann hast Du eventuell erreicht das Du kurzzeitig clean bist und hast die schwerste Zeit der Entwoehnung hinter Dir. Es ist ja nicht mit dem Entzug getan...da sind Verhaltesaenderungen notwendig - sowohl in der eigenen Person als auch im Umgang mit den Situationen die uns heute zum Suchtmittel greifen lassen. Aber clean bleiben ist eine Aufgabe die jeden Suechtigen bis an sein Lebensende begleiten wird und die ihn immer wieder mal fordern wird. :winking_face:

    Auf der anderen Seite schmeisst Du dann nach zwei Jahren wieder alles weg was Du Dir muehsam wieder erarbeitet hast. Ein Kind ist dann vielleicht auch schon da und dem willst Du dann eine pillenwerfende Mutter sein oder was ? Du willst schwanger werden, Du willst ein Kind auf die Welt bringen, in DEINE Welt bringen weil Du dafuer verantwortlich bist. Denk doch mal darueber nach was Du dem Kind zumuten willst ? :confused_face:

    Alleine der Gedanke zu sagen...ich versuche das maximal zwei Jahre und nicht laenger weil ich es nicht laenger aushalte verursacht mir Magenkraempfe. Du bist dann genau in dem erlauchten Kreise der Leute die ueber ewige Entzugsschwierigkeiten reden und nie damit klarkommen weil sie an sich selbst nichts aendern wollen. Nur das Suchtmittel ausblenden das geht nicht. :57:

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Aber mit einem künstlerischen Blickwinkel auf die Welt, muss man nunmal sagen, dass die Psyche und die Substanzen, die genutzt werden um die Psyche zu beeinflussen, bestandteil des Menschseins sind und somit nicht verteufelt oder tabuisiert werden sollten.


    Ich werde weder legale noch illegale Drogen verteufeln oder tabuisieren. Die kuenstlerische Freiheit nehme ich mir da auch aus, aber gesunde Diskussionen beginnen doch oft in dem man erst einmal einen Eckpunkt setzt um den es sich lohnt zu diskutieren. Wenn wir uns ueber Bestandteile des Menschseins unterhalten wollten dann ist alles was vorhanden ist, unabhaengig wie gut oder wie schlecht es ist, ein Bestandteil unseres Menschseins. Nur sobald Du etwas nutzt um die Psyche zu beeinflussen begehst Du Substanzmissbrauch, alles was beeinflusst ist nichts anderes wie Manipulation des eigenen ICHS. Und die kuenstlerische Freiheit verschiedener Staaten liess und laesst in Kriegen die Frontkaempfer mit Substanzen manipulieren. Und das sind dann Substanzen die uns in unseren Suchtstoffen nicht unbekannt sind. Grundsaetzlich sehe ich es so, das wenn man ein Mittel nutzt um seine Psyche zu beeinflussen, dann begeht man vorsaetzlichen Missbrauch weil man ja etwas ganz bestimmtes erzielen will.

    LG Siegfried

    Hallo PanikHasi,

    Trotz allem ist es natürlich sehr traurig von vielen Jahren des "Entzuges" zu lesen ohne Hoffnung auf Besserung. Da denke ich dann wie soll ich das denn jemals schaffen, kann ich das? Ist es denn wirklich machbar nach so langer Einnahme richtig clean und gesund zu werden?


    Na ja, jahrelanger Entzug, das sehe ich meist als falsche Interpretation an. Der Entzug ist ja nicht mehr wie die koerperliche Entgiftung. Gut, der wird in Deinem Fall sicher einige Wochen in Anspruch nehmen aber das der koerperliche Entzug mehrere Jahre dauert kann ich mir echt nicht vorstellen. Das waere auch recht neu fuer mich. Was allerdings Jahr benoetigen kann ist es einen gesunden Umgang mit dem immer auftauchenden Suchtdruck zu gewinnen. Das ist aber unsere psychische Abhaengigkeit und die werden wir unser gesamtes Leben behalten. Das ist ein erlerntes Verhaltensmuster was wir ja nach der Entgiftung ablegen muessen. Das ist dann die Entwoehnung oder besser gesagt das Gewoehnen an ein neues Verhaltensmuster. Das machen wir uns aber selbst schwer weil wir uns immer wieder daran erinnern werden "wie gut unser/e Medikament/Droge funktioniert hat". Unser Suchtgedaechtnis ist unser groesster Feind nach dem koerperlichen Entzug. Man nennt es nicht umsonst "Suchtteufel".

    Ob die Sozialphobie je vergeht ist eine andere Sache die ich bezweifle, ich denke es gibt solche Menschen. Ich müsste nur einen Weg finden damit zu leben und mich so zu akzeptieren.


    Den moeglichen Weg hast Du doch selbst schon genannt. Eine Verhaltenstherapie macht da sicher Sinn. Es wird sicher wichtig sein auch zu erkennen aus welchen Gruenden diese Sozialphobie entstanden ist. Liegen da irgendwelche traumatischen Erlebnisse vor die vielleicht neben der Verhaltenstherapie noch eine psychotraumatologische Behandlung beduerfen ?

    Aber diese Zusatzsymptomatik mensch, da graut es mir wirklich vor.


    Diese Zusatzsymptomatik ist nur unser Suchtgedaechtnis. Das macht es uns so schwer weil es nicht "altbekannte Denkweisen" ablegen kann. Wir muessen das Hirn "neu programmieren" und das dauert seine Zeit, aber es ist machbar. Machbar wird es aber nur dann sein wenn man eine langfristige Abstinenz anstrebt und dafuer musst Du halt eine Entscheidung finden.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Hallo PanikHasi,

    nach 10-jaehriger Abhaengigkeit ist es logischerweise nicht einfach mal so mit einem Ausschleichen getan. Du wirst da eine ganze Menge mehr machen muessen und das ist auch der Grund warum die Entwoehnung meist so lange dauert. Die Nutzung des Suchtmittels hat ja bei Dir anscheinend verschiedene Ursachen an denen Du was aendern musst sonst wirst Du schneller wieder rueckfaellig als Du das Mittel ausgeschlichen hast. Du wirst Dir Loesungen suchen muessen wie Du Deine Sozialphobie und Deine Aengste in den Griff bekommst. Das machst Du in der Regel in der Entwoehnung und da solltest Du ruhig ueber eine stationaere Entwoehnung nachdenken. Damit wuerdest Du Dich aus dem derzeit belastenden Umfeld rausziehen und koenntest da auch wirklich in Ruhe daran arbeiten. Es bringt nicht viel wenn Du in dem gleichen Alltagsstress stehen bleibst den Du zur Zeit oder seit Jahren mitmachst. Die Frage, die zu klaeren sind sehe ich so:

    Warum hast Du diese Sozialphobie und diese Aengste ? - Ursachenerkennung
    Wie willst Du nach der Entgiftung damit umgehen ?
    Was willst Du an Deinem Verhalten aendern ?

    Ich erhoffe mir hier Ratschläge und Erfahrungen, ob es denn noch machbar ist wieder ein normaler Mensch zu werden, die Ängste in den Griff zu bekommen, den Stress einer Schwangerschaft stand zuhalten und wie lange ihr denkt das dies alles dauert.

    Wie lange das dauern wird kann Dir keiner sagen. Der eine schafft es frueher, der andere spaeter, das kommt halt auch darauf an in wie weit Du es physisch und psychisch verkraftest. Und mit der Schwangerschaft waere ich an Deiner Stelle Deinem erwuenschten und noch nicht gezeugten Kind gegenueber fair. Denke darueber nach wenn Du eine zufriedene Abstinenz gefunden hast. Unter Suchtdruck, der Dich sicher einige Zeit nach der Entgiftung begleiten wird, ist das Risiko einfach zu gross waehrend der Schwangerschaft wieder rueckfaellig zu werden.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Er redet die ganze Zeit davon, dass ich diesen Schritt nicht gehen soll. Was könnten die Leute hier in diesem Kaff von mir denken, wenn ich in der (Zitat ER) "Klappse" bin.


    Was ist das denn fuer ein Schwachsinn. Na ja, irgendwie das Uebliche bei denen die immer noch nicht wissen was eine Psychiatrie leistet. Es ist ja nu echt keine Klappse wie er es nennt. Der hat was an seiner Klappse wenn Du mich fragst. Und was andere Leute denken kann Dir doch echt shitegal sein, es geht um Dich, da interessiert nur das was Du fuer Dich entscheidest.

    Ex meint, er wüsste dann aber, wie er mich noch unterbringen könnte und ich Geld verdienen kann.


    ...wenn er das jetzt schon weiss dann kann er Dir das doch auch jetzt sagen. Dann haettest Du doch Zeit darueber nachzudenken. Oder ist das ein Angebot ueber das er jetzt nicht reden kann ? Dann wuerde ich da gar nicht erst drauf eingehen.

    LG Siegfried

    P.S.: Ich wuenche Dir einen schoenen Sonntag.

    Hallo freundin_von:

    Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn Drogen als Genussmittel eingesetzt werden.


    ...damit habe ich allerdings ein Problem. Das kenne ich ja zur Genuege aus eigenen Erfahrungen wie duenn der Grat zwischen Genuss und Sucht ist. Weiterhin definiert ja jeder Genuss anders und daraus resultiert dann sicher bei dem einen oder anderen doch eine Konsummenge die bedenklich ist. Es passiert ja doch oft genug das das Genussmittel irgendwann zum Suchtmittel wird. Selbst bekommt man es dann meist als Letzter mit das da aus Genuss, gelegentlichem Missbrauch am Ende eine Sucht raus resultiert. Ist mal so meine Meinung, die muss ja keiner teilen aber Du sagst ja selbst ab wann Du Drogen und Alkohol als Suchtmittel bezeichnest. Bei Alkohol sehe ich keinen erkennbaren Unterschied zu anderen Drogen, hoechstens in der Konsistenz und der Legalisierung aber es bleibt eine Droge die einen toedlichen Suchtverlauf mit sich bringen kann.

    Missbrauch beginnt bei mir schon da wo andere sich noch tief im vermeintlichen Genusszustand befinden. Wenn etwas getrunken wird um sich einfach nur etwas besser zu fuehlen oder um den Geist freier werden zu lassen, um Inspiration zu finden fuer neue Werke, da wird jede Droge bereits benutzt um etwas zu erzielen. Das ist fuer mich Missbrauch und wenn es dauernd so gehandhabt wird dann ist das meiner Meinung nach ein klares Suchtverhalten. Alkoholmissbrauch ist fuer mich jeglicher Alkoholgenuss, und das ganz unabhaengig von der konsumierten Menge, der dazu fuehrt das psychische oder physische Schaeden entstehen. Weiterhin meine ich das es ebenso Alkoholmissbrauch ist wenn soziale Stoerungen durch den "Genuss von Alkohol" entstehen. Das Problem ist ja das, auf Grund des schleichenden Prozesses einer Schaedigung, der Alkoholmissbrauch gar nicht rechtzeitig wahrgenommen wird. Es gibt ja nun auch genug Vertreter der Kategorie "Ich habe das Recht auf einen Rausch" - aber da faengt die physische Schaedigung doch an, das Stammhirn wird unnatuerlich beeinflusst, Hirnzellen werden im wahrsten Sinne des Wortes "zu Tode gesoffen". Das faellt nach dem Rausch meist nicht weiter auf, vielleicht noch etwas Katerstimmung und dann hat man es hinter sich, denkt man, aber das was im Hirn kaputt gesoffen wurde, das ist kaputt. Das waechst nicht nach wie ein abgerissener Fingernagel. Wuerden wir eine Hirnschaedigung durch einen Schlag auf den Kopf erhalten dann wuerden wir den Verursacher verklagen. Beim Alkohol werden vergleichbare Schaeden verursacht, zwar langsamer aber jeder Rausch ist eigentlich eine selbst herbeigefuehrte Koerperverletzung mittels eines "Genussmittels".

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Was ich damit meine ist kurz und einfach gesagt. Ich denke mal das er Dich irgendwie bedraengen koennte diesen Schritt nicht zu tun. Es koennen ja doch endlose und auch sinnlose Diskussionen auftauchen mit denen er versucht Dich dazu zu ueberreden alles beim alten zu lassen. Das wirst Du durchstehen muessen und dann kann ich natuerlich nicht absehen wie er sich ansonsten verhaelt.

    Hast Du Dir denn schon mal Gedanken gemacht was Du waehrend der Entgiftung direkt machen solltest ? Da waeren auf alle Faelle der Reha-Antrag zu stellen, ein Termin mit dem Sozialarbeiter muss vereinbart werden damit Du direkte Unterstuetzung bei der Wohnungssuche erhaeltst (es macht ja wenig Sinn wenn Du danach auf der Strasse stehst), mit dem Sozialarbeiter kannst Du dann auch die notwendigen Antraege auf Krankengeld bzw. ALG II stellen usw. usw.....nur machen solltest Du das schnellstens weil finanzielle Leistungen die Dir zustehen immer nur ab dem Datum des Antrages gewaehrt werden. Vielleicht kannst Du entsprechende Antraege auch noch vorher stellen, schliesslich musst Du Deinen Lebensunterhalt absichern.

    Viele Gruesse:

    Siegfried