Guten morgen kleinesDing,
Mir tut es jetzt schon wieder leid, dass ich hier "so viele Seiten" verursacht habe (ist mir grad aufgefallen) und es wird mir auch immer peinlicher, dass Viele meine letzten Wochen verfolgt haben und sicher gedacht haben 
..da braucht Dir gar nichts leid zu tun und peinlich braucht Dir gar nichts werden. Letztendlich soll dieses Forum ja genau dafuer genutzt werden. Je mehr Mist Du Dir von der Leber schreibst desto weniger belastet Dich das. Nur so kannst Du anfangen Dich damit auseinanderzusetzen. Und, ey, schreib soviel Du willst, besser noch, soviel Du kannst. Du siehst ja selbst das es Dir irgendwie gut tut, oder nicht ?
Aber die lieben Worte, die Hilfe und geschriebene Unterstützung kann mir niemand mehr nehmen
...genau das wirst Du auch in einer Psychiatrie erfahren weil es eben Menschen sind die auch mit einem ganzen Haufen schlechten Erfahrungen im Leben stehen. Egal ob hier im Forum oder in der Psychiatrie, es sind alle Betroffene, denen es doch auf ihre Art nicht besser geht wie Dir. Die Probleme, die uns in die Sucht gebracht haben sind bei uns allen unterschiedlich aber die Sucht ist die gleiche. Bei dem einen etwas extremer, bei dem anderen etwas weniger, aber egal...wir haben ein Suchtproblem. Und als Betroffene kann man sich da viel besser in die Situation eines anderen Betroffenen reindenken und auch reinfuehlen weil man aus eigener Erfahrung die ganzen Suchtmechanismen kennt. Von meiner Seite aus werde ich Dich auch soweit wie moeglich unterstuetzen, auch wenn ich hin und wieder mal recht derbe mit Dir umgehe. Das tue ich aber weil ich weiss wie wenig dieses seichte drumrumreden bringt. Ich hab genug Sucht bei mir selbst hinter mir.
Kannst Du mir ungefähr einen Zeitraum nennen, wann ich mit allem (Gesamtpaket) durch & fertig bin? 2 Monate, ein halbes Jahr, 1 Jahr, 2???????
...da denke ich mal das das keiner so auf Anhieb sagen kann. Da sind wir einfach als menschliche Persoenlichkeit viel zu verschieden. Der eine packt das frueher, der andere spaeter...manche gar nicht weil denen gar nicht klar werden will das da ein Suchtproblem besteht. Empfehlen kann ich Dir da eigentlich nur noch einmal erst die Entgiftung zu machen und einen Antrag auf eine Langzeittherapie zu stellen. Die dauert dann meist 12 Wochen. Die ambulante Nachbetreuung solltest Du dann auf alle Faelle in Anspruch nehmen und bei Bedarf auch eine weitergehende ambulante psychotherapeutische Behandlung. Mich persoenlich begleiten derartige psychotherapeutische Behandlungen noch heute und ich sehe da auch keinen Grund das einzustellen weil es mir einfach gut geht damit. Eine Selbsthilfegruppe ist sicher auch in Deiner Naehe. Da kann man dann auch viel Unterstuetzung erfahren. Moeglich ist auch das man Dir seitens der Klinik noch eine Therapieverlaengerung empfiehlt wenn Du nach der Langzeittherapie noch nicht soweit sein solltest.
Letztendlich sollte es Dir egal sein wie lange es dauert. Es ist doch viel wichtiger fuer Dich diesen Suchtkreislauf aufzubrechen und ihn zum Stillstand zu bringen. Die Zeit die Du brauchst ist da Nebensache und ich moechte das mit einem Satz von dunge beenden weil ich es selbst nicht besser sagen koennte:
Es geht nicht darum, eine Wahl als beliebteste Patienten zu gewinnen, es geht um Deinen Alkoholkonsum!
Ich kann Dir nur sehr ans Herz legen, die nötigen Schritte zu gehen.
Das Ziel ist es wert!
Viele Gruesse:
Siegfried