Hallo dissolution 
War lange nicht mehr im Forum, sonst hätte ich gerne schon früher ein paar unterstützende Zeilen da gelassen..
Kann mit dir mitfühlen..
Ist eh schon nicht einfach so einen Entschluss für sich zu fassen und dann dauert alles so lange;
bis die Papiere auf den Weg kommen, die Genehmigung da ist, die Klinik einen Platz frei hat..
Nicht wenige kehren da leider auf halber Strecke wieder um..
Umso mehr freut es mich daher zu lesen, dass du bei deiner Entscheidung geblieben bist, die Kostenzusage endlich da ist und du einen fixen Aufnahmetermin hast!
Hast du die Bewilligung denn auch für Hürth bekommen, wie du es dir gewünscht hast?
Ich selbst hab 2 Langzeittheraphien wegen meiner Cannabisabhängigkeit gemacht, unter anderem eine davon in der Salus Klinik Hürth.
Hast da wirklich ne gute Wahl getroffen, sowohl was den Aufbau des Konzeptes, als auch die Klinik selbst im Gesamten angeht.
Was die 'äußeren Rahmenbedingungen' betrifft, konnte ich gar nichts aussetzen.
Die gesamte Klinik ist wirklich hochwertig ausgestattet!
Wie du ja schon weißt, gibt es Einzelzimmer mit eigener Dusche und eigenem Wc.
War für mich übrigens auch eine Vorraussetzung 
Es gibt einen großen Fitnessraum mit Crosstrainern, Laufbändern, Boxsack und einer großen Auswahl an Geräten zum Muskelaufbau.
Der Raum darf allerdings nur zu Theraphieeinheiten unter professioneller Anleitung genutzt werden.
Du bekommst einen persönlichen 'Mini-Computer', der deine Fortschritte aufzeichnet, die dann persönlich mit dem Trainer ausgewertet werden können..
In der freien Zeit kannst du (glaube bis 22:00) die klinikeigene Sporthalle benutzen. In unmittelbarer Umgebung gibt es ein Schwimmbad und ein Bowlingcenter,..
Was die Freizeitbeschäftigung angeht, bekommst du dort wirklich viel geboten.
Und was mir wichtig war, eben unter realistischen Bedingungen!
Die Klinik ist 'offengehalten', es gibt keine Zäune die dich eingrenzen und dich der Außenwelt verschließen.
So ensteht nicht dieser berüchtigte 'Käseglockeneffekt', was ich für mich persönlich als sehr wichtig empfinde.
Sollte einem im Vorfeld bewusst sein, denn manch einer braucht solch strenge Strukturen und Grenzen, wobei ich dich da nicht so einschätze..
Fand die Mischung dort sehr angenehm, aus 'Gruppenprogramm' und Freiraum für einen selbst.
Sind auch manche kleine Feinheiten, die mir im Vergleich zu anderen Kliniken aufgefallen sind, die ich als positiv verzeichnet hab.
Wie solch Kleinigkeiten, dass es im Speisesaal keine feste Sitzordnung oder Essenszeiten für die einzelnen Gruppen gibt, die Therapeuten gemeinsam mit einem essen..
Das lockert auf, erschafft ein Gefühl von 'Normalität'.
Es kommt nicht so schnell zu 'Grüppchenbildungen', was es einem ermöglicht, schnell(er) in Kontakt mit den Mitpatienten aus anderen Gruppen zu kommen, was oftmal eine zusätzliche Bereicherung war..
Auch was die 'inneren Strukturen' und das Konzept der Klinik angeht, kann ich nur positives Berichten.
Das Personal begegnet dir auf Augenhöhe, nimmt dich als Persönlichkeit wahr, geht individuell auf dich ein.
Sie nehmen sich deiner Anliegen, Bedürfnisse und Sorgen an und sind bemüht dich mit all ihren Mitteln zu unterstützen.
Auch wenn es mal zu Unstimmigkeiten kommt, sind sie gesprächsbereit, suchen mit dir gemeinsam nach möglichen Lösungswegen..
Der Theraphieplan wird individuell auf deine Bedürfnisse und Problemfelder abgestimmt.
Es gibt die verschiedensten Indikationsgruppen - von Depression, Ängste, Psychosen über Kunst- & Sporttheraphie, bis hin zu Entspannungseinheiten..
Auch in diesem Fall kannst du dich miteinbringen, Wünsche äußern wenn dir etwas zu viel wird oder ähnliches..
In den Gespsrächsrunden fand eine gute Mischung aus der Vermittlung von 'Fachwissen' und den Raum zur 'freien persönlichen Gestaltung' statt.
Du bekommst allerhand Infomaterialen, Tipps zu Bewältigungsstrategien, Arbeitsblätter zur Selbstreflektion, etc.. Kannst aber auch dich und deine eigene Geschichte, deine Ängste, Probleme usw zum Thema machen.
Die Klinik bietet einem im Gesamten eine wirklich gute Basis um sich dem (seinem) Thema und sich selbst zu stellen.
Was man letztendlich daraus macht und mitnimmt, liegt an einem selbst..
Was mich betrifft, ich habe damals vor allem bei meiner ersten Therapie sehr damit gehadert, 'nur' wegen Cannabisabhängigkeit eine Langzeittherapie zu machen.
Kam mir im Vergleich zu anderen Abhängigkeiten irgendwie total lächerlich damit vor..
Aber in der Langzeit geht es ja nicht um die körperliche-, sondern primär um psychische Abhängigkeit, durch welche Beweg- und Hintergründe man sich an die Droge fesselt - DEN entscheidenen persönlichen (Knack)Punkt und da steht sich keiner Sucht der anderen in irgendwas nach!
Mir persönlich hat es vor allem gut getan, mich 'einfach' mal für nen längeren Zeitpunkt aus allem heraus zu nehmen, alles hinter mir lassen zu können,
um Raum und Zeit zu haben, den Blick bewusst auf mich richten zu können. Der räumliche und emotionale Abstand zu 'Nachhause' brachte viel Stille, Einsamkeit und auch Sehnsüchte mit sich,
doch genau das war wichtig, um mich selbst besser hören und verstehen zu können.
Aus dieser Entfernung und ohne benebelten Blick, gelang es mir nochmal ganz anders auf mein Leben zu schauen.. Ich konnte wieder (anders) wertschätzen was ich 'habe', aber auch deutlich wahrnehmen, was mir fehlt, mir nicht gut tut, was sich ändern muss..
Auch wenn ich nach der Therapie wieder rückfällig geworden bin, bereue ich es nicht sie gemacht zu haben, im Gegenteil!
Ich hab in dieser Zeit viel lernen und mitnehmen können, im Bezug auf die Sucht als solche und im Bezug auf mich, auf dem ich auch heute noch weiter auf- und ausbaue.
ich hab bammel und freu mich.
Ging mir und den meisten anderen genauso, dissolution.
Mir hat es übrigens geholfen noch einen kleinen Klecks Neugierde als neutrale Basis zu den beiden Kontrasten aufzutreiben und mit bei zu mischen 
Achja und 3 Monate hören sich anfangs oft verdammt lange an, die einem wenn man erstmal angekommen ist, auch schnell zu kurz werden können.
War für mich beruhigend zu wissen, das man bei Bedarf sowohl Verkürzen, als auch Verlängern kann.
Was das betrifft - lass es am Besten auf dich zu und dich dort ankommen.. Der Rest entwickelt sich, im Hier & Jetzt.
Wünsche dir jedenfalls alles Gute auf deinem Weg!!
Lieben Gruß. pamuk.
P.S.: Tut mir leid, ich schaffe es noch immer nicht mich kurz zu fassen.. Und bin glaube ich recht 'schwammig' mit manchen Aussagen, wenn du noch Fragen haben solltest, gehe ich gerne nochmal genauer drauf ein..