Beiträge von pamuk

    ... ebnet dann mal weiter ihren mittlerweile doch sehr zugewachsen und verwucherten Weg und lässt daher wieder ein paar Fußspuren hier :fk: :ge:

    ... kann nicht schlafen und fragt sich, ob meinereiner wirklich nicht kann oder sich mal wieder nicht lässt :61:

    ... vermutet, das wohl Beides zu trifft:8:

    ... hat ziemlichen Gesprächsbedarf und braucht die Introvertiertheit gerade zu gleich

    ... fühlt sich momentan ihn meinereiners Gesamtheit ziemlich paradox :77:

    ... möchte einfach (sich) sein (lassen können)

    ... verliert sich dann (doch lieber) noch ein wenig in den ein oder anderen Beiträgen hier und beschnuppert schütern und zurückhaltend den ein oder anderen (noch) Unbekannten..

    ... hat auch das Sich-Kurzfassen in der langen Zeit noch nicht gelernt, erlöst sich selbst und die (Mit)Lesenden dann endlich mal :8:

    ... stellt gerade fest, wie schnell aus ein paar Fußspuren, dann doch ein Trampelpfad enstehen kann :5:

    ... fühlt sich momentan etwas verloren im Hier und Jetzt, in der Vergangenheit und der Zukunft sowieso.. :t:

    ... verliert sich daher lieber in der Musik und drifftet auf ihr davon, fernab von Raum und Zeit

    ... fremdelt gerade ziemlich, folgt aber dennoch dem intuitiven Bedürfnis, mal wieder ein paar Fußspuren hier zu lassen..

    ... fragt sich, wie es ein paar der "Altbekannten" hier derzeit wohl ergangen ist :ce:

    ... grüßt leise in die Runde :ge:

    Hallo Zusammen,


    weiß gar nicht so recht, ob mir Jemand damit wirklich weiterhelfen kann, aber ich weiß momentan einfach nicht mehr wohin damit..

    Angefangen hat es vor 2 Jahren als ich mich aufgrund meiner schlechten psychischen Verfassung und des immer weiter zunehmenden Konsums, zu einem stationären Aufenthalt entschieden hatte. Während meiner Zeit dort hab ich extrem abgenommen - von 57Kg auf 40 Kg runter!


    Unbeabsichtig, muss ich dazu sagen!
    Gehe offen mit der Thematik um und muss mich diesbezüglich hinterfragen, denn ich hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu mir und meinen Körper.
    Und Magersuchtzeiten sind mir aus meiner Jugend noch bekannt und generell exestierte nie ein gesundes, geregeltes Essverhalten..

    Hab einfach im Verhältnis zum Stress zu wenig gegessen und wahrscheinlich auch zu unausgewogen - das Krankenhausessen war nicht unbedingt nahrhaft, vor allem eben das vegetarische bestand überwiegend aus 'trockenen Kohlenhydraten'...

    Zuhause unterschritt ich dann irgendwann die 40Kg und entschloss mich dazu mir Hilfe zu holen.

    Meine Hausärztin fand den Zustand mittlerweile sehr kritisch und hat mich ins Krankenhaus eingewiesen. Verschiedene Untersuchungen haben bis auf eine Magenschleimhautentzündung, sowie den Helicobactor Virus und ein paar wenige auffällige, aber dafür nicht ausschlaggebende Blutwerte ergeben.

    Die Zeit verging und mein Gewicht fing weiter an zu sinken.

    Natürlich ist es nicht verwerflich, dass schnell von Magersucht oder Bulimie ausgegangen wird, wie auch meine Hausärztin irgendwann in diese Richtung tendierte und mir angeraten hat, mich auf der psychosomatischen Station für Essstörungen vorzustellen.

    Da ich selbst die Situation nicht mehr in den Griff bekam und auch für mich und andere ausschließen wollte, dass ich bewusst abnehme, hab ich mich darauf eingelassen.
    Ich bekam einen Essensplan der es in sich hatte und zusätzlich 4 Flaschen hochkalorische Trinknahrung. Alle Mahlzeiten wurden unter Aufsicht zu sich genommen, damit sich das Pflegepersonal einen Überblick über das Essverhalten verschaffen konnte..

    Ich habe alles zu mir genommen, auch wenn ich mehr als nur voll war, es mir oft nicht schmeckte - selbst dick Butter unter Käse, was ich noch nie gegessen hab! Ich hab alles mitgemacht, da ich einfach an mir selber zweifelte und mir meine Verfassung immer mehr Sorgen machte.

    Trotz der extremen Kalorienzufuhr und striktes Bewegungsverbot, habe ich weiterhin abgenommen.
    Da ich weder gehungert, noch mich übergeben habe, bin ich nach den 3 Wochen mit einem Gewicht von 40Kg entlassen worden.


    Meine Hausärztin war fassungslos und nannte es fahrlässig.
    Dann hätte wenigsten eine weitere umfassende 'Ursachenforschung' betrieben werden sollen, schließlich war ich im Klinikum.. Also schrieb sie mir erneut eine Krankenhauseinweisung aus..


    Der nächste Aufenthalt.
    Verschiedene Untersuchungen, keine nennenswerte Auffälligkeiten.
    Wieder hochkalorische Trinknahrung, später sogar intravenöse Ernährung. Weiterhin keine Gewichtszunahme.
    Da organisch keine Auffälligkeiten vorlagen, bin ich wieder entlassen worden, mit der Empfehlung eine Psychotherapie zu machen, da vermutet wurde, dass die Ursachen 'tiefer' liegen..


    Mein Allgemeinzustand verschlechterte sich immer mehr. Hatte kaum noch Energie, den Tag rum zu bekommen.
    Zudem hatte ich immer mehr das Gefühl, nicht mehr alle Nahrungsmittel zu vertragen. Ich bekam oft heftige Konzentrationsschwächen unmittelbar nachdem Essen, Kälteschauer, wurde totmüde, teilweise auch aggressiv,.. Mit der Zeit entwickelte ich eine gewisse Angst vor sämtlichen Nahrungsmitteln und dem Essen im Allgemeinen.

    Jemand hatte mir mal den Ratschlag gegeben, zusätzlich Nüsse zu essen. Das war der einzige Zeitraum, ich den ich es schaffte mein Gewicht zu halten und sogar etwas zu zunehmen.
    Und ich hatte das Gefühl, dass sie mir gut tun, ich danach nicht irgendwelche 'Ausfälle' oder sonst was hab.
    Hab ne zeitlang, fast jeden Abend 200g und manchmal noch mehr gegessen. Es wurde irgendwie schon zwanghaft..


    Zuletzt habe ich mich dann nochmal auf eine Reha eingelassen, die insgesamt 4 Monate dauerte.
    Selbiges Programm - von einer Ernährungsberaterin aufgestellter Ernährungsplan, angeordnete Zischenmahlzeiten und striktes Bewegungsverbot über den gesamten Zeitraum.
    Zum Ende der Rhea hatte ich sogar noch ein Kilo weniger drauf als das Gewicht, mit dem ich dort hingekommen bin!
    Ich wurde arbeitsunfähig entlassen..


    Hab echt das Gefühl, dass mein gesamter Stoffwechsel nun vollkommen hinüber ist und ich meine immer noch, dass ich nicht mehr alles vertrage, kann aber nicht genau ausmachen was! Ich weiß absolut nicht mehr was ich essen soll... Hab keinen Apetitt, kein Hunger-, aber auch kein Sättigungsgefühl mehr wenn ich einmal anfange..

    Bin oft nachdem Essen todmüde, kann mich nicht konzentrieren, mir ist häufig schwindelig etc..
    Meine Hände und Füße, aber auch andere Bereiche fühlen sich extrem kalt an,.. Ich hab heftiges Sodbrennen, fast egal was ich esse, Durchfall,..
    Sämtliche Knochen knacken, mir fallen die Haare aus, meine Zähne fangen an zu wackeln,..

    So langsam macht mir all das echt Angst!!


    Mittlerweile hab ich zwar wieder ein Gewicht von ca 53Kg erreicht, aber mir geht es alles andere als gut damit!
    Hab extreme 'Fetteinlagerungen', nur noch wenig Muskulatur, keine wirkliche Kondition mehr..

    Ich möchte einfach wieder einen Alltag haben, der nicht vom Essen bestimmt wird! Möchte mich geistig, wie auch körperlich wieder fit fühlen!
    Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich zu einem normalen Essverhalten zurück finden kann... :8:


    Lieben Gruß
    pamuk.

    ... fragt sich ob es daran liegt, das meinereiner kein auto hat und meinereiner deshalb wohlmöglich Schwierigkeiten hat in der Spur zu bleiben.. :ce::dd::5:
    ... schließt sich Lady an, was Essen und Schlafen betrifft!
    ... macht sich jetzt auf den Weg zur Schwiegeroma
    ... wünscht allen nen guten Tag

    Hallo William,

    schön, dass du hier her gefunden und den Entschluss gefasst hast, (d)ein selbstbestimmtes Leben zu leben! :top:
    Und danke für deine Offenheit, das kostet Überwindung, keine Frage!
    Toll, dass du dich dazu überwinden konntest, denn so haben wir die Möglichkeit dich näher kennen zu lernen und auf dich eingehen zu können.


    Natürlich sind es nur Bruchstücke aus deinem Leben, aber es ist zu erahnen, dass sich da einiges angesammelt hat..
    Was mir positiv auffällt ist, dass du die 'Schuld' für deinen Konsum bei niemand Anderen suchst, sondern dir bewusst bist, dass unabhängig von möglichen vergangenen Auslösern, Umständen und Beweggründen, die Verantwortung allein bei dir liegt..
    Finde das Bewusstsein darüber wichtig, es schafft eine gute und eben eine unabhängige Basis um den Stop anzugehen!


    Jetzt ziehe ich die Konsequenzen aus meinen Jahre langen Verbrechen an mir selber, ich habe meine Zukunft verraten und das heutige ich verflucht das vergangene ich

    Irgendwie bin ich bei diesem Satz hängen geblieben...

    Eine sehr drastische Formulierung, aber sehr aussagekräftig!
    Ich selbst kann bald auf eine 20 jährige Kifferzeit zurück schauen und kann deine Zeilen, die darin in Worte umhüllten Emotionen deutlich (nach)spüren..

    Es ist gut zurück zu schauen, um seine Beweggründe auszumachen weshalb man konsumiert hat, um sich selbst und die (negativen) Auswirkungen besser verstehen zu können.
    Auch um in Zukunft, in solchen Situationen anders reagieren zu können, als die Flucht in den Konsum anzutreten..

    Aber ich denke auch, dass unterstützend sein wird, mit weniger 'negativer Energie' an die Sache ran zu gehen.
    Mit weniger Gröll der Vergangenheit und sich selbst zu begegnen.
    Sondern diese Energie zu bündeln und sie FÜR anstatt gegen sich zu richten.


    Wie sieht denn dein momentaner Alltag aus wenn ich fragen und du ein wenig erzählen magst?
    Hast du genug um dich herum, um dich ablenken und beschäftigen zu können?

    Denn erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass man nach dem KiffStop (auf einmal) extrem viel Zeit hat, die nun neu gefüllt werden möchte..


    Mir persönlich hat es zu jederzeit geholfen, mich hier mitzuteilen - wie es mir aktuell geht, was mir nach dem Stop schwer fällt..
    Es hilft der Selbstreflexion, Ballast abzuwerfen, sich frei zu machen, zu festigen,... Hab zahlreiche Tipps erhalten, mich durch andere motivieren können,..
    Kann ich wirklich empfehlen!


    Wünsche dir alles Gute auf deinem Weg!
    Lieben Gruß. pamuk.

    ... hat dreidimensional (Forum, Wohnung und im Inneren) etwas durchgelüftet und die ein oder andere Ecke vom Staub befreit
    ... atmet mal (sich-selbst-)bewusst durch
    ... hat seit Langem zum ersten Mal das Gefühl, etwas besser Luft zu kriegen
    ... gibt der Kiste dann auch endlich mal Hitzefrei :gb:

    Was ich schonmal nicht vertreten kann:


    tiere sind halt die besseren menschen

    In meinen Augen sind Menschen die schlechteren Tiere!
    Ich sehe uns auf einer Ebene. Lebewesen der Erde.

    Wir sind Tiere.
    Je nach Blickwinkel und Definition kann man uns lediglich als 'überlegenere Art' bezeichnen
    oder bzw viel eher eben aufgrund dessen, als Unterlegene.


    Musste ne Weile über das Thema nachdenken und bin für mich zum Entschluß gekommen,
    dass ich die beiden Ebenen auf den ich jeweils eine Beziehung zu Mensch oder Tier eingehe -so ähnlich sie auch sind- nicht miteinander vergleichen möchte.
    Jede für sich ist einzigartig und kann mir was geben, was die andere nicht oder nur bedingt erfüllen kann.


    Ich selbst bin mit Tieren, als Familienmitglieder, großgeworden.
    Verspüre eine tiefe Bindung und Zuneigung zu ihnen, sind pures Balsam für Herz & Seele.

    Ich finde die Bindung die mit Tieren entsteht ist irgendwie rein(er). Echt. Bedingslos. Ehrlich.
    Ich hab keine Bedenken. Kann Nähe anehmen und auch geben. Kann vertrauen. Mich fallen lassen. (Ich) Sein.


    Hatte auch mal meine Phase, in der ich dachte, ich brauch keine Menschen..
    Doch wenn ich in mich gehe und ganz ehrlich bin, stimmt das so nicht - ich brauche keine UNmenschen an meiner Seite!
    Die meiner Empfindung nach traurigerweise die Masse 'da Draußen' ausmacht.. :du:
    Klar: wenn mein Leben, meine private kleine Welt zum Großteil von Unmenschen geprägt worden ist, dann noch das allgemeine 'Weltschmerztreiben' da draußen obendrauf kommt; entwickelt man zum gesunden Selbstschutz (hoffentlich) Mistrauen, wird vorsichtig, geht auf Abstand,..

    Aber ich habe zum Glück, wenn auch im sehr unausgewogenen Verhältnis auch Menschen kennenlernen dürfen, die wirklich Mensch sind.
    Deren Herzen nicht nur schlagen, damit das Blut durch die eigenen Venen fließt, sondern mit ihrem großen Herzen welches sie am rechten Fleck tragen, anderen Menschen durch Liebe leben lassen.
    Menschen, die aufrichtig sind, hilfsbereit, liebe- & verständnisvoll. Selbstlos. Ehrlich. Emphatisch. Loyal.
    Diejenigen, die nicht nur nicht sich selbst, sondern andere Menschen bereichern. Deren Idialismus nicht der Materialismus ist. [...]


    Nach vielen und langjährig negtiv geprägten Erfahrungen musste ich erst einmal lernen, das zu erkennen, anzunehmen und auch zu lassen zu können.
    Für mich ist es (überlebenswichtig) mir das bewusst zu halten und bei all dem Treiben da draußen nicht zu vergessen:
    Es gibt sie, die Menschen unter den zahlreichen UNmenschen, die das Leben liebens- & lebenswert machen!


    Und das ist in seiner Form ebenfalls einzigartig.
    Alleine schon, dadurch dass wir Menschen einfach nochmal 'ausgeprägter' miteinander kommunizieren können, und somit aufeinander eingehen und in den anderen 'eindringen' können, kann eine ganz besondere, intensive und tiefgründige Beziehung enstehen, welche mir ein Tier in dieser Form definitiv nicht erfüllen kann.


    Für mich persönlich kann ich sagen, dass wenn ich mich jemals ausschließlich nur den Tiere verschreibe, mich gänzlich dem Menschen verschließe und verweigere - ich Flucht begehe!
    Aus Angst vor weiteren Verletzungen, Enttäuschungen, Schmerzen,.. Aus meinem Unverständnis und kein Umgang damit finden, wie wir in unserem Sein, mit und selbst, mit anderen und der Welt sind..
    Ich würde vermeiden. Vermeiden für mich und dem Mensch-Sein einzustehen.
    Vielleicht biete ich mir auf diesem Wege vor so manchen Übel Schutz, aber fest steht, ich würde mich somit zugleich mindenstens genauso vielem Schönen und meiner persönlichen Freiheit berauben..


    Ganz ehrlich, ich möchte mir sowas gar nicht vorstellen, jemals eine solche herzzerreißende Entscheidung treffen zu müssen!
    Aber ich würde mich für den Menschen an meiner Seite entscheiden
    (Ob ich mit einer solchen Entscheidung glücklich leben könnte, das ist eine andere Frage..)


    So long... ein paar Gedanken :8: Einen sonnigen Tag euch allen!
    Lieben Gruß. pamuk.

    ... war heute bei Schwiegermuttern bissl im Haushalt helfen und hat ihr angesehen, dass ihr das Treffen im Allgemeinen wohl ziemlich gut getan hat
    ... ist für den Moment zufrieden
    ... hat viel zu viel eingekauft und davon auch noch viel zu viel Mist :kissing_face:
    ... grüßt mal lieb in die Runde :wink:

    Hey Mycro


    Zitat von Mycro

    Da ich aber weiß, dass diese Stimmungsschwankungen noch vom Entzug kommen, verschwinden diese auch meist schnell.

    Schön und wichtig, dass du dir das so bewusst halten und dadurch dementsprechend (gelassen) damit umgehen kannst!


    Und dass,


    Zitat von Mycro

    Es geschieht halt alles im Kopf. Und mittlerweile bin ich wieder Herr darüber, was darin passiert.


    das ist ne sehr schöne Aussage wie ich finde! :top:


    Heute dann den nächsten Runden, was?!! :thumbs_up:

    Alles Gute weiterhin und nen lieben Gruß

    • pamuk.

    Hey, Mycro!

    Das liest sich wirklich gut bei dir, meinen Glückwunsch zu deinen 35 Tagen! :top:
    Wobei es ja nichts mit Glück zu tun hat, sondern viel eher mit deiner freien und bewussten Entscheidung die du jeden Tag auf's Neue für dich triffst.
    Kannst wirklich stolz auf dich sein, wie ich finde!

    Ja, erinnere mich noch was das positive Feedback von außen angeht, beflügelnd! :gj:
    Zeigt einem umgekehrt auch ganz deutlich, wie schräg man in breiten Zeiten unterwegs gewesen ist, in denen man sich ganz 'normal' fühlte..


    Kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass bei mir nach der euphorischen Anfangszeit, auch meist irgendwann noch das ein oder andere Tief gekommen ist..
    Sollte man im Hinterkopf behalten, falls es dazu kommen sollte, damit es ein nicht ganz plötzlich einholt :winking_face:


    Wünsche dir alles Gute und viele weitere solch schöner Erfahrungen auf deinem Weg!
    Lieben Gruß. pamuk

    Hey, dissolution!

    Freut mich, dass die deinem Wunsch nachgegangen sind :top:

    Du sag mal, was ich mich gerade frage - musst du die 280€ wirklich selbst tragen?
    Weiß ja nicht unter welchen Umständen du krankgeschrieben bist.. Aber besteht nicht die Möglichkeit dich befreien zu lassen?


    Das in Hürth war meine zweite Theraphie.
    Ich weiß gar nicht mehr genau wie lange ich da gewesen bin, hatte leider nicht bis zum Ende durchgezogen und vorzeitig abgebrochen.
    Was aber nicht an der Klinik, sondern viel eher an mir und einigen Umständen im Privaten gelegen hat.

    Die ersten Wochenenden an denen ich hätte Heimfahren können, hatte ich aus Selbstschutz freiwillig nicht wahrgenommen.
    Ich war für mich noch nicht ganz in der Klinik angekommen, war noch zu unsicher unterwegs und hab mir nicht ganz vertrauen können, dass es möglicherweise zu einem Rückfall kommen hätte können
    oder ich den Weg nicht hätte zurück gehen können.
    Sowas ist kein Problem. Du besprichst deine Heimfahrten mit deinem Therapeuten, kannst über mögliche Ängste und Befürchtungen reden, wenn gewünscht gemeinsam im Vorfeld planen,..

    Die Einzelgespräche finden 1 mal in der Woche a 50 Minuten statt.
    Je nach Möglichkeit und Bedarf wird das manchmal auch auf 2 Sitzungen a 25 Minuten aufgeteilt.
    Die Anzahl bzw Dauer der Einzelgespräche ist in jeder Klinik die gleiche und hat mit der Auflage des Kostenträgers zu tun.
    In meinen Augen leider etwas wenig.
    Wobei man wirklich enorm viel, wenn nicht manchmal sogar mehr aus den Gruppenstunden und eben auch vor allem aus dem Austausch mit den Mitpatienten schöpfen kann..


    Bezüglich der Arbeitsfähigkeit, kann ich leider nicht viel zu sagen..
    Natürlich wird am Ende jeder Theraphie eine Beurteilung der Arbeitsfähig- bzw Unfähigkeit ausgeschrieben,
    aber dir wird während der Theraphie dort in keinsterweise Druck gemacht, da brauchst du dir keine Sorgen machen.


    Ich habe nur echt Angst meine Familie solange kaum zu sehen. Habe ja zwei kleine Kinder. Das wird echt schwer.


    Das kann ich gut verstehen, ist sicherlich nicht einfach!
    Aber glaube mir, die Zeit vergeht verdammt schnell und ihr werdet euch ja zwischendurch sehen.
    Und vor allem, mit ganz anderen Augen, viel intensiver!

    Was sind ein paar Monate, wenn sie dir helfen und dich dabei unterstützen wohlmöglich dauerhaft vom Kiffen weg zu kommen?
    Was sind ein paar Monate, zu einem permanenten Schleier um sich herum, der einen auf einer anderen Weise seiner Familie vernhält?
    Was sind ein paar Monate, zu ständigen Spannung zur Frau und zum Umfeld?
    [...]


    Und bin gespannt wie ein Flitzebogen....


    Das freut mich und liest sich gut :top:


    Alles Gute dir und lieben Gruß!
    pamuk.

    Hallo dissolution :ge:

    War lange nicht mehr im Forum, sonst hätte ich gerne schon früher ein paar unterstützende Zeilen da gelassen..


    Kann mit dir mitfühlen..
    Ist eh schon nicht einfach so einen Entschluss für sich zu fassen und dann dauert alles so lange;
    bis die Papiere auf den Weg kommen, die Genehmigung da ist, die Klinik einen Platz frei hat..
    Nicht wenige kehren da leider auf halber Strecke wieder um..


    Umso mehr freut es mich daher zu lesen, dass du bei deiner Entscheidung geblieben bist, die Kostenzusage endlich da ist und du einen fixen Aufnahmetermin hast! :top:
    Hast du die Bewilligung denn auch für Hürth bekommen, wie du es dir gewünscht hast?


    Ich selbst hab 2 Langzeittheraphien wegen meiner Cannabisabhängigkeit gemacht, unter anderem eine davon in der Salus Klinik Hürth.
    Hast da wirklich ne gute Wahl getroffen, sowohl was den Aufbau des Konzeptes, als auch die Klinik selbst im Gesamten angeht.


    Was die 'äußeren Rahmenbedingungen' betrifft, konnte ich gar nichts aussetzen.
    Die gesamte Klinik ist wirklich hochwertig ausgestattet!
    Wie du ja schon weißt, gibt es Einzelzimmer mit eigener Dusche und eigenem Wc.
    War für mich übrigens auch eine Vorraussetzung :winking_face:

    Es gibt einen großen Fitnessraum mit Crosstrainern, Laufbändern, Boxsack und einer großen Auswahl an Geräten zum Muskelaufbau.
    Der Raum darf allerdings nur zu Theraphieeinheiten unter professioneller Anleitung genutzt werden.
    Du bekommst einen persönlichen 'Mini-Computer', der deine Fortschritte aufzeichnet, die dann persönlich mit dem Trainer ausgewertet werden können..

    In der freien Zeit kannst du (glaube bis 22:00) die klinikeigene Sporthalle benutzen. In unmittelbarer Umgebung gibt es ein Schwimmbad und ein Bowlingcenter,..
    Was die Freizeitbeschäftigung angeht, bekommst du dort wirklich viel geboten.
    Und was mir wichtig war, eben unter realistischen Bedingungen!

    Die Klinik ist 'offengehalten', es gibt keine Zäune die dich eingrenzen und dich der Außenwelt verschließen.
    So ensteht nicht dieser berüchtigte 'Käseglockeneffekt', was ich für mich persönlich als sehr wichtig empfinde.
    Sollte einem im Vorfeld bewusst sein, denn manch einer braucht solch strenge Strukturen und Grenzen, wobei ich dich da nicht so einschätze..

    Fand die Mischung dort sehr angenehm, aus 'Gruppenprogramm' und Freiraum für einen selbst.


    Sind auch manche kleine Feinheiten, die mir im Vergleich zu anderen Kliniken aufgefallen sind, die ich als positiv verzeichnet hab.
    Wie solch Kleinigkeiten, dass es im Speisesaal keine feste Sitzordnung oder Essenszeiten für die einzelnen Gruppen gibt, die Therapeuten gemeinsam mit einem essen..
    Das lockert auf, erschafft ein Gefühl von 'Normalität'.
    Es kommt nicht so schnell zu 'Grüppchenbildungen', was es einem ermöglicht, schnell(er) in Kontakt mit den Mitpatienten aus anderen Gruppen zu kommen, was oftmal eine zusätzliche Bereicherung war..


    Auch was die 'inneren Strukturen' und das Konzept der Klinik angeht, kann ich nur positives Berichten.
    Das Personal begegnet dir auf Augenhöhe, nimmt dich als Persönlichkeit wahr, geht individuell auf dich ein.
    Sie nehmen sich deiner Anliegen, Bedürfnisse und Sorgen an und sind bemüht dich mit all ihren Mitteln zu unterstützen.
    Auch wenn es mal zu Unstimmigkeiten kommt, sind sie gesprächsbereit, suchen mit dir gemeinsam nach möglichen Lösungswegen..

    Der Theraphieplan wird individuell auf deine Bedürfnisse und Problemfelder abgestimmt.
    Es gibt die verschiedensten Indikationsgruppen - von Depression, Ängste, Psychosen über Kunst- & Sporttheraphie, bis hin zu Entspannungseinheiten..
    Auch in diesem Fall kannst du dich miteinbringen, Wünsche äußern wenn dir etwas zu viel wird oder ähnliches..
    In den Gespsrächsrunden fand eine gute Mischung aus der Vermittlung von 'Fachwissen' und den Raum zur 'freien persönlichen Gestaltung' statt.
    Du bekommst allerhand Infomaterialen, Tipps zu Bewältigungsstrategien, Arbeitsblätter zur Selbstreflektion, etc.. Kannst aber auch dich und deine eigene Geschichte, deine Ängste, Probleme usw zum Thema machen.


    Die Klinik bietet einem im Gesamten eine wirklich gute Basis um sich dem (seinem) Thema und sich selbst zu stellen.
    Was man letztendlich daraus macht und mitnimmt, liegt an einem selbst..


    Was mich betrifft, ich habe damals vor allem bei meiner ersten Therapie sehr damit gehadert, 'nur' wegen Cannabisabhängigkeit eine Langzeittherapie zu machen.
    Kam mir im Vergleich zu anderen Abhängigkeiten irgendwie total lächerlich damit vor..
    Aber in der Langzeit geht es ja nicht um die körperliche-, sondern primär um psychische Abhängigkeit, durch welche Beweg- und Hintergründe man sich an die Droge fesselt - DEN entscheidenen persönlichen (Knack)Punkt und da steht sich keiner Sucht der anderen in irgendwas nach!


    Mir persönlich hat es vor allem gut getan, mich 'einfach' mal für nen längeren Zeitpunkt aus allem heraus zu nehmen, alles hinter mir lassen zu können,
    um Raum und Zeit zu haben, den Blick bewusst auf mich richten zu können. Der räumliche und emotionale Abstand zu 'Nachhause' brachte viel Stille, Einsamkeit und auch Sehnsüchte mit sich,
    doch genau das war wichtig, um mich selbst besser hören und verstehen zu können.
    Aus dieser Entfernung und ohne benebelten Blick, gelang es mir nochmal ganz anders auf mein Leben zu schauen.. Ich konnte wieder (anders) wertschätzen was ich 'habe', aber auch deutlich wahrnehmen, was mir fehlt, mir nicht gut tut, was sich ändern muss..


    Auch wenn ich nach der Therapie wieder rückfällig geworden bin, bereue ich es nicht sie gemacht zu haben, im Gegenteil!
    Ich hab in dieser Zeit viel lernen und mitnehmen können, im Bezug auf die Sucht als solche und im Bezug auf mich, auf dem ich auch heute noch weiter auf- und ausbaue.


    ich hab bammel und freu mich.


    Ging mir und den meisten anderen genauso, dissolution.
    Mir hat es übrigens geholfen noch einen kleinen Klecks Neugierde als neutrale Basis zu den beiden Kontrasten aufzutreiben und mit bei zu mischen :gi:


    Achja und 3 Monate hören sich anfangs oft verdammt lange an, die einem wenn man erstmal angekommen ist, auch schnell zu kurz werden können.
    War für mich beruhigend zu wissen, das man bei Bedarf sowohl Verkürzen, als auch Verlängern kann.
    Was das betrifft - lass es am Besten auf dich zu und dich dort ankommen.. Der Rest entwickelt sich, im Hier & Jetzt.


    Wünsche dir jedenfalls alles Gute auf deinem Weg!!

    Lieben Gruß. pamuk.


    P.S.: Tut mir leid, ich schaffe es noch immer nicht mich kurz zu fassen.. Und bin glaube ich recht 'schwammig' mit manchen Aussagen, wenn du noch Fragen haben solltest, gehe ich gerne nochmal genauer drauf ein..