Hy!
So nun nochmal.
Ich gebe euch da absolut Recht, ich hab vergessen klar zu stellen das man immer mit dem Arzt das absetzen absprechen soll.
Ich bewege mich hier in einem Sucht Forum & nicht in einem Schmerzhilfe Forum. Das sind 2 versch. Ansätze & darauf muss ich achten.
Für mich sind Schmerzpatienten, Personen die regelmäßig Kontakt zu ihrem Arzt haben, daher auch "SchmerzPATIENT".
Wenn man zb. seine Medikamente über einen längeren Zeitraum selbst erhöht ohne je mit dem Arzt gesprochen zu haben sind das für mich eindeutige Hinweise auf eine psychische Abhängigkeit was nichts mit einem Schmerzpatienten zu tun hat.
Bei diesen Patienten ist die psychische Komponente eine ganz andere.
Seit ich 10 Jahre alt hab ich mit dem Thema komische Krankheit (Thalamusschmerzsyndrom) & Schmerz zu tun.
Bei meiner anfänglichen Taubheit & anschließenden Schmerzen gab es keinen Auslöser. Erst 6 Jahre später entdeckte ein Arzt Läsionen im Gehirn. Die man damals & heute 1n Mal als indiz für eine Entzündung/Läsion ansehen kann und 2tens als Fehler in dem alten MRT Bildern (1988). Heute ist dort nichts mehr zu erkennen.
Ich hab 1997 Morphium bekommen (nachdem ich Tramal,Tillidin, Novalgin,Methadon,Codein,..) bekommen habe.
Hinzu kommen unterschiedlichste Antiepileptika (Tecretal,Rivotril,Neurontn, Lyrica..)
Bei den Antidepris ist die Liste nicht kürzer.
Von 1997 bis 2005 nahm ich Morphium bis zur max. Dosis von 220mg tägl.
Jedes Jahr hab ich, um den gewohnheits Effekt entgegen zu wirken, versucht 30-60mg abzusetzen.
Somit kannte ich meine Entzugserscheinungen die REIN KÖRPERLICH waren, denn ich hasste es jeden Tag das Zeugs zu schlucken.
Somit hatte ich (& andere) einen guten GRUND & ein Ziel beim Absetzen.
Als sich nun 2005 meine Schmerzen trotz 180mg Morphium verschlimmerten & kein Grund gefunden werden konnte, empfahl mir mein Neurologe einen Umstieg auf Fentanyl.
Damit war ich gar nicht einverstanden & wir einigten uns auf den Versuch ALLE Medikamente abzusetzen (Morphin, Neurontin, Aponal, Katadolon..)
Durch meine vorigen Versuche pro Jahr 30mg abzusetzen kannte ich die körperl. Entzugserscheinungen gut.
Bei mir waren das: Kalt/heiß wechsel (von nur Unterhose an innerhalb von 1Std. zu 2 Pullis, Ski socken& Handschuhen Aggressionen, Verwirrtheit, erbrechen, Zittern, ...)
Das tartt alles beim akuten Entzug auf. Meist dauerte es 1-3 Monate bis alles wieder im Körper normal lief (Magen-Darm Probleme..)
Wenn ich die 180mg ausschleichend entzogen hätte würde dies min. 1Jahr in Anspruch nehmen.
Das wollte ich nun wirklich nicht.
Also entschied ich mich zu 40mg pro Woche.
In meiner ganzen besuchten Reha Zeit (zb. 1998 18 Wochen in der Fachklinik Herzogenaurach) & auch in der zeit als Schmerzgruppen Leiter in München lernte ich immer wieder Patienten kennen die Morphium nahmen und auch lieber den Harten aber dafür kurzweiligen Weg des Absetzens wählen.
Auch im Gespräch mit Ärzten stellte sich das herraus.
Jedoch & das vergaß ich LEIDER zu erwähnen ist dazu eine starke Persönlichkeit erforderlich bzw. ein "HASS" auf dieses Medikament das einem das Leben aus den Fingern saugt.
Zusammenfassend:
Jeder Patient muss einen qualifizierten Arzt an seiner Seite haben.
Ein Hausarzt kann gern die Medikamente verschreiben aber, bei langzeit Patienten, sollte man min. alle 6 Mon. mit seinem Schmerzarzt sprechen bzw. ihm den aktuellen Stand mitteilen (in dieser Zeit kann es viell. auch schon eine neue Erkenntnis/Medikament gegeben)
Jedes Vorhaben ein Medikament abzusetzen muss seinem Arzt mitgeteilt werden. In diesen Gespräch kann man auch seinen Wunsch nach einem schnellerem Absetzen vortragen & Vor-Nachteile zu besprechen.
So wiedermal n Ewigkeits Text und ich hasse die selber...
Sorry dafür & wegen der Missverständnisse.