Beiträge von grany

    Also, komm grad aus der Schule. Wir mussten einen Stuhlkreis bilden und uns erstmal Frontalunterricht anhören a la Was kann man tun und wohin geht man wenn man selbst, Freunde oder Familie drogensüchtig ist/sind. Und die Gefahren von Drogen etc. halt lauter allgemeine präventive Infos.

    Danach gabs "Praxis". Erstmal wurde der Raum in zwei Hälften eingeteilt. Für die linke Hälfte galt immer ja und für die rechte nein. Es wurden fragen gestellt und jeder musste sich antwortsgerecht hinstellen. Die Fragen bezogen sich auf das Rauchverhalten (z.B. habt ihr schon einmal mehr als 15 Zigaretten am Tag geraucht), auf den Süßigkeitenkosum, Fernsehen, Internet, Beziehungen, etc.. Ein paar Mitschüler waren merklich erschüttert, (die linke Seite stellt diejenigen dar, welche zur Sucht tendieren oder süchtig sind), da die linke Seite in den meisten Fällen sehr voll war.
    Dann erhielt jeder von uns so ein Minischokostück (verpackt). Wir durften dann: es in die Hand nehmen, anschauen, daran riechen, auspacken, anschauen, ablecken, Lippen berühren, Ecke abbeisen, im Mund schmelzen lassen, essen. Jeder dieser Aufträge hat genau 2 Minuten gedauert. Ca. 1/3 hat es nicht bis zum Ende geschafft. Ich glaube der Hintergrund dazu war das Genuss nicht mit Menge gleichzusetzen war, der Zusammenhang mit Drogen war mir ein bisschen unklar.

    Danach mussten wir uns im Chemieraum einige Bestandteile von unterschiedlichen Drogen veranschaulichen lassen und uns über ihre schädliche Wirkung aufklären lassen. Zum Abschluss noch 5 Minuten Fragezeit, das wars^^.

    Wenn ich das Mittel dagegen gefunden habe, sag ich dir Bescheid^^. Nein, im Ernst, das einzigste was ich mir vorstellen kann ist, das du den Dingen auf den Grund gehen musst (sprich Verhaltens- und Psychoanalyse). Ob das die gewollte Wirkung erzielt ist natürlich ein anderes Ding. Ein Versuch wären auch die To-Do-Listen o.ä. aber dafür muss eine eiserne Disziplin her.

    Wie war das den früher bei dir-anders? Wenn ja, wann hat sich dein Verhalten geändert, was war um diesen Zeitpunkt herum los?

    jaja, der liebe Freud^^.

    Hmm, ein Hauptgrund gab es bei mir auch nicht, vllt einen zusammengesetzten.
    -Ich wurde als Kind mutwillig an Drogen herangeführt
    -Mit Drogen ließ sich die Scheinwelt mit der Wirklichkeit zusammenbringen
    -war neugierig wieviel mein Körper aushält und ob es eine Grenze gibt
    -lenkt ab, univeralles "hilfsmittel"

    Bei uns ist morgen in der Schule Suchtaufklärung, 2 Stunden lang. Das wird der Drogenbeauftragte an unserer Schule machen. Das erste Mal, das ich in der Schule von Drogen höre. Aber ich hätte niemals das Vertrauen in den entsprechenden Lehrer um mit diesem Problem zu ihm zu kommen und anscheinend gab es auch noch keinen einzigen Schüler der dies tat, deshalb hat man uns auch als "Drogenfrei" erklärt, ...jaha klaro. Das ist voll die Farce.

    hi Hermine,
    Klar SVV ist eine Spirale in der es nur abwärts gehen kann. SVV ist etwas das dir kurzfristig hilft (jetzt nicht falsch verstehen, es ist natürlich im Endeffekt kontraproduktiv), es gaukelt dir vor, Gefühle zu "verarbeiten"/"auszudrücken". Aber dem ist nicht so, in Wirklichkeit unterdrückst du sie damit. Das weisst du bestimmt schon alles, denke ich. Aber wichtig bei SVV ist, das es ein Muster ist. Ein Muster das früher mal nötig war, für dein emotionales Fortbestehen, heute allerdings nicht mehr benötigt wird. Doch wie wird man etwas los das sich in der Vergangenheit als "nützlich" erwies? Es gäbe da die Idee der positiven Sanktionen.
    Interessant wäre es aber, wenn du protokollieren würdest, wenn du dich selbst verletzt: Gab es einen Auslöser dafür? Wie lange liegt der zurück. Wie waren deine Gefühle vorher/hinterher. Wie schlimm war der Druck auf einer Skala von 0-10?
    Das hat denn einfachen Hintergrund, das du hinter das Muster kommt und der Nebeneffekt ist, das du das ganze rational erkennen kannst und vermeiden. Wenn du magst probier es mal aus, mit hat es sehr geholfen.