Seit wann ist er denn komplett auf 0? Der letzte Schritt ist meist der schlimmste für Körper und Psyche. Das da seine psychische Verfassung schwankt, ist klar. Vor allem war es bei meinem Freund und mir so, dass es kein stetiges besser gehen gab. Zwei Wochen war alles okay, dann wachte ich mit Herzrasen um 3.00 Uhr nachts auf. Oder er stand mit einer Panikattacke an der Kasse, vier Monate nach 0. Allerdings mache ich das mehr mit mir aus, als er es getan hat. Er war da sehr anstrengend, obwohl wir ihn wirklich in Ruhe gelassen haben. Erst bekam er einen Tinnitus, dann versuchte er mit anderen Medikamenten (mit ärztlicher Begleitung) die Entzugserscheinungen zu lindern. Gabapentin, Quetiapin, Mirtazipin. Teilweise wurde er aggressiv, vom Quetiapin hatte er dann ebenfalls Entzugserscheinungen, letzteres macht er für seinen Muskelabbau verantwortlich. Auf alle Fälle redete er nur noch über seinen Körper, seine Psyche, seinen (fehlenden) Schlaf. Ich wollt schon gar ned mehr auf dem Balkon eine rauchen, wenn er dort saß (der einzige kinderfreie Ort, wo wir reden können).
Hat er denn jemanden vom Fach, mit dem er sprechen kann? Psychologe, Drogenberatung etc.? Denn darüber reden ist wichtig, es spricht auch für eure Beziehung, wenn er sich öffnet, allerdings: nicht nur, nicht die ganze Zeit. Du brauchst auch deinen Raum. Gibt es noch andere Themen für euch?
Bei uns war die Situation insofern anders, da ich selbst auch am reduzieren war-allerdings ambulant und ganz langsam, er stationär in drei Wochen. Ich selbst bin da ziemlich untergegangen, zumal hier noch drei Kinder sind, die jüngste Tochter von ihm. Da war bei mir ziemlich viel (unterschwelliger) Groll, ich fühlte mich allein gelassen, alles sollte sich nur um ihn drehen. Darüber haben wir oft gestritten, weil ich ihm klar gesagt habe, dass sein sich selbst beobachten und jammern nicht mehr zum aushalten ist. Red mit ihm, bevor du explodierst! Was sagt er denn, wenn du ihn darauf ansprichst? Mein Freund ist oft lange spazieren gegangen, das hat ihm gut getan. Macht er denn irgendetwas? Freunde, Haushalt etc? Und was tut dir gut? Gibt's da was, was dir gut tut?