Beiträge von strider

    Kokain ist super zerstörerisch. Drogen zu lieben oder Kokain zu lieben heiß für mich heute das Leben zu hassen und zu vernichten.


    Unangenehm ist, dass Frau und Kind mit drinne stecken. Es ist schon weniger hart, nur extrem hart, alleine drinne zu stecken.


    Falls du irgendwann dazu kommst, dich von der Droge abzuwenden, wird das ein harter weiter Weg.


    Du besitzt keinerlei Basis, stehst auf tönernen Füßen in einem Scherbenhaufen. Kein ausreichender Abstand zu den Drogen, keine ausreichende Erfahrung, keine Mittel, keine Kontrolle.


    Geld, Arbeit, Status, Ansehen, Erfolg, Leute die deine Drogenschulden zahlen und dir ein tolles Haus überlassen - das hindert dich nur daran, selber Verantwortung zu erkennen und zu reifen.


    Scham ist das eine, Gesichtsverlust, Enttäuschung von Erwartungen die von außen herangetragen werden.


    Viel wichtiger ist, ob du in deinem Leben Sinn finden kannst, der über Geld, Haus, den Schein einer bürgerlichen Existenz wahren hinausgeht.


    Dass du als Partner und Vater konsumieren konntest, ohne dass deine Partnerin das wusste, deute ich so, dass ihr euch nicht kennt, nicht vertraut, nicht vertrauen könnt. Die Beziehung als haltgebendes Element würde ich nicht zu hoch bewerten. Auch die Verantwortung die damit kommt hat schlechte Karten bei einem Süchtigen gegen den Verlockungen, seinem Suchtdruck und seiner Liebe zu seinem ekelhaften Suchtmittel nachzugeben.


    Mit der Sucht hast du ein tieferes übergeordnetes Problem. Deine Frau und Kind stehen vor dem Nichts. Sie haben aber eine Chance auf einen Neuanfang. Solange du weiter konsumierst und der Droge einen Platz mitten in dir gibst, trifft das auf dich nicht zu. Und Kokain kann dich schneller und leichter zersetzen und vernichten als Heroin.


    Das einzige was ich dir raten würde, ist dein Leben zu zerbrechen, deine Arbeit aufzugeben, dich von deiner Frau vorläufig zu trennen, auf das Haus zu verzichten, und zu versuchen dich eigenverantwortlich vor dem Koks zu retten... deinen Hals aus der Drahtschlinge zu ziehen.


    Therapie auf die harte Tour, egal was. Weg von der Droge, egal wie.


    Den Selbstmordgedanken würde ich nicht nachgeben, lieber mit allem die Sucht bekämpfen. Dann kann irgendwann die Sonne wieder aufgehen.


    Es haben sich schon junge süchtige Väter umgebracht, um ihrer Familie nicht zur Last zu fallen.


    Es ist abscheulich und eine sehr bedauerliche Verblendung wenn die Liebe zu einer Droge so groß ist, dass man nicht loslassen kann. Hintergedanken um Status, bürgerliches Ansehen können dir nur einen weiteren Strick spannen, zu straucheln und zu stürzen anstatt dich diesem lebensbedrohlichen Problem zu stellen.


    Geh lieber zu Synanon, zeig dich bei der Polizei wegen Drogenbesitz an, mach alles, opfere alles um dich zu retten. Wenn du drauf bleibst verlierst du erheblich mehr als deine Partnerschaft oder eine Chance auf gute Vaterschaft.

    Hi, genau wie bei euch war Kiffen meine Droge. Bzw. meine Hauptdroge. Das ging los mit 15 und es war bald mein ein und alles. Sonst gab es auch in mir oder meinem Leben keine innere oder äußere Stabilität oder ein Sinn, der mir Halt und Identität gegeben hätte können. Kiffen war quasi das Rückgrat meiner zerborstenen Existenz, die zersplittert war, bevor sich da auch nur irgendwas ausbilden konnte. Die entwicklungspsychologisch wichtigen Jahre 15 - 21 war ich mit Kiffen beschäftig und mit THC in meine Lunge und Blutkreislauf rein stopfen. Dazu kam alles was ich so noch zu fassen kriegte, LSD (das ideale Hobby für einen vollkommen labilen 17 Jährigen), Pilze, Heroin, Chemie, Benzodiazepine. Dann mit 21 erste Langzeittherapie. Nach paar Jahren der Abstinenz bin ich wieder parallel zum Studium abgestürzt mit Kiffen und Heroin, dann war ich eben jahrelang auf Methadon. Mein Leben ist zwar immer noch regelmäßig miserabel wegen meiner vielfältigen Angeschossenheiten, aber kein Vergleich wie unter Drogen... Ich schaue mit Entsetzen zurück. Nur dass ich mich gar nicht mehr umdrehe nach diesem zersetzenden und sinnlosen Schmutz.

    Ich hab auch massive Löcher und gar Abgründe im Leben, Zielverfehlung, Unfähigkeit, Süchteleien, leide unter mir selbst und den Gepflogenheiten der sozialen Gefüge da draußen. Ich kann daher auch keine Lösung anbieten, wie man sein Leben lebenswert und richtig führt.


    Aber ich kann sagen wie man sich garantiert einen Mühlstein um den Hals hängt, der einen in die Tiefe zieht. nämlich indem man sich eine Drogensucht anschafft oder beibehält. Das braucht kein Mensch, das ist ein brutaler Irrweg und eine weitere Vergeudung von Leben und von allem.


    Ich habe mit dem Bergsteigen und Skitouren was gefunde, das mein Leben gefühlt lebendig und lebenswerter macht. Und zu solchen Sachen glaube ich, raten zu können. Mir liegt das Abenteuer halt nahe, und es hat auch etwas (ansatzweise) identitätsstiftendes. Morgen geht's mit einem Kameraden ins Ötztal/Niederthai. Breiter Grieskogel mit Ski durch's Grastal. Marschieren!! Und dann Abfahrt im Hochgebirge auf Ski. Gerade genesen von einem Rippenbruch (ebenfalls von Skitour). Da werde ich den sozialen Arbeitsstreß der letzten Zeit verdauen und ausscheiden/sublimieren.


    Was jeder zutiefst braucht, das wird er selber rausfinden. Das sagt man ihm nicht an. Nur wenn man sich mit Drogen vollstopft, hört man ja auf zu suchen und Hunger zu haben. Das ist eine miese Dynamik.


    Ich weiß auch nicht, wie viel oder gut ich lebe. Aber ich lebe besser als in meiner Drogenzeit. Ich habe mich schon etwas mit Gutem gesättigt. Mit Drogen war das nicht möglich. Im Gegenteil.

    Wie ist es denn weitergegangen? Ich hoffe, du liest hier die Antworten noch.


    Ich finde Kleptomanie interessant, weil sie eine "Störung" des sogenannten normalen Sozialgefüges darstellt.


    Erstmal denke ich, wer sich in diese Position gebracht hat, darf sich auf gar keinen Fall wundern, wenn er jetzt eine Suppe auszulöffeln hat, aus der Nummer gibt es keinen billigen Ausweg, einfach alles unter dem Teppich zu halten! Und ich sehe darin eine Chance sich mit seinem Sozialverhalten, und den sozialen Strukturen des Umfeldes mal anzufangen, ernsthaft tiefergehend auseinanderzusetzen. Möglicherweise sogar seitens des sozialen Umfelds, falls es dazu in der Lage ist (worauf ich nicht wetten wollen würde).


    Ich sehe da mal in erster Linie jemanden, der hintenrum insgeheim den vor Ort herrshenden sozialen Kodizes einen Tritt in die Kniekehle versetzen möchte (aggressionspotenzial), aber das nicht offen tun will. Und ich sehe jemanden, der noch nicht mit seinen eigenen Gefühlen/Bedürfnissen/Emotion/Umfeld gelernt hat, reif umzugehen.


    Noch mal als Feedback: Wenn man jemanden bestiehlt, dann ist der materielle Wertverlust oft das kleinere Übel. Der größere Verlust ist der verdeckte Angriff aus dem Hinterhalt auf die eigenen Interessen. Die offen versteckte Feindseligkeit aus dem Nebel, ohne dass der Täter sichtbar wird. Das ist auch ein Angriff auf das "soziale Sicherheitsgefühl in der Gruppe". Und es stellt eine Verachtung und Geringschätzung der Person des Bestohlenen, sowie der geltenden Gruppenregeln dar. In dem Sinne: Deine Bedrüfnisse/Besitz lieber Eigentümer wird mit Füssen getreten. Jemand achtet dich gering, nimmt dir das deine weg, weil er es will, oder weil es ihm sogar Spass macht.


    Im weiteren Fortgang des Geschehens, wenn man sich dann zur Verdeckung des "Übergriffs" noch in Lügeln und Heucheln verstrickt, stellt das einen weiteren massiven Angriff auf das soziale Vertrauen in der Gruppe dar. Jemandem ins Gesicht lügen stellt (meiner Meinung nach) noch eine höhere Form der Herabwürdigung, Verachtung und Geringschätzung dar, als ihn bestehlen. Auch wenn es hier nur zur Verdeckung der ersten Tat dient, seitens einer "getriebenen" Person, die sich hoffnungslos weiter verrennt.


    Warum habe ich jetzt (als spontanes Vorurteil) mit einem Kleptomanen trotzdem eine Spur Sympathie trotz all dieses Tabu- und Gesetzesbrüche? Sicher nicht, weil so jemand mutmaßlich gering reflektiert ist und gar nicht so genau weiß, warum er das macht. Auch nicht, weil er hoffnungslos das Urteil der Gruppe fürchtet, gegen deren Regeln er eben noch unterschwellig agierte, und sein brüchiges Ansehen in der Gruppe durch hoffnungslose Lügen schützen will.


    Ganz einfach deshalb ist mir das ganze nicht allzu unsympathisch, weil ich der Meinung bin, dass in den meisten sozialen Gruppen ein hoher Grad an Heuchelei, Hinterfotzigkeit, Intrigen, Mikroaggressionen herrscht. Und dass quasi je kranker und verlogener die Atmosphäre ist, die Wahrscheinlichkeit umso großer ist, dass so jemand auftritt, und einen Kontrapunkt setzt, und ebenfalls mit unfairen Mitteln versucht, einen "status quo" von ausgleichender Gerechtigkeit wiederherzustellen. Und damit auch mutmaßlich irgendeinen Grad von Krankheit des sozialen Gefüges anzeigt.


    Nichts desto weniger entheben Misstände in Gruppen niemals den einzenen Täter, Mitläufer, oder widerrechtlichen Angreifer von der Verantwortung für sein Handeln.


    Und: wenn man Probleme mit Zuständen in einem sozialen Gefüge hat, würde eine reife, tapfere authentische Person das offen konfrontieren. Und nicht so wie viele andere... hintenrum mit unfairen Mitteln.


    Mir ist klar dass ich mich mit meiner Analyse (Spekulation) weit aus dem Fenster lehne. Jedenfalls haben hier Missstände ganz sicher Beleuchtung nötig.


    Auch finde ich gut, dass du etwas suchst, bei dem du dich lebendig fühlst, ratsam sind aber weitere Versuche, bessere Betätigungsfelder/Leidenschaften zu suchen und zu finden!

    Ich rede mal nur von Methadon/Opioiden, nicht von Psychopharmaka:


    Ich habe mit 10% Methode selber von einer niedrigen Dosis Methadon innerhalb von zweieinhalb oder drei Monaten entgiftet nach Jahren der Substitution, und ich hatte keine ernsthaft erwähnenswerten Absetzerscheinungen. Außer ein paar Mal nachts aufwachen und vereinzelt mal einen Schweißtropfen rauspressen. Kein Terror, kein Streß, kein wirkliches Unwohlsein. Super Sache! DER Weg.


    Mal eine Ergänzung zur Methode: Anfangs noch von hohen Dosen kann man oftmals zügig die Dosen reduzieren auf eine mittlere Dosis. Das ist oftmals nicht weltbewegend in den Auswirkungen.


    Entscheidend ist, die Methode in mittelniedrigen und niedrigen Dosen sauber anzuwenden. Immer nur bis 10% runtergehen, dann 5 - 10 Tage an die neue Dosis gewöhnen. Entscheidend ist, dass man bei immer mindestens 90% seiner alten Dosis bei einem Schritt runter verbleibt. Und dass man sich an diese neue Stufe gewöhnt in 5 - 10 Tagen. Es reicht nicht, den Schritt zu tolerieren, oder keinen Entzug zu haben. Man muss voll an die neue Dosis gewöhnt sein, und kein (auch unterschwelliges) Defizit haben. Erst dann ist man bereit einen weiteren Schritt runter zu gehen. Man kann auch mal ein paar Wochen auf einer Stufe verweilen (z.B. damit neben dem Körper auch die Psyche nachkommt).


    Da ich es selbst erlebt habe, wie verträglich das funktioniert, und den Horror der typischen Standard 3-Wochen-"Entgiftung" von Methadon kenne., und vom kalten Heroinentzug, LIEBE ich diese Methode. Spread the word! Im Alltagssubstitutionsgeschäft/Drogenentzug ist es wohl zu aufwändig, diese zeitaufwändige Methode anzuwenden. Ein guter Substitutionsarzt kennt das Prozedere aber, und wird auch helfen.

    Kiffen hat ja eine abschirmende Wirkung. Von sich selber, der Vergangenheit, seinen Gefühlen, Bedürfnissen, von der Außenwelt und alles was da auf einen einströmt.


    Normal sich Entwickelnde haben halt den Absprung geschafft viel früher, und sind nicht auf diesen Abweg gekommen, und hatten daher auch nicht diesen Mühlstein mitzuschleifen. Sie haben halt ungefiltert oder mit anderen, schwächern Filtern oder Techniken gelernt (oder auch nicht), das Leben mit seinen Problemen zu bewältigen.


    Jetzt fehlen dir 15 Jahre normale Entwicklung. Sicher entwickelt man sich auch mit Kiffen, und nicht nur schlecht, aber halt auch in weiten Teilen falsch, blind, unrealistisch.


    Ich habe es auch so erlebt, wie du es in dem andern Thread über andere Drogen beschreibst. Das Leben hat mich irgendwann dahin geführt, ganz natürlich mit Drogen aufzuhören. Ich wurde in die Lage dazu versetzt. Lange schon empfand ich es als Gefängnis. Ich wusste, dass es meine Psyche und meinen Körper anfrisst. Und es kann auch vernichten.


    Bei mir war es so, dass ich sehr dran hing, an den Drogen, und sonst wenig nichts hatte, mir drohte, dass ich wegen dem Kiffen aus der Substitution geworfen wurde. Was mir geheolfen hat, war der Knast. Koks, jahrelange Substitution, das komplette Versagen im Leben irgendwie für mich zu sorgen, brachte mich in die Beschaffungskriminalität und in den Knast. Das war meine Rettung. Ich will es sicher nicht empfehlen. Aber dort hat man exakt das, was helfen kann, von den Drogen zu entwöhnen: Ein Ziel vor Augen, erkennen was man nicht will. Einfach wieder Bäume sehen wollen. Erde sehen wollen. Raus aus dieser Zelle. Und andererseits: man hat einen geschützten Rahmen, und Zeit. Das alles braucht man zur Entwöhnung:


    WILLE, ZIEL, ENTSCHEIDUNG

    ZEIT

    SCHUTZ


    Bei mir kam bezüglich des Kiffens dazu, dass ich von meinem letzen Joint im Knast widerwärtig paranoid wurde. Ich war mittlerweile psychisch krank davon, und ich vertrug den Kram nicht mehr. Da hat mich alle Lust verlassen auf diesen gefährlichen und sinnlosen Schmutz. Ich war geheilt. Es ging "nur" noch um das Methadon.


    Was will ich damit sagen. Ich denke um dich zu entwöhnen, und dich dann letztendlich jahrelang selbst kennenlernen zu können, nachzureifen, und mit dem allem jetzt zu lernen, umzugehen, nicht als Kiffzombie, sondern als lebendiger Mensch, brauchst du Zeit, Entschlossenheit, Schutz und Wille.


    Du bist ja in der Lage, Verständnis für dich aufzubringen, dich dir zuzuwenden, dich zu spüren. Nimm dich wahr. Du bist du. Du bist wer du bist. Du darfst und musst so sein. Du kannst sich auch langsam ändern. Fehlhaltungen erkennen, ändern. Anders handeln. Das kann 5 oder 10 Jahre dauern in manchen Dingen. So ist das wohl im Leben. Wir sind Kinder, die erwachsen werden sollen. Die lernen sollen, das Gute vor dem Schlechten zu erwählen.


    Was mich motiviert ist die Wahrheit. Ich will akzeptieren, wie ich bin, wie ich fühle. Ich will ich sein. Ich will jede meiner Schwächen sehen, und fühlen. Ich fühle mich schwach, ich gehe am Stock, ich habe manches nicht was ich zutiefst brauche? Es ist eine Qual, meine Fehlhaltungen, meine Dummheit, die Dummheit der Menschen um mich, die Aggression? Ja. Genau. Genauso ist es auch. Und ich schätze das tausendfach mehr, schwach zu sein, nackt zu sein, als den fettesten Koksrausch oder die Wärme des Heroin oder das eingelullt sein des Kiffens.

    Aber das ist nicht alles, Schwäche und Probleme, es gibt viel Gutes im Leben und in der Welt, und dem gehört der Vorzug gegeben, und Dank gegeben, statt sich mit schnöden, dämlichen Drogen zu füllen.


    So gesehen, wenn du müde an dir selbst bist. Dann ist das jetzt so. Meiner Meinung nach lohnt es sich, zu leben, auch wenn man es kriechend erst lernen muss.Gib dir Zeit. Du hast viele Jahre.


    Mit Drogen drüber bügeln, lohnt sich nicht! Ist etwas schreckliches und bitteres, woran der ganze Mensch krank wird, Seele, Verstand und Körper. Hier muss man auf sich aufpassen und sich hüten, dass man sich nicht betrügt und in die Irre geht. Du denkst jetzt vielleicht, dieser Weg der Abstinenz ist bitter, und Kiffen ist süß. Das ist eine Lüge, die Unwahrheit. Es ist genau anders herum!


    Irgendwo wenn man an den Punkt geführt wird, ist es manchmal an der Zeit eine qualitativ gute Entscheidung zu treffen. Klar kann man kiffen, noch eine Runde drehen, noch zwei Jahre. Aber es ist schön, wenn das irgendwann vorbei ist. Wenn man irgendwann weiß, was man nicht will. Vielleicht weil man etwas zu verlieren hat, ein Ziel hat. So war es bei mir auch mit dem Rauchen. Ich brauche meine Lunge. Dringend. Das kam von einer auf die andere Stunde, und nie habe ich zurück geblickt zu diesem Dreck! Ich halte es auch für unglücklich, erst aufzuhören, wenn man alt ist oder ein komplettes Wrack ist. Das sollte nicht das Leben sein, das ist tragisch, dazu sind wir nicht hier.

    Ja, das mit der Zufriedenheit ist so ne Sache.

    Bei mir stellt sie sich nicht ein.

    Keine Drogen nehmen ist nicht sinnstiftend. Wenn man drogensüchtig ist, reguliert man damit seine schwer zu ertragenden Emotionszustände über Probleme, Defekte, Leere, Unreife, unerträglichen äußeren und inneren Zustände. Als Jugendlicher ist man Opfer seiner Umstände. Ausgeliefert. Noch unreflektiert. Dann fängt man mit dem hardcore Kiffen an.


    Dann schlägt man sich durch, schädigt sich mehr oder weniger psychisch/organisch, richtet sich im Leben irgendwie ein. Vielleicht schafft man ja Arbeit, Beziehung, gar Kinder haben.


    Trotzdem wird man meiner Meinung nach immer ein schiefer Baum sein, der plattgedrückt wurde vom ständigen pharmakologischen Einfluß massiv dosierter exogener Cannabinoide. Ganz zu schweigen von der Fehlreifung des Gehirns schon in der Jugend.


    Jetzt einfach Kiffen weg lassen, wie ihr es versucht habt, ist eine grandiose Idee. Allerdings wenn es sich dann auf starres Abwarten beschränkt. Quasi sein ganzes altes Kifferleben weiterleben, nur einfach ohne Kiffen, dann ist das zu wenig.


    Es muss dann weitergehen. Der Schaden muss sich auswachsen. Die Frage ist, was braucht man zum Leben. Wobei fühlt man sich lebendig. Beim Saufen? Beim Netflix schauen? Beim Computer zocken? Meine Güte... Kein Wunder dass das Aufhören ein totgeborenes Kind ist.


    Dann kommt die Erkenntnis: Ja, eigentlich will ich ja kiffen. Weil Kiffen ja das Geilste im Leben ist, die größte Erfüllung, der Sinn des Lebens. Hurra.


    Das ist so kaputt.


    Irgendwo zerbrecht euer Leben, ändert alles. Fangt an zu leben, zu kämpfen, zu reifen. Kiffen und Drogen ist das Allerletzte, Allererbärmlichste.


    Was ist denn mit seriösen Leidenschaften? Reisen? Abenteuer, in den Elementen kämpfen. Segeln. Kajaken. Sich intensiv mit den Kindern auseinandersetzen. Die Welt entdecken. Wölfe mit eigenen Ohren heulen hören. Von peitschenden Sturm umgeworfen werden. Sex. Sich für eine gute Sache opfern. Marathon laufen.


    Ist euch noch zu helfen? Meiner Meinung nach nicht, wenn Kiffen "das Geilste des Lebens ist". Ist es nicht. Es ist eine Fessel. Etwas, das einen niederhält, zerquetscht und auflöst. Bis zum Tag des Todes, wenn ihr nicht aufwacht.


    Jedenfalls wenn man mal so richtig süchtig war. Kein Mensch braucht das.

    THC pfuscht in den Neurotransmitterhaushalt, also in die Mechanik des Fühlens und Denkens des menschlichen Gehirns rein. Und auch in die Steuerung vegetativer Funktionen des Nervensystems. Sechs Jahre sind kein Pappenstiel. Nicht jeder ist maximal robust gegen solche Eingriffe.


    Wir haben alle Federn gelassen mit jahrelangem Drogen einlassen. Diese jahrelange Schadwirkung muss eine gewisse Zeit stetig und letztendlich gründlich rauseitern. Das ist selten angenehm, aber es tut Not, wenn man sich gerne erholen möchte.


    Nicht zu überrascht sein von solchen Horrortrips beim Runterkommen. Wichtig ist vielmehr: Dran bleiben. Stabilisieren. Es heilt mit der Zeit, und wenn was nicht heilt, vernarbt es eben. So oder so erholt man sich und schafft sich eine Basis für ein besseres Leben.


    Es gibt einen Weg zur Heilung, und den hast du angefangen einzuschlagen. Bleib dabei!

    Dinah Washington - This Bitter Earth - YouTube


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    Hi, schön, dass du mit diesem gelähmten, toten, leeren Kiffleben unzufrieden warst, und dass du dich aufgemacht hast.


    Es ist hervorragend, dass dir gutes Essen Freude bereitet. Schonmal ein Pluspunkt. Ich hoffe da kommen etliche andere.


    Wir sind eben immer wieder leer, depressiv und oft genug auch fehl am Platz. Dagegen muss man was machen, andererseits ist es auch ehrlich und somit wohltuend das zuzulassen. Und zuzugeben.


    Dieser widerliche Drogenmüll kleistert das alles zu. kleistert die Menschlichkeit zu.


    Leere heiß aber dass einem etwas fehlt. Was ist das? Was braucht man denn wirklich? Was vermisst man? Da stehen Fragen und Bedürfnisse im Hintergrund über unserem Leben, riesengroß, die nach Antworten schreien. Die Drogen bringen das zum Verstummen. Zu unserem leider sehr, sehr großen Schaden. Wenn wir das zulassen.


    Es gibt Dinge im menschlichen Leben, für die es sich lohnt Aufwand zu betreiben, zu kämpfen, zu säen und zu ernten, zu schwitzen zu bluten, Angst zu leiden, Enttäuschung, und wahrscheinlich vieles mehr.


    Depression heißt unter seinen Missständen und denen des Umfelds und der Öffentlichkeit zu leiden. Das ist zu einem guten Teil vollkommen legitim, authentisch, bedenkenswert und sogar wertvoll und kostbar. Die Gefühle, nach denen du dich sehnst, und die du fürchtest, weil du noch zu lernen hast, damit umzugehen und Konsequenzen zu ziehen - sie kommen schon wieder. Das freut mich für dich. Angst, Unruhe, Unsicherheit, aber auch Freude, Erfolg, und rechtschaffene Zufriedenheit und Dankbarkeit werden auch kommen. Falls du es schaffst, frei zu werden und dich zu retten oder es zuzulassen, von Umständen gerettet zu werden.


    Du bist halt extrem gefährdet. Ich kenne den Sog der Gewohnheit ja, die Leere und die Droge als vermeintlich einzige Option. Schlimmerweise muss ich sagen, ich kann im Nachhinein auch nicht sehen, wie ich früher hätte aus den Drogen aussteigen sollen. Es war totale Vernichtung, Verzweiflung, Machtlosigkeit. Aber wenn man Morgenluft wittert an einem Punkt im Leben, dann sollte man diesen Drogenschmutz abstreifen wie eine alte Haut und kaum mehr auch nur angewidert zurücksehen.


    Erst mal braucht man das Ziel, frei zu werden, und unverfälscht als man selbst, als der, der man wirklich ist und sein sollte zu leben. Ich denke, so was hast du bereits zu 'nem guten Teil.


    Therapie und Tapetenwechsel kann eine Krücke sein. Ich würde jeden gefährdeten Süchtigen auffordern, alles zu opfern um frei zu werden. Arbeit, Umfeld, Wohnung, Einkommen, Pläne. Bloß eine ganz harte Trennung ziehen. Alle Hinertüren vermauern. Brücken abbrechen, Ufer nach hinten sprengen, bodenlose Schluchten ziehen, um eine Trennung zu schaffen zwischen dem Lebensstil, der da mal drinne saß.


    Drogensucht ist ein allesfressender allesvernichtender Krebs, der Träume, Hoffungen, Zeit, Leben, Körper, Träume, Sehnsüchte von einem Stück um Stück abreisst, wegnimmt und auffrisst und zerstört. Nichts mehr bleibt, wenn man ihm nur genug Raum gibt. Nur Asche, Verzweiflung, nicht gelebtes Leben.


    Alle die davonkommen sind mehr oder weniger gezeichnet. Es gibt sie aber, die davonkommen. Und dann aufleben, reifen, vollkommen unvorstellbare Dinge sehen und erleben.


    Aber es gibt zu viele, die nicht davonkommen. Sei keiner von denen, werde keiner von denen. Sei so ehrlich dass es weh tut, lass das los, was dich vernichten würde. Es gibt Sachen die dich kräftigen und stärken und unempfindlicher machen. Sachen die wirklich einen Hunger in einem sättigen. Suche die, was es auch für dich ist.


    Wertschätze nicht diesen Drogenschmutz. Mich macht es rasend, wenn Menschen noch Drogen wertschätzen. Mir dreht sich der Magen um, und Wut und Entsetzen packen mich. So toll sind Drogen einfach nicht niemals gewesen, es gibt millionen Mal besseres im Leben. Aber das ist hart zu erarbeiten, dafür aber auch dann später mit rechtschaffenem, wohlverdienten Genuß ohne Reue. Ehrlich und legitim erarbeitete Endorphine.


    Es gibt Sachen für die es sich lohnt zu leben. Für mich ist es z.B. Wildnis, Schönheit der Natur, Abenteuer und menschlicher Kontakt und Berührung, Nähe und Vertrautheit.


    Man kann das Leben feiern und wird man auch, wenn... wenn man qualitativ hochwertige Entscheidungen trifft. Die Drogen muss man bitte einfach loslassen, und sich an guten Sachen festhalten und festkrallen. Außerdem streben kreativ zu sein, wach, offen, klug, ehrlich, empathisch. Mehr als man es vorher war.


    Und es geht nicht schnell. Es geht nicht leicht. Es geht nicht auf Befehl. Es geht nicht so billig wie sich eine Droge einklinken. Es geht nur mit Angst. Mit Zittern. Mit Kampf, mit Tränen. Aber es lohnt sich. Im Gegensatz zu dem alten miesen Schrott.

    Anfangszeit heißt erstmal die Alltagsabläufe kennenlernen:

    - Wo schläft man

    - Wo isst man

    - Wer ist noch da

    - Wer ist Bezugstherpeut

    - Was sind Alltagstätigkeiten, Arbeit, Therapie, Sport

    - Ruhezeiten und Aktivitäten


    Typisch ist, dass es Gruppen gibt, beispielsweise Blitzlicht reihum, wo steht gerade jeder gefühls- und gedankenmäßig.


    Es ist nicht davon auszugehen, dass dich etwas überfordert. Es finden sich sehr wahrscheinlich auch nette und interessante Leute. Da gibt es wenig Grund, sich Sorgen zu machen.


    Denk eher über deine Ziele oder Bedürfnisse nach. Geh recht entspannt da hin.

    Was du in erster Linie erwarten kannst, ist, aus deinem Alltag rauszutreten.


    Sucht heißt ja, eingefahrene Gewohnheiten und Verhalten. Da sind ständig einströmende Alltagsstressoren von innen und außen, und man reagiert mit diesem reflexartigen Griff nach etwas, das nützen soll, aber dann richtet es Schaden an. Man greift nach einer vermeintlichen Maßnahme die einen als unangemessen empfundenen Zustand in Kopf oder Herz beenden soll. Aber dazu taugen Alkohol und Drogen nicht nachhaltig. Dazu braucht es richtige Lösungen und Strategien und Taktiken.


    Aber die entwickelt der Süchtige nicht, er nimmt seine Scheinlösung und ändert nichts. Man verharrt, statt sich oder die Situation auf gesunde Weise durch wirklich geeignete Maßnahmen anzupassen. Und natürlich sind da die organischen Schäden. Gerade Alkohol gehört laut Medizinern mit zum Schlimmsten. Wenn es viel oder lange reingeht.


    Rauszutreten aus dem Alltag bietet einen Schutz vor diesem ständigen Suchtmitteleinfluß.


    Kontaktsperre ist absoluter Standard, damit man auf sich geworfen ist, damit man nicht von Medienkonsum oder in seinen gewohnten Beziehungsbahnen beschäftigt ist, und somit abgelenkt ist. Es ist ein wichtiges Ziel bei sich anzukommen, zu Anfang jeder solchen Maßnahme.


    Es lohnt sich, sich mit sich auseinanderzusetzen. Es bietet Chancen, die man nicht hat, wenn es weitergeht wie bisher.


    Dass Fremdmotivation vorhanden ist, war bei mir nicht anders, als ich den Absprung machte. Aber das reicht nicht, das kann als Krücke helfen, aber falls man insgeheim den Konsum wertschätzt (obwohl er de facto so toll nicht ist, so erfüllend und heilsam nicht ist), dann schafft man es nicht, befreit zu werden.


    Führerschein ist ganz toll, ohne Frage, aber Alkohol oder Drogen ablegen ist eine großartige und umfassende Befreiung, die Perspektiven und neue Möglichkeiten in sich trägt für wertvolle Entwicklungen im Leben.


    Entgiftung ist erstmal sehr physisch und niedrigschwellig. Der Körper ist möglicherweise in einem ungewohnten oder sogar extremen Zustand. Da ist man üblicherweise für Gesprächstherapie nicht so gut erreichbar.


    Das ganze Projekt Sucht überwinden geht ganz bestimmt nicht in Tagen oder Wochen von statten.


    Es mag sein, dass deswegen keine regelmäßigen Gespräche angesetzt waren in der Entgiftung.


    Es ist auch jede Therapie anders und man kann sich überall was rausziehen, aber die ideale individuelle Therapie gibt es vielleicht auch in der Praxis eher selten. Es hängt auch vieles, wahrscheinlich das meiste von einem selber ab. Also man ist auch auf eigene Arbeit angewiesen. Aber man kriegt Anleitungen, Impulse, Mittel, je nachdem was die Therapeuten vor Ort so anbieten können.


    Viel Erfolg beim Ankommen und Einleben!

    Hart, so ein kalter Entzug. Achte Minimum auf gute Ernährung und Flüssigkeitszufuhr und beachte Warnsignale.


    Da hast du noch monatelang was von, und ärztliche Begleitung ist da kein Luxus, da kann vielleicht auch mal etwas entgleisen wehr oder weniger.


    Mit dem Zischen das wundert mich nicht, und ich denke dass du mit etlichen weiteren Erscheinungen zu rechnen hast, wenn dein Zentrales Nervensystem sich demnächst tiefgreifend umstellt. Ich hoffe, du bist gut motiviert und irgendwie vernetzt um dich zu stabilisieren und aufzustellen.


    Mit alternativer Schmerzversorgung kann dir sicher nur nen Fachmann helfen. Von Opiaten kommend wird das sicher eine anspruchsvolle Aufgabe.


    Ich glaube auch, dass das Leben genug Kicks und Inhalt bereit hält, auch wenn das keine Garantie ist, dass wir auch an den richtigen Stellen suchen oder gar finden. Aber breit und satt auf der Couch liegen und Decke anstarren ist bestimmt nicht das Ziel unserer Existenz. Ich finde es gut, dass du die Schnauze voll hast davon. Wenn man nix mehr will, kann man auch kaum noch was finden, schätze ich.

    Wie mit Drogen umgehen? Abschneiden von dir, Abstand halten, Fliehen, aktiv Ekel aufbauen. Ein anders erfülltes Leben bauen.


    "Da ich in Berlin wohne, fühle ich mich aber manchmal doch sehr überfordert mit der Drogensituation abends".


    Wieso wohnst du dann noch in Berlin? Ja, du bist überfordert mit Drogensituationen abends. Es macht auch wenig Sinn, höchstens für ne Übergangszeit.


    "Es steht eine Party an und die Vibes sind auf: Ich werde mal wieder damit Konfrontiert werden dass andere Leute vor meiner Nase rauchen, Drogen nehmen, sich die Birne wegsaufen. Ich hasse das!"


    Du gibst dir die Antwort selber. Du hasst das. Was ansteht, kommt dir zu, zu bestimmen und zu steuern. Wenn deine Freundin Party machen will, oder deine Freunde, dann ist das deren Problem. Was willst du? Was magst du? Was hasst du?


    "In der Therapie habe ich gelernt, dass wenn ich krassen Neid verspüre, dann hilft es mir Dinge zu tun die mir gut tun".


    Wichtiger Punkt. Kennst du schon Sachen, die dir gut tun? Such danach mit Kraft und investier sehr, sehr viel.

    Ich dachte das auch, dass ich nie ohne Drogen leben könnte. Es ist Unfug. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Man kann sich alles an- und abgewöhnen. Hat man sich erst mal was so angewöhnt wie du, dann steckt man halt bis über die Ohren drinne. Da gibt's keine leichten Abkürzungen mehr ins Licht. Ich hoffe du kannst einen Weg sehen oder das Leben gibt dir einen.


    Wird dein Leben so wie von einem Menschen, der nie gekifft hat? Keine zwei Leben gleichen sich. Du hast mit Schäden aller möglichen Art zu rechnen. Aber meiner Meinung nach hat jeder Schäden, und das macht keinen Unterschied darin, ob es ein lohnendes Leben ohne Drogen gibt. Ja, das gibt es. Auch mit Schäden, mit kleinen oder mit großen.


    Es ist in meinen Augen ein Problem, wenn man der Droge Wertschätzung entgegenbringt, wie du das noch tust. Das ist ein Grundübel. Drogen sind falsch. Von Drogen leben ist arm. Nicht im Sinne einer Abwertung, es ist einfach recht leer, beraubt, nicht reich, nicht erfüllt, nicht abwechslungsreich, nicht ernährend, nicht zum Wachstum anregend. Das zu wertschätzen ist nen alptraumhafter Irrtum, weil es den Weg zu so viel wirklich Gutem versperrt und Jahre des Lebens vergehen, manche finden nie mehr da raus. Ändere deine Sicht. Was bringst du da Wertschätzung entgegen? Was ist das? Was macht das? Was macht das mit deinen Zielen, Träumen, mit deinem Leben, deinen Chancen, deiner Zukunft, deiner Gesundheit? Was ist das kostbare daran? Warum ist das ein Weg zu deinen Zielen? Und welche sind das?


    Die Frage ist, ob man noch was anderes hat oder findet, was man wertschätzt. Etwas das motiviert und trägt. Partnerschaft, Natur, Freundschaft, Erfolg, Glaube, Freiheit, Abenteuer, Führerschein, AMG Mercedes, u.v.m.


    Ach ja, zum Titel: nö, du musst gar nicht aufhören zu kiffen. Die Frage ist nur, was du willst, und dann ob du konsequent sein wirst.

    Die Erwartungshaltung ist einfach zu hoch, zu glauben dass man nach jahrelangem Konsum nach ein paar Wochen Abstinenz wiederhergestellt ist.


    Ich trete auf Leute die am Boden liegen?


    Das habe ich mir hier jetzt zum letzten Mal angehört.

    Wie gesagt, ich glaube in den Drogen wird oft die hochverfügbare Stimmungsmanipulation gewählt. Und ich denke, man soll andere Sachen suchen, durch die man den Kopf frei kriegt, oder sich zufriedener fühlt. Das ist oft nicht einfach zu erreichen. Oder vielleicht außer Reichweite.


    Du zeigst jetzt noch einen alternativen Weg. Die Misere nüchtern aushalten. Die negativen Gefühle durchleben. Frustration hinnehmen.


    Wenn das Praktikum dich stresst stellt sich die Frage, ob es wegen deinem heiklen Zustand ist, oder ob du dich in der falschen Branche umsiehst.


    Wie oft du das Klassenziel nicht erreicht hast ist uninteressant. Interessant ist, ob du dein Plätzchen findest. Ob du dir angemessene Ziele verfolgst.


    In erster Linie hüte dich, nicht wieder zu konsumieren. Dann wirst du auseinanderfallen.


    So wie du jetzt ausnüchterst, wahrst du dir Chancen. Steuerst du in die Richtung, handlungsfähig und entwicklungsfähig und heilungsfähig zu werden.


    Wenn Leute an dir vorbeiziehen, dann bist du in einem Wettrennen. Vielleicht ist das eine Fehlkonzeption, es so zu sehen.


    Hol dir Hilfe. Finde konkrete hilfreiche Maßnahmen. Und wenn es ist, das Praktikum abbrechen. Aber ich weiss nicht, ob du dich gut sortieren kannst, wenn du alleine zuhause bist.

    Glück ist auch nicht allgegenwärtig. Meistens muss man was investieren um zu ernten. Ansonsten gibt es viel Einheitsbrei im Alltag. Und oft muss man auch investieren und kriegt kein Glück.


    Klar, Essen, Parterschaft, Kinderkriegen. Es ist schon richtig, dass sich das verheissungsvoll anhört, und dann kommt mal eine Menge Aufwand und Nebenwirkungen.


    Der Unterschied bei der Droge ist die Hochverfügbarkeit.


    Nur ist die Droge auch zerstörerisch. Zu behaupten die Droge "funktioniere" ist ja nicht wahrheitsgemäss. Sie funktioniert ja nur von jetzt auf gleich. Kurz danach wird doch gezahlt mit Katzenjammer. Mit dem Leid teilweise, dass du jetzt auch durchlebst. Man hebt alles jetzt ab, und in der Zukunft ist alles leergesaugt und verbraucht und grau.


    Partnerschaft, irgendwelche positiven Leidenschaften machen viel Arbeit und in bescheidenenerem Umfang Glück. Ja. Aber im Normalfall baut man sich dabei was auf. So sollte es sein, und ich hoffe bei vielen klappt das. Wenigstens bei 50 %. Dann hat man auch was.


    Bei Drogen baut man zu 100% ab mittelfristig. Hat nichts mehr außer Angst und Not und körperlichem und psychischen Abbau.


    Das Argument mit dem Rausch der Naturvölker schön und gut. Bei denen ist das aber meist ritualisiert. Auch gesunder Alkoholkonsum ist begrenzt.


    Süchtiger Konsum, der das Leben einsaugt, durch den Wolf dreht und hinten fliegen nur die Reste als Schnipsel raus macht weder das vernünftige Federschwanzspitzhörnchen noch der seriöse Schamane.


    So oder so, selbst wenn es irgendwo vernünftigen Drogenkonsum gibt, so find ich es weit hergeholt, dass das was mit Glück zu tun hat.


    Neben der Suche nach Glück steckt beim ausufernden Drogenkonsum oft auch der Wunsch dahinter, seine Stimmung zu regulieren. Wenn Leute als unangemessen empfundene dunkle Stimmungen erleben. z.B. Es ist auch verständlich und angemessen, seine Stimmungen verbessern zu wollen.


    Aber es macht keinen vernünftigen Sinn, das mit toxischen Lösungsmitteln und dergleichen Dingen mit extremen Schadwirkungen erledigen zu wollen.


    Was man von der Droge lernen kann, meiner Meinung nach:

    Dass man etwas hochverfügbares brauch, oder sich verfügbar machen muss, um seine Stimmung zu regulieren, oder den Kopf freizukriegen.


    Aber das sollte kein Gift sein. Das muss was anderes sein.


    Und wenn man Probleme hat, dann werden die auch nicht von Drogen irgendwie bearbeitet und überwunden.


    Drogen funktionieren nicht nachhaltig. Absolut nicht.

    Aber diese Sachen sind gut, gut Essen, seinen Partner lieben und totale Nähe haben, sein Kind aufbauen, und annehmen, mit all seinen Schwächen.


    Wieso das relativieren, dass das den Menschen glücklich macht?


    Oder in der Natur aktiv sein, das seit alten Vorzeiten angestammte Habitat fühlen, sehen, riechen. Oder durch körperliches Abarbeiten ruhig werden.


    Das sind alles Sachen, die zu einem Menschenleben dazugehören, wenn es erfüllt ist, und was gibt es daran eigentlich auszusetzen? Das sind doch Bausteinchen von einem echten Glück.


    Aber nicht Drogen. Drogen sind die billige Abkürzung. Nichts wurde investiert. Es gibt keine Nähe, keine Leistung, die einen mit Stolz erfüllt, man wird nicht gebarucht.


    Es ist falsch. Gefälscht. Das ist etwas ganz anderes, und gehört abgewöhnt. Und nicht gelobt und nicht auf eine Stufe mit den vernünftigen oben genannten Regungen des menschlichen Lebens gestellt. Nicht annähernd. Niemals.


    Eine höhere Form von Glück ist, denke ich Frieden. Frieden zu erlangen und Dankbarkeit. Ich gehe davon aus, dann ist man glücklich. Man ordnet es so ein, dass man ein erfülltes Leben hat. Das es gut war, wie es war. Es gibt so was ziemlich sicher. Vielleicht nicht für jeden, oder für jeden voll zur Gänze. Aber geben tut es das. Da bin ich sicher. Und ich kenne auch kleine Ansätze von so was.