Dank Medikinet 10kg runter, yes.
Jetzt sehe ich wenigstens wieder wie der zerbrechliche kleine Vogel aus, wie der ich mich fühle.
Dank Medikinet 10kg runter, yes.
Jetzt sehe ich wenigstens wieder wie der zerbrechliche kleine Vogel aus, wie der ich mich fühle.
Der Stress im Praktikum hat mich fressen lassen ohne Ende, ich bin bei meinem Höchstgewicht mit 66kg auf 1,78m.
Ab heute wird wieder jeden Tag eine halbe Stunde trainiert und anders gegessen. Ich hab wirklich genug Baustellen, aber mein Gewicht war bislang keine.
Ich will endlich die zweite Prüfung im Praktikum überstanden haben, dann fange ich mit Buproprion an (hat mir mein Psychiater verschrieben). Ergänzend dazu kommt vielleicht noch ein Stimmungsaufheller. Der Gedanke zu sterben ist immer noch allgegenwärtig, erlösend. Ich habe mich im Internet erkundigt und gesehen dass man im Darknet Pentobarbital bestellen kann. Das ist dieselbe Substanz die sie in der Schweiz bei Dignitas todkranken Menschen zur Selbsttötung in Würde geben.
Andererseits glaube ich nicht daran, dass ich das Recht habe, meinen Eltern das anzutun. Außerdem ist da glaube ich noch ein Rest Hoffnung. Eigentlich habe ich ja gar keine Probleme, alles ist hausgemacht. Letztendlich bin ich der Punching ball meiner Emotionen. Wenn nur eines Tages endlich Ruhe in meinem Kopf herrscht.. ich träume immer noch von einer lichten Wohnung mit Flügeltüren, kleinen Hunden und vielen Büchern.
Das Praktikum ist nahezu vorbei, ich hatte überall gute Bewertungen. Ich vermisse die betriebsame Geschäftigkeit meiner Gedanken, als sie noch so unverhältnismäßig darum gekreist sind...jetzt brechen langsam wieder die alten Probleme hervor.
Ich widere mich selbst so an, bah. Ich bin im Zwischenmenschlichen so manipulativ, ich lüge, ich verführe, ich verrate meine Werte. Deshalb habe ich keine Frauenfreundschaften und mein gesamter Freundeskreis besteht nur aus sabbernden Singlemännern. Meistens finde ich diesen Umstand lustig, aber an Tagen wie heute, wo's mir scheiße geht, habe ich das Gefühl einfach mal einen klaren Blick auf die Dinge zu haben.
Ich will gemocht werden, klar, das will jeder, aber ich setze dafür jeden Hebel in Bewegung, bis zur Identitätskrise. Mein Verhalten läuft einfach komplett diametral zu dem, was ich selbst als "korrekt" beschreiben würde. Andererseits bin ich wahrscheinlich auch nicht böse oder schlecht, ich gebe halt meinen für mich als übermächtig empfundenen Gefühlen nach und kompensiere, kompensiere, kompensiere.
Die Grenze zu küssen und Sex habe ich nie überschritten (ich bin immer noch vergeben), dafür aber gefühlt alles andere. Zusammen high werden, schmusen, sich gegenseitig die Psychen entkernen und Absolution erteilen. Möglicherweise wäre bedeutungsloser Sex weniger schlimm gewesen.
Aufgerissene Schubladen, zerwühlte Nachtkästchen, umgekippte Schachteln, ausgeleerte Handtaschen - wo sind meine Spritzen?? Ich habe monatelang wie ein Eichhörnchen meine Spritzen versteckt, wo sind die Nüsse?
Hinter einem Topf in der Küche werde ich fündig. Sogar eine gute, ohne verätzte Skalierung.
Um jetzt aber noch an den Stoff zu kommen müsste ich in den Keller, 5 Umzugskisten abstapeln und durchsuchen und die Flasche von 10 "Briefen an mich selbst" befreien (Hast du Angst? Hast du Kummer? Hat dich jemand angestiftet?).
Ich bring's nicht übers Herz, schmeiß die Spritze ins Waschbecken und verlasse das Haus.
Das Tavor hat mir gar nicht getaugt. Ich war zwar irgendwie sediert, mein Kopf war matschig und mir ist fast der Sabber seitlich rausgelaufen, aber die Traurigkeit und das Gefühl der Unzulänglichkeit waren nicht weg. Da hab ich schon bessere Substanzen gehabt. Versuch abgebrochen.
Die Woche war okay, bin nicht mehr am helllichten Tag schluchzend durch die Stadt gelaufen. Am Dienstag hatte ich einen Termin beim Psychologen. Meine derzeitige Erkenntnis: Egal wie schlecht es läuft, letztendlich ziehe ich mich doch immer aus allem wieder heraus. Am Wochenende war ich zwar komplett hinüber und habe über den Tod sinniert, aber ich habe mir trotzdem eine Krankschreibung geholt um meinen Fehltag abzusichern. Genau das ist der Überlebenswille, den ich brauche.
Am Freitag war meine Prüfung. 3 Minuten davor ist etwas seltsames passiert. Obwohl ich den ganzen Tag krank, müde und ängstlich war, war ich in diesem Moment glasklar, gutgelaunt und selbstbewusst. Ich dachte mir "Heute Nachmittag kannst du im Bett liegen und heulen, aber jetzt lieferst du 30 Minuten lang ab!" Sogar meine Stimme klang fest und charmant, ich war richtig erstaunt vor mir selbst. Ich bestand mit einer 1,75.
Die Hälfte des Praktikums ist geschafft. Ich habe fast 3.000€ Nachzahlung vom Bafög Amt bekommen. Als ich gestern zu Freunden in eine Bar kam, haben sie sich mir jubelnd um den Hals geworfen, gratuliert, Drinks ausgegeben und mich mit Komplimenten überschüttet. Mein Vater hat mich und meinen Freund diesen Sommer in die Dominikanische Republik eingeladen.
Ich glaube in meinem Leben gibt es wirklich nur Schwarz oder Weiß.
Hausärztin, 20 Tabletten a 0,5g.
Meine beste Freundin ist außer sich und warnt mich, ich habe gesagt ich werde sie trotzdem nehmen, daraufhin wurde sie wütend und abweisend (ich kann dich nicht davon abhalten aber ich bitte dich es nicht zu tun!!"), ich habe mir mit einer Glasflasche auf die Brust geschlagen, weil ich schon wieder einen Menschen gegen mich aufgebracht habe mit meiner Art.
Jetzt weiß ich nicht ob ich es nehmen soll. Das wäre mein letzter Rettungsanker gewesen, jetzt bin ich wieder bei Null, und habe wieder jemanden aufgebracht...alles fährt zur Hölle.
Ein Arzt hat mir Lorazepam verschrieben. Ich gehe morgen wieder hin.
Ich will endlich nichts mehr fühlen. Mir geht es mein ganzes verschissenes Leben, Kindheit, Jugend, immer schon so schlecht! Ich war nie wirklich glücklich, immer nur dieser verdammte Schmerz. Phasenweise Erleichterungen, aber am Ende des Tages immer nur Scheiße. Ich hasse mich und meine gesamte erbärmliche Existenz aus tiefstem Herzen. Drogen haben auch nicht funktioniert. Heute habe ich den kompletten Tag geheult und jeden fertiggemacht und verletzt, der versucht hat mir zu helfen.
Morgen geht das Praktikum weiter und ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Ich habe so eine lähmende Angst davor, hinzugehen, und noch eine viel größere, es nicht zu tun. Dann ist ALLES VORBEI! Riesige Bafög-Schulden, ein weiterer Bruch im Lebenslauf, Endstation.
Und doch kann ich nicht hingehen weil ich vollkommen am Boden liege. Ich kann mich kaum mehr bewegen, alles tut weh, ich habe Panik, weine die ganze Zeit und will einfach nur S C H R E I E N!! Ich bin momentan definitiv fremd- und eigengefährdend und muss mich aus dem gesellschaftlichen Geschehen komplett raushalten. Der nächste biographische Bruch steht an und ich halte es kaum aus!!
Ich wünschte meine Eltern könnten mich hassen, dann könnte ich gehen. Ich kann nicht mehr. Meine Hoffnung ist erloschen.
Bald 3 Wochen nüchtern und so schlimm habe ich mich noch nie gefühlt, nichtmal als exzessiver Konsument.
Das Praktikum stresst mich, es macht mich kaputt. Ich frage mich, wie andere Menschen 8 Stunden lang arbeiten. Ich empfinde es als die Hölle. Ich hab Haarausfall, massive Schlafstörungen, mein Zahnfleisch und meine Augen sind entzündet, alle Gelenke schmerzen, ich habe stechendes Kopfweh und jede Nacht Alpträume.
Ich bin da jetzt 3 Wochen, und es wird jeden Tag schlimmer. 5 muss ich noch, und habe keine Ahnung ob und wie und Alternativen habe ich auch keine.
Die Tränen laufen wieder überall, auf der Arbeit, im Supermarkt, in öffentlichen Verkehrsmitteln, zuhause natürlich stundenlang. Ich spreche nachts mit meinem verstorbenen Freund und schreibe Gebete in die Googlesuchleiste. Da oben ist niemand, aber bei Google kann man zumindest auf Enter drücken, das finde ich irgendwie beruhigend.
Heute war ich 2 Stunden da bevor ich geflüchtet bin. Noch 5 Wochen. Wie nur...
Glück ist gerade meine geringste Sorge...ich sehe meine gesamte Existenz in Gefahr. Und mal wieder: Dilemma. Normalerweise würde ich zu jemandem mit meiner Symptomatik sagen: Bleib zuhause, ignorier die 1000 Alarmsignale nicht.
Aber...ich habe bereits 3 abgebrochene Ausbildungen. War an 5 Gymnasien, weil ich so oft geflogen bin. Bin nicht mehr ewig jung. Alle ziehen an mir vorbei. Für meine Eltern, die sich einfach nur gewünscht haben dass ich selbstständig und glücklich werde, bin ich auf ganzer Linie eine Enttäuschung. Ich kann nicht abbrechen.
Die Wahl liegt mal wieder zwischen kalter und aufgewärmter Scheiße.
Ja, vielleicht liegt da mein Fehler, ich relativiere all das Glück. Essen macht fett, Kinder sind die Glücksgefühle der Eltern manchmal nicht wert, Partnerschaften zerbrechen, Gott ist erfunden.
Drogen sind auch scheiße, aber immerhin funktionieren sie. Alles andere habe ich mir mit Argumenten zerschossen, Hydroxybuttersäure tut ihren Job.
Gehört Drogennehmen nicht irgendwie auch zum menschlichen Leben? Ist es nicht auch Thema durch alle Zeiten hindurch? Nicht nur Menschen berauschen sich, auch Tiere. Das malaysische Federschwanzspitzhörnchen trinkt den ganzen Tag vergorenen Palmnektar, selbst kleine Insekten werden betrunken wenn sie einen vergärenden Apfel zerknabbern.
Millionen Menschen konsumieren Alkohol in Maßen, ohne jemals ein Problem zu bekommen. Völker haben sich schon vor tausenden von Jahren mit Opium, Kokain etc. berauscht und sich nächtelang in Extase getrommelt und getanzt. Drogen haben für viele Urvölker einen spirituellen Nutzen. In Indien gibt es dutzende (auch hier legale) Mittel, die irgendwo eine Bewusstseinsveränderung hervorrufen, zB den indischen Ginseng, der eine schlaffördernde und stimmungshebende Wirkung hat.
Es ist nicht wirklich ursprünglich, einen Fleckenentferner zu trinken, das gebe ich zu. Und für mich funktioniert es auch nicht langfristig als Glücksbringer. Ich zweifle meine Entscheidung, aufzuhören auch nicht an.
Nur...macht mich diese Welt auch sonst nicht glücklich. Ich weiß nicht, wie ich mit meinem Leben fertigwerden kann. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass mich die Welt eines Tages in Ruhe lässt - ich hoffe, eben jenen Frieden finden. Eines Tages...
Ich wollte gerade ansetzen, und gegenargumentieren aber..was weiß ich schon. Meine Sicht ist verzerrt. Ich habe gerade eine halbe Stunde Rotz und Wasser geheult weil 2002 eine Postkarte, die ich im Naturkundemuseum auf einem Schulausflug gekauft hatte, im Rucksack aufgeweicht ist weil meine Trinkflasche kaputt war.
Das ist 17 Jahre her, so viel zu meiner gegenwärtigen emotionalen Stabilität.
Ich weiß nicht ob es sowas wie wahres Glück gibt. Essen ist Glück, die eigenen Kinder sind Glück, Sex ist Glück, aber doch auch nur, weil das Gehirn entsprechende Hormone ausstößt damit wir genau diese Sachen machen. Das eigene Kind kann ein kleines Biest sein, Eltern lieben es trotzdem weil die Natur das so vorsieht. Alles Chemie. Niemand ist objektiv.
Vielleicht würde ich dir zustimmen, wenn wir über Kunst reden würden: Bücher, Filme, Musik! Ehrlich gesagt ertrage ich davon aber kaum was, es weicht sofort die emotionale Kälte auf, die ich meistens im Alltag habe um zu überleben, oder verschlimmert Zusammenbrüche. Oder macht mich wütend, weil ich mir verhöhnt vorkomme, zB wenn ich trotz fröhlicher Musik traurig bin. Auf meinem iPod ist nur deutscher Trash, Eurodance und sehr wütender düsterer Südstaatenrap ("Musik vor der Weiße Angst haben"), alles andere ertrage ich nicht.
Oh, hier ist doch noch jemand ich hatte mich schon damit abgefunden in den leeren Orbit zu schreien. Danke für deine Antwort!
Ja..ich kämpfe...jeden Tag. Am meisten mit mir selber. Und das war schon immer so, ich kenn das gar nicht anders. Meine Eltern sind nicht perfekt, aber ich war schon als Kind so - superschwierig, rebellisch, schwer zugänglich und destruktiv. Deshalb denke ich mir auch immer: Das krieg ich doch nie mehr weg, das ist eben mein Wesen. ICH bin das Problem - nicht meine Umwelt.
Mein fester Freund hat GBL vor längerer Zeit mal eine Weile genommen, aber schon lange nicht mehr. Ich hatte nur die Veränderung dieser Wesenszüge an ihm festgestellt. Mein bester Kumpel hat sich aus purer Dummheit und Unreife den Liter bestellt, ich habe ihn sofort bequatscht alles wegzuschmeißen und jetzt darf ich nie mehr was mit ihm nehmen, das wäre unverantwortlich.
Moment, WAS? Wenn GBL kein Glück ist, WAS DANN?? Dann habe ich noch nie wirklich echtes Glück empfunden. GBL ist die Umarmung der universellen Liebe, die Rückkehr in den Mutterleib, das transzendentale Bedürfnis, die Menschen zu lieben. So fühle ich mich ansonsten NIE. Nicht mal annähernd irgendwas ähnliches. Gefühle sind doch immer reine Hirnchemie, Hormone im Gehirn halt. Bei mir ist da was kaputt. Ich habe nur nachgeholfen.
Ich kann niemanden um Hilfe bitten. Meine eigene Schwäche zuzugeben macht mir größere Angst, als alles zu verschweigen und zu schauspielern. Meine Probleme spielen in einer Liga, die man keinem Freund antut. Und dabei HABE ich objektiv kein einziges Problem in meinem Leben. ICH bin das Problem. ICH bin die kranke Psychoschlampe.
Das allerletzte was du jetzt gebrauchen kannst, sind Drogen. Das bricht dir das Genick und das muss nicht sein. Das kann dich Jahre kosten und Unmengen bodenloser Verzweiflung einfach nur noch mehren.
Das ist die perfekte Beschreibung. Wow! Kann ich genauso unterschreiben. Deshalb ja auch meine Entscheidung...gegen alle Gefühle. Gbl hat meine Probleme kurzfristig verbessert und langfristig verstärkt. Aber..was jetzt? So weiterhin fühlen? Für immer? Meine anderen Kompensatoren waren Rumhuren und mich verschulden, das habe ich auch aufgegeben. Langsam sitze ich auf dem Trockenen :') hätte ich doch nur einen Glauben an irgendwas, würde ich doch nur die Menschen nicht so sehr hassen. Ich sehe keinen Sinn in meiner Existenz oder der Existenz von irgendjemandem. 1/4 des Gärprozesses ist überstanden, jetzt nochmal 60 Jahre.
Ich bin ein psychisches Wrack. Meine Belastbarkeit geht gegen 0. Das Praktikum strengt mich an, ich schauspielere irgendwas zusammen, danach gehe ich nachhause, mache mich bettfertig (gegen 16:00), und weine 5 Stunden, bevor ich wieder schlafen gehe. Ich frage mich die ganze Zeit, ob es sehr wehtun würde sich die Arme mit einer Op-Schere aufzuschneiden. Ich habe ein Video von einem Hund heruntergeladen, dessen Bauch aufgeschnitten wird. Unter seiner Bauchdecke ist eine zweite Bauchdecke und darunter ist er ganz dunkelrot und voller Gewebe. Manchmal denke ich auch tagsüber an solche Dinge und habe Angst ob man es mir ansieht. Ich habe zwei Wochen lang kein Glück mehr gespürt, aber es kommen immer noch Tränen.
12. Tag nüchtern, ohne Zigaretten, ohne Alkohol, ohne GBL. Vor zwei Wochen hat mein Praktikum begonnen. Es ist eine großartige Chance, in genau das Berufsfeld& letztendlich in meinen heiligen Gral der gutbezahlten Selbstständigkeit, mit Kassensitz in Teilzeit, reinzukommen.
3k netto mit 25h/Woche, daneben Zwergdackel, Minischweine und Rosen züchten, Romane schreiben, Babies bekommen und meine Stadtvilla in Hanglage einrichten. U. U. Antiquitätenhandel, wenn ich Fuß fasse. Man kann mir viel vorwerfen, aber nicht, dass ich keine konkreten Vorstellungen hätte.
Ich bin unglücklich und mir ist langweilig. Ich bin stolz auf mich, dass ich so willensstark geblieben bin und es bis hierher geschafft habe. In meinem Kopf hänge ich in Vorstellungen der Zukunft und versuche einfach jeden Tag meine Praktikantenpflichten so gut wie möglich zu erledigen.
Vielleicht gehe ich am Wochenende mal wieder eine komplette Nacht tanzen.
Strider sagte:
"Kritik: Dass du deinem Freund GBL zum ersten Malverabreicht hast, das ist nicht gut. Mach so was doch nicht mehr."
Als ich das las hatte ich das erste Mal so etwas wie eine diffuse Ahnung davon, dass meine Entscheidung, einen anderen Menschen quasi "anzufixen", keine gute Idee war.
Ich schwöre es: Davor war es mir ziemlich egal. Ich war der Meinung, dass die Leute auf sich selbst aufzupassen hatten.
Dann aber merkte ich am eigenen Leib, wie schwierig das sein konnte: Wie leicht es ist, sich die Hirnchemie zu zerschießen und wie schön noch dazu. Wie das Gift langsam in meinen Alltag und in den meines Freundes sickerte.
Ich hatte immer Spaß an der Droge, ich nenne es "schwimmen", aber eines Tages merkte ich wie ich einfach nur noch absank, als hätte man mir einen riesigen Stein an den Fuß gebunden.
Als ich das merkte war es fast schon zu spät (ich bin immer noch clean seit 3 Tagen, aber das ist erst der Anfang und ich muss eine Menge schlechter Gewohnheiten ablegen).
Jeder Mensch, der mit harten Drogen zu tun hatte, kann bestätigen dass es nach einer Weile süchtig macht. Mein früherer bester Freund ist im Suizid daran gestorben, mein Freund hatte zeitweise eine Charakterwandlung durch den Dauerkonsum, mein jetziger bester Freund hat sich
1l Liquid Ecstasy
nachhause bestellt.
Im LEBEN NICHT wäre ich auf die Idee gekommen, dass er sowas macht. Ich dachte das sei so ein lustiges Ding zwischen uns, ich komme lächelnd mit einem vorbereiteten Fruchtsaft Shot zwischen meinen Brüsten geklemmt von der Öffentlichen Toilette und der Spaß beginnt. High im Copyshop. High in der Sparkasse. High im Netto.
Alltägliche blöde Pflichten, zugeknallt wie eine Autotür, das war unser Dauerprogramm.
Heute meinte mein Kumpel zu mir: "Ich hab mir das jetzt bestellt damit ich mein Leben auch besser auf die Reihe bekomme. Lästige Pflichten sind viel lustiger wenn man sie high erledigt."
Ich habe dem Jungen natürlich ins Gewissen geredet, aber ich glaube ihm nicht dass er das Zeug wirklich vernichtet hat. Dazu kenne ich meine eigenen Lügereien viel zu gut und außerdem war es mein, und nicht sein Vorschlag. Blöd bin ich nicht.
Letztendlich kann ich nur zuschauen - und mir der Tatsache bewusst werden, dass ich zurecht keine Kollegen mehr habe, die das mit mir machen.
Die Knallerpause dauert an. Das ist elementarer Bestandteil meiner bisherigen Beobachtungen.
Ich ahne nichts Gutes.
Edit: Der letzte Alkoholrausch lag genau zwei Wochen zurück - ein Hoch auf meine subjektive Wahrnehmung.
Mein Kopf ist so schwer, ich kann gerade leider gar nicht auf all die lieben Antworten eingehen.
Ich habe es eine ganze Weile nicht gemacht. Dann habe ich es wieder gemacht, weil ich in einer Situation war, die nüchtern nicht auszuhalten war (familiär bedingt) und ich einfach partout keinen Alkohol trinken wollte. Ich wusste nicht, wie ich es nüchtern fertigbringen sollte, mich nicht zu streiten. Ich habe in meiner Erinnerung so dermaßen viele vollkommen aus dem Ruder gelaufene Familienfeste und hatte so eine große Furcht davor, dass sich das ganze wiederholt. Beruhigt, empathogen und leicht verwirrt sind diese Gedanken verflogen und ich war handzahm genug, um keinen Eklat mehr auszulösen.
Gut war das trotzdem nicht.
Danach habe ich eine Woche lang gar kein GBL mehr genommen. Dafür wieder getrunken. Alkohol vertrage ich nicht, ich werde psychotisch, verrückt und habe Angstzustände, Depressionen und starke Gliederschmerzen am Tag danach. Eigentlich sollte ich überhaupt nicht mehr trinken oder maximal zwei Bier.
Der letzte Alkoholrausch lag SO lange zurück (bestimmt einen Monat oder mehr) dass ich mich gar nicht mehr so Recht an die Folgen erinnern konnte. Ich dachte nicht einmal mehr über die Konsequenzen nach und war betrunken dann ohnehin der Meinung, dass es eine gute Idee sei sich bis zur Bewusstlosigkeit abzuschießen. Die Quittung bekam ich am Tag danach in Form von Angst und einer dermaßen existentiellen Verzweiflung, dass es ganz knapp an der Grenze war.
Drei Tage lang vegetierte ich im Bett vor mir hin (auch hier reden wir nicht von 6 Flaschen Schnaps sondern von 8x0,3er Bieren im Zeitraum von 7h - andere Leute hätten damit absolut kein Problem, bei mir führt diese Menge schon zu Suizidgedanken am Tag danach). Ich hatte innerhalb dieser drei Tage kaum glückliche Stunden und habe viel geweint, auch wieder in der Öffentlichkeit, in Verkehrsmitteln, so peinlich! 3 Tage später war wieder ein gesellschaftliches Event mit einem Abend in einer Bar.
Ich hatte zwei Tage lang Angst vor diesem Abend weil ich wusste, dass ich mit Alkohol konfrontiert sein würde und außerdem die anwesenden Leute unangenehme Erinnerungen hervorrufen werden (gute Freunde einer ehemaligen besten Freundin, mit der ich im Streit auseinandergegangen bin - und die mich aus Loyalität auch alle ziemlich scheiße finden).
Ja, was gehe ich da auch hin... Es war wohl die "Flucht nach vorne" (eine Spezialität von mir), der Wille, das Bild von mir ins Positive zu kehren, auch ein "Das lässt du nicht auf dir sitzen und bleibst jetzt daheim, nur weil irgendwelche Idioten, die dich nicht kennen, dich nicht mögen"- Gedanke. Eine alte Freundin, die auch in diesen Kreis gehört und die ich selten sehe, wollte unbedingt dass ich komme.
Es ist eskaliert. Ich habe die gesamte Aufmerksamkeit auf mich gezogen und habe den kompletten Tisch mit Witzen und Anekdoten unterhalten. Ich bin zur Höchstform aufgelaufen und habe es tatsächlich geschafft, dass man mir gesagt hat: "Wow, du bist ja gar nicht so, wie wir dich in Erinnerung haben. Du bist ein total neuer Mensch!" An dem Punkt wo ich hätte heimgehen müssen (betrunken, Charisma kippte langsam in Hysterie) konnte ich mich plötzlich einfach nicht mehr überwinden. Es lief so gut, ich war so in Fahrt. Ich organisierte ein Taxi und wir fuhren weiter in die nächste Bar.
Ende vom Lied war, dass ich mich wieder Zuhause bei mir wiederfand, mit irgendeinem Typen. Wir kotzten uns gegenseitig unsere Kindheitserinnerungen vor die Füße und tranken Schnaps aus der Flasche. Nachts fragte er, ob ich Lust hätte zu kuscheln. Ich sagte nein, ich habe einen Freund. Er versuchte es trotzdem. Ich schmiss ihn raus, die Bahnen fuhren schon wieder, so lange hatten wir getrunken.
Am nächsten Tag zerfraßen mich die Schuldgefühle schon wieder, ich lag weinend und kotzend im Bett, bis ich abends wieder auf eine Veranstaltung gehen musste. Darauf freute ich mich, es waren allesamt liebe Menschen.
Angewidert vom Alkohol und immer noch mit dem körperlichen Konsequenzen des Katers kämpfend, zog ich das GBL aus der Tasche. Normalerweise hätte ich an dem Abend zwei Bier getrunken, aber daran war nicht zu denken - deshalb dachte ich, ich könne das ruhig substituieren. Dreimal genommen. Falsch gedacht. Mein Schlafrhythmus ist hinüber, die Dämonen stehen an meinem Bett und flüstern zu mir.
Am liebsten würde ich einfach alles sein lassen, aber ich mache es ja trotzdem aus irgendeinem Grund immer wieder. Ich habe gerade am meisten Angst vor mir selbst. Nicht die übergriffigen Situationen mit anderen Männern selbst jagen mir in erster Linie Angst ein, sondern dass ich es betrunken und high fast schon darauf anlege. Ich bin so, so, so süchtig nach Liebe und Anerkennung. Ich habe so eine Angst vor diesem traumatischen Chaos in meinem Kopf und vor all diesen Menschen, die es nicht gut mit mir meinen.
Ich bin von meiner Intuition inzwischen völlig abgeschnitten, verkatert, halb verhungert, keine Sekunde Schlaf gehabt.
Ich werde jetzt alle Drogen vernichten, heiß duschen und versuchen, zu schlafen.
Vor den nächsten drei Tagen habe ich keine Angst. Ich werde ohne Probleme nüchtern bleiben, zu Tief sitzt der Schock.
Ich habe Angst vor den nächsten Tagen ab dem 4., 5. Tag. Vor dem 10.
Davor, dass alles, was jetzt war, verdrängt ist oder mit dummen Ausreden verleugnet wird. Angst vor mir selbst, dass ich mich wieder auf Drogen setze, weil ich es sonst kaum aushalte.
Jung sein und am Leben zu sein ist so schwer und bitter. Als ich kürzlich ein Fotoalbum mit Kinderbildern von mir angeschaut habe, hab ich einfach nur geweint. Dieses chronisch unglückliche Kind auf den Bildern sieht aus, als sei sein Schicksal vorgezeichnet. Wenn ich für jemanden sterben könnte den ich liebe, ich würde es tun.
Gute Nacht.
Ach ich meinte damit nur, dass man es mir nicht auf Anhieb ansieht. Wobei ich da mit Sicherheit nicht die einzige bin.
Gestern habe ich Alkohol getrunken (mal wieder nicht vertragen) und bin am nächsten Morgen früh aufgewacht und habe eine Stunde lang vor diffuser Verzweiflung geheult und gekotzt. Wow, Partyspaß Deluxe.
So viel war's gar nicht, eine halbe Flasche Sekt und eine halbe Flasche Wein über den kompletten Abend (20:00-02:00) verteilt. Andere stecken das locker weg in meinem Alter, ich hingegen falle in einen Abgrund ohne Boden. Davon weiß keiner, ich habe den Tag im Delirium vor mich hinvegetiert und gegen 18:00 wurde es besser. Leider bin ich im Allgemeinen nicht gerade mit der stabilsten psychischen Konstitution gesegnet.
Später am Abend kam mein bester Freund mit Bier vorbei. Er ist der einzige, mit dem ich gelegentlich GBL davor genommen habe (im Gegensatz zu meinem Bekannten, mit dem ich mich insgesamt 2x getroffen hatte - ausschließlich zum Drogen nehmen) und ich meinte zu ihm, lass das Bier, wir nehmen STATTDESSEN Gbl. (Ich bin mir nicht sicher, ob er genau weiß, was wir da eigentlich machen. Ich hab es ihm als "Modedroge der 70er" angepriesen und verkaufe meine Handhabung mit der Spritze als "Drogennehmen unter Laborbedingungen" und damit als Prädikat höchster Sicherheit. Bullshit, wir trinken industriellen Reiniger. Und ich hab auch keine fundierte Ahnung was ich da tue, obwohl ich immer gewissenhaft frage "Bist du nüchtern? Hast du Medikamente eingenommen? Wie ist deine Grundstimmung?" und Uhrzeit und Menge protokolliere. Offensichtlich bin ich ziemlich vertrauenserweckend, oder es ist ihm vielleicht auch einfach egal).
Er war einverstanden, und so gab es kein Bier - aber dafür Rückfall Nummer 2 in nur einer Woche. Ich nenne es bewusst so, obwohl es sich für mich in dem Moment nicht so angefühlt hat. Im Gegenteil, ich bin mir ziemlich ausgefuchst vorgekommen, dass ich auf den Alkohol verzichten konnte ohne auf ein gesprächsauflockerndes Rauscherleben verzichten zu müssen.
Nüchtern sein macht mir eine Scheißangst manchmal, weil meine Gefühle mich so im Würgegriff haben. Manchmal fühl ich so viel Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Elend dass ich wirklich DANKBAR bin, dass es chemische Abkürzungen gibt, um wieder glücklich zu werden. Klar, ich kenne die Tipps: Duschen, Bett richten, Buch zur Hand nehmen, etwas essen usw. Das ist der etwas umständlichere Weg, kann aber ebenso effektvoll sein. Aber glaubt mir, wenn man verzweifelt zähneklappernd und schluchzend im Bett liegt, während die Zeit zum nächsten Termin drängt - dann macht man automatisch das Erste.
Im Endeffekt hat sich das Saufereiproblem jetzt auf das Gbl übertragen, mit dem gefährlichen Unterschied, das zweiteres sogar im Alltag funktioniert. Meine Reflektion hier lässt mich den Rückfall zumindest als Rückfall betrachten, das ist schonmal ein Anfang. Die Alternative wäre - und das WEISS ich ganz genau - auf alles zu verzichten. Manche Menschen machen mit Substanzkonsum alles nur noch schlimmer und ich gehöre ganz offensichtlich dazu.
Aber irgendwie glaube ich immer noch daran, dass ich maßvoll konsumieren kann.
Aber im Ernst - diese Woche hat mir mit aller Deutlichkeit das Gegenteil vor die Augen geführt. Jetzt gibt es keinen Raum mehr für Ausreden.
Ich habe es wieder getan.
Auslöser war ein Termin, vor dem ich unglaublich Angst hatte. Im Rückblick hätte ich ihn einfach absagen und auf günstigere Umstände verschieben sollen - es hätte mir nicht das Genick gebrochen.
Zugegeben: Der Termin lief Dank meiner inneren Entspannung gut (leichte Sprachstörungen am Ende, hätte ich nüchtern nicht gehabt).
Anstatt auszunüchtern habe ich einen Bekannten angeschrieben, ob er mit mir weitertrippt.
Obwohl ich schon eine Ausnahme (nach nichtmal einer Woche!) gemacht habe. Obwohl ich weiß, dass besagter Bekannter aufdringlich wird, wenn wir zu zweit bei mir sind und diese extrem enthemmende Droge nehmen. Wie gesagt, mir gehen langsam die guten Leute aus, die das mit mir machen wollen. Und übrig bleiben Personen, die ich nüchtern zurecht auf Abstand halte - und mit denen ich drogenfrei gar nichts machen würde.
Er fing auch dieses Mal irgendwann wieder damit an, touchy zu werden. Ich musste wirklich irgendwann laut werden, damit er seine Hände wegnimmt. Ich schäme mich so sehr und weiß überhaupt nicht, ob ich das meinem Freund erzählen soll. Es ist einfach so unglaublich dämlich! Bei der ganzen Geschichte gab es 10 Punkte, wo ich abbrechen und nachhause hätte gehen können, und ich hab's einfach nicht getan. Da ist die Schulstunde bei der Lehrerin morgen, die ich nicht ausstehen kann, das geringste Übel.
Stand der Dinge: Ich liege mit offenen Augen und leichten Vergiftungserscheinungen in der Rille meines eigenen Bettes. Rechts fürchte ich gierige Hände, links die kalte Raufasertapete. Wir sind bei mir zuhause, also kann ich nicht einfach heimfahren. Er ist high und schläft, also kann ich ihn auch nicht einfach rausschmeißen.
Abgesehen davon fährt nix.
Wobei: In genau einer Stunde könnte ich ihn rausschmeißen. Eigentlich mache ich so etwas nicht, aber er hat es nicht anders verdient. Der Drogenkonsum per se und das high sein selbst bringen mich immer wieder in Situationen mit Menschen, die ich gar nicht gewollt habe, aber die zwangsläufig so passieren mussten. Nüchtern ist mir das klar und ich kann mich präventiv steuern, gewisse Personen einfach freundlich zu meiden. Dicht gehe ich ihnen auf den Leim und lasse alle meine Grenzen überschreiten. Das Gefühl danach ist jedenfalls noch schlimmer als das bloße Ausnüchtern von dem Termin davor.
Und ich hab es nichtmal eine Woche durchgehalten... Wegen dieser verdammten Angst! Ehrlich gesagt glaube ich, dass ich auch ohne Nachlegen hier im Forum hängen würde, einfach aus dieser tiefen Unzufriedenheit des Rückfalls heraus.
Denn ja, so kann man es wohl bezeichnen. Für jeden Rückfall gibt es bestimmt subjektiv gute Gründe.
- Ich höre gerade, wie das Taxi davonfährt, das ich kurzerhand für meinen Bekannten gerufen habe. Die Wohnung ist leer. Ein riesen Fortschritt. Ich bin so ERLEICHTERT und DANKBAR.
Als nächsten Schritt muss ich mir für den Rückfall verzeihen. Mein Plan ist noch nicht gescheitert.
Erstmal Kissen und Laken frisch beziehen, einen Liter Wasser trinken, die Spuren des Rückfalls beseitigen und einen entspannenden Film reinlegen. Morgen sehen wir weiter.
Angst, Übermüdung und Scham sind keine guten Ratgeber.
Eine Pro-Sache habe ich definitiv vergessen:
Ich verstehe die Abläufe in meiner Umgebung wieder, ich kann Menschen korrekt einschätzen, abstrakt denken, vorausschauend handeln, alle Informationen verarbeiten und einordnen, habe wieder eine Vorstellung davon, was mir eigentlich passiert.
High ist mein Kopf voller süßem Keksteig, ich verstehe gar nichts.