Beiträge von Fried

    Hallo Suchenachzen,

    Cannabis stand jahrelang eher unbewusst im Zentrum meines Lebens! Cannabis war das perfekte Instrument um meine eigentliche Probleme zu unterdrücken. Ich habe Schwierigkeiten Freude zu erleben und soziale Kontakte zu pflegen. Ich habe mich jahrelang zurückgezogen, nahezu vollkommen isoliert. Mit Cannabis hat das für mich wunderbar funktioniert. Ich brauchte einfach nicht mehr...gut, ich hatte meinen Job, meinen Sport und Kontakt zu meiner Familie. Ich habe mir eine kleine überschaubare Welt geschaffen. Eine Welt die ich gut und einfach kontrollieren konnte. Dazu Cannabis, meine Welt war gefühlt in Ordnung!

    Aber irgendwann wollte ich dieses Leben nicht mehr, ich konnte einfach nicht mehr so weitermachen. Dann habe ich aufgehört. Es ging mir psychisch monatelang viel besser! Es ging aufwärts...Aber dann holten mich die jahrelang unterdrückten psychischen Probleme ein.

    Seit über einem Jahr stelle ich mich meinen Problemen. Ich arbeite Tag für Tag an mir...mit professioneller Hilfe! Das tut mir gut, mein Leben geht in kleinen Schritten in die richtige Richtung.

    Medikamente habe ich nicht genommen, auch wurde bei mir keine psychische Störung oder Erkrankung im klassischen Sinne diagnostiziert.

    Dennoch läuft bei mir nicht alles Rund...und das ist auch in Ordnung.

    Die Gruppentherapie hilft mir sehr, auch die Einzelstunden! Kann ich jedem nur empfehlen!

    Mir hat Cannabis jahrelang geholfen vor mir selbst zu fliehen und manchmal, nach wie vor, kommt der Fluchtgedanke! Deswegen denke ich noch immer an Cannabis! Aber alles halb so wild....jedenfalls bin ich bis jetzt nicht Rückfällig geworden. Dennoch halte ich mich für gefärdet. Wie ein trockener Alkoholiker....

    Hallo Michael,

    mir geht es mittlerweile was besser. Ich gehe seit 2 Monaten zum Psychologen. Ich habe mit Einzelstunden bekonnen. Jetzt bin ich in einer Gruppe und habe zusätzlich noch die Einzelstunden. Die Entscheidung zum Psychologen zu gehen, war mit die beste die ich jemals für mich getroffen habe. Es tut mir wirklich gut und ich habe große Motivation an mir zu arbeiten. Clean bin ich nach wie vor. Dennoch denke ich nach all der Zeit immernoch an Weed....echt Krass!

    Hallo Matt,

    vorab aller größten Respekt! Du kannst stolz sein, dass du seit über 3 Wochen clean bist. Ich selber habe ebenfalls über 10 Jahre täglich Joints geraucht. Auch ich hatte große Problem wieder normal schlafen zu können. Ich konnte nicht einschlafen und mein Schlaf war generell sehr unruhig. Zudem habe ich sehr intensiv geträumt bzw. habe es so wahr genommen. Im Endeffekt war ich aber nachdem ich aufgehört habe sehr energiegeladen und motiviert. Das hat die Schlafstörungen kompensiert.

    Nach ca. 12 Wochen hat sich das ganze wieder langsam eingependelt. Ich konnte wieder besser einschlafen und auch durchschlafen. Auch die Träume habe ich nicht mehr als so intensiv wahr genommen.

    Aus meiner Erfahrung gesprochen braucht es nur was Zeit. Es wird sich normalisieren!

    Hallo akyoadaro,

    Was mache ich mit der neugewonnenen Zeit?! In den ersten Wochen und Monaten nach dem Aufhören ,habe ich versucht meine Verhaltensmuster zu ändern. Ich bin direkt nach der Arbeit zum Sport gefahren. Nicht erst nach Hause! Ich habe 5 mal die Woche trainiert....nach dem Training habe ich jeden Abend gekocht! Ich habe mich intensiv mir meiner Ernährung auseinander gesetzt. Du hast geschrieben, dass dir kochen Freude bereitet. Häng dich da rein, treibe es auf die Spitze!

    Ich habe mir kleine Ziele gesetzt. Vor allem beim Sport. Ich habe meine Ziele aufgeschrieben und mein Training dokumentiert...Ich hatte sehr schnell Erfolge, schwarz auf weiß! Diese habe ich immer wieder angeschaut und mich selbst motiviert....

    Es gab Momente, da kreisten alle meine Gedanken um Gras. Ich habe sogar viel davon geträumt. Ich habe mich in "Grasdekanken" reingesteigert. Vor allem wenn ich alleine zu Hause war. Ich habe mir vorgestellt, wie geil jetzt ein joint wäre! Ich bin fast durchgedreht. Als ich realisiert habe das meine Gedanken völlig falsch laufen, bin ich duschen gegangen und habe im Anschluss die Wohnung verlassen. Ich bin raus in die Natur und spazieren gegangen. Teilweise stundenlang! Das hat mir geholfen die Gedanken und Sehnsüchte nach gras loszuwerden.

    Sehr hilfreich waren aber Vor allem Gespräche mit meiner Freundin. Ich konnte ohne Zensur erzählen wie ich mich fühle, welche Gedanken in mir kreisen. Du hast das Glück, dass du auch nicht allein bist.

    Was mir persönlich geholfen hat, war der Umgang mit dem Hund meiner Freundin...Ich habe zu der Zeit sehr viel Zeit mit dem Hund verbracht. Hört sich komisch an, aber der Hund hatte einen unglaublich positiven Einfluss auf mich!

    Ich kann nur sagen, steigere dich in Sachen wie Sport, kochen/Ernährung voll rein! Ich hatte nachher gar keine Zeit mehr für die ganzen "Grasdekanken". Ich war viel zu beschäftigt an mir zu arbeiten.

    Hallo Franz, danke für deine Antwort ;).

    Ich denke ein Besuch in der Psychotherapeutischen Sprechstunde wäre ein guter erster Schritt. Werde die Tage diesbezüglich Praxen kontaktieren. Ich weiß nicht was mir genau fehlt und ob eine Psychotherapie angemessen bzw. sinnvoll ist. Ich weiss garnicht was mir fehlt und wo genau meine Probleme/Störungen liegen. Das gilt es jetzt mit professioneller Hilfe rauszufinden.

    Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich Medikamente komplett ausschließen. Aber letztendlich muss ich natürlich erst wissen was mit mir los ist um dahingehend Entscheidungen treffen zu können.

    Ein outing beim Hausarzt empfinde ich schlichtweg als überflüssig. Ich wende mich lieber direkt an "Profis". Die Überweisung brauche ich seit April 2018 Ja nicht. Sofern ich richtig informiert bin.

    Meine Diagnose Psychose ist natürlich völlig leihenhaft. Ich weiß nicht ob es tatsächlich Psychosen waren. Ich hatte im meinem Kiff-endstation realitätsferne Wahnvorstellungen. Extreme Stimmungsschwankungen und ich war teilweise extrem agressiv. Ich hatte Ausraster die ich nicht mehr kontrollieren konnte. Mir fällt es schwer das ganze zu beschreiben.

    Eine SHG fände ich super! Der Austausch mit Menschen denen es ähnlich geht! Sollte ich Therapiebegleitend machen.

    Auf die leichte Schulter nehme ich die Rückfallthematik nicht. Aber ein Rückfall ist für mich seit langem undenkbar. Ich will dieses Leben nie wieder haben...

    Hallo akyoadaro,

    es war sehr interessant deine "Geschichte" zu lesen. Ich konnte viele Parallelen zu mir selbst ziehen. Halt durch! Ich verspreche Dir, dass du mit wachsender Zeit deinen ehemals besten Freund namens Gras nicht mehr brauchst. Du wirst dich entfremden und anfangen zu realisieren, dass Gras dein größter Feind war! Halte dir vor Augen was Gras dir alles genommen hat und was du dir mit deiner Abstinenz zurückgeholt hast!

    Das ganze ist ein langer Prozess und benötigt Zeit! Halte dich an deinen erfolgen fest und führe sie dir immer wieder vor Augen! Du kannst so was von stolz auf dich sein! Du brauchst kein gras!!!

    Hallo zusammen,

    danke für's "Verschieben" Franz :).

    Vorab möchte ich mich für eure Antworten bedanken.

    Was ist der nächste Schritt? Damit beschäftige ich mich. Ich brauche jetzt auf jeden Fall professionelle Hilfe. Aber wie sieht die Hilfe aus? Was ist für mich sinnvoll? Ich stelle mir die Frage ob ich mich outen soll? Berichte ich meinem Hausarzt davon und lasse die "Hosen" runter? Am liebsten würde ich den Schritt nicht machen und mir selbst geeignete Hilfe suchen. Was für Therapiemöglichkeiten gibt es? Wie könnte der nächste Schritt konkret aussehen? Wende ich mich direkt an einen Psyschologen?

    Ich bin bereit diesen Schritt zu gehen. Dennoch habe ich große Angst zu erfahren, wie schlimm es wirklich um meine Psysche steht. Auf jeden Fall kann ich so nicht mehr weiter machen. Ich muss unbedingt was ändern! Dennoch fällt es mit schwer aus meinem "Alltag" aufzubrechen. Obwohl mich meine Situation sehr belastet.

    Kiffen habe ich abgehakt. Ich habe auch keine Angst rückfällig zu werden. Ich habe auch mein nächstes Ziel vor Augen! Aufhören Zigaretten zu rauchen. Alkohol trinke ich äußerst selten und wenn nur in Maßen. Andere Drogen konsumiere ich nicht!

    Gras rauchen hat mir sehr viel genommen. Als aktiver Konsument war mir das nie bewusst. Gras hat mich jahrelang auf eine gewisse Art glücklich gemacht. Das habe ich zu der Zeit jedenfalls empfunden. Egal was war, ab in den Rausch und alles ist ist gut! So sah mein Leben aus! Eigentlich habe ich nichts gebraucht! Keine Freunde, keine schönen Erlebnisse und keine sozialen Kontakte. Nichts außer Gras!

    Und nur auf Grund von starken Psychosen habe ich aufgehört...Es war einfach nicht mehr ertragbar für mich. Mir ging es auch relativ schnell viel besser als ich aufgehört habe. Ich war teilweise richtig euphorisch und Glücklich. Ich vergleiche Selfies von mir. Selfies aus der "Graszeit" mit Selfies von jetzt. Der Unterschied ist unglaublich positiv!

    Ich dachte immer, dass Gras relativ harmlos ist! Das ist es nicht! Gras macht dich schleichend kaputt. Du merkst es kaum bzw willst es nicht merken.

    Nach fast einem Jahr Abstinenz realisiere ich das ganze Ausmaß erst. Und Gras hat mir extrem geschadet!

    Ja, ich bin stark depressiv! Ja, ich habe mein Leben nicht im Griff! Aber ich habe alles um mich dagegen zu wehren. Ich bin bereit dafür zu kämpfen. Ich werde das nicht länger hinnehmen und mein Leben an mir vorbeiziehen lassen!

    Hallo zusammen,

    Ich habe mich nach fast einem Jahr Abstinenz dazu entschlossen, meine Erfahrungen und Probleme mit meiner Cannabissucht zu teilen. Angefangen habe ich mit 16-17 Jahren. Mit Anfang 20 war ich ein Dauerkiffer. Ich habe von 20 bis 34 fast jeden Tag Gras geraucht. In der Zeit hatte ich eine einzige etwas längere Abstinenz von ca. 7 Monaten. Gras hat mein Leben bestimmt! Ich habe unter der Woche ca. 3 Joints täglich geraucht. Am Wochenende 3-6 Joints täglich.

    Aufgehört habe ich vor 11 Monaten. Ich habe schon seit längerem Verstanden, dass mir der Konsum in den letzten Jahren extrem geschadet hat. Ich habe letztendlich aufgehört, da ich meine Psychosen nicht mehr ertragen konnte. Das war meine Motivation aufzuhören. Ich habe ohne jegliche Hilfe aufgehört und durchgehalten. Die Anfangszeit war schwer aber ich war auch sehr motiviert.

    Jetzt, 11 Monate später realisiere ich immer mehr was ich mir angetan habe. Ich bin stark depressiv, schon seit Jahren. Ich habe kaum soziale Kontakte und sehr große Schwierigkeiten Freude zu verspüren. Nach fast einem Jahr Abstinenz ist es mir nicht gelungen mein Leben in den Griff zu kriegen. Ich habe seit ca. 7 Jahren einen relativ guten Job und verdiene gutes Geld. Ich mache schon immer regelmäßig Sport, mindestens 3 mal die Woche. Ich habe eine wunderbare Freundin die sehr unter meiner Depression leidet. Ich würde so gern glücklich sein. Eigentlich habe ich alles dazu....aber ich denke, dass ich schwere psychische Probleme habe. Meinen nächsten Schritt schaffe ich nicht alleine. Ich weiß, dass ich Hilfe brauche.

    Meine wahren Probleme habe ich jahrelang mit Cannabis unterdrückt. Jetzt, in der Realität angekommen stelle ich fest, dass es nicht reicht mit dem Kiffen aufzuhören. Mir fällt es so schwer Freude zu verspüren und Dinge zu finden die mir Freunde machen.

    Ich stelle fest, dass nicht die Herausforderung ist mit dem Kiffen aufzuhören. Die Herausforderung ist sein Leben in den Griff zu bekommen. Fröhlich und Glücklich zu sein.