Beiträge von Rabert

    Muss er viel verlieren, um doch einzusehen, dass er auf einem falschen Weg sich schnell bewegt?

    Manche sind schlau genug, dass sie das vermeiden. Andere müssen tatsächlich erst ganz unten ankommen um die Kurve noch zu kriegen. Und Einige kriegen sie nie und verenden letzendlich elend auf der Straße.

    So wie ihr das beschrieben habt, gehört euer Sohn mit ziemlicher Sicherheit nicht zur ersten Gruppe. Ob er zur zweiten oder zur dritten Gruppe gehört, wird die Zukunft zeigen. Da er aber offensichtlich bislang noch nicht mit ernsthaften Konsequenzen wegen seines Verhaltens konfrontiert wurde, kann man das aber auch noch nicht so genau sagen. Vielleicht braucht es bei ihm nur etwas mehr Druck, dass er einlenkt, und er muss nicht bis ganz unten abrutschen, um sein Verhalten zu ändern.

    Eines ist für mich aber klar: Ihr müsst ihn mit deutlich härteren Bandagen anfassen (also Holzhammer statt Wattebäuschchen), ansonsten wird sich da nichts ändern. Es muss ihm klar gemacht werden, dass das Hotel Mama ein Ablaufdatum hat, welches er durch sein Verhalten ständig weiter verkürzt. Er muss verstehen, dass er erwachsen werden und Verantwortung für sein Leben übernehmen muss. Euer Sohn hat es anscheinend irgendwie verpasst den Schritt von der Pubertät zur Adoleszenz zu machen.

    wie kann man ein Erwachsenen Sohn seine eigene Lage richtig einzuschätzen undseine Suchproblem zu lösen.

    Sorry, aber das kann man nicht. Das kann er nur selbst.

    Euer Sohn weiß genau was er da macht. Er versteht auch sehr gut, dass ihr ein Problem damit habt. Aber das ist ihm egal, und bislang kam er damit bei euch durch. Er nutzt eure Liebe und Gutmütigkeit aus. Das wird sich nicht ändern, bis ihr was ändert.

    Hart, aber wahr.

    Mein Mann z.b sieht das alles nicht so dramatisch wie ich meint ich könnte ja auch einfach Mal was trinken ohne im voll Suff zu enden oder direkt Bock zu bekommen Party zu machen! Wenn ich in der Woche 2_4 Mal abends was getrunken habe fand er es auch nicht so schlimm!

    Kein aufgeklärter Mensch unserer Zeit und in unserer Region sagt einem Alkoholiker, dass es kein Problem ist mal etwas über den Durst zu trinken. Oder wissen deine Leute nicht, dass du Alkoholikerin bist? Falls nicht, denk mal drüber nach, es ihnen zu sagen. Ihr seid eine Familie, das ist mehr als nur eine ökonomische Zweckgemeinschaft. Sie kann dein größter Halt sein, aber nur, wenn sie auch weiß dass du Halt brauchst.

    Manchmal muss man das so hinnehmen und es akzeptieren.

    So ist es. Erziehung, kulturelle Normen, soziale und vielleicht auch genetische Dispositionen, Erfahrungen und Lerneffekte (oder letzteres auch gerade nicht) - vieles wirkt darauf ein, für wie wichtig jemand Zuverlässigkeit hält (Pünktlichkeit z.B. ist auch ein Aspekt von Zuverlässigkeit, und es ist bekannt, dass die Bedeutung von Pünktlichkeit regional stark variiert), und wie stark jemand auf Unzuverlässigkeit reagiert.

    Üblicherweise lernt man mit der Zeit seine Pappenheimer kennen, man weiß, auf wen man sich verlassen kann, und auf wen eher nicht. Das wird dann natürlich Teil der Beziehung zu diesen Personen, und Unzuverlässigkeit kann für den Einen zum Showstopper werden während es für den Anderen mehr oder weniger egal ist. Wer mit Unzuverlässigkeit nicht umgehen kann, wird die Nähe zu tendenziell unzuverlässigen Menschen schlicht meiden.

    Schwierig wird es dann, wenn ein bislang zuverlässiger Mensch plötzlich unzuverlässig wird. Im Einzelfall gibt es fast immer Gründe dafür, die außerhalb der Wirkmöglichkeiten dieses Menschen liegen. Wenn sich dies jedoch häuft, gibt es oft einen eher systemischen Grund in der Person oder im Umfeld dieses Menschen. Statt sich dann abzuwenden, sollte man dann vielleicht versuchen zu helfen.

    Als gebürtiger Rheinländer möchte ich dann noch auf das kölsche Grundgesetz verweisen, das in solchen Situationen guten und - wenn ernstgenommen - sehr wirkungsvollen Rat gibt, der gerade bei Enttäuschungen das eigenen Seelenheil zu schützen gut geeignet ist: Das kölsche Grundgesetz - Im Kölsch Wörterbuch

    Eine neuerliche Therapie ist keine Option ich muss das selber schaffen.

    Warum?

    Das ist so ungefähr das Einzige was dir mit hohen Erfolgsaussichten nachhaltig helfen kann. Du musst verstehen, dass du krank bist, und dass deine Krankheit jederzeit wieder neu ausbrechen kann. Wenn du entsprechende Symptome feststellst, musst du dich in Behandlung begeben. Die Alternative ist der Rückfall.

    z.B. liest es sich, als wenn Rabert eine sehr klare Auffassung von der Konstellation Chef-Angestelleter hat und da geprägt ist.

    Das ist nicht ganz so. In meinen fast 40 Jahren Berufstätigkeit bevor ich krank wurde habe ich in mehr als 40 Unternehmenund Behörden gearbeitet, von kleinen regionalen Mittelständlern bis zu großen multinationalen Konzernen und Organisationen, und konnte unzählige Konstellationen Chef-Angestellter beobachten, von kleinen Abteilungen bis zu Chef-Etagen. Meine Auffassung ist diesbezüglich begründet in Erfahrungswissen, nicht als Leidensgeschichte.

    Enttäuschungen und wie man damit umgeht. Da spielt Lebenserfahrung eine Rolle, aber auch soziale (und vielleicht auch genetische) Dispositionen wie Frustrationstoleranz. Ich denke, man muss und man kann es sich erarbeiten, mit Enttäuschungen umzugehen, sie zu verkraften und zu verarbeiten. Das heißt nicht, dass man zum Misanthrop oder Nihilist werden muss, sondern dass man sich der Tatsache bewusst wird, dass das Enttäuscht werden zum Leben gehört - und dass das Leben danach weitergeht und viele andere und schönere Dinge bietet.

    Es gibt Freunde und es gibt gute Freunde. Freunde enttäuschen manchmal, dass weiß man und damit kann man rechnen. Aber meistens ist es eine schöne und erfüllende Zeit, wenn man mit ihnen zusammen ist. Gute Freunde enttäuschen sehr selten oder nie, aber sie sind auch nur Menschen. Dennoch ist so eine Enttäuschung aus dieser Ecke besonders schmerzhaft. Aber da das gute Freunde sind, kann man mit ihnen darüber reden. In aller Regel ist danach alles wieder gut. Oder man hat einen Freund mehr und einen guten Freund weniger.

    Ich jedenfalls hätte nie die Schweigepflicht gebrochen, mal abgesehen davon was generell das Gesetz da noch zusätzlich vorgibt!

    Das kann ich gut nachvollziehen. Aber ich kann genauso Eltern verstehen, die sich in einer solchen Situation bei einem 14jährigen Kind nicht ausschließen lassen wollen. Und wie gesagt, die gängige Rechtsprechung zieht die Grenze bei 15 (nicht bei 14) Jahren, und ja, es gibt ganz gewiss auch Ausnahmen. Insgesamt ist das eine üble Grauzone, die - falls sie relevant wird - eigentlich nur Verlierer erzeugt.

    Nelly, tut mir leid das so schreiben zu müssen, aber ich sehe das Problem nicht bei deinem Mann, sondern eher bei dir. Wie Franz schon geschrieben hat, befriedigt sich die weit überwiegende Mehrheit der Männer und eine deutliche Mehrheit der Frauen mehr oder weniger regelmäßig selbst. Das dabei oft auch Pornos hinzugezogen werden, kann man schon alleine den Abrufstatistiken dieser Seiten entnehmen. Dein Mann verhält sich nach meiner Auffassung eigentlich ziemlich normal.

    Dass dich das so trifft ist nach meinem Dafürhalten eher ein Zeichen für eine tiefliegende Unsicherheit bei dir und dafür, dass das Vertrauensverhältnis zu deinem Mann (noch) nicht voll entwickelt ist. Wenn du aus eigener Kraft nicht zu einer Neubewertung der Situation finden kannst, würde ich dir/euch in der Tat eine Paartherapie oder Eheberatung empfehlen.

    Sieh an....sieh an... :]

    Lach nur ...

    Ich sitze dann am Computer und grüble darüber nach wie ich auf irgend so einen Katastrophenbeitrag hier reagieren kann und fange dann an zu schreiben und dann klingelt das Ding und ich will den Gedankengang dann nicht unterbrechen und wenn das dann fertig ist sehe ich den nächsten Katastrophenbeitrag der mir zu denken gibt und schon ist das längst abgestellte Handy wieder vergessen... :wall:

    Dieses Forum ist schuld! Ja! :22:

    Im Moment habe ich kein richtiges Verlangen nach dem tramal. Ich nehme es eigentlich nur noch da ich es schaffe mit den extremen Entzugserscheinungen umzugehen und mich um meine kleine zu kümmern.

    Psychische Entzugserscheinungen sind die eine Sache. Physische Entzugserscheinungen eine andere. Ich habe das gemerkt, als ich vor ein paar Monaten mein Opioid von jetzt auf gleich um die Hälfte reduziert hatte. Verlangen danach hatte und habe ich nie, auch nicht nach der Reduktion. Mir passiert es sogar hin und wieder (trotz eingestelltem Alarm in meinem Handy) dass vergesse das Zeug zu nehmen. Aber mein Körper ist Achterbahn gefahren, mir ging es zwei Wochen lang richtig schlecht. Dann war es vorbei.

    1000mg Tramal am Tag ist schon ein Hammer, 400mg ist immer noch ein Menge. Dass du da heftige körperliche Entzugserscheinungen hast, ist keine Überraschung. Von dieser Dosis auf Null runter zu fahren ist m.E. ohne Klinik praktisch nicht möglich. Vor allem nachdem ich gelernt habe, dass die Entzugserscheinungen keinen linearen Verlauf zur Reduzierung der Dosis haben, sondern umso stärker werden je mehr du dich der Null näherst.

    Also quäl dich nicht zu sehr sondern warte bis du in die Klinik kannst.

    Das ist eine schwierige Situation in der du bist. Du bist zu gutherzig und dein Mann nutzt das nach Strich und Faden aus. Kinder und Haus scheint er zu benutzen um dich an ihn zu fesseln. Er ist offensichtlich davon überzeugt, dass du gar keine andere Wahl hast als bei ihm zu bleiben, egal was er macht. So wie ich das sehe ist das Einzige was du machen kannst ihm zu demonstrieren, dass er damit falsch liegt. Er wird das so lange weiter machen wie du es ihm gestattest.

    das muss sich ja praktisch nahezu so anfühlen, als hättest du ein weiteres Kind zu Gast, dem du eine schöne Zeit bereiten sollst.

    Ähnliches wollte ich auch gerade schreiben. Es wird Zeit, dass der Mann erwachsen wird und für sich und seine Familie Verantwortung übernimmt. Offensichtlich hat er aber darauf keinen Bock. Solange Jenno das mitmacht oder duldet, wird er in seiner Bequemlichkeit verharren und es wird sich nichts ändern.