Beiträge von Mickey69

    Hallo Miss Piper,

    schön, dass Du aus dem Gröbsten raus bist - mit mehr als 1,5 Monaten Cleanzeit. Stimmungsschwankungen sind im Entzug (leider) ganz normal. Das Cannabis hat Dich sicherlich nicht verhaltensgestört gemacht, aber viele soziale Prozesse müssen neu & nüchtern erlernt werden.

    Nach einem Monat ohne Kiff fühlte ich mich übrigens einfach nur platt & schlapp – nach dem zweiten Monat wurde es bei mir regenerativ besser.

    Wenn Deine sozialmedizinische Versorgung anläuft, dann gibt´s bestimmt neue Perspektiven. Halte uns mal auf dem Laufenden! Dir eine gute Zeit.

    LG Mickey

    @ Carl
    Stimmt irgendwie! Mein Zugewinn bestand darin, emotional und intellektuell kreativ zu sein – im Effekt bis zum Totalabsturz. Intelligentes Handeln beschränkt sich nicht darauf, die Vergangenheit neu herauszukramen. Auch ohne Promi-Status lerne ich jeden Tag aus der Gegenwart – im einfachen Leben, ohne Marx & Engels zu benennen „wir sind das Proletariat“. Der Normalo kann sich eben keinen Privatpsychologen & medizinische Dauerbegleitung leisten.

    @ Siegfried
    Okay – wissenschaftlich und formell betrachtet gibt es natürlich eine Abgrenzung zwischen Sucht und Abhängigkeit. Trotzdem besteht eine Wechselwirkung zwischen Staat (Gesetzgebung) und gesellschaftlicher Verantwortung. Wenn Drogen – meinetwegen Kaffee und Nikotinzigaretten – erlaubt und verfügbar sind, dann greife ich dankend und mit gesenkter Hemmschwelle darauf zu.

    LG Mickey

    @ Carl
    Das Suchtproblem philosophisch und als neutrale These formuliert? Dann ist der Zugewinn gleich null, zumindest nicht positiv – so wahrscheinlich Deine Theorie?

    @ Siegfried
    Genuss und Süchtelei gleichzusetzen ist ein geschickter Ansatz. Aber wenn in den Niederlanden oder Südamerika weiche Drogen als (halb-) legal eingestuft werden, dann sind wir wieder bei der Definitionsfrage.

    Im Grundsatz hast Du natürlich recht. Gewohnheit & Genuss, Sucht & Abhängigkeit sind fließende Prozesse – abhängig von der Ausprägung.

    LG Mickey

    @ Carl

    Danke für Deine respektvolle Aussage. Ein erneuter Rückfall wäre mein sicheres Verderben, diese Erkenntnis ist in mein sicheres Bewusstsein gerückt – also bleiben nicht viele Alternativen. Trotzdem nerven diese Verhaltensmuster, insbesondere das Nikotin! Habe schon mal übers Aufhören nachgedacht, legale Rauschzustände sind was feines. Immerhin bin ich gesellschaftlich nicht so weit stigmatisiert. Dies trifft nicht unbedingt die Kernaussage der Sucht, wenngleich es meinen aktuellen Zustand reflektiert.

    LG Mickey

    Ja, es ist - im Grundsatz - eine bewegende Geschichte mit vielen Emotionen - so etwas wünschen wir uns doch alle, oder?

    Jeder Weg, den wir bestreiten, ist steinig & extrem. Aber manchmal lohnt es sich.

    Und wie könntest Du lieben, wenn es IHN nicht gäbe?

    LG Mickey

    Wenn zu meinen besten Kifferzeiten die Quellen kurzfristig versiegten, dann hielt ich es auch mal zwei Wochen ohne aus – alternativ war Suchtverlagerung auf Alkohol die Alternative. Aber weder das eine noch das andere ist die Lösung.

    Entweder man (Frau) will es – mit der Süchtelei aufhören - oder alles endet im Stress. Du schreibst hier über Unsicherheiten. Wenn die innere Suche nach Konsum latent weiterlebt, dann ist alles sinnlos. Somit wird Dir eine Entscheidung abverlangt. Den richtigen Weg hast du schon eingeschlagen.

    LG Mickey

    Wenn ich daran denke, dass ich legal & politox auf Kaffee und Nikotinzigaretten bin, dann reflektiert dies meine anhaltenden Süchteleien. Das hat sich wie ein Instinkt - vormals Cannabis & Vodka - ins Verhaltensmuster eingebrannt.

    LG Mickey

    naja, das ist aber trotzdem ein gefährliches Suchtnuster - da solltest Du dran arbeiten! Die Wirkungsdauer einer Haschzigarette liegt eben bei aktiv ca. 24 Stunden - da braucht der Körper Nachschub. Das würde ich positiv für mich ändern!

    LG Mickey

    Nach einem Drogentotalabsturz vor 1.5 Jahren bin ich zu meiner 72-jährigen Mutter gezogen, um eine Obdachlosigkeit abzuwenden.

    Da wohne ich immer noch und habe prinzipiell kein eigenes Leben mehr. Mutter ist stark pflegebedürftig (massive Gehbehinderung & Diabetes) und hat bei der Krankenkasse keine Pflegestufe beantragt – Sohnemann ist da und hilft Tag und Nacht. Geistig ist sie voll auf der Höhe - nachts ist sie meistens wach und jammert vor Schmerzen. Dann muss ich ihr meistens neu ins Bett helfen und Sie auf all ihren Wegen begleiten.

    Die Stimmung ist oft mehr als gereizt, da meine Mutter aufgrund ihrer Zuckerkrankheit sehr launisch ist – da fallen oft unschöne Worte und ich stecke mental ein und zurück.

    Aus dieser Situation muss ich raus – so weit ein kurzer Statusbericht! Natürlich möchte ich Verantwortung für meine kranke Mutter übernehmen, aber auf eine andere Art und Weise!

    LG Mickey

    Hallo Nase,

    erst mal gut, dass Du Deine Gedanken hier im Forum reflektierst, ehe Du in Richtung Thc Unsinn baust. Natürlich ist nicht nur das Aufhören schwierig, sondern auch das Cleansein und –bleiben. Wahrscheinlich verspürst Du Suchtdruck und wendest nun Strategien an, diesen abzuwenden. Die Kommunikation hier im Forum und des weiteren ein Ausflug in die Berge werden Dir sicherlich grasfreie Momente verschaffen.

    LG Mickey

    Hallo Taddl,

    den berühmten „Tag 1“ cleanfrei hatte ich mindestens mehrere dutzend mal in meiner Drogenkarriere gestartet und es war nichts daraus geworden. Und natürlich ist der „Morgen danach“ immer ein wehleidiger & verkaterter Morgen. Meistens hatte ich – ebenso wie von Dir geschildert – nach spätestens 14 Tagen aufgegeben. Wenngleich – die erste Entzugswoche ist wahrscheinlich immer die schlimmste und danach geht’s bergauf.

    Ein Therapietagebuch und dieses Forum sind Dir ein guter Begleiter, auch die Narcotics Anonymous würde ich weiter im Auge behalten. Schicke Dir viel Kraft rüber.

    LG Mickey

    @ MissPiper
    nachdem ich mit dem Kiffen aufhörte, fühlte ich mich übrigens melancholisch bis niedergeschlagen. Das ist (leider) ganz normal, hat unbedingt nichts mit Depressionen zu tun. Es mag sein, dass der Entzug von Cannabis so etwas wie eine Psychose auslöst, das ist eher selten.

    Wenn dem Belohnungszentrum des Gehirns das Thc entzogen wird, dann werden die Alltagsprobleme plötzlich aus einem nüchternen Blickwinkel betrachtet. Da spielt im Körper einiges verrückt. Mit jedem cleanfreien Tag normalisiert sich das wieder.

    LG Mickey

    Hallo Taddl,

    ich war derzeit auf Thc & Vodka – also auch irgendwie politox – und derzeit seit 1,5 Jahren clean. Ich nutze dieses Forum ebenfalls zur Selbstreflexion. Viele Dinge, die Du schreibst, kommen mir bekannt vor. Schön, von Dir zu hören.

    Man liest heraus, dass Du versuchst, Deine Abhängigkeit zu reduzieren. Warum nicht ganz aussteigen? Denn sonst bleibst Du im Kreislauf hängen und betreibst nur Suchtverlagerung!

    Bist Du aktuell in ärztlicher Behandlung und/oder Therapie?

    Mein (Sucht-) Teufelchen füttere ich übrigens mit Zigaretten-Tabak & Kaffee - das ist wieder eine andere Geschichte...........

    LG Mickey

    Hallo Zuversicht,

    zunächst einmal herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Du hierher gefunden hast.

    Als Co-Abhängige von der Sucht Deines Mannes hast Du es nicht leicht. Was würde ich mir an Deiner Stelle wünschen?

    Dass Dein Mann sich für das Wochenende noch einmal eingedeckt hat, um drogentechnisch noch einmal richtig abzustürzen, ist kein gutes Zeichen. Warum nicht sofort aufhören, wozu der Aufschub?

    Der Entzug vom Thc dauert einen bis drei Monate, hier ist zumindest mit Kreislaufproblemen und Schlaflosigkeit zu rechnen – das hast Du bereits beschrieben. Auch die weiteren von Dir beschriebenen Symptome hängen mit der klassischen Cannabis-Entwöhnung zusammen.

    Hilfreich ist viel Sport und Bewegung in der freien Natur – daneben Johanniskraut-Tee und heiße Wannenbäder.

    Antidepressiva in Verbindung mit Cannabis sind eine gefährliche Mischung. Du bzw. Dein Mann sollte Rücksprache mit dem Neurologen/Arzt halten, der die Medikamente verschrieben hat.

    Und natürlich muss Dein Mann den Entzug wirklich wollen.

    LG Mickey

    Hallo Antary,

    na, danke - mir geht es gut so weit. Und natürlich denke ich öfter an die subjektiv schöne Kifferei und den vermeintlich leckeren Vodka dazu. Mittlerweile habe ich Respekt vor den Drogen und halte entsprechenden Abstand - jetzt schon seit 1,5 Jahren.

    Okay - manchmal träume ich immer noch nachts vom Thc und einer damit verbundenen besseren Welt - es wird langsam weniger.

    Der Suchtdruck ist mal mehr, aber eher weniger da. Die legale Droge Alkohol gibt´s in Massen in jedem Supermarkt. Hier drehe ich nunmehr entspannt meine Runden, ohne dass das Teufelchen in mir aufschreit.

    Dir einen feinen Abend und morgen gute Gespräche.

    LG Mickey