Schade eigentlich, wie taub wir Menschen doch geworden sind. Man muss nur mit dem Herzen sehen..
Da muss ich Dir vollkommen recht geben, auch ich habe jahrelang immer nur das gemacht, was die Gesellschaft und/oder das Umfeld erwartet. Dass man sich dann in irgendetwas verliert, ist aus meiner Sicht kein besonders großer Zufall. Und jetzt, wo ich mehr auf mein Inneres und vor allem mein Herz höre, geht es mir auch rein auf mich bezogen viel besser. Ich konnte mich oft oder meist selbst nicht leiden und lerne dabei auch mich neu zu schätzen.
Was ich heute mitteilen möchte ist, dass ich mit dem heutigen Tage nun 29 Tage von jeglichem erotischen/pornographischem Medium erfolgreich Abstand halten konnte. In dieser Zeit hat es mich 3-4x "getriggert". Die Intensionen waren von mittelmäßig bis heftig. Dies fand alles in den letzten 8 Tagen statt, als meine Frau und ich bewusst eine "Sexpause" begannen einzulegen, die bis jetzt noch bestand hat. Was mir an diesen Tagen, an denen die Trigger dann aktiv waren aufgefallen ist, sie waren allesamt sehr mit Stress behaftet. Unsere große Tochter macht es uns zur Zeit nicht gerade einfach mit ihrem Verhalten und den Dingen, die sie tut. Dadurch halten meine Frau und ich zwar zusammen, um diese Probleme zu beheben, wir haben dadurch aber auch weniger Zeit, damit wir uns mit unseren Problemen befassen können. An diesen Tagen waren die mittelmäßigen Trigger sehr aktiv. Der schlimmste erfolgte dann vor einigen Tagen nachts, als meine Frau und ich in einer Diskussion etwas in Rage redeten und sie dann ohne den Konflikt zu lösen schlafen ging. Diese Nacht war heftig, und der "Kampf" immens. Wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht wirklich sagen, auch nicht rückblickend, wie ich es doch geschafft habe, zu widerstehen. Weder habe ich auf Bilder oder Filmchen zurückgegriffen, noch habe ich "den kleinen Andi" in die Mangel genommen. Und auch wenn es überaus kräfteraubend und anstrengend war, diese Nacht sehe ich bisher als meinen größten Erfolg an, noch mehr als die 29 Tage Abstinenz, zu denen meine Frau meint, es wäre ein schönes Erfolgserlebnis.
Mein "kleiner Andi" macht sich allerdings auf andere Weise bemerkbar. Was ich jahrelang nicht mehr hatte, wohl durch die ständige Überanspruchung ist, daß ich schon morgens von ihm begrüßt werde. Aber ich habe auch sehr oft ein Dauerkribbeln von oben bis unten. Meine Frau ist der Meinung, er regeneriert. Ich bin mir dabei nicht sicher, ob es ähnlich einer Entzugserscheinung ist. Auf jeden Fall ist es auf Dauer doch sehr unangenehm. Wenn ich mich aber mit etwas anderem beschäftige gelingt es mir aber nach einiger Zeit, dass sich dieses unangenehme Kribbeln dann aus diesem Körperbereich verzieht.
Sofern dir dein Sein bewusst ist, hast du alles was man braucht.
Ich habe nun doch sehr die Vermutung, dass wir auf dasselbe Hilfsmittel zurückgreifen, um mehr über uns selbst und unser Handeln zu erfahren. Mir hilft es auf jeden Fall bei meinem Vorhaben immens, um weitestgehend im Gleichgewicht zu bleiben, soweit dies in dieser Phase möglich ist. Von meiner Frau habe ich dazu ein Kartendeck "Was dein innerer Buddha dir zu sagen hat" geschenkt bekommen (sie ist doch sehr spirituell veranlagt). Die Erkenntnisse, die ich daraus schließen kann sind unerwartet passend und überaus hilfreich den steinigen Weg voranzuschreiten.