Hallo Franz,
vielen Dank für Deine Antwort!
Mein Arbeitsverhältnis ist etwas kompliziert und ich möchte diesbezüglich nicht ins Detail gehen. In meinem (Arbeits-)Umfeld ist eine 50+ Stundenwoche schon eher die Regel. Ich sage nicht, dass das erstrebenswert wäre aber man orientiert sich doch natürlicherweise an der Norm die in der eigenen "Blase" vorherrscht. Außerdem bereitet mir meine Tätigkeit wirklich große Freude, es fühlt sich oft garnicht nach Arbeit an.
Ich bin 25. Ich glaube nicht, dass mich die Stundenanzahl belastet, der Leistungsdruck (egal ob der von mir selbst kommt oder von außen) aber schon.
Wenn ich mit Freunden zusammen bin fühlt es sich nicht an wie eine Maske. Ich bin einfach ein Mensch, der in Gesellschaft aufblüht. Umso dümmer von mir, mich zu Hause zu verkriechen (ich lebe alleine). Es ist mir auch bewusst, dass es mir in solchen Momenten helfen würde mich mit Leuten zu umgeben, aber ich tue es einfach nicht.
Ich bin in einem Sportverein angemeldet wo ich feste Trainingszeiten habe und meistens gehe ich auch hin (aber eben viel zu oft nicht). Wenn ich einen schlechten Tag habe ist es mir dann irgendwie egal ob ich Leuten (oder auch mir selbst) mit meinem Verhalten schade.
Über therapeutische Hilfe habe ich noch nie nachgedacht. Mein Leben ist abgesehen von dem Problem so unglaublich viel Zeit vor dem PC zu verschwenden eigentlich bis jetzt nicht schlecht verlaufen. Ich weiß auch nicht woher mein Verhalten kommt. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass es in meiner Familie eine Vorgeschichte mit Alkoholsucht gibt und ich zu meinen Eltern eigentlich keinen Kontakt, jedoch einen sehr stabilen Freundeskreis habe (also ich bin nicht einsam oder so). Ich glaube ich habe einfach nie gelernt mit Stress/Druck/dem Leben umzugehen (auch positive Erlebnisse können dieses exzessive Verhalten bei mir auslösen). Mit jeglichen Substanzen hatte ich übrigens noch nie Probleme (egal ob Alk oder Gras, beides probiert, beides zum Glück null Suchtpotential für mich).
Ja, ich bin auf den Computer auch beruflich angewiesen. Trotzdem schaffe ich es oft Wochen lang den PC rein für berufliche Zwecke zu nutzen. Dann aber kommen wieder Zeiten wo mir die Kontrolle über mein Verhalten komplett entgleitet. Ich bin dann auch ein ganz anderer Mensch: antriebslos, schweigsam und alleine das Aufstehen aus dem Bett wird zum unüberwindbaren Hindernis.
Ich dachte vielleicht hat hier jemand ähnlich Schwierigkeiten und kann mir einen Tipp geben wie ich dieses Verhalten weg bekomme. Außerdem ist es ganz nett mal darüber zu reden/schreiben weil das sonst keiner weiß.