eigentlich war mir schon länger klar, dass ich ein Suchtproblem habe aber den Schritt zu gehen eine Therapie zu machen und es damit quasi auch meinem Umfeld offenbaren zu müssen, habe ich so ohne "Druck von außen" nicht geschafft.
Letztendlich bin ich auch irgendwie froh diesen Weg nun zu gehen, denn der Alkohol macht so viel kaputt. Nicht nur den Körper (Gott sei Dank ist es bei mir noch nicht so weit gekommen), sondern vor allem auch zwischenmenschliche Beziehungen. Ich habe mich niemandem anvertraut und heimlich getrunken. Mein Mann hat mich drauf angesprochen, ich habe immer verneint und ihn somit angelogen, was gar nicht meine Art ist. Sicherlich wäre das irgendwann umgeschlagen und ich hätte ihn dann nicht mehr an meiner Seite. Wer möchte das schon mitmachen?
Ich habe eine Ausbildung im sozialen Bereich gemacht und dort auch Entspannungstechniken gelernt und damals haben sie mir gut gefallen. In der Zeit der Entgiftung konnte ich mich nicht wirklich drauf einlassen, es sprang zu viel Anderes im Kopf herum. Aber nun mit etwas Abstand kann ich mir vorstellen mich in der Reha wieder drauf einlassen zu können.
In der Entgiftung habe ich mich auch gewundert, dass einzelne Gespräche mit den Psychologen oder Sozialarbeitern gar nicht so wirklich angedacht sind und man sie extra beantragen muss. Aber diese Gruppengespräche haben mir auch schon was gebracht. Von den anderen Mitpatienten bekommt man manchmal auch eine andere Sicht auf die Dinge oder man entdeckt sich selbst wieder in bestimmten Verhaltensweisen.