Beiträge von Leicht fertig

    Ich muss Euch sicher nicht sagen, was für schlimmes Zeug derzeit an Cannaboiden derzeit unterwegs ist und gedealt wird. Der Run der NPS (neue psychoaktive Substanzen) geht weiter und es tauchen immer wieder neue Modifikationen von Hasch und Gras auf, die ungewohnte Wirkungen auslösen. Deshalb hier: Sicher gehen, woher man sein Zeug bekommt um im Zweifel lieber erst gering dosieren und ggf steigern, sehr wichtig.

    Hallo zusammen,

    das oberhalb angeführte Zitat hat mich dazu gebracht mich hier zu registrieren und ebenfalls meine Erfahrungen zu teilen.

    Bis unlängst habe ich über ein bisschen mehr als zehn Jahre hinweg fast täglich Cannabis in form von Joints konsumiert, allerdings in vergleichsweise sehr geringen Dosen. Mein durchschnittlicher Verbrauch lag in etwa bei 2-3 Gramm im Monat.

    Grundsätzlich bin ich, bis unlängst zumindest, wohl das was in der Umgangssprache gerne als "hochfunktionaler Kiffer" bezeichnet wird. In meinen 35 Jahren habe ich es trotz regelmäßigen Konsums geschafft eine einigermaßen erfolgreiche Karriere zu beschreiten, die mir beruflich sowie auch finanziell sehr viel Erfolg beschert hat. Der tägliche Joint am Abend war für mich bis jetzt mein Entspannungsmittel, so wie andere am Abend ebend ein Glas wein oder ein Fläschchen Bier trinken.

    Das ging alles so weit halbwegs gut, bis ich das letzte Mal meinen Vorrat über einige Ecken und aus unbekannter Quelle aufgestockt habe. Das Cannabis dass ich bekommen hatte, kam mir von Anfang an etwas merkwürdig vor, vor allem da es in Geruch, Konsistenz und Wirkung stark unterschiedlich zu dem war, was ich bis jetzt gewohnt war. In meinem retrospektiv betrachtet grenzenlosen Leichtsinn dachte ich mir nicht wirklich viel dabei, tat das ganze mit dem Gedanken "naja, da hab ich wohl einfach irgendein besonders starkes Zeug erwischt" ab, und habe es wie gewohnt täglich und wohlgemerkt aufgrund der starken Wirkung in sehr geringen Dosierungen, über 2-3 Wochen hinweg täglich geraucht. Anfänglich kam mir abgesehen von der unnatürlich starken Wirkung des besagten Krauts nichts anders vor als sonst, bis ich nach besagter Zeit während dem "Genuss" eines Joints mit diesem Zeug einen Zustand erlitt, der mir bis dahin in dieser Form noch nie bekannt war. Leichte Anflüge von Paranoia oder Unwohlsein bei vereinzeltem übermäßigem Konsum waren mir aus der Vergangenheit bekannt, aber absolut kein Vergleich zu dem was ich seit den letzten 2 Wochen empfinde und nachgehend beschreiben werde.

    Eines Abends rauchte ich also wieder meine üblichen Joint, bis es plötzlich wie ein Blitz durch meinen ganzen Körper schoss und ich, kurzgesagt, dachte ich müsste jetzt gleich sterben.

    Plötzlich fühlten sich meine Arme und Beine abwechselnd taub an und kribbelten, Hitzewallungen schossen von meiner Nase ausgehend durch meinen ganzen Körper, im linken und rechten Auge begann alles, insbesondere der Bildschirm meines Computers, zu flimmern und ich dachte ehrlich ich habe jetzt entweder einen Schlaganfall, einen Herzinfarkt, oder beides gleichzeitig. Dazu gesellten sich extreme Schmerzen im Genick die bis über die Augen ausstrahlten, Schwindelgefühl, generelle Todesangst, Sehstörungen, leichte visuelle und akustische Halluzinationen, Tinnitus... alles eigentlich was man so empfinden kann. Das komplette Ausmaß meiner Empfindungen lässt sich eigentlich in Form von Text oder gesprochenem nicht im vollen Umfang beschreiben.. wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ich habe mir dann ein Blutdruckmessgerät besorgt und festgestellt, dass der untere Wert meines Blutdrucks auf bis zu 115mm/Hg erhöht war, akute diastolische Hypertonie im Fachbegriff.

    Anfangs war mir eigentlich nicht sofort klar, dass es wohl an dem sonderbaren Zeug liegen könnte, bis ich beschlossen habe es an gute Freunde abzugeben die mir ebenfalls nach einmaligem Genuss sofort attestierten, dass damit irgendwas nicht stimmt. Im Endeffekt landete das Zeug bei zwei guten Freundin schlussendlich in der Toilette. Da diese beiden Freunde in weitaus höheren Mengen als ich konsumieren, ist meine Vermutung dass sie dadurch schneller, besser gesagt sofort, gemerkt haben, dass es sich hier nicht um echtes Gras handelt. Ich habe das Zeug in nur minimalen Mengen geraucht, da ich auch sonst sehr wenig in meine Joints packe.

    Nach eingehender Recherche im Internet, Foren, etc. bin ich zu 99% sicher, dass ich anstatt "normalem" natürlichen Cannabis ein mit synthetischen Cannabinoiden behandeltes Kraut bekommen habe. Vermutlich war es mit ebendiesen besprühtes oder darin eingetauchtes CBD-Gras.

    Seit diesem Vorfall, der nun ca 2 Wochen her ist, kann ich kein Cannabis jedweder Art mehr konsumieren ohne, zumindest in abgeschwächter Form, nach nur wenigen Zügen dieselben oder ähnliche Erscheinungen zu bekommen. Das Zeug dass ich da bekommen habe, hat mir den Genuss am Cannabiskonsum für immer verdorben, zumindest fühlt es sich von heute aus gesehen so an.

    Nun befinde ich mich also im unfreiwillig kalten Cannabisentzug und erst dabei wird mir klar, wie sehr ich offensichtlich bereits körperlich und psychisch von der Substanz abhängig war. Es plagen mich generelles Unwohlsein, Lustlosigkeit, Angst, Kopfschmerzen, Albträume, kraftlose Beine, zeitweilige Sehstörungen, einseitige Augenschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Anflüge von akuter Depression und wie aus dem nichts kommende heftige Panikattacken. Ein halbwegs guter Überblick über meine Symptome wird in dieser Studie der WHO zu synthetischen Cannabinoiden, in diesem Fall die Substanz "JWH-018" beschrieben:

    4_5_review.pdf

    Nächste Woche habe ich einen Termin beim Internisten und beim Psychologen um meine Beschwerden abzuklären und herauszufinden ob es nicht vielleicht andere zugrunde liegende körperliche Ursachen für meine Beschwerden gibt.

    Angeblich verfliegen die meisten Symptome innerhalb von 2-4 Wochen ab dem letzten Konsum, und ich hoffe dies ist auch bei mir der Fall.

    Dumm gelaufen =(

    Ich kann auf jeden Fall nie wieder Gras konsumieren, da man heute offensichtlich nicht mehr sicher sein kann, was man bekommt.

    Wenn interesse besteht, werde ich über den weiteren Verlauf meiner Erfahrungen berichten.

    Abschließend möchte ich noch eindringlichst sagen:

    FINGER WEG VON STRASSENGRAS!

    Gruß.