Guten Morgen liebe Loulou,
Wenn man ihm so zuhört kann man wirklich glauben, dass ich ihm Unrecht tue. Er ist so ein toller Vater, er versucht alles zu tun um es mir recht zu machen, was will ich denn noch?? Und nur weil er jeden Abend ein bißchen kifft versaue ich unsere Beziehung. Manchmal denke ich leider auch er hat recht. Es könnte alles so schön sein. Und ja ich bin frustriert. Ich weiß aber mittlerweile gar nicht mehr so genau wovon..
Genau diese inneren Dialoge wie in den Zitaten hatte ich auch. Hier tust du dir wieder die Schuld in die Schuhe schieben, dir einreden du wärst eventuell nicht locker genug...
Ich finde eher dass die Droge genau diesen Abwägungsprozess so viel schwerer macht. Es ist wie ein Fremdköper in unserer Beziehung der alles aus dem Gleichgewicht bringt. Und es mir erschwert die Beziehung im Lot zu halten, weil ich damit nicht umgehen kann.
Du sagst, es ist ein "Fremdkörper" in der Beziehung. Genau, und dieser Fremdkörper hat da nichts zu suchen.
Siehst du eigentlich, dass du dich als "Verantwortliche" fühlst die "Beziehung im Lot zu halten"??? Trägt er denn keine Verantwortung? Muss er nichts beitragen? Ist Beziehung nicht ein "Geben und Nehmen" auch auf emotionaler Ebene?
Vielleicht stimmt es auch, und unsere Beziehung wäre ohne die Droge auch fürchterlich. Halte ich für gar nicht so unwahrscheinlich momentan.
Diese Frage habe ich mir 1000x gestellt, und ganz ehrlich! Werden wir niemals erfahren, bis diese Menschen nicht absolut clean und suchtfrei sind.
Und wie soll ich für mich entscheiden können ob es gerade mir nicht gut geht, oder ich einfach nur traurig bin weil er draußen sitzt und kifft anstatt den Abend mit mir zu verbringen. Genau jetzt übrigens. Vielleicht wäre ich auch traurig wenn er bei mir sitzen würde. Dann könnte ich aber wenigstens anfangen weiter in mich zu gehen und herauszufinden was ich brauche momentan.
Du wärst ganz bestimmt nicht traurig...
Ist denn diese Situation nicht der Auslöser gewesen, der dich dazu bewegt hat Abends noch diesen Beitrag zu schreiben?
Ich habe mich jeden Abend als er bekifft war so einsam und verlassen gefühlt, er hat sich weggemacht....und ich bin in der Realität geblieben. Ich habe das sogar als ungerecht empfunden, meine innere Wut ging sogar mal so weit dass ich den Gedanken hatte auch eine Sucht zu entwickeln (obwohl ich gar keine Suchtmittel konsumiere, außer Kaffee, weder Alkohol noch Zigaretten oder Sonstiges), z B. mich jeden Abend zu besaufen oder Tabletten einzuwerfen und mich so richtig mit irgend etwas zuzudrönen, damit er mal spürt wie schlecht man sich fühlt wenn der andere betäubt oder berauscht ist. Nur hat im selben Moment mein gesunder Menscheverstand gesagt, dass es nichts ändern würde, und ich mich dann kaputt machen würde für ein Idiot der es nicht wert ist.
Niemand ist es wert dass man sich aufopfert, außer die Kinder, wenn sie klein und abhängig von den Eltern sind, und keine Selbstverantwortung tragen können.
Sorry falls die Nachricht heute nicht so wahnsinnig nett rüberkommt.
Ich finde es echt krass, wie wir uns aus Liebe so manipulieren ließen oder lassen.... und was für unverschämte Ausreden und Argumente iherseits kommen, ja nicht einsehen, dass man eine Sucht hat, oder die Verantwortung dafür übernehmen.... und dann noch der Egoismus zu sagen "ich will ja nur abchillen und mein Leben genießen! was ist so schlimm daran?" und man selbst steht dann da wie die letzte Idiotin und stellt sich die Frage: Bin ich denn nicht normal? Verlange ich denn zu viel, bloß weil ich ein normales Leben will?
Mir hat momentan nur die Trennung und Kontaktabbruch etwas gebracht. Ich fühle mich befreit und erleichtert, auch wenn mein Herz manchmal meint nach ihm schreien zu wollen, und ihn zu vermissen, ich liebe ihn noch.... aber dass ich ihn verlassen habe, war auch ein Liebesakt!
Ich bin froh dass bei mir keine Kleinkinder eine Rolle spielen, und ich sehe in welcher Zwickmühle du steckst, aber es gibt mehr als nur einen Ausweg für dich, es gibt sogar viele Lösungen, aber dafür musst du dir 100% im KLAREN sein was du für dich und dein Kind möchtest, welches Leben du für euch willst, und dir einen Plan und Visionsboard machen.
Wie würde dein WUNSCHLEBEN aussehen? Welche Kompromisse möchtest du nicht mehr eingehen? Wo willst du nicht mehr zurückstecken?
Und such dir dann Hilfe von außen, Familienberatung, vielleicht ein coaching oder selber eine Therapie um dein Bindungsverhalten zu heilen und dein Selbstwert zu steigern....etc
Ich hoffe du findest in meinen Zeilen irgend etwas was dir Hilft.
Fühl dich ganz lieb gedrückt!
Wenn du weißt was du willst, zeigt sich automatisch der Weg! :emojiSmiley-173: