Beiträge von MaBi0207

    Hallo liebe Julia,

    ich danke Dir ganz ganz herzlich für deine Toleranz, Zeit und Hilfe. Ich werde nochmal mit ihm sprechen, sofern er das noch möchte und mich vorsichtig, aber weniger radikal in eine mögliche Perspektive reindenken. Und ja, schwarz-weiß-Denken ist nicht meine Strategie. Graustufen und gesunde Distanz müsste ich vielleicht schaffen. Meistens. Mal sehen. Und vielleicht gibt es ja auch Hoffnung auf seinen Willen eines Tages.

    Jedenfalls...Tolle empathische Antwort, ich Danke Dir sehr!!

    MaBi

    Hallo ihr Lieben,

    nach langem Hin und Her, stelle ich fest, dass ich gerne mit jemandem reden möchte, aber vor lauter Scham nicht so wirklich darf/kann. Darum hier. Anonym.

    Vor kurzem habe ich mich Hals über Kopf in einen Mann verliebt, der Amphetaminabhängig ist. Alles fiel mir von Anfang an so leicht mit ihm und ich fühlte mich das Erste mal mit einem Mann wirklich frei so wie ich bin. Er ist so lebendig, locker, hat mich zu 100% so angenommen wie ich bin, meine Ängste passiv weggeblasen, alles so perfekt..

    Und, da ich selbst eine Sichtvergangenheit habe(Alkohol), war mein Verständnis für seine Amphetaminsucht inklusive seiner Erklärungen zur ADHS-Indikation+Arbeit usw. entsprechend hoch.

    Jetzt, wo die Anfangseuphorie der Realität Platz macht, erkenne ich seine Abhängigkeit und Folgen, die sein Körper sowie Seele bereits tragen. Schlaflosigkeit, Hunger, Zucken, Verfolgungswahn (wobei auch viel Wahrheit in seinen Ängsten und Geschichten steckt). Er hat wohl auch schon einige Male eine Entgiftung gemacht oder sich mit anderen Substanzen zur Amphetaminreduktion verholfen. Aber so richtig los kommt er nicht und ich glaube, das will er auch garnicht so wirklich. Zumindest rechtfertigt er viel mit seiner ADHS-Diagnose, Arbeit und Existenz. Und das obwohl er zwei Kinder hat, die er wirklich liebt.

    Nun zu mir..

    Ich habe selbst Kinder, bin verheiratet (wir leben polyamor- nicht "offen", führe auch sonst keine weiteren sexuellen Beziehungen oder sowas), studiere Psychologie, kenne mich ein bisschen aus mit Süchten und Süchtigen und sollte mich entsprechend schützen. Und darum halte ich ihn nun auf Abstand und hab es vorläufig beendet. Habe gesagt, dass wir nochmal bei 0 anfangen könnten, wenn er davon losgekommen ist. War das überhaupt Okay, was ich da gesagt habe? Und.. es tut so unheimlich weh. Ich vermisse ihn.

    Nun zu meinen Fragen..; kennt jemand jemanden, der da schonmal von weggekommen ist? Kennt jemand diese Wut und Enttäuschung, die ich auf dieses Zeug und die Psychiater habe, die sowas verschreiben? Und diesen Liebeskummer, der garnicht sein müsste...? Wie soll ich mich nur verhalten, ich muss doch für meine Kinder funktionieren, meinen Alltag verlässlich bestreiten, mich konzentrieren usw..Jetzt kommen neben der Amphetaminsache sicher einige Fragen/Kritiken zur Polyamorie auf- ich beantworte sie gern.

    Und für alle, die das für sich bereits verpacken konnten; hat jemand eine Empfehlung für mich, wie ich mich fortan verhalte?

    Ich danke euch sehr und entschuldige mich vorab für das Gefühlschaos !

    Mabi