Guten Morgen,
vielen Dank für eure Nachrichten. Bin noch immer abstinent. Gestern war sogar der Drogentest mit empfindlichen 25 ng cut off negativ. Also im Straßenverkehr bin ich schon mal wieder save. Ich habe in der abstinenten Phase nie ne Selbsthilfegruppe besucht. Wegen meines Jobs habe ich ja auch bei der ambulanten Suchttherapie immer nur Einzelgespräche (oft mit Begleitung durch meine Frau) gehabt. Ist so, weil in der Kleinstadt hier entweder leibliche Eltern meiner Mündel (vorheriger Job) auch dort in Behandlung sind oder heute als Fallmanager einige meiner Kunden. Das ist nicht so cool dann zwischen denen zu sitzen. Nachdem ich mich wieder einmal intensiv mit Medizinalcannabis befasst habe muss ich feststellen, dass auch damit mein Führerschein in Gefahr bleibt. Es ist halt so ein Versuch der Selbsttäuschung von mir. Dann ist es ja plötzlich ein Medikament. Haha, so ein Scheiß. Die Depressionen kommen ja vermutlich vom Kiffen und gegen meine Rückenschmerzen sollte ich mich vielleicht mal mehr bewegen.
Wichtige Erkenntnis.
Alkohol ist doch das beste Beispiel davor...
Ansonsten muss ich mich Franz anschließen. Ähnliche Diskussionen derzeit im Freundes- und Bekanntenkreis. Wird man derzeit erwischt, ist der Lappen erstmal weg bis die Politik sich nicht einig ist und sich festlegt.
Was macht das Thema Jobwechsel?
Das Thema Jobwechsel beschäftigt mich sehr. In meinem neuen Arbeitsbereich (seit Juni 2023) fühle ich mich grundsätzlich nicht unwohl. Aber so vieles ist so neu. Mir fällt alles sehr schwer. Das Team ist total nett und meine direkte Bürokollegin auch. Aber die Hälfte meiner KundInnen sind Migranten. Mit der Personengruppe fällt mir die Zusammenarbeit aufgrund der sprachlichen Barriere echt schwer. Derzeit versuche ich die Vor- und Nachteile eines Wechsels zurück auf meinen alten Arbeitsplatz gegeneinander abzuwägen. Dabei komme ich aber nicht gut voran. Fest steht, dass ich wohl zurückkehren könnte. Ein grundsätzliches Interesse daran habe ich meinem ehemaligen Teamleiter und auch dem Abteilungsleiter im entsprechenden Fachbereich schon mitgeteilt. Und es ist auch definitiv die Chance in der Außenstelle (also in der Nähe meines Wohnortes) zu bleiben. Die schwangere Kollegin, die im Sommer ihre Vollzeitstelle in die Elternzeit verlässt, war auch immer meine Vertretungskollegin. Ich kenne somit mindestens die Hälfte oder mehr ihrer Fälle.
Das neue Programm mit dem ich arbeiten muss, habe ich auch nach fast einem Jahr noch nicht richtig verstanden. Sicher, ich kann hier jeden Tag um 16 Uhr oder etwas später Feierabend machen und nach Hause fahren. Auch mit meiner direkten Vertretungskollegin in meinem Büro verstehe ich mich prima. Meine Urlaubspläne konnte ich immer umsetzen, da ist sie total entgegenkommend. Was mich aber meisten belastet, ist die Tatsache, dass mein Kundenstamm hier zu mindestens 50% aus Migranten besteht, was mir vor meinem Wechsel nicht klar war. Auch dass die meisten Menschen an die ich meine Arbeit richte, überhaupt gar nicht arbeiten wollen, finde ich total zermürbend. Dazu kommen noch die geplanten Veränderungen für die Arbeit im Fallmanagement. Einige unserer Instrumente hier werden künftig nur noch von der Arbeitsagentur angeboten, sodass immer weniger Möglichkeiten bestehen, die Menschen auch langfristig erfolgreich zu aktivieren und in Arbeit zu integrieren.