Hey..... vielen dank für deine Antwort
Also ich habe im Grunde, muss ich gestehen, eine sehr ambivalente Beziehung generell zu Ärzten, Doktoren, der Schulmedizin und generell allen "staatlichen" Institutionen.
Ich weiß nicht warum das so ist, wahrscheinlich liegt das daran, dass ich einfach nie war wie Andere und auch nicht mit mir klar kam..... und dann wohl erstmal abgelehnt habe, was mich sowieso nicht "versteht".
Im Grunde ist das total ambivalent, weil ich "Sie" ja auch nicht verstanden habe und mit meinem Verhalten dann in einen Schutzmechanismus gegangen bin.
Auf gut Deutsch, bin ich einfach weggelaufen, vor der konkreten Auseinandersetzung, mit mir Selbst.
Und dass ich mich mit Rum überschütte, oder zumindest das so wirkt, ist wahrscheinlich auch nur eine Schutzhaltung.
Das wirkt bestimmt sehr unsympathisch und ich bin dankbar, dass du mich darauf hinweist.
Das sollte überhaupt gar nicht so sein.
Es liegt mit Sicherheit daran, dass auch in meinem Verhalten gegenüber Involvierten immer eine gewisse schützende/abwehrende Grundhaltung integriert war.
Wenige Kontakte und Bekannte von mir, selbst diese, die selbst Feiern gegangen sind, haben so viel konsumiert wie ich.
Interessanterweise kenne ich mehr Mädchen als Männer, die auch im Dauerkonsum waren und quasi den Konsum ganz regulär in den Alltag integriert haben.
Ich habe das manchmal Selbst-Medikamentation genannt.
Ich bin halt im Gegensatz zu vielen Anderen, immer gerade damit gegangen und habe mir dabei auch ganz bewusst angeguckt was ich da mache.
.....und ich habe unter meinem Konsum psychisch nicht gelitten, bzw. waren mir die negativen Aspekte, genauso wie die positiven Aspekte bewusst.
Es gab immer mal Phasen, wo ich z.B nichts bekommen habe, und das der Preis des Konsums hoch war, wusste ich immer dann, wenn wieder was da war..
Gerade emotionale Wahrnehmungen wurden wieder abgeschwächt.
Das hatte einen sehr lindernden Aspekt, aber mir war auch klar, dass ich SO in der emotionalen Farbpalette meines Seins krass eingeschränkt war.
Nicht so wie "schwarz-weiß" aber vielleicht höchstens so wie "Blau-Rot-Gelb" und das war's.
Aber das war lange Zeit auch nötig.
Ich hätte sonst mein Leben nicht leben können.
Ich glaube, dass ich mich psychologisch einfach extrem weiterentwickelt habe. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass lch heute so gerne ohne Amphetamin lebe.
Gewisse Traumata konnte ich überarbeiten und Heute bin ich froh über meine neue Gefühls-Farbpalette.
Ich bin dankbar dafür, dass ich wieder alles fühlen kann, ohne dass es mir weh tut, oder mir "Schäden zufügt"
Als ob Ich blind war, und wieder sehen kann. So fühle ich mich.
Emotional habe ich überhaupt kein Problem mit dem Nicht-Konsum. Psychisch auch nicht.
Tatsächlich ist dieses nicht-konsumieren für mich genauso selbstverständlich im Denken, und überhaupt kein Thema, wie vor zwei Monaten der Dauer-Konsum für mich kein Thema war.
Mein nicht-Konsum erscheint mir genauso natürlich, wie noch vor zwei Monaten mein Konsum. Frag mich nicht. Wunderheilung.
Es sind tatsächlich nur die körperlichen Themen, die Mich jetzt begleiten....
Meine Körperlichkeit, die ich jetzt wahrnehme oder "anders wahrnehme" als früher.
Möglich ist es ja auch, dass ich mich einfach erst daran gewöhnen muss, nicht den ganzen Tag dauer gedopt zu sein.... Auf Speed ist alles möglich.
Oder auch nicht.
Ich konnte vier Tage wach sein.
Musste ich aber nicht.
Jetzt ist das irgendwie anders.
Ich bin gezwungen dazu, wach zu sein, und das nimmt mich schon ein bisschen mit....
Selbst wenn ich nach drei Tagen wach einschlafe, wache ich alle zwei Stunden auf und bin, wenn ich aufstehe, absolut gerädert, nur um dann mit Pech wieder drei Tage nicht schlafen zu können.
Aber ich finde es ehrlich gesagt sehr interessant, dass du schreibst, dass es auch Anderen Süchtigen so geht.
...Und wahrscheinlich sprichst du da ja von Abhängigen jeglicher verschiedener stoffbezogener Süchte?!
Ich will mich jetzt nicht schon wieder anmaßend anhören, aber tatsächlich habe ich mich noch nie mit dem Thema "Sucht" an sich auseinandergesetzt.
Weil ich nie nach Lösung dafür gesucht habe, meinen FREIWILLIGEN MISSBRAUCH (schön gesagt übrigens 😚) zu beenden, habe ich mich auch nie mit Suchtmittel-Entzug an sich auseinander gesetzt.
Ich bin immer, wie gesagt, clean damit gewesen und hatte auch nie das Gefühl, unter allen möglichen, mir vorhandenen Optionen, eine schlechte Wahl gewählt zu haben.
Im Gegenteil.
Ich war und BIN mir immer(noch) 100% sicher (gewesen), das richtige zu tun für mich und wäre es nach mir gegangen, hätte ich bis zu meinem Lebensende weiter konsumiert.
Vielleicht kann ich ja gerade deswegen heute so gut von meiner Sucht "weggehen", weil ich Sie nie als eine solche gesehen habe, und meine Abhängigkeit und Mich, deswegen auch nie verurteilt habe.
Demnach:
Ist es also TATSÄCHLICH ein verbreitetes Phänomen, das, gleich dem Konsummittel an sich, ein ehemaliger stoffbezogener Süchtiger Schlafprobleme mitbringt und nicht schlafen kann?
Und das geht heroin-konsumenten genauso wie auch Alkoholikern auch z.B? Interessant. Wie lässt sich das erklären?
Zu der "Routineuntersuchung" nur kurz zwei Sätze.
Ich hatte hier nachts starke Schmerzen in der linken Brustseite, und nachdem in der nächsten Nacht auch mein Arm taub wurde, hatte ich mich dazu entschieden ins Krankenhaus zu fahren um einen Herzinfarkt auszuschließen.
Die Ärztin hat mir mitgeteilt, dass diese Missempfindungen in meiner linken Brustseite an einer Muskel Zerrung liegen und konnte auch anhand einer Blutuntersuchung feststellen, dass ich keinerlei Herzinfarkte in der Vergangenheit hatte, zumindest hat sie mir das so erklärt.
Während der Blutuntersuchung an sich ist dann eben routinemäßig aufgefallen, dass ich diese schlimme Schilddrüsenunterfunktion habe.
Über meinen Konsum habe ich nicht weiter gesprochen, da ich ja eigentlich nur klären wollte, ob es meinem Herzen gut geht.
Darüber hinaus erscheint mir die Medizinerin im Krankenhaus jetzt auch nicht unbedingt als die richtige Person, mich in derlei Weise zu betreuen.
Meinst du, es scheint realistisch, dass ich durch den permanenten dopingkonsum mit Amphetamin dafür gesorgt habe, dass meine Schilddrüse nicht mehr arbeiten muss, weil ich mir quasi von außen die Energie geholt habe, die sonst meine Schilddrüse irgendwie selbst herbeigeführt hätte?!
Meinst du, dass sie deswegen aufgehört hat regulär zu arbeiten ??
Ich bin kein Mediziner und habe da wirklich nur laienhafte Vorstellungsmöglichkeiten aber ich werde deinen Rat befolgen und habe mir jetzt eine Zeitspanne von einem Monat gesetzt. Wenn ich feststelle, dass meine Symptome in einem Monat immer noch einschränken sind für mich, werde ich auf jeden Fall zu einem Facharzt gehen, und zumindest mal einen Test machen lassen.
Wie ich mit den Ergebnissen dann umgehe, kann ich dir nicht genau sagen.
Aber zumindest wüsste ich dann noch einmal genau Bescheid und hätte dann auch einen Ansprechpartner, mit dem ich über meinen Drogenkonsum und die Auswirkungen auf meinen Körper sprechen könnte.
Lieben Dank noch mal für deine Nachricht und viele Grüße