Beiträge von Hamburga

    Hallo in die Runde,

    unser Sohn ist 22 und kifft seitdem er 15 ist. Abi hat er geschafft. Corona hat ihn aus dem FSJ zurück nach Hause gebracht. Eine Lehre hat er dann geschmissen, Sein Wunschstudium kann er wg. NC noch nicht starten. Gelegentlich jobbt er. Er hat noch ein Zimmer bei uns, eigentlich hat er eine Wohnung, die wir bezahlen, und die Hälfte der Woche verbringt er bei seiner Freundin, einer sehr netten, älteren Frau, die sehr stabil im Leben steht.


    Aber: seit Jahren beobachten wir, dass er anscheinend immer mehr kifft. Sein Zimmer ist ein Saustall, voller Kiffer-Utensilien. Dazu kommt sehr viel Bier, etwa um die 6 Flaschen am Tag. Auch sein Verhalten wird immer unangenehmer. Er spricht laut, benutzt immer mehr Schimpfworte, hat sehr extreme Meinungen, so dass es in netter Gesprächsrunde nicht mehr nett ist. Gemeinsame Spieleabende dominiert er durch seine Hektik und sein Tempo. Dass er ein Drogenproblem hat, sehe ich seit Jahren. Er nimmt auch Ritalin, Attentin, Elvanse wegen seiner ADS Diagnose. Er wirkt immer antriebsärmer, sitzt hier zuhause nur noch am PC. Geldverdienen interessiert ihn nicht. Er bekommt von uns sein Kindergeld. Wohnung, Telefon wird ja bezahlt. Wovon er allerdings seinen Drogenkosum bezahlt, wissen wir nicht. Hier zuhause daddelt er die Nächte durch und schläft dann wie tot bis zum nächsten Abend durch.

    Letztes Jahr checkten wir zum ersten Mal, dass er Unmengen von Benzos nimmt und wahrscheinlich auch damit handelt. Packungen für 150 Stück lagen in seinem Zimmer. Er meinte zwar letztens, Medikamente nähme er nicht mehr, aber heute haben wir wieder Beutel für vergleichbare Substanzen in seinem Zimmer gefunden. Dazu Berge von Tüten für Gras. Er verbittet sich, dass wir in seinem Zimmer rumschnüffeln, aber ich tue es trotzdem manchmal. Und da habe ich zum ersten Mal in seiner Drogenschublade ein kleines Plastikgefäß mit weißem Pulver gefunden. Ich habe es an meiner Zunge ausprobiert, die total taub wurde. Ich denke, es ist Koks. Heute war das Pulver weg. Sohn ist seit gestern wieder bei seiner Freundin. Ob Zimmer aufräumen, Verbot von Drogenkonsum hier in unserem Zuhause, Bitte um Besuch einer Drogenberatung, nichts hilft oder wird befolgt.

    Ich schätze, wenn seine Freundin das völlige Ausmaß begreift, wird sie sich trennen. Was können wir noch tun? Wie können wir uns verhalten? Problem mit seiner Wohnung. Die läuft auf unseren Namen und soll mal irgendwann im Alter für uns zur Verfügung stehen. Wir müssen sie also auch weiter bezahlen (Mietwohnung). Unser Sohn macht uns seit Jahren Sorgen. Gefühlt war es im Herbst 2021 am schlimmsten, wor wir ihn zum ersten Mal völlig high und fast besinnungslos erlebt haben und er auch wann anders eine Nacht wohl besinnungslos stundenlang mit der S-Bahn durch die Stadt gefahren ist und völligen Filmrissen und beklaut nach Hause kam.

    Er ist eigentlich ein liebenswerter, netter Junge mit einem klugen Kopf. Aber er macht sein Leben kaputt. Alles, was er macht, macht er entweder zu intensiv oder gar nicht. Er schwankt ständig zwischen Extremen, auch in der Kommunikation. Und wenn er sich beim Essen das Bier in Mengen reinkippt, ist er danach auch zuuu munter und auch nicht erträglich. Außerdem fragen wir uns natürlich, wo er sein Geld herbekommt? Er hat offenkundig genug. Er hat öfters davon gesprochen, mit LSD-Derivaten handeln zu wollen. Ich kann ja schlecht sein Telefon oder seinen PC durchsuchen. Aber wir trauen ihm gar nicht mehr. Wenn wir ihn mit unseren Gedanken konfrontieren und um Info bitten, verweist er auf sein Alter. Wer kennt diese Situation? Und selbst wenn er jetzt den Studienplatz bekommen sollte, sehen wir nicht, dass er das Studium schafft. Vielen vielen Dank fürs Lesen und vielleicht für den ein oder anderen Tipp.

    Grüße Hamburga