Über 40 Jahre sind es inzwischen her, dass der 'Freundeskreis e.V. gegen Alkoholgefahren Wesel' gegründet wurde, denn am 1. Januar 1979 trafen sich in der damaligen Wohnung von Karl-Heinz neun vom Alkohol betroffene bzw. mitbetroffene Menschen, die beschlossen hatten, den Weg vom Alkohol weg nicht nur selber zu gehen, sondern einen Verein zu gründen, der es sich zur Aufgabe stellen sollte, auch anderen Menschen in ähnlicher Situation zu helfen, ebenfalls den richtigen Weg zu finden. Zwar gab es bereits Vereine, die dieses Ziel verfolgten, wie z.B. die 'Anonymen Alkoholiker', den 'Kreuzbund', jedoch setzte dieser neuentstehende Verein Grundlagen und Schwerpunkte anders als diese bereits bestehenden. Vom 'Kreuzbund' sollte es ihn unterscheiden, dass nicht Religion und Bibel als Grundlage und Motivation herangezogen werden sollte, um auch die Menschen zu erreichen, die zu diesen Dingen weniger oder keine Beziehung hatten. Von den 'Anonymen Alkoholikern' wollte er sich dadurch abheben, dass die Partner als Mitbetroffene nicht als separate Fälle angesehen, sondern in die Gruppenarbeit der Betroffenen direkt miteinbezogen werden sollten. Diese Aspekte stellten im hiesigen Vereinsleben eine Lücke dar, folglich wurde ein neuer Verein gegründet Aus dieser Motivation wird klar, dass wir somit heute nicht nur die Betroffenen der neun Menschen, die sich am 1. Januar in Karl-Heinz Wohnung trafen als 'Gründer' ansehen dürfen, sondern auch deren Partner; die sich im gleichen Maße mit all ihrer Energie für eine gemeinsame Lösung der Probleme einsetzten.
Dieser kleine neue Verein gründete für sich dann zunächst eine 'Anlaufstelle' nämlich 'Die Information', in der sich Alkoholiker, die den 'Weg hinaus' finden wollten, mit den erfahrenen Begründern' trafen und dort an vielen Montagsabenden einer jeden Woche zusammen mit ihren Partnern in Gruppengesprächen lernten, ein ehrliches und richtiges Verhältnis zu sich selbst zu finden. Sie lernten es, zu verstehen, dass nicht das Weglassen des Alkohols allein den Ausweg darstellt, sondern dass die Ursachen für den Alkoholismus, die häufig auf Fluchttendenzen beruhen, ebenfalls beseitigt werden müssen.
Sie lernten es, andere Menschen zu werden, die ihre Probleme nicht mehr ertränken, sondern sich ihnen stellen konnten
Sie lernten die 'Hilfe durch Selbsthilfe' kennen und sie wuchsen hinein in das Bewusstsein über die Eigenverantwortlichkeit. Sie hörten auf, andere Menschen oder Tatbestände für eigenes Fehlverhalten verantwortlich zu machen. Sie lernten es, die schicksalsschwangeren Wörtchen 'ich muss' und 'ich kann nicht', dann wo sie hingehören durch 'ich will' oder 'ich will nicht' zu ersetzen und anstatt 'man' einige Male öfter 'ICH' zu sagen. Damit schafften sie für sich selbst einen völlig neuen Gesichtswinkel für ihr Leben und erreichten es dadurch, zu sich selber stehen zu können. Bald bildete sich aus der 'Information' heraus die erste 'Gruppe', deren Mitglieder jetzt offiziell dem Freundeskreis beitraten und jetzt in der Lage waren, selbstständig weiterzuarbeiten, neben der Gruppe der Gründerväter und -Mütter.
So entstand der 'Freundeskreis e.V.' und so ist grundsätzlich auch alles geblieben. Dennoch hat sich im Laufe der Jahre einiges getan. Der Freundeskreis entwickelte andere zusätzliche Programme, die nicht nur mit dem Alkohol zu tun haben. Für einen Menschen, der beschlossen hat sein zukünftiges Leben abstinent zu führen, ist es gut zu erleben, daß man auch ohne Alkohol gesellig zusammen sein kann und Freude am Leben hat. Ein Ausschuss kümmert sich um gemeinschaftliche Veranstaltungen, wie z.B. unsere regelmäßigen Festlichkeiten, Stiftungsfest, Ausflug und Nikolausfeier.
Aber auch der jährliche Besuch einer Fachklinik und das Kennenlernen von Theraphieangeboten gehört zu unserem Angebot.
Die Anzahl der Mitglieder sieg stetig und die Arbeit des Vorstandes wurde öfter von Anderen übernommen