• Hallo zusammen,
    mich würde mal interessieren wie ihr zum Thema Sterbehilfe steht.
    Seid` ihr dafür oder dagegen? In welchen Fällen haltet ihr sie für sinnvoll?
    Welche Ängste bringt ihr damit in verbindung?
    Freue mich auf einen fröhlichen Austausch.

    Liebe Grüsse,
    HexeLakritze.

  • Ein Aufschrei geht durchs Forum weil ich mich dazu äussere, grins. Ich hatte schon richtig Stress wegen einer Aussage über Sterbehilfe. Aber das ist schon fast vergessen.

    Also prinzipiell kann ich es verstehen wenn jemand im Krankheitsfall sein Leben beenden möchte. Nur....ER ist dann tod, der Helfer muss sein ganzes Leben damit verbringen. Sowas kann man einfach nicht von einem Menschen verlangen. Anderst sieht es aus mit passiver Sterbehilfe. Also ich z.b habe meiner Mutter keine Infusion mehr geben lassen weil klar war das Sie kurz vor dem Sterben ist, warum unnötig verlängern. Jeder sollte selbst entscheiden können aber nicht andere mit reinziehn. Wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist.....tja, hätte man sich früher Gedanken machen müssen.
    Ich war bereits beim Notar und habe festgelegt das ich nicht an Maschinen kommen will. Eine wirkliche Absicherung ist das nicht, aber es ist klar was ICH wollte. Und Oli hat die Entscheidungsmöglichkeit im moment zumindest. Er weis was ich will.

    Ein sehr komplexes Thema, zusammengefasst: ich kann es total gut nachtvollziehn wenn jemand das so will, aber dabei aktiv helfen könnte ich nicht.

  • Dagegen. Ich bin für eine schmerzfreie Begleitung in den Tod und diese ist heute durchaus gut gewährleistet. Ja es gibt auch Grenzen und es gehört noch genug gemacht aber ich spreche mich ganz vehement gegen eine aktive Sterbehilfe aus. Damit würde einfach zuviel Unfug passieren und vorallem wer hat das Recht über Leben und Tod zu entscheiden ? Und nicht zu vergessen in wie viele falsche Hände sowas gelangen würde..

  • Nunja, ich finde der Betroffene hat das Recht dazu. Ansonsten entscheiden ja all die anderen auch....nämlich das ich NICHT sterben darf. Und gegen Aktive bin ich ja auch definitiv.

  • ich bin mir nicht sicher, wie ich in so einer situation handeln würde. auf der einen seite, das schreckliche gefühl, jemandem helfen zu wollen, aber nicht zu können. auf der anderen seite, die sehnsucht des betroffenen, von seinem leiden erlöst zu werden.

    ich kann mir gut vorstellen, dass jemand, der über jahre hinweg leiden muß, trotz aller maßnahmen nicht gesund, sondern noch kränker wird, irgendwann nicht mehr leben will. zum einen, weil er es nicht mehr erträgt zu leiden, zum anderen sicher auch, um den angehörigen nicht mehr zur last zu fallen.

    mir stellt sich die frage, ob wir das recht haben, jemandem den wunsch zu sterben, abzuschlagen- ihn quasi entmündigen. und warum machen wir das? weil es verboten ist, weil wir moralische bedenken haben oder vielleicht auch aus einem gewissen egoismus heraus: "ich will dich nicht verlieren!"?!?!
    auch, wenn das vielleicht blöd klingt, tiere erlösen wir, wenn sie zu sehr leiden müssen... bitte nicht falsch verstehen, ich will einfach mal meine gedanken zu diesem thema mitteilen.

  • Hey...

    Also, da das Thema momentan bei mir hoch aktuel ist...gebe ich mein Senf auch mal dazu :winking_face:

    Eine effektive Begleitung in den Tod halte ich für das aller Wichtigste. Das bedeutet, soweit es geht Schmerzfreiheit und ohne Qaul. Wenn jemand Luftnot hat, sollte er soweit sediert werden, dass er seine Luftnot nicht spürt und bewusst erlebt. Bin auch der Meinung, das die Zeit zum sterben gegeben werden muss...es braucht nun mal seine Zeit und das ist bei jedem Menschen ganz individuell.
    Hatten letzte Woche einen Mann auf Station, er lag drei Tage im sterben...aber es war ok. Er hatte keine Schmerzen, keine Luftnot und er war entspannt. Er hat seine Zeit gebraucht und sie auch haben können...ganz in Ruhe. Dieser Sterbeprozess ist etwas ganz eigenes. Die Menschen sind weggetreten, für mich sogar in einer anderen Dimension. Sie schweben förmlich in einem Zustand des Daseins und das Verlassens...macht das Sinn?
    Habe auch den Eindruck, dass die Menschen es ein stückweit beeinflussen können, wann sie gehen. Ein Patient zum Beispiel, hat mir gesagt, er möchte es bis zum Geburtstag seiner Enkelin noch schaffen. Sie haben eine enge Bindung und ihm ist es einfach nur wichtig, dass sie ihn noch am Geburtstag dabei hat. Er kämpft die letzten zwei Tage...er kämpft wirklich. Er kann sich nicht gehen lassen. Ich habe ihm gesagt, er wird es bis zu ihrem Geburtstag schaffen, wenn er das will. Und so war es auch. Seine Enkelin hat heute Geburtstag und sie besucht ihn am Nachmittag. Er war heute richtig gut drauf...er hat auf diesen Tag gewartet und ich bin mr sicher, er wird sich spätestens morgen gehen lassen. Er wird sich fallen lassen und in den nächsten Tagen sterben. Ich freue mich für ihn, denn ich weiß, er möchte sterben. Er hat sein leben gelebt und er ist damit einverstanden dass es zu Ende geht.
    Was ich problematisch finde, ist die Tatsache, dass es verschiedene Sterbephasen gibt. Diese Phasen beginnen schon mit der Diagnosenstellung. Man erfährt, man ist tod sterbens krank und man setzt sich damit auseinander. Es gibt Gefühlsmomente der Resignation, des nicht wahrhaben wollens, die Wut darüber...warum ich? Die Akzeptanz der Erkrankung und des Sterbens...die Einsicht. Es gibt das Verhandeln....manchmal mit Gott...so nach dem Motto ich werde nie wieder sündigen wenn du mir nur noch ein paar Jahre gibst...Es gibt Aggressionen, gegenüber anderen, jüngeren, gesunden Menschen...neid...es gibt Trauer und Angst...
    Diese "Phasen" können alle durchlaufen werden, in den verschiedensten Reihenfolgen. Sie können sich wiederholen, oder sich garnicht verändern...es gibt Menschen die in der wütenden Phase bleiben, es nie akzeptieren und so auch wirklich leidend sterben. Es gibt aber auch ganz häufig sterbende, die es hinnehmen, die sich higeben können...sich fallen lassen können... und somit auch zufrieden und abgeschlossen, friedlich sterben.

    Ich denke es ist unheimlich wichtig diese Phasen der Gefühle zu berücksichtigen wenn man über aktive Sterbehilfe nachdenkt. Die Gefühlsmomente können sich rapide verändern und der dringende Wunsch endlich zu sterben kann binnen Sekunden umschlagen und plötzlich tritt Panik auf und der Mensch würde seine Entscheidung am liebsten zurück nehmen und es ist zu spät...die Spritze ist schon verabreicht. Das stelle ich mir schlimm vor. Man entscheidet sich ganz plötzlich anders und man kann nicht friedlich gehen... Man fühlt sich in den letzten Sekunden so, als hätte man einen Fehler gemacht, als würde man umgebracht werden...Als hätte man sich selbst umgebracht.

    Habe eine Frau heute aufgenommen, welche noch nicht ganz im sterben liegt. Unsere Begrüßung lief gefolgt ab : "Können sie mir eine Todesspritze geben? Ich will nicht mehr. Ich habe mein Leben gelebt und ich möchte sterben. Ich bin glücklich das es bald soweit ist aber ich möchte es schneller gehen lassen."
    Im laufe des Gesprächs, hatte ich den Eindruck, sie möchte niemandem mehr zur Last fallen. Sie möchte ihrer Familie nicht mehr zur Last fallen und auch den Pflegekräften nicht. Mein Eindruck war, sie wolle ihre Mitmenschen "entlasten", nicht sich selbst. Und ich habe sehr viel Angst raus gehört. Angst vor dem was noch kommt. Wie werde ich sterben? Wie wird es sein? Werde ich Schmerzen haben? Werde ich friedlich gehen können? Das habe ich raus gehört... Natürlich habe ich sie darüber aufgekärt, dass die aktive Sterbehilfe in Deutschland verboten ist. Und ich habe ihr versichert, dass sie eine wundervolle Begleitung erleben wird. Das die Schmerzfreiheit das oberste Gebot ist und dafür alles in Bewegung gestetzt wird.
    Das hat sie nicht wirklich befriedigt, denn sie hat mich immer wieder gefragt.
    Habe die Ärztin rein geschickt um mit ihr zu sprechen. Leider weiß ich nicht, ob ihr die Angst genommen werden konnte...heute war mein letzter Tag auf der Palliativ.
    In solchen Fällen bin ich gegen die aktive Sterbehilfe. Denn sie wollte nur schneller gehen aus Angst und dem Gefühl eine Last für andere zu sein...

    Habe zwei Jahre lang eine Frau im Wachkoma gepflegt. Sie hat keine Lebensqaulität. Sie wird alle zwei Stunden gelagert, wird über die Magensonde ernährt und muss regelmäßig abgesaugt werden. Es ist keine Kommunikation möglich. Ihr Gesichtsausdruck ist dauerhaft verzerrt. Sie hat Schmerzen und sie hat die höchst mögliche Dosis an Opiaten, welche einfach nicht greifen. Eine Dosissteigerung würde sie töten. Sie ist seit sieben Jahrn in diesem Zustand.
    In der Zeit wo ich sie gepflegt habe, konnte ich ihr durch Basalestimmulation Gutes tuen. Das ist eine Methode der Pflege, welche absolute Entspannung auslöst und es hat ihr wrklich gut getan. Aber das waren höchstens ein Paar Stunden am Tag.... ist das Lebensqaulität? Für mich nicht. In ihrem Falle, wäre ich für eine aktive Sterbehilfe.
    Allerdings stört mich da auch die Tatsache, dass ich nicht weiß, in wie weit ihr Bewusstsein noch da ist. Wie würde sie das Sterben empfinden?
    Der Sterbeprozess erfolgt sehr bewusst in dem Menschen. Davon bin ich überzeugt. Ich finde dieses Bewusstsein auch sehr wichtig, um friedlich gehen zu können. Die Frage ist also, wenn sie mal an einem natürlichen Tod stirbt, wird es ihr bewusst sein? Wenn nicht, dann wäre ich für die aktive Erlösung.

    Ein sehr zwiegespaltenes Thema für mich. Es kommt ganz auf den Menschen, die Umstände und das Bewusstsein an.


    Liebe Grüße

    Zeitlos

  • Hallo zeitlos, ich danke Dir mal für die schönen Worte. Du hast mir etwas die Angst genommen, selber einmal zu sterben. Wenn ich dann solch einen Menschen wie dich an der Seite habe oder auf solch einer Station bin, dann werde ich glücklich sein.
    Unser Opa ist vor einem Jahr gestorben. Das war so schmerzlich für mich, aber wie du schon von einem Patienten berichtet hast, sie können noch kämpfen. Unser Opa wollte Weihnachten noch erleben mit seinem Urenkel. Und er hat es geschafft. Danach hat er immer gesagt, jetzt kanns los gehen, er hätte keine Angst. Ich kann leider nichts dazu sagen, ob ich dafür oder dagegen bin, denn ich habe viele Meinungen dazu, mal dafür, mal dagegen. Du sagst der Wachkomapatienten, da wärst du dafür, aber es gab auch schon Wunder, daß die wieder wach wurden.

    Und Hexe, gut das du das Thema angesprochen hast. Überhaupt der Tod ist ein gutes Thema, da kommen wir alle nicht drumherum, aber mal eine Kritik. Du schreibst, auf einen fröhlichen Austausch. Fröhlich kann ich bei diesem Thema nicht sein. Sorry

  • Finde, dass es oft humaner ist, Sterbehilfe zu leisten, als zuzusehen, wie jemand sich windet oder jämmerlich zugrunde geht.

    Es gibt ja in der Schweiz und in Holland eine Organisation.
    Und ich hab mich da schon informiert.
    Die Voraussetzungen sind genau festgelegt.
    Einfach so geht da garnichts.

    Ja, und wenn ein Mensch nicht mehr leben will, weil er unheilbar krank ist, und sowieso daran sterben wird, dann sollte es ihm auch vergönnt sein, sich das Leben auf diese Art und Weise nehmen zu lassen.
    Das ganze Leben lang wird uns gepredigt, wir haben alles in der Hand.
    Nur beim Sterben soll diese Verpflichtung und dieses Recht nicht gültig sein.

    Also ein entschiedenes JA.

  • Zitat von nebula;139269


    Es gibt ja in der Schweiz und in Holland eine Organisation.
    Und ich hab mich da schon informiert.
    Die Voraussetzungen sind genau festgelegt.
    Einfach so geht da garnichts.



    wenn es ab heute überall möglich wäre, dann würde es genug schlupflöcher geben um sterbehilfe zu missbrauchen.. schaut doch mal wie viele unschuldige schon bei der todesstrafe hingerichtet wurden und eines wird immer vergessen das es sich mit der Grundhaltung der Medizin NICHT vereinbaren lässt ethisch sowieso nicht. denn es geht stets um die erhaltung von Leben was auch durchaus in manchen bereichen kritisch betrachtet werden kann (was nicht die begleitung eines möglich schmerzlosen Versterbens ausschließt) darum Leben zu retten, das ist der Eid der Medizin, so sollte er sein..

  • Zitat von Future;139271

    darum Leben zu retten, das ist der Eid der Medizin, so sollte er sein..

    Was aber wenn ein Leben nicht zu retten ist?

    Von diesem Standpunkt betrachtet - was dann?

    Ich gehe also von einem Menschen aus, dem der Tod ganz sicher ist, dem jede medizinische Hilfe nichts mehr nützen wird.
    Sollte dieser Mensch nicht bestimmen dürfen, wann sein Tod eintritt - und vor allem wie der Tod eintritt?

  • Zitat von nebula;139278

    Was aber wenn ein Leben nicht zu retten ist?

    Von diesem Standpunkt betrachtet - was dann?

    Ich gehe also von einem Menschen aus, dem der Tod ganz sicher ist, dem jede medizinische Hilfe nichts mehr nützen wird.
    Sollte dieser Mensch nicht bestimmen dürfen, wann sein Tod eintritt - und vor allem wie der Tod eintritt?



    dann finde ich es wichtig, das es die möglichkeit gibt schmerzfrei sterben zu können und diese möglichkeit gibt es heutzutage sehr wohl. Ich kann mich erinnern als ich im Hospiz zu Besuch war, das hat einen sehr traurigen aber schönen Eindruck auf mich gemacht. Die Sterbenden dort haben sich sehr wohl gefühlt, was mir manche sogar selber gesagt haben und für sie war auch gerade diese begleitung so wichtig.. kein apprubtes ende sondern hinüber begleitet zu werden...

  • Geb ich Dir absolut Recht. Schmerzfreiheit steht an oberster Stelle und das ist heutzutage auch sehr gut machbar. Bestimmt braucht der großteil der menschen genau diese Begleitung um in Ruhe gehen zu können, sich verabschieden von allen. Aber es gibt eben auch Menschen die alleine dastehn. Für die es überhaupt keinen Sinn ergibt ein paar Wochen länger zu leben. Also ich gehe natürlich auch von Menschen aus die schon kurz vor dem Sterben stehn, nicht von nem Krebspatienten der nach Diagnose sagt ich will Sterbehilfe. Es muss 100% klar sein das dieser Mensch in absehbarer Zeit sterben wird, den genauen Zeitpunkt weis kein Mensch. Aber das jemand unheilbar erkrankt ist weis man schon. Meine Mutter hatte z.b wahnsinnig viele Metastasen schon, sie schrie vor Schmerzen, trotz morphium und allen drum und dran. Sie wollte aber auf keinen Fall sediert werden, sie wollte klar sterben. Jede Behandlung hätte es nur hinausgezögert. Und in wievielen Fällen müssen die Ärzte Schmerzmittel geben die eigentlich schon weit über das "normale" hinausgehn. Auch das kann zum Tod führen, ist das dann auch Sterbehilfe, oder Mord? Meine Mutter bekam vier mal am Tag Morphium, dazu Schmerzpflaster, eine Schmerzpumpe.....würde sonst kein Arzt machen weil viel zu gefährlich zwecks Wechselwirkungen, Nebenwirkungen usw. Ein endloses Thema, und es ist auch gut so das jeder seine eigene Meinung dazu hat. Man könnte endlos diskutieren über dieses Thema. Für oder gegen Sterbehilfe, für beides gibt es sehr überzeugende Argumente finde ich. Aber es ist einfach genial das es hier trotz sehr schwerem Thema ruhig verläuft, ist eben ein tolles Forum . LG, Carry

  • Hey Zusammen,
    da ich lange Zeit in der Pflege tätig war und ich in diesem Beruf hin und wieder um Sterbehilfe gebeten wurde, dachte ich ich greif dieses Thema mal auf. Ich selbst stand der Sterbehilfe immer sehr zwiegespalten gegenüber. Sicherlich gab`es hin und wieder mal einen Patienten, dem man diesen Wunsch sicherlich gerne erfüllt hätte...allerdings hätte man selbst damit leben können? ich weiss nicht ob ich hätte damit leben können. aber hat nicht ein jeder mensch ein recht darauf das für sich selbst zu entscheiden, oder ist es wirklich der himmel der über leben und tod entscheiden sollte? ist es eine glaubensfrage oder spielt da mehr moral und ethik eine rolle? ich musste mich im letzten jahr für oder gegen eine einschläferung eines hundes entscheiden, ich empfand diese last als sehr gross, nun gut, bei tieren ist es möglich aber wie würde das tier selbst entscheiden wenn es wählen könnte. der mensch könnte es eigentlich für sich selbst entscheiden. nur würde man es im gesetz erlauben, wie sieht es dann aus? würde sicherlich auch eine menge schmu` mit gemacht.
    mit sicherheit ist es schon sinnvoll das man selbst über lebensverlängernde massnahmen entscheiden darf.
    ich hatte mal eine ms patientin. eine frau so um die 60.sie war bei vollem bewusstsein, konnte aber ihre glieder nicht mehr bewegen, das heisst sie war nicht mal in der lage sich ihr kopfkissen beim schlafen zurecht zu legen. es war sicher das sie irgendwann ersticken würde. sie hat sehr gelitten und sie hatte grosse Angst, weil sie wusste das sie ersticken würde...da macht man sich schon gedanken.
    vielen dank für eure ansichten :smiling_face:
    ihr seid toll.

  • Ich hab mich mit dem Thema selbst mal ganz intensiv beschäftigt, aber das kann man im SuS auch an einigen Stellen lesen.

    Zeitlos beschreibt es mit den Erlebnissen recht gut, doch aktive Sterbehilfe ist für mich nicht akzeptabel.
    Ich hab es sogar selbst mal wem abverlangt, aber da war mir nicht klar, was man dem Menschen dann antut, egal ob aktiv oder passiv.

    Wer bitte ist dem Tod geweiht? Keiner kann es sagen, auch nicht wenn man schwer krank ist, es gibt Spontanheilungen, unerklärliche Besserungen und und und ...
    Zudem sollte man klar bedenken, wenn wer extreme Schmerzen hat, wer so kurz vor dem Tod ist, dann kann der eigentlich das gar nicht mehr richtig beurteilen.

    Jeder der starke Selbsttötungsgedanken kennt, der weiß vielleicht auf was ich raus will.
    Vieles kann sich ändern, Gedanken können sich ändern, Schmerzen können besser werden, Krankheit kann stagnieren ...
    Ich wollte auch sterben, aber heut würd ich mich ganz schön in den Hintern beißen, wenn ich nicht mehr da wäre. :face_with_tongue:

    Das alles heißt aber nicht, dass ichs nicht verstehen kann, wenn sich wer Sterbehilfe wünscht.
    Ich für mich hab eben erfahren, gestorben wird früh genug und dem kommt keiner aus!

    LG Franz

  • Eigentlich wollte ich ja nix mehr dazu schreiben weil ich unendlich über dieses Thema tippen könnte. Aber Franz...nur als Bsp. Meine Mutter hatte soviele Metastasen im Körper das man nichtmal mehr feststellen konnte wo der Primärtumor sitzt. Im Kopf, Im Knochen, in den Organen, teilweise wuchsen die alles schon nach aussen. Sie magerte ab auf 39 kg. Sie lehnte jede Behandlung ab...auch aus Dem Grund weil die Ärzte sagten es würde eben um ein paar Monate vielleicht sogar ein Jahr verlängern. Die Wahrscheinlichkeit einer Spontanheilung ist bei sowas doch sehr gering. Wie gesagt bin ich gegen die aktive Sterbehilfe....jedoch gibt es nunmal eine vielzahl von Erkrankten dessen Lebensende man schon sehr gut einschätzen kann. Wenn jemand seit Wochen nichts mehr isst, immer mehr abmagert ist das die Konsequenz. Ich selbst hatte noch nie gehört das ein Arzt überhaupt eine Prognose aufstellt wie lange noch jemand zu leben hat....aber der Arzt meiner Mutter sagte uns klipp und klar es handelt sich höchstens um ein paar Wochen. Nach zwei war es vorbei. Es gibt wahnsinnig viele Fälle in denen eine Heilung oder selbst Verbesserung so gut wie ausgeschlossen werden kann. Spontanheilungen sind wohl doch eher selten.

  • Zu dem Thema fällt mir immer wieder ein, wie ich damals meine Stiefoma kennenlernte. Sie war im Altersheim, lag immer im Bett und eigentlich hörte ich sie immer nur "Ich will sterben" sagen. Mein größter Wunsch war, dass sie erlöst wird. Klar, mit meinen fünf Jahren konnte ich das noch nicht wirklich durchdenken, aber bis heute hat sich meine Meinung nicht mehr geändert.
    Aber seien wir mal ehrlich: Selbst, wenn wir jemanden "aus Versehen" töten, der schwer krank und sowieso nicht mehr lange hatte, unter Schmerzen litt etc, dann wird sich der Tote auch nicht mehr darüber aufregen! Klingt verwerflich und soll auch keinen Mord rechtfertigen, aber ein Tier wird auch nicht gefragt, ob es eingeschläfert werden will und beschwert sich danach auch nicht mehr. Warum unterscheiden wir immer zwischen Mensch und Tier, wobei es beide Lebewesen sind?
    Ich denke, passive Sterbehilfe ist auf jeden Fall in Ordnung, wenn der Betreffende oder Befugte das möchte. Und aktive unter bestimmten Umständen. Z.B. wie in der Schweiz, man kann sozusagen ein Testament abgeben, für den Fall, dass man z.B. im Koma liegt und die Maschienen nach einer bestimmten Zeit abgestellt werden. Finde ich gut.

    Aber ich kann eure Argumente nachvollziehen. Ich kenne die Situation, sterben zu wollen, in der Todesangst die Meinung jedoch zu ändern. Aber ist das wirklich Angst vor dem Tod oder eigentlich nur Angst vor dem Sterben und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten? Ich denke Zweiteres. Wie man lässig zum Zahnarzt geht, aber am liebsten wegrennen würde, wenn man aufgerufen wird.

    Ihr dürft mich gerne treten, da viele meine Meinung wahrscheinlich anstößlich finden, aber mit mir kann mans ja machen! :face_with_tongue:

  • Das sehe ich fast ebenso. Wobei es eben auch schwer zu trennen ist was aktive und was passive Sterbehilfe ist, beginnt.

  • eure meinung in allen ehren.. aber gut wenn das so wäre faceless, hättest du auch sicherlich keine probleme einem menschen eine tödliche injektion zu verpassen oder ? das setzt nämlich deine meinung vorraus und da glaub ich scheitern auch hartgesottene Menschen..
    Übrigens das abschalten der Maschinen ist keine aktive Sterbehilfe und kann man jederzeit auch in Deutschland und Österreich festmachen lassen genauso wie man festmachen lassen kann in so einem fall nicht mehr reanimiert werden zu wollen.

  • Nun, future, ich habe mit dieser Frage gerechnet.
    Das ist eine Situation, die ich nie miterlebt habe und wahrscheinlich auch nie werde. Aber ich sehe den Tod als nichts Negatives, sondern in bestimmten Fällen als Erlösung. Demzufolge bin ich der Meinung, dass es mir möglich wäre, eine tödliche Injektion zu setzen, wenn ich das Leid der Person sehe. Würde ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen, denn ich kenne meine Grenzen natürlich auch noch nicht rumdum vollständig.

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