Erwartungen der Eltern

  • Hallo!


    Ersteinmal geht es hier nicht um mich sondern um meine Partnerin. Sie wohnt leider ziemlich weit weg von mir, wir sehen uns aber öfters.

    Sie wohnt noch bei ihren Eltern, ist 20 Jahre und Arbeitet momentan Ehrenamtlich im Tierheim. Ihr Vater fährt Morgens in die selbe Richtung,dort bekommt sie dann dass Auto und fährt weiter zum Tierheim, ihren Vater hohlt sie dann später wieder ab, oder Abends wenn er mit der Arbeit fertig ist.
    Das läuft seid fast einem Jahr so und das eigendlich gut (war ja selbst schon Hautnah dabei:18:).
    Sie kommt mit ihrer Stiefmutter nicht klar, versucht aber so gut es geht mit ihr auszukommen, ihrem Vater zuliebe.
    Heute hat sie Weinend Angerufen und gesagt das sie eine ewig lange Liste bekommen hat was sie gefälligst alles zu erledigen hat am Tag :kotz:
    Manche dinge sind verständlich, das sieht sie auch ein, aber andere Sachen wirken so..mit Gewalt gesucht, ich weis nicht wie ich es beschreiben soll.
    Sie muss sehen wie sie selbst zu Geld kommt, darf nicht mehr mit ihrem Vater mitfahren obwohl es die selbe Richtung ist und gerade mal 5 Minuten weiter :confused_face:
    Sie muss ihren Hund vor den Augen ihrer Stiefmutter bürsten, muss ihr einen zerdepperten Blumentopf ersetzen. Oh je ein Blumentopf...zwei Euro...oh Gott... :76:
    Soll jeden Montag 10 Bewerbungen abgeben (gefälligst!!!), sich beim Arbeitsamt melden, sehen wie sie ab April zur Arbeit kommt ( mit was soll sie die Verkehrsmittel bezahlen?...), sie soll für ihr Zimmer Miete Zahlen sobald sie einen Job hat.
    Für ein LOCH mit Fenstern....da steht Bett, Fernseher und Pc....
    Und in spätestens(!) zwei Wochen soll sie einen Nebenjob haben.
    Jeder der mal Arbeitsuchend war weis wie schwer das ist, in zwei Wochen Arbeit zu finden ist fast unmöglich, da sie noch keine Ausbildung hat :kotz:

    Alles in allem klingt das nach " Mach oder du fliegst!"

    Beide(!) vermitteln ihr das sie alles was sie tut falsch macht, und zu nichts zu gebrauchen ist. Das aller härteste ist das ihr Vater Kindergeld kassiert!
    Man bekommt als Eltern das Geld das man für seine Kinder sorgt!
    Nein stattdessen kauft sie sich Essen, Kleidung, Tierfutter, oder sonst was von ihrem wenigen Geld das sie gespart hat...

    Es erinnert mich an mich selbst, mir ging es genauso, Bundeswehr ist Urlaub dagegen. Was mir von der Qual blieb ist ein festgefressenes " Ich muss alles toll und wunderbar machen" Gefühl.
    Man kommt niemals zur Ruhe, man lebt immer in der Panik schon wieder einen Fehler begangen zu haben :loudly_crying_face:
    Ich versuche ihr beizustehen, Rat zu geben aber es tut weh zu sehen wenn Menschen die man liebt leiden :kotz:


    Grüße Chuchu

  • Warum zieht sie nicht von selbst aus?
    Klar, ist sicherlich auch immer eine Geldfrage - Aber wenn sie einen Ausbildungplatz oder Job in Aussicht hat, dann hilft ihr das Amt da sicherlich bzgl. Wohnung etc.

  • Wie alt ist denn Deine Freundin? Bis 25 Jahre muss sie wohl da wohnen bleiben. Da würde sie vom Sozialamt keine Unterstützung bekommen, es sei denn es ist unzumutbar, dort zu leben. Wenn sie nun schon so schlecht behandelt wird und Dinge erfüllen soll, die sie gar nicht erfüllen kann, würde ich zum Amt gehen und versuchen, eine eigene Wohnung zu bekommen und gleichzeitig würde ich um eine Maßnahme des Arbeitsamtes bitten, was zur Ausbildungsfindung dienlich sein könnte. Macht unsere Tochter jetzt auch. Dort in der maßnahme werden auch Praktikumsplätze angeboten, wo sie dann die Möglichkeit hat vielleicht als Auszubildende übernommen zu werden. Mein zweiter Sohn hat im letzten Jahr auch so eine maßnahme vom Arbeitsamt bekommen. Er hatte in dieser Zeit einen Praktikumsplatz nach dem anderen, um in die Berufe reinzuschnuppern. Hat sich zwar nichts ergeben, aber er hat was getan.
    Ich finde es übrigens vom Vater schäbig, daß er sowas mitmacht. Gut, ich muss sagen, daß Kindergeld gehört den Eltern bzw. dem Vater. Er soll damit Essen und Kleidung fürs Kind bezahlen, wie auch Gelder für öffentliche Verkehrsmittel. Dafür ist er verantwortlich, solange das Kind nicht selber Geld verdient. Dafür muss er aufkommen. Er kann aber auch verlangen, daß sie sich darum bemüht, Bewerbungen zu schreiben. Ich habe das mitmeiner Tochter zusammen gemacht. Die Initiative muss sie schon zeigen. Ein Arbeitsloser so viel ich weiß muss auch Nachweise erbringen, daß er sich beworben hat und nicht untätig darauf wartet. Wenn sie ein gewisses Alter erreicht hat, denke ich mal, kann sie auch einen Nebenjob sich suchen. Von dem bißchen Geld aber Miete zu zahlen für ein Zimmer, würde ich von meinen Kindern nicht verlangen. Sie durften immer umsonst hier wohnen, bis sie ihr eigenes Geld hatten. Ging ja auch nicht anders. Dafür bekommt der Vater ja das Kindergeld. Ich würde es echt damit versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen, dafür müßte sie sich nur ein Beratungsgespräch beim Sozialamt holen und sich kundig machen. Dafür muss sie aber ihren Vater mehr oder weniger anschwärzen, z.b. das es unmöglich ist, mit der Stiefmutter zusammenzuleben. Aber das würde heißen, das es Krach gibt, aber den gibts ja sowieso, aber sie würde zeigen, daß sie es auch alleine schafft. Meinst Du die Stiefmutter hat das angeleiert und nicht der Vater. Das wäre natürlich traurig und schäbig. Mach Deiner Freundin Mut, auszuziehen. Und warum soll sie den Hund vor ihr bürsten, damit sie sieht, das sie es auch gemacht hat? Oder warum. War das Verhältnis schon immer so schwierig. Hat sie noch eine mutter, wo sie hinkann? Entschuldige, falls ich zu viele Fragen stelle. Ich bin auch eine Stiefmutter und da ist es manchmal nicht leicht, aber so muss es nicht ausarten.

  • Danke für die Antworten!

    Ich habe Allgemein nichts gegen Stiefmütter oder Väter, man hat es immer schwer in so einer Position.:o
    Am Anfang war sie noch ganz anderst, man kam gut mit ihr klar,sie war freundlich...
    Als sie eingezogen ist zeigte sie wohl ihr wares Gesischt, niemand Arbeitet auser sie, nichts macht man richtig und ein Krümel auf dem Boden ist das reinste Desaster.
    Das sie Bewerbungen schreiben soll ist verständlich, das tut sie auch und versteht es, aber JEDEN Montag 10 Stück? Wie soll das gehen? Als ich damals Arbeitslos war musste ich jeden Monat glaube mindestens 5 abliefern. 5 Pro Monat, und da hatte man zwischendurch schon schwierigkeiten noch Stellen zu finden. Sie ist momentan 19, ausziehen ist Schwierig wegen den Tieren die sie hat.
    Sie soll eine halbe Stunde früher aufstehen und den Hund vor ihr Bürsten damit die Alte auch sieht das sie es tut. Der Hund hat sich in seinem Freuderausch so hastig bewegt und einen Tonkübel zerdeppert, den soll sie auch ersetzen...

    Ja ihm steht das Geld zu, aber er tut ja nichts für sie! Kleidung?? Nein..sie bekommt keine neue Kleidung, geschweige denn was richtiges zu Essen... .

    Momentan Arbeitet sie Ehrenamtlich im Tierheim, als Praktikum sozusagen, damit sie nicht nichts tut. Und in einer Bewerbung sieht das immer gut aus wenn man in der Zeit der Arbeitslosigkeit was getan hat.
    Ja sie hat eine Mutter, zu ihr hat sie keinen Bezug. Ihre Mutter ist seid ihrer Kindheit Alkohol Krank und hat sie früher auch immer Geschlagen und beschimpft. Miete zu verlangen für ein normales Kinderzimmer ist ein Unding, auch noch von dem eigenen Kind!
    Natürlich kostete es Strom und alles, aber es ist doch die eigene und vorallem einzigste Tochter!
    Sie hat keine Geschwister, ist ein Einzelkind.
    Ich mach ihr Mut auszuziehen, aber momentan ist sie noch etwas durcheinander, was ich auch verstehen kann wenn man aus heiterem Himmel eine Liste in die Hand gedrückt bekommt was man gefälligst zu tun hat.
    Wohlgemerkt sie bekommt jeden Tag so eine Liste, ich weis nicht wieso aber ich finde das irgendwie erniedrigend


    Ihr Vater oder auch beide, meinten zu ihr das sie absolut gar nichts tut, zuviel kostet und endlich für sich und andere Verantwortung übernehmen soll.

    Sie macht ein Praktikum, kümmert sich um ihre Tiere, bezahlt soweit sie kann alles selbst und bekommt das zu hören.

    Ich glaube bei den beiden sind gerade ein paar sicherrungen durchgebrannt..

  • ich finde das sehr heftig.. aber es geht leider vielen so.. bei mir siehts auch nicht anders aus.. ich bin 20 und falle durch jegliches raster. mir steht keine wohnung vom amt zu, noch sonst was.. ich hab das mit meinem sozialarbeiter schon x mal durchgedacht. bei mir wird auch die beihilfe einkassiert und ich muss mir alles selber zahlen mit meinem ersparten. geld bekomm ich keins und es kam auch schon vor, dass nichts zum essen da war und ich somit auch nichts essen konnte.
    ich möchte aber schon auch eines sagen.. es gibt manchmal dinge im leben, die man nicht ändern kann. ich wurde damals fremduntergebracht weil ich daheim nicht mehr leben konnte.. nicht so wie es für eine 13 jährige angebracht gewesen wäre... ich sehe meine heutige lage aber mit anderen augen.. ich habe mein zimmer und wenns mal nicht kracht und das kommt manchmal auch ne zeitlang vor, meine ruhe.. ich konzentriere mich nur mehr auf mich selbst. unter der woche geht hier jeder seiner arbeit nach, ich zusätzlich meinen terminen und meiner schule.. so sind die berührungspunkte eigentlich nur am wochenende gegeben.
    ich möchte hier nicht sagen augen zu und durch.. es bleibt aber wirklich die frage in wie weit das wohl tatsächlich gefährdet ist.. das kann dir aber nur deine freundin beantworten.. ein weg raus - gibt es immer.. ist es aber immer so schlimm ? gibt es ständig zoff ?
    ich muss sagen, dass es bei mir sehr wohl auch phasen gibt wo ich mich halbwegs wohl daheim fühle und mich freue mein zimmer zu haben..

    aber nicht vergessen.. einen weg hinaus gibt es immer.. gerade in größere städten gibt es auch hilfe für junge erwachsene in meinem alter... bei uns ist es wie im mittelalter da fehlt das..

    alles liebe future

  • Das klingt wirklich nicht einfach. Ich kann mich auch nur anschließen, es gibt sicher Wege, wie sie dort ausziehen kann - mit 20 ist man erwachsen, und das Kindergeld steht so weit ich weiß auch ihr zu, wenn sie auszieht. An ihrer Stelle würde ich wirklich schnellstmöglich zu einer Beratungsstelle gehen und die Situation schildern - es scheint ja sehr fest gefahren zu sein, und wenn ihr Vater das alles so mit macht, dann ist er ihr sicher auch keine große Hilfe! Ich wünsch euch viel Kraft!

  • hi

    fast ein jahr lang praktikum im tierheim machen kommt mir ein bisschen lange vor. deine freundin sollte sich mal darum kümmern was sie mal werden möchte. sie ist noch jung und da gibt es viele möglichkeiten.
    ausbildungs-bafög zum beispiel. erkundigt euch da mal. gibt sicher unterstützungen, gerade weil sie noch so jung ist.

    ich rate sowieso zu einer sozialarbeiterischen beratung, oder mehreren. gitb sicher ausreichend jugendberatungen - oder?
    wenn sie seit einem jahr arbeit Sucht und nichts findet, dann wird der weg auf dem sie arbeit Sucht vermutlich auch nicht der vielversprechendste sein. also umdenken, neuorientieren.

    zur situation zuhause: klingt übel, wollte ich auch nicht drinstecken. würde es als anlass nehmen um einen plan zu machen rauszukommen.
    jedoch: erniedrigendes muss sie sich nicht gefallen lassen. da kann sie auch einfach verweigern und es nicht tun. was wollen sie den machen, wenn sie den hund dann bürstet wenn sie es will? sie schlagen?

    schlage vor, dass sie versucht zu hause ihre situation ein wenig in die hand zu nehmen: also sich mit dem vater oder beiden besprechen, dass sie bereit ist ihren teil beizutragen, dass es aber für alles grenzen gibt und einen ton wie auf dem kasernenhof muss niemand akzeptieren - ausser die auf dem kasernenhof.
    dass sie angebote macht, dass man sich auf dies oder jenes einigt, was sie macht, was aber auch die anderen machen.
    auch dabei kann eine beratung helfen udn unterstützen. einfach durch eine aussensicht, durch moralische unterstützung, vllt neue ideen und argumente mit denen sie sich dann besser durchsetzen kann und ev. machen die berater ja auch mal einen termin mit den eltern und besprechen mit denen wie die zukunft des kindes am besten zu organisieren ist.

    10 bewerbungen pro woche ist im übrigen schwachsinn. man kann nur ein oder 2 bewerbungen pro wochen wirklich so machen, dass sie auch gut genug sind um eine chance zu haben. muss ja für jede stelle extra angepasst werden.
    die stiefmutter scheint ja nicht die hellste zu sein und ein sadistischer drache zudem .... tut mir leid deine freundin.

    toitoitoi
    lg
    t

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