Wie das Leben spielt. Und es spielt in seinen Farben.
In seinen Fassetten. Es zeigt mir das, was es ist.
Mit gutem und mit schlechtem. Geballt, habe manchmal das Gefühl, ich verliere mich dabei aus den Augen.
Aber wie ein ehemaliger Psychologe zu mir sagte: Gut so, Probleme sind nun nicht mehr ihr Hobby.
Vor einem knappen halben Jahr, war es noch anders.
Da war mein Ziel, früh zu Sterben. Nichts mehr mitzubekommen. Nicht zum ersten Mal.
Man kann es nicht als Leben bezeichnen, sich jeden Abend die Kante zu geben und zu hoffen, den Tag über so wenig wie möglich mitzubekommen.
Sich selbst Verletzungen zuzufügen, am Besten noch so tief, so das ich alles andere ausblenden konnte.
Es war ein überleben, ein hoffen, ein flehen, damit das alles schnell vorübergeht.
Das überleben hat sich gelöst, Leben soll es sein.
Mein Leben leben, nicht mit Ansprüchen, was andere erwarten, sondern was mir Freude bereitet.
Mich selbst zu repräsentieren, wie ich es für richtig halte.
Die Welt ist im Wandel, meine Welt. Ich halte statt meiner Flasche Bier, ein Stück Zukunft in der Hand.
Konnte das im letzten Klinikaufenthalt so mitnehmen.
Veränderung schaffen. Veränderung die nicht leicht war, die schmerzte.
Immernoch schmerzt. Und immer wieder rufe ich mir in den Kopf, das es dazugehört, das sich Dinge verändern, weil sie nicht für die Ewigkeit bestimmt sind.
Ich wohne wieder bei meinen Eltern, für manche ein Rückschritt, für mich einige Schritte nach vorne. Raus aus der therapeutischen WG, wo ich mich kränker gefühlt habe.
Heute die Zusage bekommen, das ich die Aufnahmeprüfung geschafft habe und im September wieder auf die Schule gehen kann um mein Fachabitur im Bereich Gestaltung zu machen.
Ich sitze nicht mehr auf dem Fleck und hoffe, dass andere für mich mein Leben verändern.
Sondern ich verändere.
Rosa-Rot, nein das ist es noch nicht. Viel zu oft kommt zwischendurch die Sehnsucht, nach dem Überleben, weil es weniger Verantwortung, weniger Mut kostet sich abzuschießen.
Sehne mich, nach dem was ich kenne. Weil ich weiß damit umzugehen.
Aber ich kenne diese Zeiten zu gut, und weiß das gerade das Überleben sehr viel Kraft kostet.
Mein halbes (junges) Leben, damit überleben verbracht. Meine Hoffnung in Therapien und Kliniken gesetzt nicht vergebens. An Menschen geklammert, in der Hoffnung Sicherheit zu erlangen. Kraft in die falschen Dinge (Alk, SVV,...) gesteckt und daran immer mehr kaputt gegangen.
Aber ich musste wohl kaputt gehen, um mich neu aufzubauen. Auch wenn viele Bausteine noch nicht da sind, wo sie hingehören.
Aber nun weiß ich, dass ich selbst die größten Bausteine erschaffen muss.
Musste neue Erfahrungen sammeln, die nicht immer angenehm sind. Und die mir nun – beim schreiben - Tränen in die Augen treiben.
Weil vieles noch nicht verarbeitet ist.
Bin froh, Menschen um mich gehabt zu haben, die mir bis heute noch sagen, dass ich Dinge erreichen kann, die ich mir nie zutrauen würde.
Menschen, die ich verletzt habe mit meinem Verhalten, die aber an meiner Seite geblieben sind. Weil sie an mich glaubten. Weil sie mein Verhalten zwar nicht verstanden, aber akzeptierten.
… und für alle die dies nun gelesen haben.
Es ist möglich. Ich hätte es nicht gedacht, wenigstens für eine Zeit Zufriedenheit zu spüren.
Der Weg ist lang. Der Weg ist steinig. Aber es gibt ja noch Schleichwege.
Und ich wünsche euch viel Kraft, diese Schleichwege, zu finden. Auch wenn sie mit Brennessel'n versehen sind, und so aussehen, als wären diese nur wenige gegangen.
Ich wünsch euch Mut, genau diesen Weg zu gehen.
Denn genau das ist euer Weg!
Er wird nicht rosa-rot, er tut manchmal richtig weh. Er kann deine Seele verletzen, kann sie aber genauso wieder heilen. Und dich in Gelassenheit wiegen.
Aber denkt dran, erst wenn ihr Dinge hinter euch gelassen habt, könnt ihr neue Entdecken.
Ich habe neues Entdeckt
Gruß, Zyna