Mein Weg in die Depression?

  • Guten Abend,

    mir wurde ja im Vorstellungsthread nahegelegt, etwas zu schreiben. Ich denke, hier ist der richtige Ort dafür.

    Zur aktuellen Situation: ich bekomme einfach nichts mehr auf die Reihe, habe Angst davor, nach draussen zu gehen, auf andere Menschen zu treffen. Ich bin, wie ich ja schon schrieb, Alkoholikerin, Raucherin, ich verletze mich selbst (Wunden immer wieder aufkratzen, Fingernägel abbeissen bis es manchmal blutet) und tue mir auch schwer damit, regelmässig zu essen, was dazu führt, dass mir sehr oft übel ist.

    Das schlimmste Übel ist glaube ich mein so gut wie nicht vorhandenes Selbstwertgefühl. Und all das ist ein Teufelskreis. Ich habe schon mehrfach versucht, eine Therapie zu beginnen, aber bisher habe ich mich bei keinem Psychologen angenommen/ akzeptiert gefühlt.

    Tja, nun die Frage, wie kommt das Ganze? Ich denke, es hat viel mit meiner Kindheit zu tun. Ich weiss, dass meine Eltern mich lieb(t)en, trotzdem bin ich hauptsächlich bei Grosseltern und Onkel und Tante aufgewachsen, später dann im Internat. Mein Vater hat sich zwei Tage nach meinem 19. Geburtstag selbst umgebracht, er war krank (Schlaganfall), was sein Wesen total verändert hatte.

    Ich war nie ein Mensch, der viele Freunde hatte, als ich aufs Gymnasium kam, wurde ich von Mitschülern und auch Lehrern gemobbt, für unfähig erklärt. Das Abi habe ich trotzdem geschafft :face_with_tongue: . Gemobbt wurde ich auch vorher schon (Kindergarten, Grundschule), aber da stand mir noch meine gleichaltrige Cousine zur Seite. Grund dafür war, dass meine Mutter behindert ist, das hat ausgereicht, um mich auszugrenzen. Und dass ich mich auch nicht wehrte, auch gar keine Chance dazu hatte, war schon immer eine der kleinsten und zartesten. Auch musste ich schon sehr jung "erwachsen" werden, um mich um meinen jüngeren Bruder kümmern zu können und auch um meinen Vater nach seinem Schlaganfall.

    In der 9. Klasse fand ich das erste Mal wahre, richtige Freunde ausserhalb der Familie. 2 Freundinnen (auch Aussenseiterinnen damals), die mich auch heute noch begleiten und ich sie, obwohl wir inzwischen weit voneinander entfernt wohnen.

    Nun ja, und nun bin ich hier und auf der Suche nach Wegbegleitern und vielleicht Tipps, wie ich einen Psychologen finden kann, der mich in meiner Gesamtheit akzeptiert, mit all meinen Baustellen und Nöten.

    Danke fürs zu"lesen" :smiling_face:

    BB, Maigheach

  • Hi Maigheach,

    erstmal herzlich willkommen, schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast. Das ist schonmal ein Anfang:20:

    Du schreibst, Du bist Alkoholikerin?
    Hast schonmal an eine stationäre Therapie gedacht?
    Vielleicht die offensichtlichste und blockierendste Baustelle zuerst anzugehen?

    Ich habe so eine ähnliche Vorgeschichte, Depressionen seit meiner Jugend und war vor der stationären Therapie in einer Suchtklinik>>>wegen Alk, regelrecht sozialphobisch(:61:sagt man das so?..... egal, Du weißt, was ich meine)
    Das hat mir sehr geholfen, zumindest wieder eine normale Lebensführung hinzubekommen, nebenbei wurden natürlich auch Depressionen und alle anderen psychischen Symptome mitbehandelt.

    Wenn Du die Trinkerei im Griff hast, kannst langfristig dann viel besser an den anderen tieferliegenden Hintergründen und Ursachen arbeiten. Soweit meine Erfahrung........

    LG,
    Kassi

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