Kalter Entzug

  • Moin,

    Zitat von Carl;150373

    [...]Ich habe Angst vor der Diagnose.
    Und schäme mich in meiner Situation...

    ja, kann ich gut verstehen. Es ist fies, sich die eigene Machtlosigkeit gegenüber einer Droge einzugestehen. Aber Du solltest dich nicht schämen. Alkoholismus ist eine Krankheit, und es gibt keinen Grund, sich für eine Krankheit zu schämen. Ich war damals froh, daß mir jemand aus dem unsagbaren Elend heraushelfen konnte. Versuche es mal unter diesem Gesichtspunkt zu sehen.

    Die Alternative zur Kapitulation und dem Gang zum Arzt möchtest Du nicht kennenlernen, glaube es mir.

    Grüße

    *edit* es gibt einen schönen Spruch zum Thema: es ist keine Schande krank zu sein. Es ist aber eine Schande nichts dagegen zu tun.

    det

  • Wenn der Arzt mir sagt, sie haben ein Alkoholproblem...
    Damit kann ich noch umgehen.
    Aber wenn er mir sagt, wie geschädigt ich schon bin... oje..
    Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Hirn, Blutwerte...
    Damit kann ich nicht umgehen.

    Dann kommt meine (pathologische) Depression wieder durch.

  • Moin,

    Carl, um es noch einmal klar und unmißverständlich zu sagen: Du hast keine Wahl. Entweder Du unternimmst etwas, oder Du wirst irgendwann elend am Alk verrecken - wenn Du Glück hast. Wenn Du Pech hast, dann landest Du mit Korsakov-Syndrom in einer geschlossenen Abteilung. Du bist jetzt schon dadurch vom Schicksal bevorzugt, daß Du es hinbekommst, über deine Situation nachzudenken und nach Hilfe zu suchen. Etwa 3/4 aller Alkis bekommen nicht einmal das geregelt. Also nutze deine Chance und unternimm etwas.

    Du weißt nicht, ob das Schicksal und die Krankheit dir eine zweite Chance bieten. So sieht die Sache in deutlichen, unmißverständlichen Worten aus. Findest Du das erschreckend? Ich hoffe es für dich.

    Grüße

    det

  • Hi,

    das ist jetzt DEINE Entscheidung!
    UND: DU mußt dem Arzt sagen, dass DU ein Alkoholproblem hast!

    Deinen "Suizidpost".....würde ich dir empfehlen, auszudrucken & mitzunehmen, Carl.

    Jetzt ist es an dir zu handeln...Ratschläge haste du ja nun wirklich zu Hauf.

    Sei es dir wert & handle...LG.Ganesha

  • Hallo Carl,

    na ich denke das darf und sollte niemals eine Option sein.

    Ich versteh dich Carl. Versteh deine Ängste, ja auch deine Scham.
    Was hatte ich damals Angst vor dem Entzug, dem Leben danach. Wie wirds mir ergehen? Wie sehr hat alles Schaden genommen?

    Mir fielen da auch die die unmöglichsten Ausreden für mich ein und konnte den Schritt einfach nicht gehen.

    Ich wurde da auch oft mit sehr klaren Worten, gerade auch hier im Forum geschubst und wachgerüttelt - heute bin ich so unendlich dankbar.

    Mein Körper hat schweren Schaden genommen und mein Leben durch Krankheit auch schwer beeinträchtigt, aber ich lebe und hab mir vieles aufbauen können, viele Veränderungen geschaffen. Heute lebe ich gern, hab vieles worüber ich mich freuen kann. Ich habe eine Zukunft.

    Schaffe sie dir auch :winking_face: Versuchs! Sag dir immer wieder das du krank bist.

    Folgeschäden ... wenn nie erfährst was mit deinem Körper passiert.. erfährst auch nie was es da für Möglichkeiten gibt.
    Die Tatsache das du dich schlecht fühlst müßte doch in dir 100 Alarmglocken klingen lassen, denn besser wirds ja nicht von alleine...

    Liebe Grüße

    Bluemchen

  • Moin,

    abgesehen davon, daß ich eine Diskussion über den Suizid eigentlich ablehne: Du willst also sagen, daß Du genug Mut zum Suizid hast, aber zuwenig Mut, einer unangenehmen arztlichen Diagnose entgegenzusehen? ja dann weiß ich auch nicht so recht und kann mich dazu nicht weiter äußern - außer, daß ich das aus eigener Erfahrung und aus der Bekanntschaft mit zahllosen Alkoholikern nicht glaube. Ich habe noch nie so viele Menschen an einem erbärmlichen Leben klammern sehen, wie unter saufenden Alkis.

    Bitte versuche jetzt nicht, mir das Gegenteil zu bewiesen. Du hast vom Schicksal eine Chance bekommen, also nutze sie. Eine Menge trockene und cleane Süchtige können dir bestätigen, daß es sich wirklich lohnt, den Mut aufzubringen und zu seiner Krankheit zu stehen.

    Grüße

    det

  • :top: Dieses Mal kann ich mich bei FritzTheCat anhängen!

    Ich habs probiert, 9 Monate lang hätte ich nix lieber getan, als mich zu töten...Ich saß stundenlang wimmernd da, mit dem Rasiermesser...
    Das ist....unbeschreiblich.

    Wenn ich heute daran denke: Was wäre mir entgangen, was hätte ich verpasst.
    Ist keine Option!! Null !!!

    So, Carl: Ich werde dann auch wieder posten, wenn es Neues gibt.Nix für ungut...

    LG.Ganesha

  • Hallo Carl,

    wir kennen uns noch nicht, aber deine Zeilen haben mich erschüttert.

    War selbst auch in so einer ähnlichen Situation.
    Am liebsten wär ich gestorben, vor Scham und Angst.

    Aber es gab Menschen, die mich einfach nicht fallen ließen.
    Und das, obwohl meine Gesundheit überhaupt nicht zum Besten bestellt ist.

    Du siehst, ich hab es überlebt.
    Scham ist nach wie vor ein Thema, trotzdem versuch ich mich aufs Leben einzulassen.
    Zum Sterben hab ich immer noch Zeit.
    Aber genauso hab ich noch Zeit zum Leben.

    Was könnte dir denn schlimmes passieren, wenn du mit dem Trinken aufhörst?

    Liebe Grüße
    Nebula
    (will mich nicht als aufdrängen, wollte dir nur ein bisschen Anreiz zum Nachdenken geben)

  • carl, ich stecke grad nach dem 2 tag im kalten enzug und habe das gröbste gut über standen ohne psychische reaktionen wie delir oder so, aber jetzt habe ich eine sterbensangst und gehe morgen zum arzt, obwohl ich auch Angst vor ihm hab- nachdem ich am fr zusammengebrochen bin (vor dem entzug) ist mir ein licht aufgegangen...nur habe ich erst gestern die folgen gespürt. ich hab Angst vor ner hirnblutung da ich extrem hochen blutdruck habe. bin sogar so weit gegangen die blutdrucktabletten von meinem vatr zu nehmen, die gottsei dank die niedrigste menge haben. aber das war da mache birgt grausame schmerzen, deswegen will ich zum arzt um die symptome zu mildern, obwohl es nichts mit der Angst vor einem rückfall zu tun hat, dafür tut es zu weh.

    hopp und los, medikamente helfen einem klar zu kommen. seit freitag konnte ich kaum aus dem bett raus weil ich so starke gliederschmerzen hatte das ich nimmer gehen konnte. DAS hätte ich vermeiden können. :frowning_face:

  • nebula
    Danke Dir! Möchte nocheinmal deutlich schreiben (kam wohl etwas dramatisch rüber) -> Ich bin nicht suizidgefährdet! Bevor auf einmal die Polizei vor der Tür steht... :2:

    WonderWoman
    Hey, solch ehrliche Worte von Dir... Respekt!
    Betablocker wirken übrigens nicht akut, sondern langzeitlich.
    Denke, dass deine Hypertonie ein gesondertes Problem ist und die "Entzugserscheinungen" primär neben den bekannten Symptomen auf deinen Blutzuckerspiegel wirken und deinen Stoffwechsel im Körper schwerst durcheinander bringen. Das erklärt auch deine "Angstzustände".
    Kann dir nur berichten, dass ich durch Alkohol mehrfach eine Unterzuckerung mit Herz-/Kreislaufkasper hatte und mich durch den Kontrollverlust schwer verletzt habe.

  • Moin Carl,

    zu deinen Worten:

    Zitat von Carl;150397

    Ich will nur "nach Hause!"
    Nicht mehr und nicht weniger...

    das ist ein langer, aber lohnender Weg. Du kannst ihn gehen, wenn dein Kopf klar von allen Drogen ist. Ich bin sicher, daß sich dann auch deine Vorstellung davon was "zu Hause" ist, drastisch ändern wird.

    Sieh zu daß Du den Alk aus Kopf und Körper bekommst. Alles andere ergibt sich.

    Grüße

    det

  • hey Carl,

    ich möchte mich den worten von fritz anschließen :smiling_face: Bitte sprich mit deinem Arzt und befreie deinen Körper von diesem Scheißzeug. Ich fühle mit dir und ich hoffe, hier bald lesen zu können, dass du beim Arzt warst und ihr eine Lösung gefunden habt :smiling_face:

    Ich kann nur sagen, es lohnt sich allemal :smiling_face: du wirst erstaunt sein, wie sich dein Körpergefühl zum guten wendet, natürlich dauert das seine Zeit, aber jeder neue Tag ohne Alkohol macht dich ein bisschen stärker und irgendwann bist du sogar stolz auf dich, dass du dir eine Chance gegeben hast :smiling_face:

    Ich wünsche dir von Herzen alles gute :3::blume:

  • Brauche ersteinmal Motivation, um den Schritt zutun.
    Habe lange Zeit Leistungssport (Boxen) betrieben, meinen ehemaligen Trainer angerufen und ihm meine Situation geschildert.
    Er war immer eine Art Vater für mich und er sagte:
    "Werde klar in der Birne und dann komm wieder zum Training. Wir haben gute Kiddies, die deine Erfahrung brauchen und den ein oder anderen Kampf kriegst du selbst auch noch hin."

    Trotz Suff habe ich mein "Mittelgewicht" gehalten und freue mich über den Satz meines Trainers:
    "Wenn Du dich nicht wieder fängst, dann fahr ich bei Dir vor und hau Dir persönlich so einen in die Schnauze, dass Du nicht mehr weißt, wo vorn und oben ist." :grinning_squinting_face:

    (Boxersprache, er meint das freundschaftlich)

  • Moin Carl,

    yep, auch das kann helfen:grinning:

    Hey, das ist doch ein toller Ansatz, wieder Sport zu machen und gleichzeitig eine Aufgabe zu haben:top:

    Warum hast Du so Angst vorm Arzt?
    Außer dass Deine Leberwerte beschissen sind, kann Dir doch nix passieren?
    Und das wäre ja keine wirkliche Überraschung, wa?;)

    Und die kriegst wieder runter durch Abstinenz...........

    Mit Diabetes bin ich Laie, aber ich kenne es von anderen, dass das ganz schnell eng werden kann; gerade auch deshalb solltest die nächste Zeit engmaschig betreut werden. Mußt Du deshalb nicht sowieso regelmäßig zum Blutbild?

    LG,
    Kass

  • @Kassandra

    Zitat

    Mußt Du deshalb nicht sowieso regelmäßig zum Blutbild?


    Natürlich müsste ich das. Tu es aber nicht. :eyes:

  • So, werte Freunde
    War beim Arzt und Diagnose liegt vor.
    Meine Leberwerte sind scheiße aber nicht dramatisch.
    Bedenklicher ist, dass Antikörper im Blut sichtbar sind, welche deutlich auf Morbus Bechterew schließen.
    Außerdem ist Hypertonie indiziert. 144/90 in Ruhe.
    Nebenbei eine spezielle Protein-Allergie.

    Damit kann ich umgehen.

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