Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe, dass ich das Thema hier richtig poste. Ansonsten seht es mir nach und verschiebt es- wie gesagt, bin neu hier.
Mein Name ist Jasmin, ich bin 35 Jahre alt, glücklich verheiratet.
Seit vielen Jahren habe ich schon ein Alkoholproblem.
Vor 2 einhalb Jahren habe ich mich entschlossen zu einer Neurologin zu gehen und ihr davon zu erzählen. Sie verschrieb mir Doxi und ich musste eine Wo. später wieder kommen. Ohne persönliches Gespräch auf dem Flur gefragt wie es klappt. ich sagte : gut soweit, das war das Gespräch. Sie: dann nehmen sie die Doxi weiter.
Eigentlich hatte ich eine Überweisung zu einer richtigen Psychotherapie, aber die hielt sie nciht für notwenig, obwohl ich beim Erstbesuch einen Heulkrampf hatte und völlig am ende war.
Auf den Termin habe ich 4 monate gewartet und dann so eine Ärztin.
Das war es dann mit Abstinenz! Einen neuen Termin hab ich nicht gemacht bei einer anderen, weil die Wartezeit so lang ist.
Ich weiss: alles Ausreden. Rational weiss ich, dass ich mir wieder helfen lassen muss. Aber ich hab kein Vertrauen mehr in Ärzte. Nicht nur wegen dieser Neurologin.
Ich habe für mich entschlossen, aufzuhören, weil mein Körper am Ende ist.
Ganz hohen Blutdruck seit monaten, hoher Puls, Angst, Depressionen, Übergewicht, Kreislaufprobleme usw usw.
Ich habe heute den ERSTEN TAG nichts getrunken und ich will es schaffen!
Mein Kreislauf spielte den ganzen Tag verrückt, aber jetzt geht es gerade. Schlafen wird schwierig.
Meine Fragen:
Hat jemand von euch, es auch ohne ärztl. Hilfe geschafft???
Ich wohne in Essen, kennt jemand im Ruhrpott einen guten Arzt oder Klinik?
Welche Schritte sollte ich tun?
Danke euch im voraus.
lg
Jasmin
Alkoholsucht und völlig fertig
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Hallo
Stecke grad in ner ähnlichen Situation und muss leider sagen: Ohne Arzt solltest du es nicht tun. Grad wenn du eh schon so angeschlagen bist. Beim Entzug kann der Blutdruck nur noch weiter hoch schießen und dann sitzt du im schlimmsten Fall mit nem Herzinfarkt oder nem Schlaganfall da, oder halt gar nicht mehr...
Wo du hingehen kannst sind Sucht-Beratungsstellen. Die werden von allen möglichen Trägern angeboten, kirchlich, städtisch oder privat... Wennst da zB die Caritas nimmst, die sind sicher unkompliziert und an so Stellen kriegst du schon in nur wenigen Tagen nen Termin, manchmal kann man sogar ganz ohne Termin hin. Und da werden sie dir sagen, was für Möglichkeiten es gibt und die haben auch nen Überblick über Kliniken etc., die etwas passendes anbieten oder kennen vielleicht auch bessere Ärzte, die sich mit dem Problem auskennen und nicht sooo lange Wartezeiten haben.
Viele ganz große Kliniken haben extra Einrichtungen für Sucht-Krankheiten. Bei uns gibts da ein eigenes Haus nur für solche Probleme und man kann da jeden Tag ohne Termin zu einer offenen Sprechstunde gehen. Da stellt man sich an und wird dann von einem Arzt empfangen, der wirklich Ahnung von alldem hat und für den das auch Alltag ist, insofern braucht man sich nicht zu schämen.
Dort kann man sich dann beraten lassen, inwieweit ein stationärer Entzug oder einer mit ambulanter Begleitung sinnvoll ist.Ich würd aber wirklich erstmal nen Gang zu der Beratungsstelle empfehlen, das beruhigt auch sehr und es ist anonym und kostenfrei. Also noch ganz ohne Druck und Verpflichtungen.
Ärzte sind schwierig, man muss da wirklich irgendwann checken, dass man das Recht hat, seine Behandlung auch einzufordern und mehrmals anzurufen und zu fragen, obs nicht was früher geht... wenns einem schlecht geht, braucht man nen Arzt.
Wenn das so ein Problem ist, vielleicht kann ja dein Mann für dich anrufen und mit dir zu allen Terminen gehen? Zu zweit geht alles viel leichter...
Aber sprich lieber mit nem Arzt über dein Vorhaben, bevor du aufhörst mit Trinken, ich kenn nun das Ausmaß bei dir nicht, aber versuchs doch mal einfach zu halbieren, bis du einen Termin bekommst, das ist doch auch schonmal ein Fortschritt... schreib dir einen Plan auf und halte dich genau daran, mehr wird nicht getrunken - punktum.
Alles liebe
Mamono
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Hi Jasmin,
als Wichtigstes liegt an: geh sofort zu deinem Hausarzt. Mach keinen Entzug allein ohne ärztliche Begleitung. Dein Doc kann entscheiden, wie Du weitermachst und ob Du Medikamente brauchst. Wenn Du keinen guten Arzt weißt, dann rufe gleich morgen die nächste Suchtberatung an und hole dir dort Rat, die kennen meistens fachkundige Ärzte. Außerdem kann dir die Suchtberatung auch später weiterhelfen wenn es darum geht, therapeutische Unterstützung zu bekommen.
Es wäre schön, wenn Du dich weiter meldest, wie es dir geht.
Grüße
det
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Hallo Jamin 1975:
ich kenn das was du durchmachst, ich habe seit jetzt 2,5 tage nichts getrunken. ich dachte gestern ich würde sterben durch die typischen symptome; schweiss, starkes zittern, gliederschwäche, blutdruck und den magen-darmbeschwerden....es war die ganze pallette. ich lag die ganze zeit im bett und war zu schwach um aufzustehen. aber warum will ich aufhören? am mi hab ich mein diplom abgegeben und in der uni hatten wir dann 3 bier und ein drink, was mich nicht umhaut und do und fr wurde ich immer schwächer und habe mir ohne wirklich viel (ein drink) auf die füße gebrochen. na ja das war ja schonmal ein schockig und echt schrill. ich kotze sonst nie. dann schleifte ich mich total körperlich geschwächt zur uni und war danach noch schwächer so dass ich fast nicht mer nach hause kam. ich dachte es wäre die verringerte menge an Alkohol die ich seit der endphase der bachelor thesis zu mir nahm...zu hause bin ich dann zusammengebrochen und alle vorher beschriebenen symptome kamen auf. SO und dann hab ich sterbensangst bekommen und entschloss mich nun einen kalten entzug zu machen, natürlich total naiv...ich hatte mit zittern gerechnet aber mit allem anderen nicht. sa war ich so schwach das ich ein wasserglas nicht einmal halten konnte, aber ich bin bis heute gekommen und sehe zwar überall um mich herum den Alkohol, obw tv, eltern etc. aber gerade verspüre ich nur noch lebenswillen. ich kann wieder aus dem bett, zwar sehr geschwächt und 2 tage sind wenig aber ich habs geschafft, und DU WIRST ES AUCH.
Früher habe nie allein getrunken, obwohl ich schon in mit 18 manchmal zu tief ins glas schaute. jetzt bin ich fast 23 vor dem abschluss. vor allem im letzten halben jahr gehörte eine halbe wodka flasche fast zu meinem alltag. ich kam mit dem einkaufen nicht hinterher,die leute starrten ein mädchen mit einer 1l flasche blöd an im supermarkt. deswegen schäme ich mich. ich tu es jetzt vor allem für meine eltern und für meinen erfolg. wer will schon eine managerin die alkoholikerin ist?
jedenfalls habe ich mich entschlossen morgen zum arzt zu gehen um mir zusätzliche medikamente zu verschreiben. zudem habe ich eine tief depressive seite an mir die es schwer macht alles positiv zu sehen. ABER ich will!ich will ein normales leben.
aber ist es normal zu denken in 3 monaten mal wieder mit freunden ein sekt auf dem abschlussball zu trinken oder auf meinem geburtstag? ich will doch nur ein normales leben :(..
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Hallo Jasmin,
ich kann nur immer wieder sagen das ein Entzug im Alleingang sehr gefährlich ist, gerade bei Alkohol.
Werde Dir via PN gleich Adressen schicken an die Du dich in Essen wenden kannst.
LG,
HexeLakritze. -
Und die scheiß Zigaretten kommen noch hinzu.
2. Sucht! -
Hallo, erstmal danke für die Antworten und auch für die Adressen.
Für mich kommt keine Klinik in unmittelbarer Nähe in Frage. Kamillushaus z.b. in essen, dann würde ich zu viele Bekannte Gesichter treffen....
Es geht mir echt nicht gut und mein Mann hat Mittagschicht. Ich hab so starke Leibschmerzen, die ich kaum aushalten kann. Mein Blutdruck war heute morgen 150 /100 nach dem aufstehen. Im Moment etwas besser Blutdruck, aber Puls plötzlich nur noch 60 und mein Kreislauf ist so schwach. mir ist schwindelig. Zittern oder drang zu Trinken habe ich absolut nicht!
Aber ist ja auch bei jedem anders. Kommen die Leibschmerzen auch davon?
Ich würde es nicht mal zum Arzt schaffen und wüsste auch keinen hier, dem ich das anvertrauen könnte.
Man- ist das alles ein Mist. Wie konnte ich es nur soweit kommen lassen.
Aber jetzt wieder trinken, weil ich sonst sterben könnte??? ich glaub das will ich nicht! Weder Sterben , noch wieder Trinken. Das letzte hab ich Sa. Abend getrunken.
Ich will nicht mehr trinken!
Ich hab Angst!!!! -
Hey...ein Alkohol Entzug ist alleine immer ein großes Risiko,
da deine Gesundheit ja schon angegriffen ist, hoffe ich mal, du warst inzwischen bei einem Arzt!
Falls nicht, gehst du enorme Risiken ein...
Schau zu, dass du dann wenigstens jemanden hast, der auf dich aufpasst:http://www.alkoholiker-hilfe.de/wann-wie/alkoh…ug-zu-hause.htm
habe ich einfach mal gegoogelt!
LG.Ganesha
*edit*
Du mußt Wasser trinken...In kleinen Schlucken.
Mindestens drei Liter sollten es schon sein!
Verzichte auf alle aufputschenden Substanzen wie Kaffee und SchwarzTee.
Mach da ruhig Zucker, bzw Honig dran, kann der Körper auch brauchen!Wenn es dir irgendwie möglich ist, gehe raus, bewege dich an der frischen Luft.
Ansonsten kann es hilfreich sein, dich vor der Glotze zu parken, damit dein Gedankenkarussel nicht zu arg wird.Schreibe dir auf, wie du dich fühlst! Das ist wichtig...
Du wirst in 2-3 Tagen alleine an deinem Schriftbild feststellen können, dass es dir besser geht.Presse dir Zitronen, Orangen aus - du brauchst die Vitamine!
Essen kannste wahrscheinlich eh kaum, wenn, dann lass es bei ner leichten Suppe für die nächste Zeit;
da kannste ruhig gut Salz dranmachen, damir dein Körper Wasser binden kann.Nochmal ganz deutlich: Es ist Leichtsinn, was du betreibst.Gehe zum Arzt.
Wenn du per Notarzt abgeholt werden mußt, bekommt es auch jeder mit...also was soll das?!!!Wünsche dir viel Kraft. LG.Ganesha
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Hallo Jasmin,
auch wenn Dich die Antwot nervt - du wirst eh dazu stehen müssen - wenn alle Stricke reißen, dann rufe den Notarzt an.
Alles Gute
Wattewolke -
ich weiss......
ich leg mich mich erstmal etwas hin.
Melde mich, wenn es mir besser geht.
lg
Jasmin -
Im Kamillushaus (Werden) war mein Bruder.
Kirchlicher Träger und sehr hart. -
da bin ich schon wieder....
ich hatte mich hingelegt und es ging nicht mehr. ich dachte ich muss sterben..dann kam die Angst hinzu, ich hatte null Trinkverlangen, aber ich wusste, dass nur das helfen kann diesen TAg zu überstehen. Also hab ich ein bier getrunken und es geht mir besser.
Ich weiss jetzt, dass ich es allein nicht mehr schaffen kann und werde jetzt eine Suchtberatungsstelle anrufen und einen Termin machen. Ich bin für alles bereit, so will ich nicht mehr leben. -
Hallo Jasmin,
ich finde das ist eine sehr gute Entscheidung,
wenn Du in keine Klinik möchtest die in deiner Nähe ist, kann ich Dir auch andere raussuchen, musst nur sagen
In der Suchtberatung wird Dir diesbezüglich aber auch geholfen.
Nur bitte, bitte entziehe nicht im Alleingang.
Lg,
HexeLakritze. -
Zitat von Jasmin1975;150697
da bin ich schon wieder....
ich hatte mich hingelegt und es ging nicht mehr. ich dachte ich muss sterben..dann kam die Angst hinzu, ich hatte null Trinkverlangen, aber ich wusste, dass nur das helfen kann diesen TAg zu überstehen. Also hab ich ein bier getrunken und es geht mir besser.
Ich weiss jetzt, dass ich es allein nicht mehr schaffen kann und werde jetzt eine Suchtberatungsstelle anrufen und einen Termin machen. Ich bin für alles bereit, so will ich nicht mehr leben.Scheißgefühl, was?
Ja, bring es hinter dich.Geh zum Doc - ich habe das Gefühl, du hast gerade einen "reifen" Zeitpunkt.Sprich: Erfolgsversprechend...Sei es dir wert! LG.Ganesha
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ja, scheiss gefühl!
wenn der Alkohol einem kontrolliert. erbärmlich!
Hexe: gerne würde ich mich über andere Anlaufstellen freuen. So Richtung Müsterland?! Ich hab mal gegooglet und diese gefunden. Kennt die jemand?
LWL Klinik Münster!
dort ruf ich morgen mal an.
Wie ist denn der Ablauf? ich geh zum Hausarzt, der schreibt eine Einweisung und ruft auch evtl. für mich in eine Enzugsklinik an? besser wäre wahrscheinlichenzug und anschliessende therapie,oder? muss er das vermerken, ob nur entzug oder mit therapie???
ich hab keine Ahnung.
zahlt die krankenkasse komplett? oder muss man sich vorher eine Kostenübernahme einholen? -
Kommt via PN
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Hallo Jasmin,
Ich habe deinen Beitrag erst jetzt gelesen weil ich erst seit kurzem in diesem Forum aktiv bin.
Wie geht es dir im Moment und hast du schon eine Therapie gemacht ?
Lieben Gruß,
Lossernaar
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Hallo Jasmin,
stecke in einer ähnlichen Situation: Auch ich habe es versucht, alleine aufzuhören, daher kenn ich die Probleme die du jetzt durchmachst.
Nachdem mein Mund wieder einigermaßen funktionsfähig war ( war ausgetrocknet ohne Ende ) habe ich mit Wasser angefangen. Wie bereits erwähnt wurde, in kleinen Schlücken, dann langsam was essen, am besten Suppe. Nicht soviel auf einmal, macht der Magen nicht mit. Zumindest bei mir nicht.Ich habe festgestellt, wenn ich nicht zuviel getrunken oder Tabletten genommen habe, war der Entzug leichter. Aber es kam vor dass ich viel zu viel hatte und ich deswegen auf Intensiv gelandet bin.
Ich habe auch Depressionen und Panickattacken die aber noch schlimmer werden, wenn ich was intus hatte. Das verstärkt allerdings auch diese Symptome ohne Ende.
Bei mir geht allerdings der Zucker immer wieder in den Keller, schon alleine deswegen und den evtl. Krampfanfällen sollte man den Entzug nicht alleine durchziehen. Es ist viel zu gefährlich
Das ist zumindest meine Erfahrung.
Auch für mich ist der Anfang meiner Abstinenz sehr schwer. Ich hoffe, so wie damals, dass es aber wieder leichter wird damit umzugehen.
Mein LG, so lieb wie er ist, hasst er zuviel Alkohol oder Benzos, schleppt mich aber in allen möglichen Situationen hin, wo er auch trinkt. Das ist noch eine riesen Baustelle für mich wo ich noch zu kämpfen habe. Ich möchte/muss diese allerdings vermeiden, da es mir noch an Selbstvertrauen und Stabilität mangelt.
Also, ich bin 2006 freiwillig in die Psychiatrie gelaufen, und habe da auch meine Langzeittherapie beantragt. Damit geht der Antrittstermin schneller. Du musst aber dir und den Ärzten gegenüber gnadenlos ehrlich sein, ich meine wirklich ehrlich sein ! Nur so bekommst du auch die Hilfe und Unterstützung die du brauchst.
Wichtig ist auch ein gutes Netzwerk, da bin ich gerade dabei es wieder aufzubauen.
lg livinginthedark
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