Wenn die Gefühle einfach erstarren

  • Ich habe vor ein paar Tagen in mein Postfach geschrieben, daß ich eine neue Freundin kennengelernt habe, naja Freundin ist noch zu viel gesagt, aber sie soll es werden. Als wir so 2 Wochen schrieben, da war alles in Ordnung, ich war voller Gefühl, habe viel geweint, mich gefreut, mich wieder auf eine Freundschaft einzulassen. Gestern haben wir das 1. Mal telefoniert über eine Stunde, alle vier. Wir zwei Frauen und die Männer. Alles in Ordnung. Ich habe die beiden spontan am Wochenende eingeladen. Sie war so glücklich und ist voll am Besorgen, am Vorbereiten, was sie mitbringen möchte und fragt, was sie unserem Enkel mitbringen kann und plant, als ob es ihr letztes Mal sein wird, daß sie einen Wochenendausflug macht. Ich hatte Euch ja erzählt, daß sie Krebs hat. Nun muss sie Ende Juni in eine psyschiatrische Klinik Therapie machen, damit sie nach der Chemo wieder etwas aufgebaut wird. Inwiewit der Krebs geheilt werden kann, weiß ich nicht, spielt eigentlich auch keine Rolle bei meinem heutigen Problem oder indirekt.
    Wie gesagt, gestern war ich euphorisch. Heute habe ich fast den ganzen Tag geschlafen, war heute früh nur beim HNO-Arzt. Wenn ich so dermaßen durchhänge, dann hat das immer mit meinem Seelenleben zu tun. Ich bin ja dran am arbeiten, daß ich es eher erkenne, was mich überfordert. Hat alles mit Gefühlen zu tun. Seit heute mittag fühle ich wieder nichts, gar nichts, nichts für mich und ich freu mich überhaupt nicht mehr auf das Wochenende, aber ich will verdammt nochmal mich freuen. Die Gefühle waren doch da. Wo sind sie hin, warum werde ich immer so zu einem Eisblock. Stelle alles ab. Dann kann ich nicht saubermachen, nicht kochen, nur so dahindämmern. Das macht mir Angst. Aber ich werde auf keinen Fall dieses Treffen absagen und wenn ich noch so schauspielern muss. Ich möchte sie gern als Freundin haben. Morgen sieht die Welt auch bestimmt wieder anders aus, heute konnte ich ihr nicht mal schreiben, wie gestern. Habe Abstand genommen. Immer dasselbe Spiel. Wovor will mich denn meine Seele wieder schützen? Ich versteh es nicht. Hier im Forum mag ich auch eine Frau sehr gerne, auch da hab ich mich bei ICQ auf Beschäftigt gestellt, weil ich heute keine Gefühle habe und eher Angst habe, mit beiden zu schreiben, obwohl ich es doch so sehr will. Wenn ich so drauf bin, wie jetzt, dann hasse ich mich so, weil ich das nicht will und ich kann mich dagegen nicht wehren. Ich bin ein Experte im Kaputtmachen, bevor es begonnen hat.
    Als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte war ich auch erst so verliebt und euphorisch, bin dann zu ihm gezogen und dann kamen diese Zustände auch, so schlimm, das ich auf die Geschlossene wollte nicht musste und ich hätte gern die Tür noch extra verriegelt, damit er nicht reinkann. Er kam mich hartnäckig jeden Tag besuchen. lWir gingen immer spazieren und erst da fing ich an ihn zu lieben, habe aber heute noch Zustände, wo ich seine Liebe einfach nicht aushalten kann und weg möchte, aber wohin, dann zieh ich mich in meine Gefühlsstarre zurück und alles ist mir egal. Wie ungerecht das denen gegenüber ist, die mich wirklich mögen. Wieso hasse ich das denn, wenn man mich liebt. Danke Euch fürs zuhören. Schade, sind nicht so viele da, die das lesen. Aber die da sind, bedanke ich mich schon jetzt.
    Ich habe auch daran zu knabbern, daß soviele hier weggegangen sind, ohne das man Abschied nehmen konnte. einfach weg und das schlimme ist, sie sind so als Clique weg und mich wollte niemand mitnehmen. Ich wäre auch nicht mitgegangen, denn das SuS ist mein seelisches Zuhause. Jeder kann gehen, das weiß ich, ich könnte es nicht, denn für mich wäre es Verrat, denkt dran, ich habe gesagt für mich und ich bin kein Verräter.

  • Hallo Tine,

    wenn du so in einer Gefühlsstarre steckst find ich es aber toll, dass du es schaffst darüber zu schreiben.
    Ich hab beim Lesen so ein bisschen das Gefühl bekommen, dass etwas in dir dem Positiven noch immer nicht so traut und es manchmal auch nicht ertragen kann. Vielleicht war es zu lange anders, vielleicht hast du arg schlechte Erfahrungen gemacht, ... .
    Aber es bringt dir gar nichts, wenn du darauf beharrst, dass du fühlen willst. Damit setzt du dich nur noch mehr unter Druck und ich könnte mir gut vorstellen, dass das nicht gerade förderlich für dein Inneres ist, wenn du vielleicht eh schon mit etwas überfordert bist oder deine Seele das Gefühl hat, dass sie dich schützen müsste.

    Merkst du denn vielleicht eine Tendenz? Kannst du inzwischen schon eher Positives zulassen? Dauern deine "Phasen", in denen du es ablehnst und/oder wie du sagst ein "Eisblock" bist noch immer so lange wie früher? Ich denke es wird sich mit der Zeit bessern, vor allem je mehr positive Erfahrungen du machst.

    Und erst mal ist es doch toll, dass die positiven Gefühle da waren, dass du dich gefreut hast. Und nur weil du es gerade nicht mehr fühlst heißt es nicht, dass du dich nicht vielleicht doch freust auf das WE, oder zumindest nicht das Gegenteil.

    Gib dir etwas Zeit und hab Geduld. Und ich find´s schon mal super, dass du das Treffen nicht absagst, auch wenn du grad so einen Durchhänger hast :smiling_face:


    Liebe Grüße,
    sunlight

  • huhuuu meine liebe Tine :smiling_face:

    das tut mir leid, dass du dich heute so komisch fühlst. Ich kenne diese plötzliche Gefühlsstarre auch nur zu gut.

    Leider weiß ich nicht wirklich, wie ich dir dabei helfen kann :frowning_face: ich suche auch einen Ausweg aus diesem Gefühlschaos, ich hasse es auch, wenn jemand zu gut zu mir ist. Aber wäre derjenige anders, wäre das auch nicht zufriedenstellend :frowning_face:

    Ich hoffe, dass dir der Besuch am Wochenende von deiner Freundin gut tut und wünsche dir, dass du dich wenigstens ein wenig für diese Freundschaft öffnen kannst.

  • Hallo sunlight, hallo Pain, ich danke Euch für Eure Antworten. Ein Rezept, wie man das wegkriegt wirds wohl nicht so richtig geben. Ich denke es wird die Angst vor meinen Gefühlen sein am samstag. Das Gute anzunehmen. Wie begegnet man der Angst, indem man das macht wovor man Angst hat, also wird der Besuch auch nicht abgesagt und vor allen Dingen, ich mache diese beiden richtig glücklich, so wie die sich freuen, zu uns zu kommen. Hab ich lange nicht erlebt und deshalb wird es mir wohl Angst machen. Heute gehts mir auch besser, bin wieder klarer, ist immer so. Jetzt werd ich etwas sauber machen und um 11 kommt mein Enkel bis heute abend. Und morgen muss ich zu meiner Ärztin, da werde ichdas nochmal ansprechen. Sie sagt ja immer, das es einSchutz ist diese Zustände, aber ist schon ein ekliger Schutz. Aber als Kind war das wichtig,sonst wäre ich wohl ganz zerbrochen damals.
    Liebe sunlight, es stimmt die Phasen, in denen ich so ablehne dauern nicht mehr so lange an und ich merke eine Tendenz, daß die guten Gefühle zunehmen. Das sind dann wie Wellen in mir, fühlen und dissozieren wechseln sich ständig ab. Ist sehr sehr komisch. Ich wünsch Euch was.

  • Hi Tine,

    das freut mich sehr, dass es dir da heute auch schon wieder ein wenig besser geht :smiling_face:
    Ich finde du bist vom Kopf her wirklich sehr klar und siehst so vieles. Weißt wie es theoretisch geht und zu verstehen ist - aber toll finde ich, dass du es nun auch in die Praxis umsetzt. Ich denke wenn du so weiter machst wird es dir immer besser damit gehen.
    Vor allem ist es wichtig, dass man für sich selbst einen Weg findet mit diesen Wellen wie du es nennst umzugehen, damit sie einen nicht jedes Mal völlig um- oder mitreißen. Und ich hab das Gefühl du gehst da gerade schon ganz gut Schritte in die richtige Richtung :smiling_face:

    Alles Liebe,
    sunlight

  • kann mich sunlight nur anschließen. Ich bewundere dich, wie du die Dinge und deine Gefühle beschreiben kannst und dass du das ganze auch noch so super in Worte fassen kannst. Wirklich, es ist ein Wunder, dass du bei deiner Vergangenheit nicht in die Knie gegangen bist, sondern du nimmst dein Leben in deine Hände, was früher ja wohl nicht möglich war, da hattest du ja immer nur deinen alkoholisierten Vater und deine gewalttätige Großmutter um dich herum. Wirklich Tinchen, klopf dir auf die Schulter, du wirst sehen, dass du die stärkere bist und du wirst es auch eines Tages spüren können. Ich weiß, all diese Erinnerungen an deine Vergangenheit sind sehr schmerzhaft und sie lösen starke Wut, Hass und Agressionen in dir aus, aber das gute daran ist, dass du FÜHLEN kannst, dass du nicht zu Stein erstarrt bist. Das heißt also, du bist sehrwohl fähig, zu fühlen und dass es öfter dazu kommt, dass du auch mal in einer Gefühlsstarre verharrst, sehe ich auch als eine Art Schutzschild, damit der Hass dich nicht auffrisst.

    Liebe Tine, ich find dich klasse, ich lese immer gerne bei dir mit, weil ich so viel verstehen und nachempfinden kann,n was du durchmachst :smiling_face:

  • Eigentlich ist ja schon alles wichtige gesagt - sunlight hat recht, setz Dich auf keinen Fall damit unter Druck, denn wer Dich mag, der kann auch damit umgehen! Ich bin sicher, dass Dir dass keiner übel nimmt !!!;)

  • nein Darwina, aus meinem Bekanntenkreis und Familienkreis nimmt mir das keiner übel. Aber es stinkt mich selber an. Es kann sogar vorkommen, daß es Tage gibt, wos mir so schlecht geht, daß ich alles um mich herum hasse, selbst meinen kleinen Enkel, das ist doch furchtbar. Ich lasse es nicht zu, aber der Therapeut sagt, Kinder merken sowas und das will ich nicht. Er schmust auch nicht mit mir, spielt zwar mit mir, aber sowas wie ins Bett bringen muss der Opa und Körperkontakt hat er nur mit seinem Opa. Ich kriege mal einKüßchen auf die Wange, aber nur, wenn ich es mir sehr sehr erbettele von ihm. Das würde auch erklären, warum meine Tochter, als sie Kleinkind war auch so war. Ich war so jung und hatte immer Angst was falsch zu machen, sie hat schlecht getrunken undgegessen, ich zitterte förmlich innerlich bei jeder mahlzeit und sie ist sehr distanziert gewesen, heut noch. Kinder merken wirklich viel.

  • Da sagst was, Tine - Kinder merken wirklich so extrem viel. Die haben noch hunderttausend Antennen zusätzlich.
    Aber schau, du arbeitest ja daran. Du nimmst es nicht einfach hin und belässt es dabei. Ist das denn häufig Thema in der Therapie (gewesen)? Und hast du Strategien, wie du damit besser umgehen kannst?

    Wie ist es dir denn in der Zwischenzeit ergangen? Hattest so ne Phase noch mal oder bislang nicht mehr?

    Liebe Grüße,
    sunlight

  • Hallo sunlight, ich habe mit meinem Therapeuten darüber gesprochen. Er sagt und ich weiß es nun auch, daß ich mich in neue Beziehungen immer gleich voll und ganz eingebe, mit Haut und haaren und es nicht wachsen lasse. Und ich überfordere mein Gegenüber damit. Von 0 auf gleich soll sie nun meine Freundin sein. Ich habe mit ihr darüber geschrieben und sie gebeten, daß sie mir etwas Zeit gibt und sie sich auch nicht auf meine Spielchen einlassen soll, von wegen, anderen schreibt sie mehr als mir und sie will mich nicht mehr. sowas lass ich nämlich schnell mal in Nebensätzen gucken. Mein therapeut ist auchder Meinung, daß ich ganz viel schönes sage, aber gleich im nebensatz entweder alles niedermache oder den anderen verletze, ohne daß ich es merke. Dann habe ich doch glatt behauptet, daß ich nieeeeeeeeeeeeeee Gefühle habe. Nun muss ich immer aufschreiben, wann ich was spüre und warum. Wenn ich jetzt drauf achten soll, merke ich doch, das da was ist. So erstarrt bin ich gar nicht. Ich nenne es nur so. Und ich komm ganz gut damit zu recht. Aber schämen tu ich mich immer gewaltig, weil ich doch ungewollt so durch die Blume menschen verletzten kann. Das will ich gar nicht. Ich habe auch meine Tochter gefragt, und siehat es mir auch bestätigt, daß ich sie z.b. für etwas lobe, aber dann vielleicht gleich hinterhersage, ich habe es aber früher so gemacht. Dann kriegt sie doch noch den Dämpfer, daß mama ja alles besser macht.:hau: Ich merke das immer nicht, schön, daß ich darauf hingewiesen werde. Ich soll mich ja auch bei den Kindern nicht einmischen, ist aber für eine Mutter auch nicht leicht. So wie Kinder lernen müssen, sich abzunabeln, so müssen Eltern da auch erstmal lernen. Das geht nichtmit einem Zack und alles ist so, wie es sein muss. Kinder loszulassen und nicht mehr beschützen zu können, weil sie es nicht zulassen, ist ein komischer Lebensabschnitt. Dadurch das ich Therapie mache, hat die ganze Familie was davon. Liebe grüße Tine

  • Hallo Tine,

    das freut mich, dass du mit deinem Therapeuten darüber reden konntest und du neue Erkenntnisse hast - oder dir zumindest manches klarer ist. :smiling_face: Ich finds toll, dass du nun aufschreiben musst, wann du welche Gefühle hast. Ich könnt mir gut vorstellen, dass du da auch ganz neue Seiten an dir entdeckst - oder dir vieles bewusster wird. Vielleicht auch wie vielfältig du letztlich doch fühlst - es vielleicht nur nicht wahrnimmst. Wer weiß wer weiß :winking_face:
    Wichtig finde ich eigentlich immer, dass einem etwas bewusst wird. Auch wenn man das was in der Vergangenheit war nicht mehr ändern kann - man kann in der Regel dann meist besser damit umgehen und vor allem erst dann etwas in der Zukunft ändern, wenn man weiß, was in der Vergangenheit nicht so gut war - oder wo der Haken war.

    Wie geht es nun zwischen dir und deiner "guten Bekannten" :winking_face: ?

    Liebe Grüße,
    sunlight

  • Hallo sunlight das ist eine gute Frage. Ich habe mich lange damit auseinandergesetzt. Ich denke, daß es keine festere Freundschaft wird mit mir und der Bekannten. Manchmal kann ich mich auf meine Gefühlsstarre auch verlassen, das sie etwas zu bedeuten hat. Diesmal hat es mir gezeigt, daß mir diese neue Beziehung nicht gut tun wird und sie nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Eine Warnung, die ich ernst nehmen werde. Und ich habe mit meinem Therapeuten alles besprochen und bin zu dem Schluss gekommen. Schön langsam und auch gleich ganz ganz ehrlich. Ich habe jetzt fast täglich mit ihr geschrieben. Mir ist leider aufgefallen, daß ich immer schreibe, was mich so bewegt, was hier so passiert, daß ich sie frage, wies ihr geht, was es neues gibt, so, wie man so denke ich schreiben sollte. Aber jede Antwort hat nur damit zu tun, daß es ihr schlecht geht, ob ich die und die Symptome auch kenne und was sie machen soll. Was ich wirklich nicht verstehe, sie hatte einen Termin für eine Reha wegen der Depressionen und Angstzustände in einer Tagesklinik. Hat sie nicht angetreten und dann sollte sie es stationär machen, hat sie auch nicht gemacht. Sie soll Antidepressiva nehmen, will sie nicht und ich soll ihr sagen, was sie machen soll. Diese Beziehung überfordert mich, ich kann sie echt verstehen, daß es ihr schlecht geht, aber ich pack das nicht, mich um sie zu sorgen und immer das selbe zu schreiben und sie macht sowieso was sie will,was natürlich ihr gutes Recht ist. Sie hat seit 2 Wochen höllische Zahnschmerzen, ißt Schmerztabletten ohne Ende, fragt mich wieder, was sie machen soll, aber zum Zahnarzt will sie nicht. Und was ich schreibe, kommt nicht bei ihr an. Sie interessiert sich auch nicht für meine Probleme, da hat sie gar kein Ohr für, weil sie viel zu sehr mit sich beschäftigt ist. Mich macht das nur noch wütend, gott sei dank merke ich diese wut, ich habe es ihr gestern geschrieben, daß ich gern mit ihr befreundet sein möchte, aber das es so nicht weitergeht, sonst geh ich kaputt. Sie hat nicht geantwortet. mein Therapeut riet mir aber, es ihr zu sagen, weil es mir auch ein Bedürfnis war. Ich brauche auch von anderen ganz viel Zuwendung und Verständnis, auch gerade hier im forum, deshalb habe ich auch ein schlechtes Gewissen, fürmich zu sorgen und mich nicht mehr so zu kümmern um sie, aber ich komm an meine Grenzen. In diesem Falle hat meine Gefühlsstarre mich geschützt. Der Therapeut erklärte mir auch, daß unsere Seele sich eben mit solchen komischen Zuständen auch schützen will, weil sie es anders gar nicht ertragen würde. Ich denke mal, mit etwas Geduld werde ich auch irgendwann eine gute Freundin kennenlernen, wo es ein Gleichgewicht gibt zwischen Geben und Nehmen, das füreinander dasein und auch für gegenseitiges Verständnis, mal mehr und mal weniger, wie es eben gebraucht wird. Ich will immer gleich alles auf einmal. Ich gerate immer schnell in die Rolle des Helfenden und vernachlässige mich voll und ganz. Danke Sunlight, daß du dich dafür interessierst. Das tut unheimlich gut. Ich komme auch ganz gut voran mit dem Gefühle aufschreiben.

  • Hallo Tine,

    ich wollt dir nur mal sagen, daß ich oft bei dir mitlese, weil ich es interessant finde, und es mir hilft, manch Verhalten besser begreifen zu können - aber ich sag nichts dazu, weil ich wirklich überhaupt keine Kenntnis habe - ich steh vor diesen Themen wie ein Ochs vorm Berg, kann nur nicken und: "Aha! So ist das also!" denken - es sind mir komplett fremde Welten. Und darum halte ich lieber den Mund. (bzw die Finger :fi: )

    LG Wolke

  • Hallo liebe wolke, das ist völlig in Ordnung, daß dunichts dazu schreibst. Ich kenn mich weniger mit Drogen aus, nur mit Medikamenten. Ich würde da gern auch öfters mehr helfen. Ich freue mich aber, daß du mitliest.
    Das mit den Gefühlen bei mir ist schon so eine Sache. Ich glaube, ich schäme mich Gefühle zu haben, sie auszuleben,sie zu spüren. Ich war heute zur Fußpflege und hatte mit der dame ein lustiges Gespräch. Ich lachte auch, mit einmal war mein lachen weg und ich verspürte Angstsymptome und diese Gefühlsstarre. ich habe sie auch bei guten Gefühlen. Irgendwas in mir drückt sämliches an Gefühlen weg von mir. welche Gefühle ich aber komischerweise sehr gut ausleben kann ist Neid und Haß. Eifersucht. Traurigkeit ist sehr schlimm und eben auch Gefühle die entstehen könnten, wenn ich mich näher auf eine Freundin einlasse. Ich habe der Bekannten jetzt auch geschrieben, daß ich sie als normalen Kontakt haben möchte, nicht als superbeste Freundin, weil ich gar nicht weiß, wie ich das anstellen muss. ich bin dazu gar nicht in der lage. Noch habe ich nämlich den Anspruch, daß eine Freundin, dann nur meine Freundin ist und sie so treu sein muss, wie mein mann. Das ist krank ich weiß,deshalb mache ich lieber erstmal meine Therapie weiter, eh ich mich auf sowas einlasse. Das wird die schwierigste Aufgabe in meinem Leben, eine gute Freundin zu finden. warum ich da so viel Angst habe, weiß ich bis heute noch nicht. Ich kann keinen Menschen so richtig an mich ranlassen. ich vermute auch ganz stark, daß ich eigentlich eine Mutter suche, einen Ersatz. Selbst da weiß ich nicht, wie das ist, ich hatte nie eine. Es war sehr schwer für mich selber Mutter zu sein und habe auch viele Fehler gemacht. Jetzt weiß ich da besser bescheid und als Oma fällt es mir so viel leichter, mit einem Kind umzugehen. Ich muss zugeben, gerade meine Tochter hat mich oft einfach nur genervt, als Baby schon, weil sie nie das machte, was in den Ratgebern stand. Ich konnte mich doch nur an Ratgebern halten. Ich hatte doch sonst niemanden. Und ich war überfordert. Meine krankheit brach dann ja auch aus, als ich 24 war, da ging nichts mehr. Genug für heute. Einen schönen Abend noch euch allen, die mitlesen. Tine

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