Hi zusammen,
bin 25 und wurde mit ca. 16 Jahren von meinem Opa mit dem Thema Sportwetten (Oddset) konfrontiert. Das begeisterte mich. Da ich mich selbst viel mit Sportthemen auseinandersetze war es damals toll für mich mit meinem Wissen auch ein wenig Geld zu verdienen.
Nach einer gewissen Zeit langweilte mich Oddset. Ich registrierte mich bei Online-Wettanbietern und besaß im Laufe der Zeit mittlerweile bei jedem größeren weltweiten Buchmacher ein Wettaccount. Mehr und mehr ging mir das Gefühl für Geld verloren. Die virtuellen Zahlen tangierten mich nicht mehr, bei Oddset war das anders, da tat es mir schon weh 50 Euro über die Ladentheke zu schieben. Mal machte ich dann bei den online-Anbietern aus 500 Euro 3000 Euro, dann war die gewonnene Summe wieder weg. In meiner Extremphase setzte ich ca. 10.000 Euro auf ein einzelnen Fußballspiel. Im Laufe der letzten Jahre habe ich zig tausende Euros verloren. Immer habe ich die Sache mit mir selbst ausgemacht. Vor einem Jahr erzählte ich meiner Mutter von meinem Problem. Ich sperrte mich bei allen Anbietern. Es tat damals gut mit meiner Mutter über mein Problem zu reden. Ich habe ihr versprochen die Finger vom Wetten zu lassen.
Bis zu Beginn der Fußball-WM dachte ich, dass ich`s gepackt habe. Dann die Ernüchterung. Eine Wette über 1000 Euro gespielt, um zu sehen, ob ich es noch "drauf" habe. Wette verloren. Versucht die verlorene Kohle wieder reinzuholen. Verloren. Verloren. Verloren. Innerhalb von 3 Tagen 4000 Euro in den Sand gesetzt. Es ist so bitter. Das Geld ist dabei nicht mal das Schlimmste. Hab nen guten Job, verdiene gutes Geld. Das Schlimme ist, dass meine Freundin (seit 8 Jahren zusammen) nie was von meinem Problem erfahren hat. Sie sagte mir bereits einige Male, dass ich spielsuchtgefährdet bin. Daraufhin schwieg ich dann allerdings. Grund: ihr Vater ist spielsüchtig, hat die Familie damit ruiniert. Wenn ich irgendwann mal so einen Weg einschlagen sollte, ist`s vorbei sagte sie damals. Tja... und nun stehe ich wieder da wo ich nie wieder stehen wollte: vor meinem Suchtproblem.
Schlimm ist auch, dass ich über das verlorene Geld nachdenke. Das belastet meine Psyche. Zudem habe ich erst vor 3 Monaten einen neuen Job begonnen. Dieser fordert 100 % Einsatz. Wenn ich nicht frei im Kopf bin, kann ich keine Leistung bringen. Tja, und nun ist es wieder soweit: Ich denke ständig an diese - sorry - Scheiße! Ich hasse mich dafür, dass ich süchtig nach dieser sinnlosen Scheiße bin. Mir könnte es so gut gehen. Ich habe keine finanziellen Probleme, eine tolle Freundin und eine wunderbare Familie. Warum nur mache ich alles kaputt? Ich bin intelligent. Ich weiß, dass das was ich tue scheiße ist. Aber ich mache es trotzdem. Weil mein Verstand völlig aussetzt und die Sucht mich besiegt.
Hat hier jemand ähnliche Probleme? Was kann ich tun bzw. hier im Forum tun bzgl. meiner persönlichen Situation? Würde mich sehr über Antworten freuen.
Jimmy