Angefangen hat meine Essstörung damals mit der Bulimie...
Ich erbrach mich nach jeder Mahlzeit, allerdings nicht um abzunehmen (daran hab ich nichtmal einen Gedanken verschwendet).
Ich war Depressiv und hab das Brechen als einen Art Ventil gesehen um Druck und Stress abzubauen.
Als ich bewusst abnehmen wollte (ich wog da 70 kg!), geriet ich in die Magersucht...
Ich zählte Kalorien, wog alles penibel ab und hungerte mich unter die 60 kg.
Bei ca. 58 kg begann mein Körper zu streiken und schrie nach Essen.
Dann kam die Bulimie wieder dazu, aber ich hab mich bei weitem nicht nach jeder Fressattacke übergeben, sondern nur selten und wenn die Depressionen dazu kamen.
Für mich war/ist das Brechen eine Art von Selbstverletzung, mein Ventil für den Selbsthass, wenn ich meinen hohen Anforderungen an mich selbst nicht mehr gerecht werden kann.
Ich hab mich nie bis zum Ende übergeben, also bin nie sicher gegangen, ob auch alles raus war... Für mich sind auch schon beispielsweise zwei Sandwiches eine Fressattacke (inzwischen jedenfalls) und nicht wie bei anderen 500 g Nudeln + andere Dinge... Das würde ich garnicht schaffen!
Inzwischen überwiegt leider das Bulimische, da es mir psychisch nicht besonders gut geht und ich mich im Mai so dermaßen ausgezehrt hab, dass mein Körper noch heute nach Essen schreit und das Hungern nicht zulässt... Wobei es mir in meinen anorektischen Phasen immer sehr viel besser ging.