Hallo sweety,

das kann ich gut verstehen, dass da gerade Chaos bei dir im Kopf herrscht.
Also mögen müssen tust du deine Mutter ganz sicher nicht. Die Frage ist nur - du schreibst zwar, dass du keinen Kontakt mit ihr willst usw. - aber hast du mit ihr bzw. dem Thema Mutter-Tochter (oder was da auch sonst noch so hinter steckt) abgeschlossen?
Offensichtlich ja nicht und ich könnte mir gut vorstellen, dass es genau daran liegt. Denn wärst du für dich auch innerlich komplett klar, hättest deinen Standpunkt hinter dem du mit deiner ganzen Person stehst, dann wär sicher jetzt nicht so ein Chaos in dir und ein für dich paradoxes Handeln.

Ist da noch etwas ungeklärt zwischen euch?
Kannst du mit ihr persönlich reden oder geht das gar nicht? Telefonieren? Oder geht nur schreiben.

Ich denke du solltest für dich selbst herausfinden, was du wirklich möchtest und wie, wann, wo, wie oft, was auch immer. Vermutlich kannst du erst dann wirklich Ruhe finden, denn ansonsten wird es immer wieder so aussehen wie jetzt. Und so ein Standpunkt ist ja keine Entscheidung für immer. Wenn du für dich sagst - im Moment will ich definitiv keinen Kontakt - dann ist das so und es bleibt zu überlegen, wie du ihr das am besten vermittelst. Aber wenn dir doch noch mal irgendwann nach Kontakt ist kannst du dich ja auch wieder bei ihr melden oder ihr sagen, sie darf dir schreiben, was auch immer.

Lass dich jetzt nicht zu sehr verrückt davon machen. Ich denke das braucht Zeit.
Schau immer grad in dem Moment, will ich die SMS lesen oder nicht? Will ich antworten oder nicht? Und das wonach dir mehr ist tust dann - dann wird es in dem Moment das Richtige gewesen sein.

Ich hoffe du konntest heut Abend noch etwas abschalten.

Liebe Grüße,
sunlight

Hallo Sweety,

hm....ich hab ein bißchen Angst, zu antworten, weil ich so gar nicht weiß, ob wir uns verstehen in unserem Gebrauch der Wörter. Aber - wer weiß, vielleicht ist ja dann gerade ein Feedback aus so einer ganz anderen Seite interessant.

Mir fällt in deinem Bericht eine ganz ähnliche "Zwiespaltigkeit" wie in deiner Signatur auf. Ständig dieses "Schein und Sein" und bloß keine Übereinstimmung herstellen. So als ob du das auch anstrebst. Und ich frage mich "wozu"?

Bei dem Bericht über deine Mutter kommt bei mir was Anderes an, als geschrieben wurde - und darum bin ich verwirrt, ich habe nämlich keine Ahnung, was Du wirklich sagen willst. Bei mir kommt an: "Du bist doof, weil du mich nicht so magst, wie ich es mögen würde" - aber das wird nicht geschrieben. Geschrieben wird: "Ich mag dich nicht mögen, und ich mag dich nicht, und es ärgert mich, wenn Du dich nicht für mich interessierst"

Und so gehts mir auch mit der Signatur: "Bloß mich nicht zeigen!" - Ja aber wie sollen denn Menschen mit dir richtig umgehen können, wenn das, was sie sehen, nicht stimmt? Wie soll das funktionieren?

Ich lese oft bei Dir mit und ich finde es ganz toll, daß Du es angehst - und ich erkenne auch eine Offenheit - nur einordnen kann ich es eben leider nicht. Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute.

LG Wolke

Hallo liebe Sweety!
Mir ging es ähnlich mit meiner leiblichen Mutter,ich bin ja seit meinem 2.lebensjahr bei meinen Grosseltern aufgewachsen.Also einerseits hab ich sie,naja nicht direkt gehasst aber es hat sich nie ein Mutter/Tochter Verhältnis zwischen uns entwickelt.
Manchmal sehnte ich mich nach ihr aber die meiste zeit hab ich sie und die Umstände,das sie mich weggab und nie für mich da war verachtet.

So ging es mein ganzes Leben lang,dann hatten wir mal oberflchlichen Kontakt aber das wir nicht miteinander konnten,gab es immer wieder Streit,Missverständnisse und Meinungsverschiedenheiten zwischen uns.
Ich unterbrach sehr oft für längere Zeit den Kontakt ganz zu ihr.
Aber komisch ganz ganz tief im inneren,sehnte ich mich immer wieder nach ihrer Mutterliebe die ich nie von ihr bekam,man kam an sie einfach nicht ran.
Viele Situationen und erlebnisse hätte ich gern von ihr erfahren aber immer wenn ein Gespräch mal von mir her,tiefer wurde wich sie aus oder es gab streit.

Sie hatte auch nie finanziell meine Grosseltern unterstützt,die haben mich nur von ihren paar sechsern mit aufgezogen,sie bekamen nicht einen Pfennig Unterhalt für mich.
Meine Grosseltern verloren auch nie ein Wort darüber oder hätten sich beklagt,sie liebten mich über alles und machten alles was sie taten von Herzen.
Aber meiner Mutter hab ich viel Dinge nicht verzeihen können und oftmals eine unbeschreibliche Wut über ihre ganze Art mit den Dingen umzugehen oder eben nicht umzugehen.
Ich pflegte auch meine Grosseltern bis zu ihrem Tod und erst zu dieser Zeit kam auch meine Mutter zu ihnen und wollte zeigen das sie eine fürsorgliche Tochter sei.
Aber ich empfand das nur als ein schlechtes Gewissen von ihr um einiges wieder gut machen zu wollen(aber eigentlich mehr für sich selbst).
Es gab dann kurz vor dem Tod meiner Omi,noch einen bösen streit zwischen meiner Mutter und mir.
Es ging um eifersucht,denn ich liebte meine Omi mehr als alles andere in dieser Welt aber meine Mutter meinte zu mir,das es ihre Mutter sei und sie es schon immer war bevor an mich überhaupt zu denken war.
Aber ich liess mir meine Omi nicht wegnehmen,denn sie war auch für mich meine Mutter,mehr als die eigene es je gewesen war.
Aber nach dem Omi tot war ( meine Mutter hatte auch schweren Krebs und starb Qualvoll
ein paar Monate nach meiner Omi,
war ich doch froh das wir die letzten Wochen doch noch wenn auch oberflächlich zu einander gefunden haben,sie ist also im Frieden von mir gegangen,ohne Streit.
Und ich muss sagen,ich bin sehr froh darüber auch über meinen Schatten gesprungen zu sein und ihr auf gewisser Weise vergeben habe für alles was sie tat in ihrem Leben.

Denn ich weiss sie konnte es nicht anders,denn auch sie war ein Mensch mit vielen Problemen und konnte nie aus sich raus,sie war eben anders als ich und entwickelte sich eingentlich nie in ihrem Leben weiter,sondern lebte es ohne sich zu verwirklichen und selbstständig zu werden.
Ganz anders als ich,ich muss über meine Gefühle reden und kann gut fehler zugeben und was das wichtigste ist,
ich will mich weiterentwickeln und mit mir zufrieden sein,selbstständig und Selbstbewusst sein und dafür tu ich alles um mich zu verwirklichen.
Aber es tut mir gut ihr vergeben zu haben,sie kann in Frieden ruhen und ich habe ein reines und gutes Gewissen.
ich hoffe ich konnte dir verständlich machen was ich sagen wollte und wünsche auch dir sweety ihr irgendwann vergeben zu können,einfach für dich um ein gutes Gefühl und Gewissen zu haben auch mal nach ihrem Tode.
Ich nehm dich mal ganz lieb aber sachte in den Arm und grüße dich von ganzem Herzen.
Hexy

Hallo Sweety,

deine Worte freuen mich. Ich war etwas Bange, ob ich dir zu nahe getreten bin. Andererseits denke ich dann auch immer - mensch, wir sind hier ja alle in diesem Forum, und wer keine Rückmeldungen haben mag, der wird hier kaum etwas von sich schreiben.

Eine Freundin von mir lebt auch mit dieser Diagnose - und sie erklärt mir da auch oft Einiges. Ich glaube ja, ganz wichtig, ist für sich selber anzuerkennen, daß man gute Gründe für diese Gespaltenheit hat. Bei meiner Freundin z.B. ist es so, daß ihre Mutter sie als Kind zweimal im Wahn töten wollte - und ich kann einfach total gut nachvollziehen, daß man mit manchen Erlebnissen nicht einfach so ne normale Jugend haben kann - die Psyche muss anders reagieren, weil sich solche Sachen nicht "wegstecken" lassen. - manches ist zu heftig.
Aber mit Stück für Stück aufdröseln und selber neu definieren, wie und was man denken möchte, scheint mensch doch eine gute Chance zu haben, immer mehr Bereiche selbstbestimmt leben zu können - auch mit der Diagnose Borderline.

LG und schöne Momente, in denen Du gerne lebst wünscht ich Dir
Wolke