Glücklich sein, aber wie???

  • Kurz zur mir, ich bin alkoholabhängig und habe Borderline.
    2008 habe ich eine Langzeittherapie gemacht, leider nicht sehr erfolgreich, denn seitdem kommt es immer wieder Rückfällen. Wenn ich nicht trinke nehme ich Amphetamin.
    Ich glaube das was mir mit am meisten zu schaffen macht ist, dass ich kaum mehr sowas wie Glück empfinden kann oder mich auf irgendwas freuen kann. Früher war ich ständig mit Freunden unterwegs, hab alles mitgemacht und war nicht Menschenscheu, ich konnte mich über vieles oder auf vieles freuen. Heute ist das alles anders, ich habe regelrechte Panik vor Menschen, sogar wenn ich Freunde treffe habe ich vorher Bauschmerzen, bin nervös und fühl mich absolut unwohl. Die meisten treffen sage ich dann kurz vorher ab, weil ich es einfach nicht schaffe. Und glücklich bin ich eigentlich überhaupt nicht mehr, nur wenn ich konsumiere.
    Geht es Euch auch so? Was kann man da machen?

    Seit lieb gegrüßt

  • Hallo Lady, :wink:

    bin seit 12 Jahren auf THC & ALK und seit eineinhalb Monaten clean. Habe in der Zwischenzeit so ziemlich alles verloren (übrigens ebenso eine Menge Freunde!!!), konnte mir ebenso nur mit irgendwelchen Substanzen ein Glücksgefühl vortäuschen. Wenn ich dann konsumiert hatte, war das vielfach ein sehr einsames Erlebnis. Voll zugedröhnt ist die Party allein auf dem Sofa am schönsten. Und glücklich kann man mit dem Konsum von illegalen und legalen Drogen (Kaffee & Zigaretten mal ausgenommen!) nicht werden.

    Hast schon mal über das Aufhören nachgedacht? (Das hört sich "einfach" an und macht "glücklich")

    Okay, Dir spielt ebenso die Psyche einen bösen Streich, aber wenn Du den Konsum (der Substanzen) konsequent einstellst, so ist der erste Schritt getan.

    Und Du solltest einen Suchtmediziner kontaktieren, die kennen sich wirklich gut mit sowas aus.

    G24h - nur für heute :63:

    Mickey

  • Hallo Mickey,

    ob ich ans aufhören gedacht habe??? Klar hab ich und hab es auch schon versucht. Es gab Zeiten ohne jeglichen Konsum von Suchtmitteln, aber sie waren mehr eine Qual als ein Leben. Tausend mal hab ich schon gehört, dass das alt bekannte Glücksgefühl zurückkommt. Negativ :loudly_crying_face:

  • Hallo Lady,

    natürlich ist der Entzug von Suchtmitteln eine Qual, und natürlich wird ein tiefes Loch in Deine Psyche gerissen. Drogen schütten Glückshormone im Gehirn aus, und der Preis ist die Abhäbgigkeit. Und Du wirst in der Entgiftungs-/Entzugsphase viel schlechter "funktionieren", aber das legt sich und wird irgendwann besser. Gib Deiner Seele die Zeit, die sie für ihre Genesung braucht. Wahrscheinlich wirst Du dafür mehr als ein paar Monate brauchen, aber es lohnt sich. Versuche aus dem Dualismus und der Genesung von Leib und Seele Kraft zu schöpfen.

    G24h - nur für heute

    Mickey

  • hallo lady,

    ich hab auch 2004 eine langzeittherapie gemacht und mir geht es immer noch genauso wie dir. auch immer wieder rückfälle. bin grad jetzt wieder am entgiften von benzos....ich verlier auch immer wieder den mut und denke ich bin ein hoffnungsloser fall und kannmir gar nicht vorstellen glücklich zu sein...aber wenn ich so andere lese, ich hab noch keinen gesehen der wirklich therapie gemacht hat und seitdem ein glückliches cleanes leben führt. ich denke das brauch wirklich seine zeit. und wenn wir immer wieder rückfälle bauen, können wir dieses "glücklich sei" auch nie erleben, weil uns so ein rückfall doch immer wiedre zurückwirft emotional, oder?also meine längste cleanzeit war so 4-5 monate und ich muss aber sagen, da gab es schon momente wo ich glücklich war und ausm bauch raus lachen konnte. das komische ist, das man diese momente zu schnell "vergisst" und schlechte gefühleiwie eher im gedächtnis bleiben.
    was auch noch klar gesagt werden muss, dieses "glück" was man auf drogen und so erfährt, werden wir clean niemals genauso erfahren. wir dürfen nicht auf der suche sein nach dem gleichen glücksgefühl, das wird es nicht geben...da kann ich 24h am tag meditieren, es wird nie dasselbe sein....

    jemand hat mir auch mal gesagt, das jahrelange Sucht nicht von 10 monaten therapie geheilt ist! und vllt gehören wirklich diese rückfälle zum lernprozess dazu....wir müssen nur die arschbacken zusammenkneifen und weitermachen, niemals aufgeben!

    wie lang war denn deine längste cleanzeit?

    liebe grüsse

    ps. sorry für rechtschreibfehler...

  • ich habe in meinem leben auch alles mögliche konsumiert.nach langer,langer zeit diagnostizierte ein Psychiater eine depression sowie angstzustände.nachdem ich antidepressiva und eine minimale dosis neuroleptika verschrieben bekommen habe ging es mir viel,viel besser und seither (10 Jahre) brauche ich auch keine drogen mehr!vielleicht probierst du es mal auf dieser schiene ???? natürlich brauchst du einen guten neurologen, der dich nicht gleich ausschließlich als süchtige behandelt.alles gute für dich!!!

  • Hallo Pink,

    Du glaubst garnicht wie gut es tut zu lesen, dass es Menschen wie Dich gibt denen es wirklich genauso geht. Vorallem auch Deine Bemerkung dass Du keinen kennst der clean wirklich glücklich lebt trifft auch meine Erfahrung genau auf den Punkt. Meine längste Zeit??? Die war lächerlich kurz, 3 Monate maximum. Ich halte es immer ein paar Wochen aus und dann muss ich wieder in meine "süchtige Nische" wie ein ehemaliger Psycholge von mir mal gesagt hat, ich halte es einfach nicht aus, wenn ich dann nicht konsumiere werd ich immer depressiver, antriebsloser, schlecht gelaunt, denke zuviel an den scheiß, den ich erlebt habe und wodurch ich alkoholabhängig geworden bin. Das zieht einen natürlich noch mehr runter. Ein Teufelskeis, den man doch irgendwie durchbrechen muss.
    Ich werde auch demnächst nochmal in eine Langzeittherapie gehen, Antrag ist schon gestellt, weil die letzten Abstürze mit Alkohol absolut heftig waren, aber wird die dann was bewirken?

    LG

    PS: die hab ich auch :winking_face:

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 20:58 ---------- Vorheriger Beitrag war um 20:56 ----------

    An mickey69 und lubbert: Vielen lieben Dank auch für Eure Ratschläge, ich nehme alles was helfen kann händeringend an.

    Alles Liebe

  • Hallo,

    schon mal gut, dass nun erneut ne Therapie machst, welche Richtung zielt das dann?

    Es steht nicht da, wie lange du nun schon konsumierst, aber sicher ist nur durch das clean werden nicht alles einfach wieder super toll. Das ist der Einstieg, das dauert dann noch sehr lange, doch sollte man schon merken - es geht bergauf.
    Durchbrechen ist das Zauberwort :smiling_face:

    Überleg grad, eigentlich gehört das ja fast eher zum Bereich Therapie ... was meinst?

    Ich frage mich was du erwartest! Was ist glücklich sein für dich?
    Weißt, du solltest dich bisserl positiver auf die kommende Therapie einlassen - ich hab das Gefühl, du glaubst jetzt schon nicht dran :face_with_tongue:
    Wichtig dürfte bei dir auch die Klinikauswahl sein, wenns um Borderline und 'Sucht geht.

    LG Franz

  • Hey lady,

    Zitat

    Vorallem auch Deine Bemerkung dass Du keinen kennst der clean wirklich glücklich lebt

    ...ja, muss aber auch dazu sagen, das ich auch niemand kenne der es mal über längere zeit geschafft hat....trotzdem glaub ich aber daran, dass es geht. und hier sind ja schon einige die über jahre clean sind und berichten das es auch was anderes schönes gibt...was glücklich macht...

    Zitat

    denke zuviel an den scheiß, den ich erlebt habe und wodurch ich alkoholabhängig geworden bin

    weiss ja nicht jetzt was du erlebt hast, aber wenn du damit noch nicht "abgeschlossen" hast und dich auch immer wieder rückfällig werden lässt,solltest du vllt da auch wieder was in dieser hinsicht machen.
    grüsse

  • Hallo Ihr Suchenden,

    hey, habt doch ein bißchen Geduld mit Euch. Drei Monate sind einfach viel zu kurz, als daß sich da etwas Bewegendes im Gehirn verändern könnte.

    Ich bin nun seit über 2,5 Jahren Rauchfrei (und auch wenn diese Sucht lächerlich wirkt - sie ist es nicht) und seit rund 120 Tagen kifffrei. Es ist so vieles besser geworden.

    Aber es ist - so denke ich - wichtig, daß man auch in sich Veränderungen mitmacht. Wenn man selbst in den selben Bahnen steckt - die solcherart sind, daß man das eigene Leben nur mit Drogen ausgehalten hat, dann wird sich das ohne Drogen nicht verändern. Warum auch?

    Ein bisschen heftig finde ich die Aussage:

    Niemanden kennengelernt, der clean glücklich ist. Na, ist das nicht etwas viel selektive Wahrnehmung?
    Da würd ich doch mal ein bißchen mehr hinterfragen.

    Und nun: Kopf hoch - und einfach mal hinfühlen, wo der Schuh überall drückt und dann Stück für Stück rangehen. Und gerne auch mit Unterstützung!

    Das Unglücklich sein kommt sehr oft von einer Masse an unbewältigten Problemen - und oft, sehr oft, wird das Leben schöner, leichter und fröhlicher, wenn man an die Probleme rangeht.

    Und dann wäre da noch zu allem Überfluss die Erwartungshaltung: Ui - selbst in der Glücksforschung ist das "Glück" ein Zustand, den man meist nur sehr kurz hat - kurz und nicht oft. DA würde ich persönlich etwas kleiner ansetzen. Erst mal anfangen mit täglich lächeln, dann hinkommen zum Lachen, weitergehen zum Freude empfinden......und irgendwann kann dann mal das Gefühl von "Glück" kommen.

    LG Wolke

  • Hi,

    vieles ist ja bereits angesprochen worden!
    Deshalb mal: *fingerstreck* ICH bin glücklich...ich nehme seit 10 Jahren kein Pulver mehr, seit über zwei Jahren kein Kiff/Nikotin/Glücksspiel

    ABER: Was heißt denn nun "GLÜCKLICH SEIN?" :ce:

    Wenn es bedeutet, immer gut druff zu sein, durchs Leben zu schweben, mit allen und allem (einschließlich meinereiner) immer locker klarzukommen...VERGIß ES !!!

    Wenn es bedeutet, morgens nüchtern aufzustehen, mir KEINERLEI Substanz einfahren zu müßen, nicht überlegen zu müßen, wo & wie ich letzte Nacht wieder Scheiße gebaut habe,
    nicht abzuchecken, wieviel Droge ich noch habe, wieweit ich damit komme, wo Geld und Material für den Abend herkommt.....noch am Leben zu sein etc, dann JA!

    Allerdings läuft das bei mir unter Frei sein, Freiheit!

    Glücklich sein sind flüchtige Momente der Freude.
    Es bedarf einiger Zeit dieser eben erwähnten Freiheit, um diese überhaupt wahrnehmen zu können.
    Und dazu bedarf es einiger Zeit des CleanSeins & auch einiger Anstrengungen, das kommt nicht über Nacht.

    Als ich aufhörte Pulver zu nehmen, dachte ich lange Zeit, der Rest meines Lebens wird nun ein dahinvegetieren sein...
    Und weißte, mit der Zeit kam hier ein Lächeln, da ein zaghaftes Lachen...und nach 2-3 Jahren konnte ich wieder lachen UND weinen.

    Und wenn man mal mal so kaputt war, ist das nicht schon Glück??? !!!
    Du fängst wieder an, ein soziales Wesen zu werden - das ist doch eine Menge!

    Glücklichsein gibt es NICHT als Kick: Das ist nix, was man konsumieren kann.

    Aber, man kann sich eine gewisse Zufriedenheit erarbeiten, das macht satt....und das ist ne Menge.

    Fragt mich jemand spontan, ob ich glücklich bin - ich gebs zu: Natürlich zögere ich (noch?!!) einen Moment, dann aber, wenn mir bewußt ist, was ich alles geändert habe,
    kann ich sagen: Jepp - eigentlich ja schon!
    Oder anders gesagt: ich mag das Leben, mich und die Menschen wieder.

    ALLES GEHT! LG.ganesha

  • *knicks* Ja, DAS sind dann auch mal so Momente, wenn ich sowas fühle und formulieren darf.
    Da kommt Freude auf...

    Zitat

    Aber, man kann sich eine gewisse Zufriedenheit erarbeiten, das macht satt....und das ist ne Menge.

    Um es mal kurz zu formulieren:
    Am Anfang ist es eine Riesenleistung, einfach nur clean zu sein.
    24h ...und du denkst, du rennst nur im KREIS: minütlich, stündlich, täglich :cu:

    Ist okay.Ist ne ganze Menge.

    Irgendwann - in deinem eigenen Tempo - merkst du,
    dass aus dem Kreis ne leichte SPIRALE geworden ist,
    die dich nach und nach weiter nach oben (zu dir Selbst) bringt.

    LG.Gane (Spielkind, auch mit Worten) :k:

  • Hallo Franz,

    Richtung Borderline und Suchterkrankung.
    Ich konsumiere seit 2005.
    Nein, finde nicht dass es eher in den Bereich Therapie gehört, weil es mir nicht um die Therapie geht, sondern um das beschriebene.
    Glücklich sein ist das was ich früher mal fühlen konnte, für jeden ist das wohl unterschiedlich oder doch ähnlich? Was bedeutet es denn für Dich?
    Da ich schon eine Therapie hinter mir habe ist es vielleicht ein stückweit normal dasss ich nicht so positiv gestimmt bin wie das letzte Mal, zumal meine "Abstürze" sich noch verschlimmert haben.

    LG

  • Auch ich leide an Borderline,Alkoholsucht,Medikamentensucht und Depressionen.
    Früher kam noch eine Eßstörung dazu und Bulimie,die ich aber überwunden habe.
    Auch ich habe schon etliche stadionäre und ambulante Behandlungen sowie Gesprächstherapien hinter mir.
    Die nur kurzzeitig geholfen hatten,da die Depressionen und damit das Suchtverlangen wieder stärker wurden.
    Ich habe zig Antidepressiva schon bekommen,die aber alle nur eine gewisse Zeit lang gewirkt hatten.
    Ich bin von einer Alkoholsucht in die Medikamentensucht (nach einem Suizidversuch der mißlang geschlittert) und durch die Schmerzen von Paracetamol mit Codein abhängig geworden.

    Ich brauche den Alkohol schon lange jetzt nicht mehr,aber meine Codein Sucht die ist immer wieder Thema.
    Hatte immer wieder versucht auszuschleichen,auch jetzt bin ich wieder dabei.
    Durch meine schlechten Klinkerfahrungen habe ich eine KH Phobie entwickelt.

    Bei mir ist es so,wenn ich es nun mal geschafft habe clean zu werden und auch paar Monate zu bleiben,bekomme ich enorme Depressionen.
    Ich kann mich über nichts aber wirklich über nichts freuen.
    Ein Waldspaziergang,ein Sonnenuntergang,ein strahlender Tag mit schönster Sonne,all das geht an mir vorbei.
    Ich kann dafür keine glücklichen Gefühle entwickeln,im Gegenteil ich muss sogar weinen,wenn ich draußen Menschen sehe,die das Leben so genießen können und mich lässt das alles kalt.
    Ich neige extrem zur Selbstzerstörung seelische ich habe mich außen nie verletzt,sondern mir immer unbewußt oder bewußt Situationen geschaffen,die mich wieder in den Sumpf zogen.
    Aber auch wenn das anmaßend klingen mag,so hatte ich wenigstens das Gefühl etwas zu empfinden,die innere Leere kurzzeitig zu vergessen.

    Ich habe soviele Chancen in meinem Leben nicht ergriffen,aus Angst und Selbstablehnung.
    Wenn ich doch mal kurzzeitig glücklich war,dann traute ich diesem Glück nicht,weil ich wußte gleich darauf kommt wieder der Hammer und ich muss für das bissel Glück hart bezahlen.
    So habe ich mich in Schulden verwickelt und Lügen,die alles noch viel schlimmer machen.
    Habe wahllos bestellt den Gedanken ab gestellt,das ich die Dinge auch mal bezahlen muss,aber ich war kurzzeitig glücklich wenn ein Paket kam.
    Ich hatte Kaufräusche,bin straffällig geworden weil ich das Cleansein eben nie kompensieren konnte mit etwas vernünftigen.
    Habe mir Partner gesucht,die mich noch depressiver machten und wo ich nicht mehr los wurde.

    Ich hatte daher immer den Drang,wenn ich die Tabletten nehme,wird alles wieder gut,mein Verstand warnte mich,aber der Drang und Druck waren stärker.
    Dann war es wieder da,ich nahm die Tabletten und es stellte sich wieder die wohltuende Wärme ein,das Gefühl alles zu schaffen,ich war stark,ohne körperliche und seelische Schmerzen und das Gefühl überwog alles.

    Bis es wieder ins Gegenteil umschlug und die Tabletten ihren Preis forderten und der war,das ich körperlich am Ende,nur noch müde,antriebslos und ausgelaugt im Bett lag,die Wirkung verkehrte sich also ins Gegenteil.

    Dann wieder wie jetzt ein erneuter Versuch endlich frei zu sein und das Glück zu erlernen.
    Es gibt soviel was ich als Borderlinerin in meinem Leben nie lernen konnte,z.B. das ich auch geliebt werde,wenn ich nicht perfekt bin oder das ich Fehler machen darf und das mich nicht von jedem gemocht werden muss.
    Dann muss ich auch lernen ohne Suchtstoffe mit Schmerz um gehen zu lernen,was sehr schwer ist und das ich mich bei Problemen nicht zurückziehen darf,mich ihnen stellen muss und auch mal Kritik aushalten muss und mich nicht gleich in Frage stelle.
    Und das ich auch mal Nein sagen lerne,all das kann ich nicht.
    Auch meinen Körper muss ich anfangen zu lieben,ich schäme mich und habe soviel an mir zu bemängeln,das ich ständig denke,nicht in diese harte Welt zu passen.

    Drogen waren bisher mein einzigster Ausweg,leider.


  • Hallo Mona, Hallo Vampirelady

    Ich bin mir sicher, dass fast jeder Drogenkonsum mit den von Mona beschriebenen Symptomen zusammenhängt. Es ist eine Flucht vor sich selbst, vor dem Leistungsdruck der von aussen kommt. In der Werbung und in Filmen wird der Mensch oft zu irgendetwas gemacht, was er in der Realität nie sein kann.

    Wie soll man lernen, sich selbst mit allen Fehlern und Macken zu akzeptieren, wenn man immer diese Idealbilder als Maßstab nimmt? Wenn man hin nimmt, dass man in der Gesellschaft oft nur geschätzt wird, wenn man einen guten, hochbezahlten Job ausübt, ein dickes Auto hat, einen lückenlosen Lebenslauf und eine jahrelange Partnerschaft? Wenn man ein lückenloses, weisses Gebiss hat, 90-60-90 Maße hat, perfekt trainiert ist und immer ausgeglichen und erfolgreich rüberkommt und nie schlecht drauf ist?

    Das ist nicht die Realität, das ist nicht das wahre Leben! :dg:

    Wir leben total entfremdet von der urspünglichen, natürlichen Lebensweise des Menschen. Der Mensch ist nicht als karrieregeiler Einzelkämpfer geschaffen worden, das hat sich erst so entwickelt..

    Erlaubt euch eure Fehler, eure Macken, eure negativen Gefühle! Lasst das alles zu, nur so kann man dran arbeiten. Scheitern wird zum Beispiel oft falsch verstanden, es wird als Tabu angesehen an irgendeiner Aufgabe, die einem das Leben stellt, zu scheitern. Dabei kann Scheitern auch eine Riesenchance sein! Wenn man etwas nicht hinbekommt, heisst es nur, dass es diesmal nicht geklappt hat und dass man es nochmal probieren sollte. Scheitern ist gar nicht das Problem - man muss sich nur selbst wieder auf die Beine helfen und darf nicht den Mut und den Antrieb verlieren, es nochmal zu probieren. Ich weiss wovon ich rede. Auch ich habe mich jahrelang selbst bestraft wenn mir irgendetwas nicht perfekt gelungen ist. Auch ich habe mich mit Drogen betäubt, um die Scham und die Schuldgefühle nicht mehr zu spüren.

    Beispielsweise habe ich trotz guter Leistungen auf der Arbeit immer wieder Jobs verloren, weil ich es jahrelang nicht hinbekommen habe, pünktlich zu kommen und manchmal auch gar nicht erschienen bin. Dann bin ich in einen Teufelskreis aus Scham und Schuldgefühlen gerutscht und habe mir die Birne weggekifft, um nichts mehr zu spüren.
    Erst als ich angefangen habe, zu akzeptieren, dass ich z.B. mit der Pünktlichkeit echte Probleme habe, konnte ich anfangen dran zu arbeiten.

    Ich hoffe ihr schafft es, den ersten Schritt zu gehen und euch mit all euren Fehlern, Problemen und Macken anzunehmen. Dann ist der erste Schritt getan auf einem langen Weg der aus vielen Schritten besteht. Und selbst wenn es mal Tage gibt, wo ihr einen Schritt voran und drei Schritte zurück geht, lohnt es sich weiter zu kämpfen! :fr:

    Ich bin auch mehrfach dran gescheitert das Kiffen aufzugeben. Und trotzdem habe ich es immer wieder probiert. Jetzt habe ich akzeptiert, dass man nicht von heute auf morgen von einer Sucht loskommt und dass ich vielleicht wieder dran scheitern werde. Und siehe da: auf einmal funktioniert es viel besser..

    Ich wünsche euch viel Kraft und Mut auf dem Weg zurück ins wahre Leben. Liebe Grüße!

  • Hallo Ihr Lieben,

    erstmal vielen lieben Dank für Eure Beiträge und Anregungen.
    Und es stimmt tatsächlich, man kann wieder glücklich sein, man kann wieder Glück empfinden.
    Vor ein paar Wochen hätte ich das niemals gedacht, aber es kommt langsam zurück. Es fing mit kleinen Sachen an, wie z. B Musik höre, tanzen und mich rundherum wohl fühlen, das Herz lacht und ich war einfach glücklich und dass ohne jegliche Suchtstoffe in meinem Körper. Ein Gefühl was ich jahrelang nicht mehr hatte. Und so kommt Stück für Stück immer mehr zurück, man muss nur Geduld haben und daran glauben.
    Ich wünsche jedem von Euch dass es Euch genauso ergeht und ihr die Kraft habt durchzuhalten und ihr Partner, Familie oder Freunde habt die Euch dabei unterstützen.

    Seit lieb gerüßt

  • Hallo Vampirelady..

    Erstmal will ich dir meinen Respekt dafür aussprechen, dass du schon so lange clean bist..
    Freue mich sehr für dich, dass du auch wieder Glück empfinden kannst :smiling_face: Das ist doch die beste Motivation, auch weiterhin ohne Drogen zu leben! Es wird sicher immer auch Zeiten geben, wo es einem mal nicht so gut geht und man sich schlecht fühlt. Aber auch das gehört zum echten, unvernebelten Leben dazu oder?

    Schönen Sonntag und viel Glück und Erfolg auf deinem weiteren Weg :fr:

  • Hey BeißFrau :k:

    Schönes Feedback von dir, freut mich gerade sehr, das zu lesen.
    Ist ein verblüffendes Gefühl, wa?!!!
    Und, wenn man die Aufmerksamkeit und Dankbarkeit dafür behält, hat man das immer wieder mal...
    Ich freue mich da heute noch immer wieder - wie ein kleiner Bub - darüber!

    Immer heiter weiter...LG.Gane

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