Hallo, ich heiße Jakob und bin 21 Jahre alt. So eine Vorstellung ist meiner Meinung nach immer was schweres, aber ich versuche mal, ein paar Abrisse meiner Person hinzubekommen:
Ich habe ein Gymnasium besucht und da auch vor 2 Jahren mein Abitur (eher schlecht als recht, kann aber zufrieden sein, 2,9...) bestanden, hab mich aber in der Schulzeit immer sehr schwer und bockig getan. Mit 17 glaub ich hab ich das erste Mal mit Leuten aus ner Stufe über mir gekifft und seitdem so langsam angefangen, bis ich dann in der Stufe 12 fast täglich Freunde nach der Schule getroffen habe und mit ihnen dann über den Tag verteilt 2-4 Tüten geraucht habe. Mit der Zeit hat sich das ganze immer mehr ausgeweitet und ich hab auch während der Schulzeit mit Freunden gebufft etc. Weil meine Noten aber nicht schlechter wurden, machte ich mir nie wirklich Sorgen. Im Abitur hab ich sogar fast unentwegt gekifft, aber doch alles geschafft wie in der Zeit ohne Gras; ich war eigentlich immer recht leicht von Begriff, sodass ich nicht viel außer paar Tage vor Klausuren lernen musste.
Mit härteren Drogen hab ich keine Erfahrungen und will mich da auch strikt
von weghalten. Mit Alkohol bin ich auch sehr vorsichtig, nur beim Gras dachte ich immer, dass es total harmlos ist...
Nach dem Abi hab ich nen Praktikum gemacht, während meine Kumpels alle ihre schulfreien Monate mit Chillen und Kiffen verbracht haben. Aus Angst, weniger zu erleben als sie, hab ich dann das Tabu gebrochen, nicht allein zu Kiffen und während des Praktikums einen pro Tag geraucht. Danach dann wg. Ausmusterung sofort angefangen zu studieren (Okt. 2004) an ner ziemlich schweren Uni, auch noch in Grenznähe zu Holland. Im ersten Semester hab ich nur an den Wochenenden gekifft, kurz vor den Klausuren hab ich aber dann angefangen, mich ins Gras zu flüchten und habe mehr oder weniger täglich gekifft und erwartet, ich könne alles noch so weiterführen wie in Schulzeiten. Naja, habe aber seitdem kaum Klausuren bestanden und eigentlich auch garnicht gecheckt, dass ich immer mehr die Kontrolle verlor !!<<edit zu deinem eigenen Schutz, die Polizei findet es sicher gut, wenn sich jemand zu einer Straftat bekennt >>!! und (anfangs vorwiegend bis schlussendlich komplett alleine) pro Tag ein Gramm geraucht. Das war nie der mega-Abschuss aber es hat gereicht, dass ich vergaß, worauf's mir im Leben ankam und mir klischeehaft alles egal wurde. Nach dem zweiten Semester hörte ich auch auf, zur Uni zu gehen, weil ich eh nicht so überzeugt vom Studium war und gammelte nur noch motivationslos in der Wohnung rum und ging nur noch zum shoppen, einkaufen und Gras-Nachschub holen raus. Den restlichen Tag verbrachte ich vor dem Fernseher und dem Laptop mit DSL-Anschluss und PC-Spielen. Dadurch dass ich eigentlich dauerbreit war (morgens bis mittags schon wieder den nächsten gebufft), hab ich das aber irgendwie nie so richtig gecheckt bzw. mir war's schnuppe. Jetzt bin ich glaub ich seit letztem Semester aus'm Studium raus, weil ich 2 Mal ne Klausur nicht bestanden habe.
Seitdem bin ich ein wenig wach geworden und will mir jetzt endlich mal eine gute Alternative zum momentanen Studium suchen und habe vor einem Monat aufgehört zu Kiffen. Erstaunlicherweise klappt das mit dem Nicht-Kiffen viel besser als erwartet, aber durch die einjährige Hänger-Phase bin ich noch total im Trott drin und chille jetzt trotzdem den ganzen Tag nur rum, habs bislang einmal zum Arbeitsamt geschafft, um nach Alternativen zu gucken und sonst nichts... Dadurch, dass ich auch garnicht mehr zur Uni gehe, ist mein Tagesrhytmus total denaturiert, ich geh immer erst um 6 Uhr morgens pennen und wache dann auf, wenn alle Job- oder sonstige Beratungsstellen schon zu sind. Ich denke, dass ich nachts so gerne wach bin, weils da nichts zu erledigen gibt und wenn ich dann nachmitags aufwache, tröste ich mich damit, das ja jetzt eh schon alles zu hat, wo man was erledigen könnte...
Wochenends bin ich immer in der 60 km entfernten Heimatstadt, wo ich vor meinen Eltern und Freunden das Bild es fleißigen Studenten aufrecht erhalte. Mit der Realität hat das aber kaum noch was zu tun. Irgendwie trau ich mich nicht zum Therapeuten, weil dann meine Eltern mitbekommen würden, dass was nicht stimmt. Sie stehen mir zwar bei allem bei, aber dennoch will ich ihnen es eigentlich lieber ersparen; obwohl ich eh weiß, dass ich es ihnen früher oder später erzählen muss...
Ich bin mir eigentlich im Klaren darüber, dass ich der absolute Ober-Faulpelz und Gammler bin, dadurch, dass sich das alles aber über Jahre eingependelt hat, kann ich mich irgendwie aus eigener Kraft doch nicht so wirklich daraus befreien. Zwar bin ich schon auf dem Weg der Besserung, aber vielleicht könnt ihr mir ja noch ein wenig Anregung und Mut überbringen
PS: Ich hab hier jetzt mal das selbe wie in der Vorstellung gepostet, ist ja eigentlich recht deckungsgleich...