Habe manchmal das Gefühl verrückt zu werden

  • Hallo
    Bei mir kommen verschiedene Dinge zusammen, die mir oft das Gefül geben verrückt zu werden oder es bereits zu sein.
    Zum Einen habe ich Prüfungsangst, Habe auch schon eine Verhaltenstherapie hinter mir die so garnichts gebracht hat. Suche momentan einen Job und kann irgendwie keinen finden, da ich immer wenn es kurz vor einem Vorstellungsgespräch steht den Schwanz einziehe und es absage, da ich mir die Situation in meinem Kopf schon vorher ausmale und totale Panik bekomme.
    Dann habe ich ziemliche Verlustängste und immer irgendwelche Horrorgedanken. Zum Beispiel das Menschen die mir wichtig sind Unfälle haben und dabei sterben, oder das sobald ich Sirenen höre und weiß das einer meiner Familie unterwegs ist mir kalt und warm wird ich herzrasen habe und Angst. Fürchte mich auch schon jetzt so sehr vor dem Gedanken das meine Eltern und Großeltern irgendwann sterben, das ich nachts nicht schlafen kann.
    Ein weiteres ist, das ich mich selbst verletze und dort wiederrum Angst habe, das es jemand sieht und dann Fragen stellt oder meine Familie es sieht und mir oder sich Vorwürfe macht.
    Werde ich wirklich verrückt oder geht es euch auch so?

  • Hallo Schneeflocke,solche Gedanken hatte ich oft wenn ich was geraucht(THC)hatte,darum habe ich damit aufgehört Aber bei Dir ist das wohl schon eine Nummer härter.Geh zu Deinem Hausarzt,erzähle ihm alles und lass Dir profess.Hilfe zukommen.Vieleicht passt das Beispiel nicht so ganz;Es gab in einer Firma wo ich mal war einen Azubi,der war also keineswegs Dumm aber sobald er in einer Prüfungssituation war,dann war sein Kopf Wie leergefegt.Ist dann nach der 3ten versemmelten Abschlussprüfung zu einem Nervenarzt gegangen und der konnte Ihm helfen.Sogar mit Hypnose,glaube ich.Also,du bist nicht verrückt.Such Dir Hilfe. Gruss Si

  • Hallo Sniff inn
    Danke für deinen Eintrag.
    Habe schon eine Verheltenstherapie hinter mir, die mir nichts gebracht hat. Habe sie gemacht, nachdem ich die Abschlussprüfung meiner Ausbildung auch 2 mal nicht geschafft habe.
    Um einfach zum Hausarzt zu gehen, ihm davon zu erzählen fehlt mir der Mut und ich schäme mich sehr für all die Dinge.

  • Hallo Schneeflocke,Du musst Dich doch nicht vor Deinem Hausarzt für irgendwas schämen.Was glaubst Du wie oft der mit solchen oder ähnlichen Patienten zu tun hat.Er wird warscheinlich selbst nicht viel machen können aber er hat Adressen an die man sich wenden kann.Ausserdem hat er eine Schweigepflicht.Keiner wird davon etwas erfahren.Lass Dir doch Proffess.helfen.Und warum soll man sich für etwas schämen wofür man nichts kann. LG Si

  • Hallo schneeflocke,

    ich denke, dass du nicht wegen einer "erfolglosen" Verhaltenstherapie gleich die Flinte ins Korn werfen musst. Es gibt noch so viele andere Therapieformen, vielleicht hat diese für dich nicht gepasst, oder zwischen dir und dem Therapeuten hat´s nicht gestimmt, oder es war noch nicht an der Zeit, bzw. du noch nicht so weit.
    Deine Ängste beeinträchtigen dich ja schon erheblich. Verrückt bist du ganz sicher nicht. Du hast halt mit diesen Ängsten und mit dem Selbstverletzen ein Problem, gewissermaßen eine Krankheit und die gehört behandelt, damit es dir bald besser gehen kann.

    Wie lange trägst du diese Ängste denn schon mit dir herum? Werden sie in irgendwelchen Momenten stärker oder schwächer?
    Wann war die Verhaltenstherapie denn und wie lang warst du da?

    Liebe Grüße,
    sunlight

  • Hallo sunlight
    Ich hatte schon als Teenager Angst vor verschiedenen Dingen, z.B. alleine im Dunkeln nach Hause gehen oder solche Sachen. Da ich von meinem Elternhaus sehr behütet wurde, wurden solche Sachen dann schnell ausgeräumt, z.B. indem mich meine Eltern abends von überall abgeholt haben und so. Auch hatte ich vor Klassenarbeiten während der Schulzeit ein mulmiges Gefühl aber all das hat sich in Grenzen gehalten und hatte keinen langfristigen Einfluss auf meine Gedanken oder meinen Tagesablauf.
    Ich war auch in vielen Dingen nicht wirklich gut, habe es aber immer geschafft grade so durchzukommen, z.B. in der Schule, beim Führerschein, ...
    Geändert hat es sich, als ich zum ersten Mal die Abschlussprüfung (Sommer 2006) nicht bestanden habe. Im Januar 2007 habe ich es dann ein 2. Mal versucht und wieder hat es nicht geklappt. Ich habe sehr stark an mir gezweifelt, alles hatte sich verändert. Meine Eltern haben mir nie einen Vorwurf gemacht.Von da an wurden meine Gedanken immer wieder auf die Gefühle gelenkt die ich vor, während und nach der Prüfung hatte und es kamen neue Dinge dazu. Der tödliche Unfall einer Bekannten brachte verstärkt die Gedanken und die Angst das es jemanden noch Näheren treffen könnte in meinen Kopf. Manchmal fürchte ich mich sehr vor den Gedanken. und male mir die Situationen aus.
    Zu der Verhaltenstherapie habe ich mich dann Ende 2007 entschieden und sie dauerte ein Halbes Jahr. Bin einmal die Woche zu dem Psychologen gefahren. Es kam mir jedes Mal vor als würde ich immer wieder aufs neue eine Prüfung betreten. Habe zwischendurch Termine abgesagt mit der Hoffnung er würde sagen das ich nicht mehr kommen brauche. Zu diesem Zeitpunkt war ich auch der Meinung das ich keinen Psychologen brauche, denn auch wenn sich mein Denken und auch ein Stück mein Leben verändert hatte dachte ich ich würde es selbst hinbekommen.
    Habe mich auch nicht verstanden gefühlt und hatte den Eindruck das er mich nicht leiden kann. Auf einen Zettel für meinen Hausarzt hat der Psychologe als Diagnose geschieben "Prüfungsangst und Defizite im Bereich der sozialen Kompetenzen" das fand ich schon sehr hart. Denn grade die sozialen Kompetenzen sind es die ich auf der Arbeit versuche weiter zu geben und bisher dort auch immer ein gutes Feedback bekommen habe und auch der Meinung bin gute Arbeit zu leisten.
    Während der Prüfungszeit und der Therazeit habe ich mich auch vermehrt selbst verletzt. Angefangen damit habe ich aber schon eine ganze Weile früher.
    Ich hoffe das ich verständlich geschrieben habe und die Fragen beantwortet werden konnten.
    Ich bedanke mich für den Eintrag.
    LG

  • Hi schneeflocke,

    die Diagnose is unglücklich gewählt, doch trotzdem wird se immer mal verwendet. Aber das sagt nicht nur Hinsichtlich Job oder anderen Menschen was aus, auch über einen selbst:

    Zitat

    In der Psychologie bezeichnet „soziale Kompetenz“ eine nur schwer definierbare Gesamtheit von Fertigkeiten, die für die Gestaltung sozialer Interaktion nützlich oder notwendig sein können.
    [....]
    Im Umgang mit sich selbst:

    • Selbstwertgefühl
    • Selbstvertrauen
    • Urvertrauen
    • Wertschätzung
    • Selbstwirksamkeit
    • Selbstbeobachtung
    • Eigenverantwortung
    • Selbstdisziplin


    Quelle: [wiki]Soziale Kompetenz[/wiki] Wikipedia, die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. Oktober 2010, 07:18 UTC. (Abgerufen: 19. Oktober 2010, 21:18 UTC)

    Deswegen vermute ich mal, hat es nichts mit deinem Umfeld zu tun, genauso wenig mit Kollegenumgang oder so ...

    'Prüfungsangst kann auch weitreichend sein, kann vieles beinhalten, wie zum Beispiel darauf folgende 'Depressionen oder so.

    Da auch 'SVV im Spiel ist/war, da solltest wirklich überlegen, dass vielleicht eine weitere Therapie angehst - sollte es nicht besser werden.
    Doch je länger du wartest, um so größer ist natürlich die Gefaher, dass es sich weiter verfestigt und dann auch schwerer weg zu bekommen ist.

    Zur letzten Therapie, da scheinst du dich aus mehreren Gründen nicht richtig eingelassen zu haben, aber das kommt vor und wenn's eben nicht passt, dann bleibt vlt. der erhoffte Erfolg auch aus.
    Selbst hin bekommen ist meist kaum möglich, aber zeitweise klappt es und dann meint man das eben.

    Genauso könntest dich aber an eine Beratungsstelle wenden, gibt es ja auch :smiling_face:
    Übrigens, du kannst normal immer bis zu 5 Probestunden (auch mehrmals bei verscheidenen) bei einem Therapeuten machen, musst also nicht im Vorfeld für einen fremden Thera ne Entscheidung treffen.

    LG Franz

  • Hallo Franz
    Vielen Dank für deine Sicht auf die Dinge.
    Der Gedanke eine neue Therapie anzufangen löst in mir richtige Panik aus.
    Ich habe mich nach dem was der Psychologe für den Hausarzt geschrieben hat im Internet umgeschaut (obwohl ich die definition durch die Ausbildung kenne) und bin auch zu dem Entschluss gekommen, das die Defizite auch überwiegend im Umgang mit mir selbst sind.
    Es fällt mir viel leichter über meine Angst und SVV hier zu schreiben als von Angesicht zu Angesicht mit jemandem darüber zu reden und die passenden Worte zu finden.Habe auch bei der Verhaltenstherapie dem Psychologen nicht alles erzählt, mir kamen immer erst hinterher die wichtigen Dinge was aber nicht heißt, das es Vorsätzlich was das ich was nicht geagt habe.
    SVV war nie Thema, ich glaube (weiß es natürlich nicht) das er das nicht wusste. Genauso glaube ich, das meine Eltern es bis heute nicht wissen.
    Wahrscheinlich hast du recht das ich es alleine nicht schaffen kann, aber woher soll ich den Mut zum ersten Schritt nehmen.
    Momentan bin ich auf Jobsuche und jedes Mal wenn ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werde, sage ich es kurz vorher ab, weil ich mich nicht in der lage fühle dort hin zu gehen und die Angst vor einer Absage schon im Vorfeld zu groß ist. Ausserdem stelle ich Vorstellungsgespräche mit Prüfungen gleich.

    Manchmal wiederhole ich mich vielleicht, aber ich bin so froh, das erste Mal davon zu schreiben. Vorallem ehrlich zu sein und mich nicht absichtlich oder unabsichtlich zu verstellen.
    Vielen Dank.
    LG

  • Da du eh grad keinen Job hast, die Vorstellungen mehr oder weniger als Belastung empfindest, da wäre doch dringender Handlungsbedarf.

    Für den Anfang könntest es mal nächsten Dienstag mit der offenen SHG bei uns versuchen.
    Ganz belangloses quatschen, bisserl über dein Ding hier eben ...

    Hier mal bisserl Info ==> https://www.suchtundselbsthilfe.de/forum/forum-an…ilfegruppe.html
    Vorher Chat testen, sonst klappts an Schluss nicht :winking_face:
    Mehr dazu ==> Neue Funktion - Chat (wenn was is, dann liegts zu 99,9% an Java)

    Ist 'SVV noch ein Thema?

    LG Franz

  • Werde das mit der offenen SHG bestimmt mal versuchen. Danke.

    SVV ist ehrlich gesagt immer noch Thema. Es gab zwar Zeiten wo es deutlich mehr und häufiger war aber leider ist es heute immer noch Thema.

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