ständiges Erbrechen / bitte helft uns

  • Hallo,

    ich wusste nicht genau in welchem Bereich ich das posten soll. Ich versuche es also hier:

    Es geht um meine Mutter. Sie leidet unter ständigem Erbrechen (öfter am Tag). Das ging alles los vor ca. 20 Jahren, wo sich meine Eltern dazu entschieden haben nach Deutschland zu kommen. Damals war das sehr schlimm, sie wog am Ende nur noch 35kg oder so.

    Es gab seitdem gute und schlechte Phasen. Zuletzt war sogar 6 Monate Ruhe. Jetzt geht es leider wieder los. Ohne ersichtlichen Grund. Sie war bei allen möglichen Ärzten (auch Psycho.) Aber es wurde nichts gefunden.

    Morgens wacht sie auch und merkt schon dass ihr bisschen wärmer ist und dann kommt auch gleich das Erbrechen. Das geht (wenns gut läuft) nur ein paar Stunden. Aber die letzten Tage hört es bis Abends nicht auf. Sie ist dadurch natürlich sehr Antriebslos und wirkt "deppresiv". Auch im Urlaub (selbst wenn sie in Urlaub in die Heimat fährt kam das Problem hoch). Ständig ist sie deswegen bei Ärzten aber niemand findet was.

    Ich sagte, sie muss es mit Bewegung (Sport) probieren. Aber das geht natürlich nicht wenn sie den ganzen Tag "kotzen" muss.

    Das Leben ist dadurch natürlich sehr eingeschränkt und nicht mehr schön. Ich mache mir große Sorgen und will jetzt wo ich älter bin und das so erst realisiere endlich mit ihr in den Griff bekommen, damit sie längere Zeit ein lebensfroher Mensch ist, der sie eigentlich ist.

    Bin über jeden Tipp dankbar. Auch über Ärzte / Therapien die ihr empfehlen könnt (Nord-Deutschland).

    P.S. ich weiß nicht obs wichtig ist, aber sie schläft schlecht. Manchmal nur mal eine Stunde in der Nacht, pennt dann natürlich irgendwann am Tag und so dreht sich das. Will ihr mal ein Termin in so einem Schlaflabor bei uns machen. Vielleicht hängt das nicht damit zusammen aber ist natürlich auch mißt.

    Bitte helft mir / uns

  • Ist das medizinisch 100% abgeklärt worden? Brechreiz kann körperliche Ursachen haben und muss unbedingt untersucht werden. Wenn sie sich regelmäßig übergibt, bekommt ihr Körper nicht mehr genügend Nährstoffe und dadurch wird sie natürlicherweise antriebslos und schlapp. Nimmt sie Aufbaupräparate oder ähnliches, um den Nährstoffverlust ein wenig aufzufangen? Wenn sie zu viel verliert, würde sich auch die Überlegung einer Nährstoffzuführung durch Infusionen lohnen. Manches wird da auch von den Krankenkassen übertragen.

    Habt ihr mal versucht herauszufinden, ob es einen Auslöser für die Brechattacken gibt? Isst sie vorher etwas bestimmtes oder kommt es hauptsächlich in bestimmten Situationen, etc vor? So ein 'Brechtagebuch' kann auch für den behandelnden Arzt sehr interessant sein.

    Wie sieht's mit Magenspiegelung, etc aus? Durch das ständige Brechen dürfte ihre Speiseröhre sehr in Mitleidenschaft gezogen worden sein und das muss ärztlich behandelt werden.

    Schlafstörungen können in seltenen Fällen auch zu Brechreiz führen. Das kennst sicherlich selber, wenn man total übermüdet ist, wird einem irgendwann schlecht und der Körper wehrt sich gegen alles, nur damit er endlich Ruhe bekommt.

    Kannst du mit Sicherheit sagen, dass es ein körperlicher Reiz ist und sie das Erbrechen nie selber herbeigeführt hat?
    Worauf ich anspiele ist Brechsucht. Dabei wird von den Betroffenen am Anfang das Erbrechen selber herbeigeführt, bis der Körper es irgendwann von selbst macht. Es ist ein Teufelskreis und sehr schwer herauszukommen. Aber in dem Falle wäre ein Besuch beim Therapeuten definitiv gut.

    Wenn's eine körperliche Ursache hat, dann muss es einen Zusammenhang zwischen zum Beispiel ihrem Essverhalten und den Brechattacken geben. Körperliche Dinge haben immer einen Auslöser. Ist sie mal auf ein Geschwür getestet worden?

    Es gibt so viele Möglichkeiten, was dahinter stecken könnte. Aber wir sind hier alle keine Ärzte, deshalb sind das alles nur Ideen und Vorschläge und abklären muss das ein Arzt. Es ist nur manchmal einfacher, wenn man schon ein paar Ideen im Hinterkopf hat, die man nach der Untersuchung mal ansprechen kann, wenn der Arzt selber nicht drauf kommt.

    Wenn's so einen genauen Startpunkt gibt, wäre vielleicht auch eine Therapie eine Überlegung, wenn's sich rauskristallisieren sollte, dass es vielleicht auch eine psychosomatische Ursache haben könnte.


    Wie ist es denn für dich? Das muss doch auch für dich sehr mitnehmend sein und hart. Vielleicht magst ein bisschen erzählen. :smiling_face: Auch wie die Stimmung bei euch zu Hause ist.

  • Hi,

    danke erstmal für deine Antwort.

    Ja, ich weiß. Aber es fällt keine mehr was ein, was man noch testen könnte (medizinisch gesehen). Alles wurde gemacht... Lebensmittelallergietest, Magenspiegelung vor ein paar Tagen (wiederholt) was weiß ich noch. Müsste das mal mit ihr zusammen stellen.

    Wenn es am Tag so gar nicht aufhört, dann ist sie zum Arzt / Krankenhaus und hat halt Infusion bekommen. Aber nicht regelmäßig. Zusatzstoffe nimmt sie nicht.

    Kann auch ausschließen, dass sie jemals das selber ausgelöst hat.
    Ich habe ihr auch schon gesagt, sie solle eine Art Tagebuch führen, wann es kommt usw. Aber es ist nichts ersichtliches. Zu hause ist alles wunderbar, alle gesund und munter. Wir hatten gerade erst eine große Familienfeier wo sie super drauf war. Vorher haben wir schon gedacht, dass es vielleicht passend zu der Feier wieder kommt, aber nichts. Nur jetzt ein paar Wochen danach. Kein Streit - nichts. Mein Vater hat auch super Verständnis und alles, obwohl sie schon 4 Urlaube unterbrechen mussten deswegen. Aber er ist nur ratlos. Macht das schon seit 20 Jahren mit- immer wieder.

    Also ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass es eher die Seele ist. Weiß nur nicht wie man das angeht. Zum Therapeuten geht sie seit neusten, weiß darüber aber noch nicht viel von ihr. Werde ich demnächst mal fragen. Man muss denke ich auch erstmal den Richtigen finden, der sich korrekt damit beschäftigt.

    Mir tut das halt schrecklich leid, will sie wieder lachen sehen. Wenn sie gut drauf ist sind wir wie beste Freunde ist echt cool. Aber in dieser Zeit hat sie keine Lebensfreude.

    Ich bin leider bis nächste Woche beruflich sehr eingespannt. Solange habe ich meine Schwester darum gebeten sich stärker drum zu kümmern. Dann will ich sie unbedingt mehr unterstützen. Und wenn es nur die Gespräche sind (helfen ihr meiner Meinung nach schon ein wenig). Das Problem ist auch, dass sie immer versucht das ein wenig vor mit zu verheimlichen, weil sie weiß, dass ich mir Gedanken mache. Aber das passt schon...

    wir packen das schon!

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    bin übrigens männlich. Kann es hier aber wohl nicht mehr ändern :grinning_squinting_face:

  • wieder letzte Nacht. Ist um 2:00h augewacht und musste sich bis morgens übergeben. Ist dann zum Arzt --> Infusion und andere Tablette. Nun ist sie halt bisschen schlapp aber bisschen besser. Sagt sie zumindest...

  • Also, so wie sich das für mich anhört, ist das Ganze auf alle Fälle psychisch bedingt. Wenn es angefangen hat, als ihr nach Deutschland gekommen seid, vielleicht vermisst sie einfach ihre Heimat, konnte sich in Deutschland nie wirklich einleben?! Da würde es auch dazu passen, dass sie sich bei Familienfeiern besser fühlt... Wenn sie jetzt Therapie macht, ist das auf alle Fälle der richtige Weg. Es wird halt seine Zeit brauchen, bis die Ursachen aufgearbeitet sind.

    Liebe Grüße
    gelberose

  • na ich denke eher, dass sich der Körper und die Psycho bei solchen Events nochmal mobilisiert und sie dann keine Probleme hat. Hinterher wenn der ganze Streß der Feier weg ist, sackt das ab und die Probleme kommen.

    Natürlich habe ich das mit der Heimat auch immer gedacht. Doch oftmals hatte sie es halt auch dort im Urlaub. Wenn wir die Familie besucht haben.
    Aber mag trotzdem damit zusammen hängen. Sie hat ihren Beruf dort aufgegeben den sie liebte und hier nicht fortführen konnte.

    Ist halt die Frage, ob das der richtige Therapeut ist. Ich werde nächste Woche mal einige Anschreiben / oder ansprechen. Vielleicht finde ich einen, wo ich das Gefühl habe, der ist gut.

  • So, mein Vater musste sie heute ins Krankenhaus fahren. Es ging nicht mehr...
    Jetzt hat sie wieder eine Infusion bekommen und Beruhigungsmittel.
    Als sie dachte, dass die Ärztin sie dort behalten wollte, fing sie heftig an zu zittern. Die Infusion musste unterbrochen werden und noch mehr Beruhigungsmittel.

    Die Ärzte sagten allerdings, dass sie auch nach Hause könnte, weil sie nichts für sie tun können. Es ist laut denen was psychisches. Ich habe versucht ruhig auf sie einzureden, sie an die positiven Dinge zu erinnern und ihr Hoffnung zu machen für die Zukunft.

    Meine Schwester wird (wenn es ihr hoffentlich bald bisschen besser geht) mit ihr zum Sport gehen (vielleicht mal Joga, Rückgymnastik oder sowas). Dann haben wir noch überlegt ihr einen kleinen Hund zu schenken. Ich denke, dass würde sie ablenken und ich sehe das ja bei mir als Morgenmuffel wie ich mich freue wenn meine Katze morgens zu mir kommt.

    Mehr kann ich glaube ich nicht tun im Moment. Außer, dass ich nächste Woche den Therapeuten von ihr kontaktiere (sie ging glaube ich erst paar mal hin). Denke aber, dass ich ihm ziemlich genau sagen kann, was sie belastet. Nämlich das Aufgeben ihres geliebten Jobs in der Heimat.

  • Hiho.
    Ich hoffe, mir ist die Frage erlaubt, um welches Heimatland es sich handelt? Würde mich am Rande mal interessieren. :smiling_face:

    Klingt für mich eigentlich wie ein Fall für eine psychosomatische Klinik. Hört sich auf jeden Fall nach etwas psychisch Bedingtem an und die häufigen Gänge zum Mediziner können da die Problematik auf Grund der Befundlosigkeit usw. negativ beeinflussen. Ein Klinikaufenthalt hat gegenüber einer ambulanten Therapie bei solcherlei Problemen auf jeden Fall eine Menge Vorteile. Die isolierenden Umstände eines stationären Aufenthalts ermöglichen in vielen Fällen erst eine korrekte Diagnosestellung, usw. usf.

    LG
    WbD

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