mein Vater ist depressive

  • Hallo Leute,
    ich bin per zufall auf diese seite gekommen und dachte das ist es.
    Wie die Überschrift es sagt mein Dad ist depressive.
    Mit ungefähr (ich glaub) 6 bis 8 Jahren oder noch viel viel jüngerist mein Vater mal so richtig ausgerastet. ER ist beim Frühstück aufgestanden hat den Marmeladendeckel auf die Theke geknallt ist dann aus dem Hausgestürmt, ins Auto und mit voll Speed los. Mein Bruder(damals10) und ich dachten der kommt nicht mehr wieder.
    Das war das erste mal wo es so richtig los ging. Die Streiterreien mit Mum und Dad wollten wir vergessen. Ständig schreie im Haus Mum weinte Dad schlug um sich und so. ES war schrecklich. Ich mag mich gar nicht mehr an andere Dinge erinnern weil sie mich zum weinen bringen. Das eine mal waren wir in der eigenen Familienfirma. Wir waren in Opas Büro Mum und ich wollten ihn holen (zu ihrend was keine ahnung) . Mein Vater redet mit meiner Mutter. Plötzlich fängt er an auf Kartons im Büro einzutreden. Wie ein Wilder. Mum und ich versuchen ihn an den Händen zu halten ihn zu umarmen, irgendwas. ER zieht seine Hände immer wieder weg, stößt uns regelrecht weg. Heute ist mir klar das er sich bedroht fühlt und zurück zieht. Dannach hab ich einen langen Gedanken Cut.
    Das nächste ist (da war ich 11) Papa kommt nach Haus ziehmlich wutentbrannt wegen Opa. Der hat ihn warscheinlich auf die Palme gebracht. Setzt sich an den Tisch und ist stinkig. ... Papa läuft nach oben ins Elternschafzimmer. Mama folgt ihm um nach ihm zu sehen. Mein Bruder läuft hinterher. Ich sitz allein am Tisch und es.
    Dann mein Bruder läuft heulend ins ZImmer. Ich geh zum EElternzimmer. Meine Mutter schreit nur geh raus. Ich gehorche nicht. Gehe sogar weiter ins Zimmer rein. Sehe mein Vater blut verschmiert ins Gesicht. Der haut sich den KOpf an einen Steinstützpfeiler. Wieder immer wieder. ER hört gar nicht auf. Mum zerrt ihn aufs Bett dort haut er sich mit der Faut auf Nase und STirn immer wieder. ,,Ich kann nicht!!! Ich will nicht!!! Ich muss heir raus" immer wieder. Er blutet und blutet. Mein Bruder zerrt mich aus dem ZImmer wir rufen Oma und Opa die holen uns ab und DA RAUS!!!
    Wir kommen wieder nach Haus Papa ist weg. Mama weint und sagt uns Papa ist im Krankenhaus.
    Unsere Eltern sagen uns endlich was los ist... ich weiß nicht was ich halten soll.
    Übrigens Papa war in der zeit schon mindestens 3 oder 4mal im krankenhaus. immer so für mindestens 1 woche. das eine mal für glaub ich sogar 8wochen so kam es mir vor.

    Meine eltern meinen depression gibt es so heufig und alle menschen die es haben werden wieder gesung. vielleicht nicht sofort oder morgen oder in einer woche sonder viel später.

    Heute bekommt mein vater Medikamente. Fürs schlaften gegen die Anfälle und so weiter morgens und abends. WEnn die vielen pillen leer sind bekomme ich Angst das er ein anfall kriegt und alles kaputt macht. An manchen Tagen male ich mir aus was ich tun werde. Was ich als erstes vor ihm retten werde. ER ist kein Monster nein aber er ist so UNBERECHENBAR.
    Ich bin jetzt 13Jahre alt. ich kann mich schon gar nicht mehr an ein davor erinnern. ER rastet schon zwar nicht mehr aus aber ich weiß er bekommt Tabletten dagegen. Irgendwannn wirken die auch nicht mehr und was dann???
    Es ist so grausam meine Familie weinen zu sehen. Inzwischen wissen es einige gute Freunde. Obwohl ich nichts sagen sollte.
    Mein Vater sagt mir geht es doch schon viel besser. Ich seh das anderes er nuckelt immer noch am daumen er bekommt immer noch starke schweis ausbrüche er brabelt immer noch phrase wie ich bin es nicht werd oder ich bring mich um.
    ich weiß nicht mehr was ich denken soll????
    Sisi

  • Hallo Sisi,

    dein Vater, deine gesamte Familie braucht Hilfe. Tabletten sind in Ordnung, aber sie heilen deinen Vater nicht. Dein Vater braucht eine Therapie, entweder in einer speziellen Klinik oder ambulant bei einem Therapeuten/einer Therapeutin. Ja, Depressionen sind heilbar, aber nicht allein durch Tabletten.

    Am besten, du wendest dich mal an das Jugendamt bei euch im Ort. Erzähl dort, was vorgefallen ist und bitte um Hilfe für deinen Vater. Keine Angst, du und dein Bruder kommt dann nicht sofort weg von euren Eltern. Das Jugendamt wird sich erst einmal mit euren Eltern in Verbindung setzen und sich selbst ein Bild machen und dann mit euren Eltern eine Lösung suchen. Das Jugendamt kann deinen Vater auch beraten, ihm Therapeuten oder Kliniken empfehlen, wo ihm geholfen werden kann! Deine Eltern haben recht, Depressionen haben viele Menschen und sie werden auch wieder gesund - aber nur, wenn sie die richtige Hilfe, die richtige Therapie bekommen!

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Hallo Sisi,

    Ich kann dem, was gelberose schrieb vollkommen zustimmen. Aber ich frage mich noch, warum du schreibst, dass du nichts sagen solltest? Hat das jemand so zu dir gesagt, oder ist das ein Gefühl von dir? Es ist wichtig und richtig, dass du jemanden außerhalb der Familie hast, mit dem du darüber reden kannst, so eine Last solltest du nicht alleine schultern müssen. Gibt es da jemanden, mit dem du richtig darüber reden kannst (mit gleichaltrigen Freunden geht das manchmal nicht so gut)?

    Liebe grüße,
    grany

  • Ich kann mich in dem, was du geschrieben hast, nur zu gut selber wieder finden. Nicht auf diese Weise, etwas anders, aber bei mir war's ähnlich. Die Angst, etwas falsches zu sagen, man schaut immer vorsichtig und versucht abzuschätzen, in was für einer Stimmung der Vater ist, hofft, dass man nichts falsch macht und einen erneuten Anfall provoziert. Gleichzeitig fühlt man sich schuldig, wenn etwas passiert, machtlos und aber ist auch wütend, weil es einem selber die Luft zum Atmen nimmt. Dazu die Hilflosigkeit der anderen und man selber sitzt mitten drin, fühlt sich vollkommen überfordert und wünscht sich doch nur eine ganz normale Familie, normale Probleme wie alle anderen in der Klasse.
    Bei meinem Vater ging's nie bis zum Krankenhaus. Dafür hat er allen anderen die Schuld gegeben und auf subtile Art und Weise unser Leben terrorisiert, nicht absichtlich und nicht einmal wissentlich, aber er hat's und als Kind ist das das einzige, was zählt.

    Ein Patentrezept für solche Probleme gibt's nicht. Aber ich finde, du hast schon einen ganz wichtigen Schritt gemacht: Du fängst an darüber zu sprechen, es nicht mehr unter den Teppich zu kehren und auch für dich einen Schritt zu machen. Es ist wichtig, dass DU jemanden hast, mit dem du drüber sprechen kannst und der dir hilft, weil du mit 13 solche Sorgen noch nicht tragen müssen solltest. Dafür sind Erwachsene da und die sollen sich auch drum kümmern. :smiling_face:
    Gelberoses Rat mit dem Jugendamt ist sehr gut. Die können dich auf jeden Fall unterstützen. Wenn du dich nicht gleich ans Jugendamt wenden möchtest, kannst du dich auch erst einmal an Caritas, etc wenden. Da gibt's Beratungsstellen für Jugendliche und manche Organisationen habe auch Beratungsstellen speziell für Jugendliche mit kranken Eltern. In meiner Heimatstadt gab's zum Beispiel eine Initiative, die nennt sich Wendekreis. Da konnte man tagsüber einfach anrufen, vorbeigehen und einfach mal Dampf ablassen. Die Leute kennen sich mit solchen Problemen aus und hören einfach nur zu oder wissen, wo man Hilfe bekommen kann.

    Es ist ganz wichtig, dass du dir jemand erwachsenes suchst, mit dem du darüber sprechen kannst. Deine Freunde werden damit überfordert sein und können zwar für dich da sein, aber dir keine Problemlösungen aufzeigen. Ich habe den Fehler gemacht, lange zu schweigen und zu glauben, ich schaff's alleine.

    Kannst mir gerne ne PN schreiben, wenn du einfach mal einfach mal drüber quatschen willst oder nicht mehr weiter weißt. :smiling_face: Ich bin nicht jeden Tag online, antworte aber so zeitnah wie möglich.

    Noch eine Sache: Die Tabletten wirken zwar oft irgendwann schwächer, aber wenn dein Vater weiter in Behandlung bleibt, wird es ein 'Die Tabletten wirken nicht mehr' nicht geben. Manchmal muss man nach einiger Zeit umgestellt werden, aber es gibt immer Medikamente, die helfen können. Mein Papa bekommt jetzt seit fast 8 Jahren Medikamente und hat nur noch ganz selten Anfälle und ist auch meistens ziemlich ausgeglichen. :smiling_face:

    Liebe Grüße,

    Würmchen

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